Wer suchtet der findet (nichts)

Am nächsten Tag war ich schon um 6 putzmunter. Genau wie John und Sherlock, die schon gefrühstückt hatten. "Auch schon wach.", fragte mich Holmes, der seine Nase schon wieder in die Zeitung steckte. Auf dem Titelblatt war es unverkennbar Lestrade.

Scotland Yards Inspector Lestrade verantwortlich für Bombenanschlag - Auf der Flucht

Es war ein Foto von ihm abgebildet. Ich goss mir eine halbe Tasse Tee ein und füllte den Rest mit Milch und einem Stück Zucker. Ich rührte nicht, sondern begann gleich zu trinken. Da kommt mir erst der Gedanke, dass der Mantel von Sherlock noch in der Wohnung liegt. Ich habe absichtlich den alten mit den 3 Schusslöchern angezogen, da ich mit so etwas schon gerechnet habe. "Du bekommst einen von mir.", sagte Sherlock ohne auch nur hochzusehen. Psychopath eben. "Nein, hochfunktionaler Soziopath." Wir lachten. Genau wie gestern. John fragte ganz verwirrt: "Hab ich gestern was verpasst?" Als ich wieder zu Atem kam: "Nichts wichtiges." Er stand auf und sah uns streng an. "Also wenn ihr was herausfinden wollt, dann bewegt euch." "Ja, Herr Oberbefehlshaber.", antwortete ich, stand von meinem Sessel auf, stampfte mit dem linken Fuß auf den Boden und salutierte. Er musterte mich von oben bis unten mit einem Lächeln und ging davon. Ich dachte ein, So gelob ich mir das, gehört zu haben. Seinem Lächeln zu urteilen könnte es stimmen. "Los komm.", riss mich Sherlock aus den Gedanken und drückte mir im Vorbeigehen einen neuen Mantel in die Hand und lief die Treppe hinunter. "Hey, wartet!!!!", schrie ich nach. Ich wollte schon nachrennen, doch nun wurde mir bewusst, anziehen wäre nicht schlecht. Ich stürmte noch schnell in mein altes Zimmer und kramte nach meinen alten Sachen, schlüpfte schnell hinein und rannte mit meinen hohen Schuhen nach unten. Keiner mehr da. Kein Sherlock. Kein John. Na toll. Wo soll ich denn anfangen? Ich ging einfach mal in den nächstgelegenen CIA Stützpunkt.

"Isabell Moriarty, schön Sie wiederzusehen." "Ganz meinerseits, doch bitte, nennen Sie mich Emily Carter." Ich war in Baskerville. Eines der Hochsicherheitssysteme in ganze London. Vor mir war mein alter Oberbefehlshaber Sergeant Lightwood. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, wurde er angeschossen. Von Jim. Er stand wegen mir auf und hielt mir die Hand hin. Ich schüttelte sie und wir setzten uns. "Von der Scharfschützin zum Detektiven. Wie geht es Ihnen?", er stützte sich auf dem Tisch ab und sah mich an. Nein, es war nicht der Red Soldier. Auf dem dunkelnen Holzschreibtisch standen Bilder von Kindern und einer Frau, die zu meiner Zeit noch nicht da gewesen waren. Er war in seiner Uniform, wie ich sie auch einmal getragen habe und die Abzeichen glitzerten in den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, um die Wette. Gerüchten zu Folge war er einmal in mich verschossen gewesen, doch das hat sich nie richtig bestätigt. Er war zu dieser Zeit der jüngste Sergeant mit dem höchsten Rang gewesen und 2 Jahre älter wie ich. Chase hat es mir erzählt.

"Du, der Serg soll in dich verliebt sein.", flüsterte er mir zu und sah die ganze Zeit beim Zelt hinaus, nachdem er ganz außer Atem zu mir gekommen ist. "Was?!", ließ ich es schrill von mir los. "Shhhhhhh!!!!!", zischte er mich böse an. "Woher hast du das mitbekommen?", fragte ich leiser als zuvor. "Von Lee." Lee war auch ein guter Freund von mir. Der einzige Chinese auf unserem Stützpunkt.  "Und woher weiß er es?" "Frag mich nicht.", er sah immer noch beim Zelt hinaus. Er wollte anscheinend nicht, dass der Sergeant es mitbekam. Schüsse waren zu hören. Er senkte seine Hand, die noch vor kurzem an dem Zeltstoff geruht hatte. Starrte in die Leere. "Chase?", fragte ich verwundert und ging langsam auf ihn zu. Als ich nach draußen sah, stockte mir der Atem. Einer nach dem anderen unserer Soldaten fielen. Durch Jims Hand. Denn Rest kennt ihr ja.

"Recht gut. Und Ihnen?" Er lächelte: "Alles wie es vor 6 Jahren. Halt kein Amoklauf mehr." Ich senkte meinen Blick. "Tut mir leid, dass hätte ich nicht erwähnen sollen.", er schämte sich sichtlich. "Wissen Sie irgendetwas über den Bombenanschlag." "Ich darf dir leider nichts sagen." Ich lehnte mich nach vorne und sah ihm tief in die Augen: "Bitte James, es geht um meinen Freund und ich muss seine Unschuld beweisen, obwohl es dafür womöglich schon zu spät ist." Ich wusste ich würde gegen eine Wand reden, da er sich immer strickt an das Gesetz gehalten hat. Also stand ich auf und wollte gehen, als mich eine starke Hand an der Schulter zurückhielt. "Bitte, ich werde dir helfen." Ich drehte mich um. "Danke.", hauchte ich. Ohne den Blick in meine Augen zu lösen, hielt er sein Funkgerät vor den Mund: "Blue Hawk, bitte in meinem Büro melden." Blue Hawk? Das war immer Chase's Codename gewesen. Sie werden ihn schon weitergegeben haben. Für kurze Zeit dachte ich, er wäre noch am Leben, doch schrieb es wieder ab. Die Tür ging knarrend auf: "Sie wollten mich sprechen, Sir." Das kann nicht sein. Ich drehte mich um und ordnete die Stimme der Person zu, die ich für Tod geglaubt habe. Ich fiel Chase in die Arme und musste meine Tränen zurückhalten. Er drückte mich sachte weg: "Es tut mir so leid, aber ich musste dich damit beschützen." Ich sagte nichts und er drückte mich noch einmal ganz fest. Er ließ mich wieder los: "Komm, ich zeig dir alles was du willst." Bevor ich aus dem Büro von Lightwood gegangen bin, lief ich noch einmal zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Ich verharrte nicht lange und rannte zu Chase nach draußen. Viele der Männer waren Bekannte, die mich auch noch nicht vergessen haben. Angekommen, hielt er mir gleich ein Akte ihn. "Ohne dich ist es einfach nicht dasselbe.", sagte er halblaut und musterte meine Augen, die nur so über die Buchstaben flogen. Doch mehr wie das es Lestrade war, stand auch nicht dabei. "Danke Chase, aber das alles hilft mir nicht weiter." "Tut mir leid, mehr haben wir nicht." Ich gab ihm die Akte zurück, verschenkte noch eine letzte Umarmung und nahm den Weg zurück zur Baker Street auf mich.


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