Wendepunkte
Wendepunkte
Ich sah mich verwirrt um, als ich mich in einer Art Studio wiederfand. Es war voll mit einem Publikum, was wild applaudierte und Jubelrufe brüllte. Als ich an mir heruntersah, erkannte ich ein rotes Cocktailkleid und meine Haare waren zu festlichen Locken gedreht, was ich verwirrt begutachtete.
Wo zum Geier war ich hier?
,,Meine sehr geehrten Damen und Herren...es ist soweit...das Warten hat ein Ende.", erklang auf einmal eine männliche Stimme durch einen Lautsprecher. ,,Begrüßen Sie mit mir, live im Londoner Studio, Ihren Moderater: Jim Moriarty!"
Fassungslos und völlig perplex sah ich zu einer Schiebetür, die sich nun öffnete und wahrhaftig kam Moriarty in einem edlen Anzug heraus und begrüßte mit einem charmanten Lächeln das Publikum.
,,Hallo, meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie alle ganz herzlich an dem heutigen Abend und freue mich, dass Sie alle wieder dabei sind, wenn es wieder einmal heißt: Wer ist Mr. Right?. Ja, wer ist der Richtige für mich...diese Frage stellen sich wohl so ziemlich alle Frauen im Universum. Die Einen finden ihn selbst und bei anderen...tja, da wird eben nachgeholfen und zwar von uns. Und heute begrüßen wir ganz herzlich unseren Ehrengast: Miss Evelyn Headley!"
Moriarty deutete vielsagend auf mich und das Publikum applaudierte wieder wie wild. Mir fiel die Kinnlade runter und als Moriarty plötzlich zu mir kam, da war ich nicht mal im Stande, irgendwie zu reagieren.
,,Evelyn, du bist heute hier, um endlich herauszufinden, wer dein Mr. Right ist. Lange hat dich diese Frage gequält und sie tut es auch jetzt noch, aber keine Angst...wir werden dir heute bei der Antwort behilflich sein. Deine beiden Anwärter sind schon hier und ich freue mich darauf, sie jetzt hier begrüßen zu dürfen. Ladies und Gentlemen, hier sind Ezra Williams und Sherlock Holmes!"
Nun war ich wirklich sprachlos und konnte nicht glauben, als wirklich Sherlock und Ezra in das Studio kamen und sich auf ihre Plätze stellten. Was ging hier bloß vor sich?
,,Und damit hier auch alles mit rechten Dingen zugeht, bitte ich nun meine entzückende Assistentin Gloria auf die Bühne!", brachte Moriarty hervor und ich traute meinen Augen nicht.
Mit blondem wallenden langen Haar, einem bodenlangen goldenen Abendkleid und knallrotem Lippenstift, stolzierte doch allen Ernstes Greg auf goldenen High Heels ins Studio und posierte Lady like neben Moriarty, dem er ein verführerisches Lächeln schenkte.
,,Stets zu Diensten, lieber Jim!"
,,Vielen Dank, Gloria!", äußerte Jim und nun stellte er sich vor Sherlock und Ezra, die beide in Anzügen gekleidet waren und um die Wette lächelten, während Jim zum Publikum sah. ,,Tja: Juniorchef eines Millardenkonzerns oder berühmter und sehr erfolgreicher Privatdetektiv, obendrein auch als Internet Phänomen bekannt, das ist hier heute die Frage. Liebe Evelyn, wir werden dich heute unterstützen, um deinen Mr. Right zu finden. Und dafür brauchen wir natürlich das Urteil unserer Fachjury."
Jim deutete auf die Jury und ich drehte mich um, wo mich der nächste Schlag traf. Dort saßen John, Mrs. Hudson, Mycroft und Molly. Sie alle hatten einen kritischen Blick aufgesetzt und musterten Sherlock und Ezra ernst, während Jim sie freudig ansah.
,,Sehr geehrte Jury, vorab haben sie alle nötigen Informationen über die beiden Kandidaten erhalten und ich bitte sein alle jetzt um ihren Favoriten. Ihre Wertung bitte: Miss Hooper!"
Ich sah perplex zu Molly, die eine schwarze Brille aufhatte und damit irgendwie wie ein Nerd aussah und die in ihrem weißen Kittel nun unglaublich professionell wirkte. Schließlich hob sie etwas hoch, was wie ein Punkteschild und darauf war ein schwarzes E zu sehen.
