Rückkehr einer Legende
Rückkehr einer Legende
Am Abend kamen John und ich bei meiner Wohnung an, nachdem wir den gesamten Tag bei Mrs. Hudson in der Baker Street verbracht hatten. Wir hatten noch in Erinnerungen geschwelgt und dabei völlig die Zeit vergessen. Es war zwar schmerzhaft gewesen, über die Vergangenheit und über Sherlock zu sprechen, aber es war auch gewissermaßen eine Erlösung gewesen.
,,Es war schön, Mrs. Hudson mal wiederzusehen.", sagte John und ich nickte zustimmend.
,,Stimmt!"
,,Danke, dass du mitgekommen bist, Evelyn. Ich weiß nicht, ob ich es alleine durchgestanden hätte.", meinte er, während ich die Tür aufschloss und ihm einen zuversichtlichen Blick zuwarf.
,,Du bist stärker als du denkst, John. Es ist niemals einfach, sich dem Vergangenen zu stellen...aber manchmal ist es das Beste, um damit abschließen zu können."
John sah mich einen Moment schweigsam an, ehe er nickte und ein wenig seufzte.
,,Du hast Recht! Ich nehme an, ich hatte einfach nur Angst...genau das zu tun...abschließen."
,,Damit bist du nicht allein."
Ich sah John vielsagend an und er wusste natürlich, dass ich mich selbst damit einbezog. Auch ich fürchtete mich davor, die Vergangenheit abzuschließen. Denn, wenn ich es tat...dann wäre Sherlock für immer und ewig tot und ich hätte damit endgültig akzeptiert, dass das Leben ohne ihn weitergehen musste.
,,Wir sollten uns in Zukunft wieder öfter sehen. Das könnte uns vielleicht helfen...damit...zurechtzukommen.", schlug John vor und war damit ganz meiner Meinung.
,,Das denke ich auch."
Wir betraten meine Wohnung, wobei ich feststellen musste, dass bereits Licht brannte. Zuerst war ich irritiert, aber der Grund dafür kam bereits auf John und mich zu, als Ezra uns mit einem freudigen Lächeln in Empfang nahm.
,,Ah, da bist du ja und wie ich sehe, hast du Besuch mitgebracht. Hallo, John!", sagte Ezra und John schüttelte ihm die Hand.
,,Hey, Ezra! Schön, dich wiederzusehen."
,,Gleichfalls. Hey, Schatz!"
Er schenkte mir einen liebevollen Blick und gab mir einen Kuss zur Begrüßung. Zwar war ich noch etwas überrascht, dass er schon zu Hause war, aber ich freute mich auch, ihn nach 3 Wochen wiederzusehen.
,,Hey! Warum hast du nicht angerufen? Ich hätte dich doch vom Flughafen abgeholt.", meinte ich, aber Ezra winkte ab, ehe er einen Arm um mich legte.
,,Ach, ich habe mir ein Taxi genommen. Wie war euer Tag? Schön, dass ihr anscheinend wieder Zeit miteinander verbracht habt."
,,Oh, er war...ereignisreich.", erwiderte John. ,,Wir waren bei Mrs. Hudson und haben...über...alte Zeiten geplaudert."
John wirkte etwas zögerlich und ich wusste, dass es ihm ebenfalls noch schwer fiel, über die ganze Sache zu reden. Es ging mir ja nicht anders und zum Glück wusste ich, wodurch ich das Thema galant wechseln konnte.
,,Du solltest besser schlafen gehen, John. Du solltest für morgen top aussehen.", sagte ich und Ezra runzelte die Stirn.
,,Was ist denn morgen?"
,,John möchte Mary einen Heiratsantrag machen.", offenbarte ich und John nickte.
,,Ja, das stimmt!"
,,Wow...dann drücke ich mal die Daumen.", entgegnete Ezra und ein Lächeln der Vorfreude erschien auf seinem Gesicht. ,,Mary wird sich sicher freuen."
,,Gut...dann...gehe ich mal. Einen schönen Abend euch beiden.", meinte John und ich lächelte zuversichtlich.
,,Danke, dir auch."
,,Und viel Glück für morgen.", rief Ezra John noch nach, als John bereits zur Tür raus war.
