Mein erster Gedanke beim Aufwachen war die Telefonnummer in meiner Jackentasche von dem, der einen Mitbewohner suchte.
Ich tastete nach meinem Handy und schaltete diesen nervigen Wecker aus.
Ich versuchte mir den Schlaf auf den Augen zu reiben und stand auf.
„Scheiße!", fluchte ich laut.
Als ich mit meinem Fuß auftrat, musste ich feststellen, dass mein Knöchel inzwischen blau geworden war und höllisch weh tat.
Ich bin ja so ein Genie... Ich hätte auch einfach langsam rückwärts aus dem Fenster steigen können, aber nein! Ich sprang ja mit Anlauf.
Für solche Aktionen sollte man mir meine Doktortitel aberkennen!
Darum würde ich mich später noch kümmern, ich war immerhin Arzt und einen verstauchten Knöchel würde ich ja wohl auch hier behandeln können!
Ich lief zu dem Karton, auf dem meine Jacke lag, und suchte in den Taschen nach dem Zettel.
Als ich ihn fand, lies ich mich wieder auf der Isomatte nieder und tippte die Nummer in mein Handy.
Es tutete und ich wartete.
Vielleicht hätte ich mit meinem Anruf noch etwas warten sollen, schoss es mir auf einmal durch den Kopf. Nicht jeder Mensch ist bereits um 6:00 Uhr früh wach.
Oh großer Gott für ein Genie stelle ich mich gerade ziemlich an.
Gerade als ich wieder auflegen will, ertönt eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Martha Hudson hier."
„Hallo hier ist Johanna Blacke. Ich habe gesehen, dass sie einen Mitbewohner suchen."
„Oh nicht ich Liebes. Aber Sherlock. Der sucht einen neuen Mitbewohner, seit dem John ausgezogen ist."
Wer zum Teufel war Sherlock und wer John???
„Ähh ah okayy. Na ja ich würde mich diesem Sherlock gerne einmal vorstellen."
„Aber natürlich Liebes ich melde Sie an. Die Wohnungsbesichtigung findet morgen um 18:00 Uhr statt. Da werden Sie ihn auch kennenlernen."
Das war ja einfach.
„Okay schön, dass freut mich. Ich werde pünktlich da sein. Ich müsste jetzt nur noch wissen, wo ich hinkommen soll."
„Ah das habe ich ja ganz vergessen, lacht die Frau auf, 221b Baker Street."
Dann legt sie auf.
Perfekt! Mit viel Glück würde ich übermorgen vielleicht schon aus diesem Loch hier ausziehen können!
Gut gelaunt sprang ich auf die Füße, nur um mich augenblicklich wieder zu setzen.
Den Fuß hatte ich wieder ganz vergessen.
Ich überlegte, ob ich irgendwo in einem der Kartons Verbandszeug hätte. Kam aber schnell zu dem Schluss, dass dem nicht so war.
Ich kramte stattdessen in einem der Kartons mit den Klamotten nach meinem Schal und band ihn mir behelfsmäßig als Stützverband um den Fuß. Bis zum Klinikum musste das reichen, da könnte ich mir dann einen richtigen Verband umlegten.
Ich hatte noch ein bisschen Zeit bis ich da sein musste und beschloss vor der Arbeit noch einen kleinen Abstecher in einen Bibliothek zu machen, die mir gestern auf dem Heimweg aufgefallen war.
Ich zog mich an, frühstückte noch schnell ein paar der Riegel und fuhr mit der Underground Bahn Richtung Krankenhaus.
Ich stieg an der passenden Haltestelle aus und lief bzw. humpelte, anstatt zum Klinikum, die Straße rauf Richtung Bibliothek.
Dort angekommen stellte ich mit Freude fest, dass sie viel größer war, als der erste Blick erahnen ließ!
Die Wände waren tapeziert mit Bücherregalen und in der Mitte des hohen Raumes führte eine Wendeltreppe in den zweiten Stock.
Ich trat weiter in den Raum hinein und steuerte auf die Treppe zu.
Im zweiten Stock angekommen, tat sich vor mir der nächste riesige Raum mit Kuppeldach auf.
Ich blieb fasziniert stehen und bestaunte den Sternenhimmel, der von einem sehr geschicktem Maler dort drauf gemalt worden sein musste.
Ich war so versunken in die Malerei,so dass ich erst bemerkte, dass inzwischen jemand neben mir stand, als dieser Jemand anfing zu sprechen.
LG Feuertier
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