,,Wow...der erste Punkt geht an Ezra Williams meine Damen und Herren. Aber damit ist es noch lange nicht entschieden. Mrs. Hudson...wer ist Ihr Favorit des heutigen Abends?"
Mrs. Hudson schenkte uns allen ein bezauberndes Lächeln und schien sichtlich Freude an ihrer Aufgabe als Jurorin zu haben. Dann hielt sie ein Schild hoch, wo ein großes Fragezeichen drauf prangte und Jim sah aufgeregt in die Runde.
,,Oh, mein Gott...das erste Fragezeichen. Es bleibt spannend, Ladies und Gentlemen. Dr. Watson...Ihre Wertung bitte."
John zögerte, warf dann aber einen ernsten Blick in die Runde, ehe er auch sein Schild in die Höhe hob und mit einem dicken S seinen Favoriten bekannt gab.
,,Und der nächste Punkt geht an Sherlock Holmes. Was ist das nur für ein Wettkampf hier am heutigen Abend. Ich sehe schon, es wird ein Kopf an Kopf Rennen hier heute bei uns im Studio. Mycroft Holmes...Sie haben die entscheidende Stimme. Bitte geben Sie Ihre Meinung jetzt bekannt. Und wählen Sie weise, denn Sie entscheiden damit immerhin über das Herz von Evelyn.", platzte es freudestrahlend aus Jim heraus und ich sah ihn entsetzt an.
,,Er macht WAS?"
Alle Blicke lagen nun auf Mycroft, der natürlich seinen ernsten Blick aufgesetzt hatte und ausdruckslos in die Menge sah. Dann hob er jedoch ein Schild hoch und auch auf diesem war ein großes Fragezeichen zu sehen. Das ließ das Publikum vollkommen ausflippen und auch Moriarty war jetzt hin und weg. Greg alias Gloria ließ eine Kanone knallen und es regnete rote Rosenblätter und Herzkonfetti, während ich schon das Gefühl hatte, jeden Moment ohnmächtig zu werden.
,,Ein weiteres Fragezeichen...das ist doch nicht zu glauben. Meine Damen und Herren, zum ersten Mal in unserer Show haben wir ein Unentschieden und das bedeutet, es geht weiter in die nächste Runde. Wer wird das Rennen um das Herz von Evelyn Headley machen? Wird es Ezra Williams oder doch eher Sherlock Holmes? Sie können jetzt per Anruf oder SMS für Ihren Kandidaten in der eingeblendeten Nummer abstimmen und wir sind bald wieder für Sie da, wenn es im Wettkampf um Evelyn weitergeht. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Abend, schalten Sie beim nächsten Mal unbedingt wieder ein und bringen Sie beim nächsten Mal ordentlich Herzklopfen mit. Denn das hierwird sicher die beste Show, die Sie je in Ihrem Leben gesehen haben. Bis zum nächsten Mal bei Wer ist Mr. Right?"
***
Entsetzt riss ich die Augen auf und setzte mich ruckartig auf. Für einen kurzen Moment befürchtete ich, dass ich mich immer noch in dieser verrückten Show befand, aber ich stellte zu meiner großen Erleichterung fest, dass ich in meinem Bett lag. Ich fuhr mir durch meine offenen Haare und starrte völlig schockiert vor mich hin.
Was zum Geier war das denn für ein Traum gewesen? Wenn es mich nicht völlig schockieren würde, dann hätte ich wahrscheinlich darüber gelacht, aber so konnte ich einfach nicht glauben, wie ich so etwas träumen konnte.
Greg als diese Assistentin im Partykleid und John, Molly, Mrs. Hudson und Mycroft in der Jury hätte ich ja noch verkraften können, aber ausgerechnet Jim Moriarty als Moderator und Sherlock und Ezra als Kandidaten, zwischen denen ich mich entscheiden musste? Das war einfach zu viel des Guten gewesen.Wie sollte ich meinen Freunden denn jetzt in die Augen sehen, ohne an diesen skurrilen Traum zu denken?
,,Evelyn!", erklang auf einmal eine Stimme und als mich eine Hand an der rechten Schulter berührte, zuckte ich zusammen.