,,Danke, Ezra!"
Ich schloss die Tür und hoffte natürlich auch, dass John morgen Glück mit Mary hatte. Schließlich wandte ich mich Ezra zu, der mich abwartend ansah und ich schenkte ihm ein Lächeln, ehe ich ein wenig näher an ihn heran trat.
,,Und...wie war deine Geschäftsreise?"
,,Grauenvoll! Jeder Tag war ein Verlorener ohne dich.", erwiderte er, woraufhin ich den Kopf schüttelte und die Arme in seinem Nacken verschränkte.
,,Sehr witzig!"
,,Ich meine es ernst. Du hast mir gefehlt.", antwortete Ezra und ich lächelte.
,,Ich hab dich auch vermisst."
Ezra beugte sich zu mir und gab mir einen sanften Kuss, den ich erwiderte. Er hatte mir in den vergangenen Wochen wirklich gefehlt, denn Ezra war gewissermaßen mein Ruhepol. Jedes Mal, wenn ich aus der Fassung geriet, brachte er mich auf den Boden zurück und er war unglaublich einfühlsam. Zwei Dinge, die ich so sehr an ihm liebte.
,,Ich verstehe sowieso nicht, warum du nicht mitgekommen bist.", brachte Ezra hervor, nachdem wir den Kuss beendet hatten. ,,Das wäre die Gelegenheit gewesen, mal wieder deine Heimat zu besuchen. New York ist eine fabelhafte Stadt."
,,Ja, das ist sie. Aber ich kann nicht zurück.", widersprach ich.
,,Warum?"
,,Das ist nicht so einfach, Ezra.", brachte ich hervor und er sah mich mitfühlend an.
,,Du könntest es einfach machen, indem du es mir erklärst."
,,Nein...das kann ich nicht."
Ich ließ ihn los und entfernte mich von Ezra. Schon des Öfteren hatte er mir angeboten, dass ich mit ihm über alles reden könnte, aber ich konnte es einfach nicht über mich bringen. Das hatte keineswegs etwas mit ihm zu tun...ich konnte mit niemandem darüber reden.
Ich stand mit dem Rücken zu Ezra und spürte, wie mein innerlicher Schmerz mich wieder quälte. Aber dann spürte ich, wie Ezra meine Schultern umfasste und ich drehte mich langsam zu ihm um, woraufhin er mich mit einem einfühlsamen Blick ansah.
,,Evie, ich weiß...du hast eine schwere Vergangenheit, über die du nicht reden willst. Und es ist okay...ich meine, ich glaube dir, dass es dir schwerfällt. Aber wir sind nun schon seit 1 Jahr zusammen und...ich hatte einfach gehofft, dass du mir inzwischen genug vertraust.", sagte er und er klang etwas verletzt, weshalb ich sein Gesicht umfasste und Ezra mit einem liebevollen Blick ansah.
,,Aber das tue ich doch. Ich vertraue dir, Ezra. Es ist nur so...ich möchte mein altes Leben einfach hinter mir lassen und am liebsten würde ich es vollkommen vergessen. Und darüber zu reden...das würde alles verändern und das könnte ich nicht ertragen. Und ich habe hier mit niemandem gesprochen über mein früheres Leben. Es hat also rein gar nichts mit dir zu tun."
,,Hmmm...das ist zwar sehr mysteriös und geheimnisvoll...aber da ich dich inzwischen sehr gut kenne, beruhigt mich das irgendwie. Na, gut...aber wenn du es dir irgendwann anders überlegst...", setzte er an und ich nickte vielsagend.
,,Bist du der Erste, der es erfährt."
,,Das will ich dir auch raten. Na, gut...es wird Zeit für dein Geschenk.", meinte Ezra und ging auf einmal ins Wohnzimmer, während ich ihm perplex folgte.
Ich sah, wie er zu einem Geschenkpaket griff, welches auf dem Esstisch lag und es mir kurzer Hand reichte.
,,Mein Geschenk? Ich habe doch gar nicht Geburtstag.", sagte ich und er zuckte mit den Schultern.
,,Ich weiß! Aber als ich es gesehen habe, da musste ich es einfach mitnehmen. Es ist wie für dich gemacht."
