Vorbereitungen

Mary warf genau einen Blick auf Sherlock, der immer noch Oberkörper frei neben mir stand, und mich und zog grinsend eine Augenbraue hoch.

„Schicker Bademantel Jo.“, meinte sie und grinste noch mehr. Das das möglich war...

„Wir waren bei der Eifersucht stehen geblieben!“, warf Mycroft nachdrücklich ein und beugte sich leicht mit verschränkten Armen nach vorne. John sah uns indes einfach völlig erstaunt und ein bisschen überfordert an.

Mary verdrehte theatralisch die Augen.

„Johanna wird so umwerfend aussehen, dass absolut jeder auf diesem Ball vor Eifersucht platzen wird!“, rief sie euphorisch aus.

Ich war mit der ganzen Situation dann doch etwas überfordert und sah hilfesuchend zu Mary. Sie schien zu verstehen.

„Okay wolltet ihr nicht noch irgendwo hin?“, fragte sie auffordernd und schaute John dabei herausfordernd an.

„Ähh ja klar. Wir müssen noch Anzüge kaufen.“, meine er und sah Sherlock an. „Bevor du etwas sagst Sherlock.... Ich kenne deine Anzüge und nein du kannst keinen davon bei diesem Ball tragen und nein du würdest nicht verstehen wieso, wenn ich versuchen würde es zu erklären.“, sagte John streng.

Ich musste lächeln und sah Sherlock an. Dieser verdrehte die Augen.

„Aber Mycroft lassen wir schon da oder?“

Das war eine rhetorische Frage, wie ich sofort feststellte. Sherlock würde niemals mit seinem Bruder shoppen gehen.

„Als bestände die Möglichkeit das ich mitkomme. Ich wollte mich nur über den Stand deiner Untersuchungen über die Droge informieren.“, meine er und schaute etwas angeekelt.

Sherlock drückte ihm wortlos ein Blatt in die Hand auf den er seine Ergebnisse festgehalten hatte. Mycroft nickte und verließ den Raum. Schon irgendwie niedlich die beiden. Das sie sich gegenseitig schätzten sah jeder, der nicht ganz auf den Kopf gefallen war, nur die beiden Genies schienen es nicht zu bemerken...

„Du solltest dir etwas anziehen.“, sagte ich und schaute Holmes an.

„Stimmte.“, nuschelte er und lief hoch in sein Zimmer.

„Wollt ihr einen Tee?“, fragte ich unschuldig und überging die gesamte Situation.

An Marys Blick konnte ich eindeutig erkennen, dass ich so später nicht davon kommen würde. Ich reicht beiden einen Tee und wir setzten uns schweigend auf das Sofa. Zum Glück kam Sherlock schnell wieder herunter. Diesmal mit Shirt. Eigentlich ein bisschen schade dachte ich und wollte mich im nächsten Moment am liebsten selbst für diesen Gedanken schlagen.

„Wir können.“, verkündete dieser und John stand wie von der Tarantel gestochen auf und beide liefen den Flur herunter und traten aus dem Haus. Ich hörte noch wie Mrs Hudson den beiden hinterherrief sie sollten ja etwas gescheites kaufen, damit sie Mary und mir keine Schande bereiten würden.

Als wir das hörten mussten wir lachen.

Mary stupste mich an.

„Also was läuft das zwischen dir und Genie Nr.2 ?“, fragte sie neugierig.

„Da läuft gar nichts... Glaube ich zumindest.“ Ich atmete tief durch.

„Aber ich glaube ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt.“, gestand ich schließlich und es tat gut es mal auszusprechen.

Mary fing begeistert an zu quitschen. Ich sah sie ein bisschen überfordert an. Dann lachte sie.

„Oh man ihr seid beide so blind, wenn es um Gefühle geht die man euch entgegen bringt! Er steht definitiv auch auf dich! Auch wenn ich es für ein Wunder halten würde, wenn er es sich selber schon eingestanden hätte. Aber es ist so offensichtlich, dass du besonders für ihn bist.“, meinte Mary und sah mich liebevoll an.

„Ich hoffe, dass ihr es schafft irgendwann beide vor einander zu euren Gefühlen zu stehen.“

Ich musste schniefen.