Mein Blick fuhr nach rechts, wo Ezra nun ebenfalls wach geworden war und mich besorgt musterte. Sofort war ich erleichtert, dass er es gewesen war und nicht noch weitere Traumsequenzen, die nur auf die perfekte Gelegenheit warteten, um mich heimzusuchen.
,,Schatz, ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst aus, als ob du einen Geist gesehen hättest.", meinte Ezra und ich brachte es nicht einmal fertig, ihm eine gute Antwort darauf zu geben.
Was sollte ich auch schon zu ihm sagen? Hey, Ezra...ja, ich liebe dich und mir geht es bestens, aber in meinem Traum hat die Jury zwischen dir und Sherlock Holmes als Mr. Right gewählt!? Dann würde er mich sicher für verrückt erklären und obendrein wahrscheinlich noch eifersüchtig werden, wozu er jedoch keinerlei Grund hatte.
Ich mochte ja vielleicht ein wenig rumspinnen, was meine Gefühle für Sherlock anging, aber auch das würde vorüber gehen und nur, weil mein Unterbewusstsein anscheinend verrücktspielte, musste ich mir ja noch lange nichts darauf einbilden.
,,Ähm...ja...es war nur...ein ziemlich verwirrender Traum.", brachte ich hervor und nun sah er mächtig neugierig aus.
,,Echt? Wovon hast du denn geträumt!"
Na, super! Ganz toll gemacht, Evelyn!, dachte ich mir und überlegte fieberhaft, welche Geschichte ich Ezra nun auftischen konnte. Sie musste nicht nur gut, sondern auch glaubwürdig sein und zum Glück kam mir eine rettende Idee.
,,Ehrlich gesagt...habe ich von dir geträumt. Du und Greg...ihr habt an einer Tanzshow teilgenommen und habt echt was aufs Parkett gelegt. Und John und Mary waren in der Jury...und Sherlock war Moderator...es war ziemlich verrückt!", sagte ich und nun musste Ezra lachen.
,,Wow...das klingt wirklich verrückt. Aber auch ziemlich nach Spaß. Vielleicht sollte ich das Greg mal vorschlagen."
,,Untersteh' dich! Oder ich reiche die Scheidung ein.", platzte es aus mir heraus, aber ich grinste und Ezra sah mich vielsagend an.
,,Dafür müssen wir erstmal verheiratet sein und ich versichere dir, unsere Hochzeit wird sicher genauso spektakulär wie dein Traum."
Er beugte sich vor und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und zog Ezra ein Stück weiter zu mir, ehe er sich widerwillig von mir löste und einen vielsagenden Blick auf den Wecker warf.
,,So gerne ich das hier auch fortführen würde...ich muss los. Mein Vater und ich haben gleich ein Meeting und das mit einem sehr wichtigen potentiellen Kunden. Also, wünsch mir Glück.", sagte er und gab mir noch einen flüchtigen Kuss, ehe er Richtung Badezimmer verschwand.
,,Viel Glück!", rief ich ihm noch amüsiert nach, als auf einmal mein Handy klingelte.
Mein Blick fiel auf das Display, wo die Nummer von John eingeblendet war. Ich war etwas überrascht, dass er mich anrief, denn Mary und er waren erst seit zwei Tagen aus den Flitterwochen zurück. Allerdings war auch nach 4 Wochen ihre Hochzeit immer noch das absolute Tagesthema und ich musste etwas grinsen, als ich schließlich abnahm.
,,Guten Morgen, John! Na, wieder im Lande? Wie waren die Flitterwochen."
,,Ganz gut, danke! Aber deshalb rufe ich nicht an. Ich bräuchte deine Hilfe, Evelyn.", erwiderte John und sofort war ich in Alarmbereitschaft.
,,Was ist denn los?"
,,Oh, meine Nachbarin sucht nach ihrem Sohn und befürchtet, dass er etwas mit Drogen zu tun haben könnte und deshalb verschwunden ist. Und sie wollte zuerst, dass ich nach ihm suche, bevor sie die Polizei informiert. Könntest du mir helfen, ihn zu finden? Sie macht sich wirklich Sorgen.", fragte er und nun war ich unglaublich froh, dass ich heute meinen freien Tag hatte.