Einen Moment lang sah ich ihn immer noch erstaunt an, doch dann siegte meine Neugier. Ich packte das Geschenk aus und zum Vorschein kam ein rotes Abendkleid, woraufhin ich meinen Freund ungläubig ansah.
,,Ezra...das...das ist...wunderschön!"
,,Es freut mich, dass es dir gefällt.", erwiderte er und ich sah ihn liebevoll an.
,,Das tut es. Vielen Dank."
Ich trat an ihn heran und küsste ihn. Ezra erwiderte den Kuss und zog mich näher an sich heran, was ich ohne jeglichen Widerstand zuließ. Und als wir den Kuss beendeten, sah ich ihn einfach nur einen Moment lang an.
Ezra war einen guten Kopf größer als ich, hatte dunkelblonde kurze Haare, die schon fast als Bronze durchgehen konnten, grüne Augen und war unglaublich gutaussehend. Schon früh hatte ich bemerkt, dass unzählige Frauen ein Auge auf ihn geworfen hatten und zu Anfang war es für mich immer komisch gewesen, dass er ausgerechnet mit mir ausgegangen war. Aber Ezra hatte jegliche Zweifel von mir ausgelöscht und ich war unglaublich froh, dass ich das Glück hatte, ihn kennengelernt zu haben.
,,Ehrlich gesagt...", begann er und holte mich in die Gegenwart zurück. ,,hatte ich gehofft, du würdest es auf der Gala morgen tragen. Meine Eltern brennen schon darauf, dich wiederzusehen. Sie sind ganz fasziniert von dir, aber wer ist das nicht? Also, wirst du mir den Gefallen tun?", fragte er und ich schenkte ihm ein Lächeln, während ich nickte.
,,Ja, das werde ich!"
,,Fantastisch! Habe ich dir schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?", meinte er und ich überlegte kurz.
,,Hmm...ungefähr...100 Mal?"
,,Egal! Ich sage es dir gerne wieder und wieder. Also...ich liebe dich.", sagte Ezra und ich schmunzelte leicht.
,,Und ich liebe dich, Ezra!"
***
Am nächsten Abend war es dann soweit: die Gala von Ezras Eltern hatte begonnen! Ich hatte mein Versprechen eingelöst und trug das rote Kleid, welches mir bis über die Knie reichte und schlicht war. Nur ein paar Pailletten waren an den Trägern angebracht und meine schwarzen Haare hatte ich mir zu Locken gedreht. Ezra hatte meine neue Haarfarbe den ganzen Tag lang bewundert und mich mit Komplimenten überhäuft, bis ich ihm deswegen mit dem Knast gedroht und ihn somit zum Schweigen gebracht hatte.
Ezra selbst, trug einen eleganten Smoking und stand gerade bei seinen Eltern Grace und Howard, die ebenfalls elegant gekleidet waren. Zu den beiden hatte ich ein gutes Verhältnis, denn sie waren mir schon damals unendlich dankbar gewesen, dass ich Ezra das Leben gerettet hatte und als wir beide ein Paar wurden, war ich von seinen Eltern mit offenen Armen empfangen worden.
Ezra kam auf einmal auf mich zu und lächelte freudig, weshalb ich eine Augenbraue hochzog und ihn neugierig musterte.
,,Du hast aber gute Laune. Dabei bist du doch sonst kein Fan von Galas."
,,Ich weiß! Aber sie dient einem guten Zweck und mein Vater hat mir eben gepredigt, wie stolz er auf mich ist, dass das Treffen in New York so gut gelaufen ist. Und aus seinem Munde will das schon was heißen. Aber viel wichtiger...was sagst du zu der Gala? Du bist doch genauso wenig ein Freund von solchen Veranstaltungen.", meinte er, woraufhin ich mit den Schultern zuckte.
,,Naja, wie du schon sagtest...es dient einem guten Zweck und es ist wichtig für deine Familie. Da vergesse ich für einen Abend gerne meine Abneigung."
,,Wie gütig von Ihnen, Miss Headley. Dürfte ich Sie...eventuell zu einem Spaziergang in den Garten entführen?"
