Ich berauche deine Hilfe

Ich hatte mich noch ein bisschen mit Mary über den Fall und seine Einzelheiten unterhalten und dann war sie gegangen und ich hatte mich auf den Weg zum Krankenhaus gemacht.

Diese Frau war definitiv sehr gefährlich. Ich hoffte inständig, dass Sherlock diesen Fall rational anging und sich nicht wie ein liebestoller Teenager verhielt. Worum es bei dem aktuellen Fall ging wusste Mary auch nicht. John war die vergangene Nacht ebenfalls nicht aufgetaucht. Mir blieb also nichts anderes übrig, als auf die Rückkehr von Sherlock zu warten.

Mein Klinikalltag verlief verhältnismäßig normal. Ich operierte zwei gebrochene Beine (Der arme Schüler hatte sich beim Hochsprung während einer Schulsportstunde extrem dämlich angestellt), pumpte einen Magen aus (zu besoffen) und nähte etliche Platzwunden.

Am späten Abend kam eine ganz aufgeregte Schwester auf mich zugerannt.

„Es wurde gerade jemand eingeliefert, der wohl vergiftet wurde! Wir wissen aber nicht mit was!“

Mehr musste sie nicht sagen. Wir sprinteten zusammen Richtung Notaufnahme.

Der Mann auf den wir zusteuerten war Mitte Vierzig, hatte kurzes, dunkles Haar, einen leichten Bauchansatz, offensichtlich ein Spielproblem, was ich an seiner linken Hand erkennen konnte und eine Katze.

Das alles nahm ich in Millisekunden auf und kam schwer atmend vor ihm zu stehen.

„Guten Abend mein Name ist Dr. Blake. Haben sie das Gift unbewusst im Esse aufgenommen oder wurde es ihnen bei Bewusstsein verabreicht?“, fragte ich ihn ruhig, während ich begann ihn auf äußerliche Merkmale zu untersuchen.

Die Einstichstelle der Nadel war leicht auszumachen, denn der gesamte Hals des Mannes begann anzuschwellen. Sein eines Bein war offensichtlich gelähmt, denn es hing nur noch schlaff herunter.

„Gespritzt.“, röchelte der Mann und sah mich panisch an.

„Ich sehe so schlecht. Und da war eine Schlange.“, schob er schnaufend hinterher. Ich begann Anweisungen zu verteilen, um den Mann Künstlich zu beatmen. Zeitgleich schickte ich einen Assistenzarzt in die Toxikologie des Klinikums, in der ich einen von mir selber hergestellten Cocktail aus den verschiedensten Gegengiften deponiert hatte. Der nächste rannte mit einer Blutprobe ins Labor um es auf das Gift der Schwarzen Mamba, einer bestimmten Giftnattern Art und der Königs Kobra zu untersuchen. Diese drei Gifte kamen für mich in Betracht und der Cocktail würde wenigstens gegen zwei der genannte Gifte wirken. Wurde ihm aber das Gift der black Mamba gespritzt konnte niemand mehr etwas für ihn tun.

Das Ergebnis der Blutprobe musste zum Glück nicht abgewartet werden. Wenige Minuten nachdem der Mann den Cocktail gespritzt bekommen hatte, ging die Schwellung an seinem Hals zurück.

Scheiße, wir hatten gerade nochmal verdammtes Glück gehabt. Wir nahmen den Mann stationär auf, um ihn durchgängig zu überwachen, nicht das das Gift noch ungeahnte Überraschungen mit sich brachte. Der Mann durfte das Krankenhaus unter keinen Umständen verlassen, bevor nicht das gesamte Gift seinen Blutkreislauf verlassen hatte.

Gerade als ich den Mann in seinem Zimmer mit sämtlichen Maschinen verkabelte, platzten Sherlock und John zur Tür herein.

„Lebt er noch?“ „Wir müssen diesen Mann sofort befragen!“, schrien die beiden durcheinander. Ich stellte mich instinktiv schützend vor den Patienten und hielt die beiden davon ab, sich auf ihn zu stürzen.

„Jetzt aber mal ganz langsam!“, sagte ich streng. „Dieser Mann braucht Ruhe und er wird so lange von niemanden befragt, bis ich das erlaube!“, schob ich hinterher und funkelte die beiden an.

„Der Fall erlaubt keine Erholung und...“ Weiter kam Sherlock nicht.

„Raus!“, sagte ich gefährlich ruhig.

Sherlock sah mich prüfend an, zog John dann allerdings mit sich zur Tür und schloss sie hinter sich.

Ich schüttelte leicht gereizt den Kopf und drehte mich wieder zu meinem Patienten um.

Er hatte die Augen leicht geöffnet und versuchte offenbar sich im Bett aufzusetzen.

„Bleiben sie liegen.“, meinte ich sanft aber bestimmt. „Sie müssen sich noch ausruhen!“

Der Mann sah mir in die Augen.

„Sie wird auf dem Ball sein. Morgen.“, röchelte er und dann vielen ihm erneut die Augen zu.

Ich atmete einmal tief durch. Dann checkte ich alles noch mal und verließ den Raum.

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