,,Sicher! Ich mache mich gleich auf den Weg zu dir."
,,Danke, Evelyn! Du hast was gut bei mir."
John legte auf und ich stand augenblicklich aus dem Bett auf. Eilig suchte ich mir eine schwarze Hose und ein schlichtes Oberteil aus dem Schrank, ehe ich mir meine Stiefel anzog und meine Lederjacke überwarf. Ezra, wie immer im Anzug gekleidet, kam gerade aus dem Badezimmer und musterte mich äußerst irritiert.
,,Hast du nicht frei? Was ist los?"
,,John hat angerufen. Er braucht meine Hilfe bei etwas. Ist aber nichts Schlimmes. Wir sehen uns später.", erklärte ich ihm und eilte dann nach draußen.
Eigentlich hätte ich Ezra gerne noch die Einzelheiten erklärt, aber John hatte wirklich nervös geklungen am Telefon und deshalb wollte ich so schnell wie möglich zu ihm. Und ich hoffte nur, dass dieser Fall nicht auch wieder dramatische Folgen mit sich brachte.
***
,,Evelyn...danke, dass du so schnell gekommen bist.", sagte John, nachdem ich geklingelt hatte und er zog sich seine Jacke über.
,,Kein Problem, John! Also, was ist jetzt mit dem Sohn deiner Nachbarin?"
,,Er heißt Isaac und er ist wieder verschwunden. Es passiert öfter und seine Mutter glaubt, dass wieder Drogen im Spiel sind. Sie glaubt, dass er in einem Haus mit den anderen Drogensüchtigen ist.", erklärte John und ich öffnete die Fahrertür von meinem Auto.
,,Hast du die Adresse?"
,,Ja, die habe ich!", sagte John, als Mary plötzlich zu uns stieß und mir einen zuversichtlichen Blick zuwarf.
,,Ausgezeichnet! Fahren wir!"
,,Was? Oh, nein...du bleibst hier.", widersprach John, aber Mary sah ihn vielsagend an.
,,Wenn du wirklich glaubst, dass ich dich allein in ein Haus voller Junkies lasse, dann irrst du dich, Liebling."
,,Ich bin doch gar nicht allein oder ist Evelyn für dich unsichtbar?", brachte John hervor und deutete anklagend auf mich, während ich völlig perplex zwischen den beiden her sah.
,,Nein, aber ihr beide könnt Hilfe gebrauchen. Oder muss ich euch daran erinnern, wie viele Einsätze von euch schon darin geendet sind, dass irgendwer entführt oder fast erschossen wurde?"
John und ich starrten uns völlig perplex an und ich wagte es nicht, mich in diese Diskussion einzumischen. Und nach ein paar schweigsamen Sekunden, gab John nach und Mary stieg auf die Rückbank. John richtete den Blick gen Himmel und ich konnte ein Grinsen nicht verbergen, woraufhin er mich ermahnend ansah.
,,Kein Wort darüber."
Abwehrend hob ich die Hände, während John einstieg und ich schüttelte lachend den Kopf, ehe ich ebenfalls ins Auto stieg. John gab mir schließlich die Adresse und ich fuhr los.
***
Als wir besagtes Gebäude schließlich erreicht hatten, überredete John Mary dazu, im Wagen zu bleiben und abrufbereit zu sein, sollten wir wirklich Hilfe benötigen. Gemeinsam gingen er und ich dann in das Gebäude, was wie eine verlassene Fabrik aussah.
Ich sah mich wachsam um und war jederzeit auf alles gefasst. Drogenabhängige waren zwar eigentlich nicht besonders gefährlich, aber wenn sie ausrasteten, konnte es schon einmal nach hinten losgehen. Und außerdem war Vorsicht ja bekanntlich besser als Nachsicht und diesen Vorsatz würde ich garantiert nicht brechen.
Wir gingen eine Treppe hoch und als wir die obere Etage erreichten, bot sich uns ein grauenvoller Anblick. Überall waren Menschen, die ohne Zweifel noch fast allesamt minderjährig waren und waren bis oben hin zugedröhnt.
,,Oh, mein Gott! Das ist das reinste Drogenparadies.", brachte ich entsetzt hervor und John eilte auf einmal auf eine Matratze zu, auf der ein dunkelhäutiger Teenager lag.