Ezra hielt mir galant seinen Arm hin und ich schüttelte lachend den Kopf, ehe ich mich bei ihm einhakte und gemeinsam mit ihm in den Garten ging. Die Eltern von Ezra hatten eine prächtige Villa, die eher einem Schloss gleichkam und der Garten war einfach gigantisch. Aber trotz des Vermögens war er nicht so bombastisch hergerichtet worden und das mochte ich so an dem Garten.
Ein paar Minuten lang gingen Ezra und ich schweigend nebenher und ich musterte ihn. Normalerweise war Ezra immer entspannt, aber ich konnte ihm ein gewisses Maß an Anspannung ansehen, weshalb ich ihn leicht besorgt ansah.
,,Ezra, ist alles in Ordnung? Du...bist so still?"
Ezra hielt inne und blieb stehen, ehe er mich nun ansah und sein Schweigen schließlich brach.
,,Naja...ich denke gerade nur an all die Dinge, die in meinem Leben passiert sind. Weißt du, Evie...vor...unserer Begegnung, da war ich ein anderer Mensch. Genau genommen...war ich genau das, was man sich wohl unter dem Sohn von einem reichen berühmten Ehepaars vorstellt: arrogant, egozentrisch und ein unglaublicher Frauenheld. Für mich war nichts wichtiger als Geld und Fraueneroberungen. Aber dann...dann bin ich entführt worden und ich dachte, mein Leben wäre so gut wie zu Ende. Und dann...dann kamst du."
Ich war so überwältigt von dem, was Ezra da sagte, dass ich überhaupt nichts sagen konnte. Stattdessen stand ich da und sah ihn sprachlos an, während er mir nun ein leichtes Lächeln zuwarf und auf einmal meine Hände mit seinen verschränkte.
,,Ich weiß, dass du es keine leichte Vergangenheit hast...und wenn du mit mir darüber reden möchtest...dann werde ich jederzeit für dich da sein, das verspreche ich dir. Und wenn du nie darüber reden willst...dann ist das...auch okay für mich. Ich möchte nur, dass du glücklich bist.", sagte er und ich lächelte nun ebenfalls zuversichtlich.
,,Das bin ich auch, Ezra...dank dir."
,,Ich kann deine Vergangenheit nicht ändern, was auch immer sie so schrecklich macht...aber ich möchte, dass du nie wieder leiden musst. Und das Jahr mit dirhat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass du das Beste in mir zum Vorschein bringst. Und bevor ich jetzt noch weiterrede wie ein Wasserfall oder womöglich meinen Mut verliere..."
Er beendete seinen Satz nicht und das irritierte mich. Aber ich kam nicht dazu Fragen zu stellen, denn Ezra ließ meine Hände los und griff mit der rechten Hand in die Innentasche seines Smokings. Dann ging er mit einem Mal vor mir auf die Knie und ich sah, wie er ein rotes Schmuckkästchen in den Händen hielt, worin sich doch wahrhaftig ein Diamantring befand.
Ich starrte Ezra vollkommen sprachlos an und spürte, wie mir langsam aber sicher die Tränen kamen, als er auch schon wieder seine Worte an mich richtete.
,,Evelyn Headley...du bist die tollste, mutigste und außergewöhnlichste Frau, die mir je in meinem ganzen Leben begegnet ist. Ich könnte jetzt tausend Gründe aufzählen, weshalb ich dich so unglaublich liebe, aber dann wäre ich nächstes Jahr noch nicht fertig. Aber ich will dir sagen, dass du das Beste bist, was mir je widerfahren ist und ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Deshalb frage ich dich...hier und jetzt...willst du meine Frau werden?"
Für einen Moment war ich vollkommen sprachlos und die Tränen liefen mir nun über die Wangen. Aber es waren keine Tränen von Trauer...sondern vor Freude und endlich fand ich meine Stimme wieder.
,,Ja!"
,,Was?", brachte Ezra hervor, als könnte er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte und deshalb nickte ich eifrig.
,,Ja, Ezra...ich will deine Frau werden."
Ein Strahlen erschein auf seinem Gesicht und er zog kurzer Hand den Ring aus der Schachtel, ehe er ihn mir ansteckte und ich zog ihn hoch. Ezra zog mich an sich heran und ich küsste ihn überglücklich. Für einen Moment fühlte es sich an, als könnte nichts mehr jemals schief gehen, aber dann beendeten wir unseren Kuss und Ezra sah mich überglücklich an.
