Idiot
Dieser Abend lag nun schon einige Wochen zurück und ich hatte gestern wieder angefangen zu arbeiten, doch etwas zwischen uns hatte ich verändert. Die Art wie er mit mir sprach, wie er mich ansah. Und mir wurde klar, dass ich diesen Menschen liebte. So wie ich noch nie jemanden geliebt hatte.
Genau dieser Mensch war nun schon seit drei Tagen verschwunden, ohne mir ein Wort davon zu sagen. Es handelte sich wohl um einen neuen Fall, aber es wäre trotzdem schön gewesen zu wissen, dass er so lange weg bleiben würde, denn ich machte mir ehrlich Sorgen um ihn. Nicht einmal John war bei ihm, was ich sofort in Erfahrung gebracht hatte. Nach ihm zu suchen würde wohl keinen Sinn ergeben, weil ich keinerlei Anhaltspunkte für meine Suche hatte.
Morgen würde ich frei haben. Vielleicht wusste Greg ja wo er ist. Einen Versuch war es definitiv wert. Ich legte mich früh schlafen, da ich die ganze Zeit an ihn dachte und was wohl alles mit ihm passiert sein konnte. Das würde ich ihm so natürlich nie sagen, aber man konnte bei diesem Mann ja nie wissen, ob er nur ermittelte, oder eventuell gefangen genommen wurde. Ich versuchte einzuschlafen und als es mir dann endlich gelang schlief ich nur schlecht.
Ich träumte davon, dass Sherlock von einem russischen Drogenboss gefangen gehalten wurde. Ich sah wie sie ihn folterten, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nichts tun um ihm zu helfen.
Mein Wecker klingelte und ich wachte schweißgebadet aus meinem Traum auf. Sherlock musste wirklich einen verdammt guten Grund anbringen können, warum er mir nichts von seinem Verschwinden angekündigt hatte! Ich versuchte meinen Herzschlag wieder zu beruhigen und zog mich an. Als ich runter in unser Wohnzimmer lief stand auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa bereits ein Frühstück. Mrs Hudson hatte nicht aufgehört für uns beide zu kochen, auch nachdem ich wieder vollständig gesund war. Ich hatte sie zwar mehrmals darauf hingewiesen, dass es wirklich nicht nötig sein, aber sie wollte nicht auf mich hören. Und gegen gutes Essen hatte ich nun wirklich nichts einzuwenden. Doch ich hatte heute keinen wirklichen Appetit und verlor nach einen Toast wirklich die Lust weiter zu essen. Ich stand auf und wollte mich gerade in unsere Küche begeben, um mich mit ein paar Experimenten abzulenken, da klingelte mein Telefon. Es war Mary.
„Hey Mary was gibt’s?“
„Du solltest mal kurz zu Lestrade ins Büro kommen... Wir haben Sherlock wieder gefunden.“
Mehr brauchte ich nicht zu wissen.
„Ich bin in 10 Minuten da.“, meinte ich, legte auf und schnappte mir meinen Mantel von der Garderobe. Zu Fuß war ich schneller, als mit der U-Bahn. Ich stürmte aus dem Haus und hielt im Laufschritt auf Scottland Yard zu. Hoffentlich ging es ihm gut. Neun Minuten später stand ich im Eingangsbereich der Polizeistation. Greg wartete schon auf mich.
„Johanna, gut das du da bist....“, fing er an.
„Geht es ihm gut?“ , unterbrach ich ihn eilig.
„Ja ja ihm geht es gut. Er weigert sich nur uns zu sagen, warum John ihn in einer Drogenhöhle gefunden hat.“
„Bitte was?“, rief ich aufgebracht aus.
„Wir hoffen, dass du ihn zur Vernunft bringen kannst.“
In mir begann es innerlich zu brodeln. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Ich hoffte inständig für ihn, dass er wirklich nur zu Ermittlungszwecken da gewesen war!
Wir traten in sein Büro herein und das erste auf das mein Blick viel, war Sherlock. Er saß mit dem Rücken zu mir auf einem Stuhl vor einem Schreibtisch. John stand mit verschränkten Armen neben ihm und blickte ihn sauer an und Mary hatte sich etwas abseits auf ein Sofa an der Wand gesetzt. Als wir geräuschvoll eintraten, blickte John von Sherlock auf und dieser drehte sich um und stand auf. Ich lief Schnur stracks auf ihn zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. Ich war sauer. Und zwar so richtig.
„Hast du in dieser Drogenhöhle ermittelt?“, fragte ich mit unterdrückter Wut in der Stimme und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor ihm herum.
Er sah mich direkt an und ich bildete mir doch tatsächlich ein, dass er etwas schuldbewusst dreinblickte.
„Wieso ist es von Bedeutung, dass du das weißt?“
Ich hatte mich gerade wohl verhört. Noch bevor ich wirklich realisieren konnte was ich da tat, hatte ich ihm eine gescheuert.
„Wieso es von Bedeutung ist? Kannst du dir auch nur im entferntesten vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich Sorgen um dich machen? Dir hätte sonst was passiert sein können. Woher soll man denn bitte wissen, ob du nur sehr lange ermittelst, ober vielleicht gerade von einem russischen Oligarchen gefoltert wirst? Hh!?“, schrie ich ihn an. Scheiße, dass mit dem russischen Oligarchen wollte ich gar nicht sagen. Sherlock zog beide Augenbrauen hoch.
„Ich habe ermittelt. Ich nehme keine Drogen und ihr hättet euch keine Sorgen machen müssen.“, meinte er dann schließlich. Mehr Infos brauchte ich nicht. Ich warf Lestrade einen Blick zu und er bestätigte mir mit einem kurzen Nicken, dass das genau das gewesen war, was er hören wollte. Ich starrte Sherlock noch einmal kurz wüten an, bevor ich mich auf dem Absatz umdrehte und ging. Ich brauchte dringend frische Luft! Das ich leider keine Jacke dabei hatte, viel mir dabei allerdings leider zu spät auf.
Heyy ich hoffe euch gefällt mein neues Kapitel:)
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