,,Isaac!", sagte John und kniete sich neben den Jungen, der sichtlich benebelt wirkte und ohne Zweifel mit Drogen zugedröhnt war.
Ich sah mich um, denn ich hatte das merkwürdige Gefühl, dass wir beobachtet wurden. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber dann bemerkte ich, wie ein anderer Drogensüchtiger sich aufrichtete und als ich sein Gesicht erkannte, fiel mir die Kinnlade runter und er sah mich überrascht an.
,,Oh, Evelyn...John...euch hätte ich hier nicht erwartet.", sagte Sherlock und ich starrte ihn fassungslos an.
,,Das darf doch wohl nicht wahr sein!"
,,Seid ihr auch meinetwegen hier?", fragte er und John fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er seinen besten Freund erkannte.
Und auch ich konnte kaum glauben, dass Sherlock hier war. Noch schlimmer war, wie er aussah. Heruntergekommen, in zerlumpter Kleidung und bis obenhin zugedröhnt.
,,Evelyn, ich nehme Isaac. Würdest du Sherlock bitte übernehmen. Wir werden hier jetzt verschwinden und zwar sofort.", ordnete John an und half Isaac auf die Beine, der verträumt vor sich hin sah.
Ich ging auf Sherlock zu und dieser sah zu mir auf. Sein Blick wirkte mehr als benebelt und nun schenkte er mir ein neckisches Grinsen, während er mich amüsiert musterte.
,,Evelyn...so schön wie eh und je."
,,Hmm...komm mit. Zeit zu verschwinden."
John und ich schleppten Isaac und Sherlock nach draußen. Allerdings kam es zwischen John und Sherlock nun zu einer harten Auseinandersetzung, weshalb ich nun Issac übernahm, während Sherlock nun laut losbrüllte.
,,Herrgott, ich bin an einem Fall dran!"
,,Einem Fall?", brachte ich ungläubig hervor und John ließ seiner Wut freien Lauf.
,,Einen Monat...länger hat es nicht gedauert. Einen!"
,,Ich arbeite!", kam es von Sherlock und John rannte ihm wutentbrannt nach.
,,Sherlock Holmes in einer Drogenhöhle. Wie wird das aussehen?"
,,Ich bin Undercover!", war die nächste Antwort von unserem Meisterdetektiv und nun drehte ich mich zu ihm um, während Issac bereits zu unserem Wagen taumelte.
,,Undercover? Sherlock, zwar hatte ich noch nicht allzu viele Undercover-Einsätze in meinem Leben, aber bisher hat man dann immer nur VORGETÄUSCHT die Dinge wahrhaftig zu tun, die man ermittelt und nicht wahrhaftig wieder zum Drogenjunkie zu werden."
,,Ich bin kein Junkie!", meinte er nur und ich schnaubte verächtlich.
,,Nein! Du bist ein Idiot! Und ein Arroganter noch dazu. Jetzt steig in den Wagen, bevor ich es mir anders überlege und dich wirklich noch an Ort und Stelle erschieße."
Ich drehte mich um und ging auf das Auto zu. Eigentlich hatte ich meine Wut verbergen wollen, aber die Aussagen von Sherlock hatten das Fass zum Überlaufen gebracht und ich war stocksauer. John hatte Recht! Nicht mal einen Monat hatten wir ihn alleine lassen können, ohne dass er gleich den Verstand verlor und Mist baute.
Der Wagen fuhr plötzlich vor und ich sah, dass Mary am Steuer saß. Sie sah John und Sherlock an, die sich immer noch lautstark stritten und als sie kurz zu mir sah, schüttelte ich nur den Kopf und winkte ab.
,,Ich sage nichts mehr dazu."
,,Rein! Alle beide und zwar sofort!", zischte Mary schon fast und die beiden Männer zwängten sich zu Isaac auf die Rückbank. ,,Kommt noch jemand? Ich meine, wir bringen jeden nach Hause, oder?"
,,Wir fahren nicht nach Hause. Wir fahren ins Barts. Ich rufe Molly an.", sagte John und nun sah Mary irritiert zu ihrem Ehemann nach hinten.
,,Wieso?"
,,Weil Sherlock Holmes in einen Becher pinkeln muss."
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