,,Gott...du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin.", brachte er hervor und ich sah ihn überrascht an.
,,Hast du etwa gedacht, ich sage nein?"
,,Naja...nach nur einem Jahr hatte ich da schon ein wenig Panik, aber die hast du zum Glück gerade beseitigt.", erwiderte er und ich lächelte.
,,Wir müssen ja nichts überstürzen. Wichtig ist, dass wir beide zusammen sind."
,,Ja, das stimmt. Es ist das Einzige, was zählt."
***
,,Oh, Gott...ich gratuliere! Das sind fabelhafte Neuigkeiten.", platzte es aus Howard heraus, als Ezra seinen Eltern eben gerade unsere Verlobung offenbart hatte und Grace standen ebenfalls Freudentränen in den Augen.
,,Evelyn...ich freue mich so für euch. Willkommen in unserer Familie!"
Sie umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung. Howard klopfte Ezra unterdessen auf die Schulter und warf seinem Sohn stolze Blicke zu. Als Grace sich aus der Umarmung löste, sah sie Ezra und mich neugierig an.
,,Und...wann ist es soweit?"
,,Na, sicher so schnell wie möglich.", warf Howard in den Raum, doch Ezra winkte ab.
,,Ehrlich gesagt...Evelyn und ich wollen nichts überstürzen und es in Ruhe angehen. Ein paar Monate werdet ihr euch schon noch gedulden müssen."
,,Sicher, das verstehen wir. Aber um die Vorbereitungen müsst ihr euch keine Sorgen machenwir werden alles organisieren. Oh...das wird das Ereignis des Jahres!", kam es von Grace, die sichtlich überflügelt war und ihren Mann ganz aufgeregt ansah. ,,Howard, das wird die schönste Hochzeit werden, die London je gesehen hat."
,,Ganz recht, Liebling! Und das Wichtigste erledigen wir am besten hier und jetzt.", meinte der Vater von Ezra und mein Verlobter sah ihn sogleich misstrauisch an.
,,Und...das wäre?"
,,Die Verkündung eurer Verlobung natürlich! Also...es wird Zeit für eine Rede, mein Junge. Gehen wir!"
Howard schob Ezra Richtung Saal und mein Verlobter warf mir einen flehenden Blick zu, doch ich grinste nur amüsiert und winkte ihm nach. Grace folgte Howard und Ezra und strahlte wie ein Honigkuchenpferd, während ich noch einen Moment stehen blieb und noch einmal alles Revue passieren ließ.
Ich war verlobt! Kaum zu glauben, aber es war wahr. Ich würde heiraten und obwohl ich zuvor nie daran geglaubt hatte, dass mir dies jemals passieren würde, so war es jetzt soweit und ich war einfach nur glücklich. Und für einen Moment erschien es mir so, als ob nach langer Zeit endlich mal wieder alles gut werden würde und mal keine bösen Überraschungen auf mich warteten.
,,Mycroft hatte also Recht! Er wusste, dass ich dich hier finden würde.", erklang urplötzlich eine Stimme hinter mir, die mich hier und jetzt augenblicklich erstarren ließ.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz für einen Moment lang aussetzte und war nicht fähig, mich auch nur einen Millimeter zu rühren, bis ich mich schließlich langsam umdrehte. Und dann stand ich ihm gegenüber. Erschüttert und von Fassungslosigkeit erfüllt, stand ich da und starrte ihn an, während ihm ein leichtes Grinsen über das Gesicht huschte.
,,Dass ich dich einmal wirklich sprachlos mache, das hätte ich nicht gedacht. Aber bekanntlich ist ja nichts unmöglich! Und ich muss sagen...schwarze Haare stehen dir wirklich besser!"
Ich konnte immer noch nichts sagen, denn meine Erschütterung war grenzenlos. Es war unmöglich...er konnte nicht hier sein und doch war er es. Und ich wusste, dass ich dieses Mal nicht träumte...es war die Wirklichkeit. Und in dieser stand, er nun vor mir...auferstanden von den Toten und vollkommen unversehrt: Sherlock Holmes!
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