„Ich weiß ja nicht.... Ich differenziere außerdem zwischen lieben und verliebt sein und im Moment bin ich definitiv zweiteres und außerdem glaube ich nicht, dass er mich liebt oder verliebt ist oder....“, weiter kam ich nicht.

Mary lachte.

„Oh man, du wirst das alles zerdacht und Sherlock alle Situationen genau analysiert haben, bevor das mit euch was wird! Aber zum Glück hast du ja mich!“

Das machte mir dann doch ein bisschen Angst und ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dann lachten wir beide. Ich war echt froh sie zu haben.

Dann klatschte sie in die Hände.

„Okay dann wollen wir mal!“

„Äh was?“, fragte ich wenig kreativ.

„Was wohl wir müssen uns fertig machen!“, antwortete sie irritiert.

„Wir haben doch erst eins?“

„Jaaaa das ist schlimm genug! John und Sherlock holen uns hier um sieben wieder ab wir haben also gerade noch genug Zeit für alles also hopp!“, sagte sie als wäre ich begriffsstutzig. Das waren sechs Stunden. Was zur Hölle sollte ich denn in sechs Stunden lang alles für mein Outfit tun?

Spätestens eine halbe Stunde später wusste ich was alles auf mich zukommen würde, denn Mary hatte mir ihren Plan für uns beide unterbreitet. Sie hatte unsere Kleider, mein neues dunkelblaues und ein wunderschönes zart rosanes für sich, an mein Regal gehängt und versucht gerade die passenden Ohrringe für mich zu finden. Nach der Schmuckauswahl sollte ich mich erst mal unter die Dusche stellen. Während ich meine Haare trocknete, duschte sie. Mit ihrer Frisur mussten wir uns laut ihr nicht lange aufhalten, weil sie kurze Haare hatte. Ich hatte dem noch hinzugefügt, dass sie eh immer super aussah, was auch stimmte.

Ich wusste aber auch nicht, was sie denn bitte an meine Haaren so lange machen wollte, aber das würde ich noch früh genug heraus finden. Der Dusche folgte eine Maske, Pediküre und Maniküre, ein Haufen Gequatsche und viel Lachen, dann machte Mary sich daran meine Haare hochzustecken. Sie zauberte einen wunderschönen Hochsteckfrisur und ließ einige Haarsträhnen elegant herausfallen und lockte sie. Danach war unser Makeup dran. Beide vielen sehr dezent aus, was alles aber irgendwie noch eleganter machte. Sie hatte sogar an Schuhe gedacht. Ich weigerte mich absolut die mit den 7 cm Absätzen zu tragen, denn mir war jetzt schon absolut klar, dass ich darin nicht gescheit laufen konnte und definitiv nicht tanzen, was man ja für gewöhnlich auf einem Ball tat. Sie ließ sich auf schöne schwarze 3 cm hohe Schuhe herunter handeln. Es war ja nicht so, als hätte sie nicht genug Auswahl dabei gehabt. Ich wusste dar nicht, dass so viel in eine einzige Reisetasche passte!

Danach zogen wir unsere Kleider an und Mary half mir dabei meins zuzuschnüren, wofür ich ihr sehr dankbar war, ich hätte alleine Jahre dafür gebraucht. Die Schuhe wurden angezogen und der Schmuck umgehängt. Wir trugen beide wunderschöne Ohrringe. Meine hatten eine ähnliche Farbe wie das Kleid und ihre waren schwarz und passen absolut perfekt zum Outfit.

„Die Kette hat mir John für heute Abend geschenkt.“, meine Mary und lächelte verträumt.

„Awwww.“, seufzte ich und lächelt. Ich half ihr die Kette umzulegen.

„Ich beide seid einfach ein wunderbares Paar.“

Mary lächelte mich an und ich wusste, dass sie sich gerade ganz ähnlich fühlte wie ich. Wir hatten beide wenigstens für diesen Moment vergessen warum wir auf diesen Ball gingen und freuten uns wie kleine Mädchen.

Wir stellten und gemeinsam vor dem Spiegel in meinem Zimmer und mir vielen fast die Augen aus dem Kopf. Wir sahen echt klasse aus! Klasse ist eigentlich das falsche Wort. Es sah wundervoll aus. Alles!

Wir lächelten und von unten ertönten Stimmen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top