Washingtons Wasser

Wie jeden morgen war ich beim Washington Memorial um zu Joggen. Ich machte meine Runden und beobachtete die sanften Wellen auf dem Wasser, bis ich mit jemanden zusammenstieß. Das Klicken einer Waffe erklang und ich hob reflexartig die Hände. Eine Frau stand vor mir. Jung. In schwarz gekleidet. Hohe Stiefel, Hose, Shirt und Jacke. Ihre dunklen Haare flogen sachte im Wind. Ihre Haut war grau wie Asche und wirkte brüchig. Sie sah verwirrt und geschockt aus. Sie wusste nicht, woher sie kam. Hatte keine Kenntnis über ihren Namen. Und was meinte sie damit, ob sie mir vertrauen könne? Ich bewegte langsam meine Hand auf die Pistole in ihrer Hand. Ihrem Blick zu urteilen, war ihre Meinung gespalten. Sie würde mir am liebsten die Kugel geben, doch tat es nicht. Ich nahm ihr die Pistole aus der Hand und warf sie auf den Boden. Ihre Hand blieb wie erstarrt oben und begann zu zittern. Ihre blauen Augen war getränkt von der Angst. Weit aufgerissen. Sie wusste selbst nicht ganz, was sie tat. Irgendwie kam sie mir recht bekannt vor, wusste sie aber nirgends unterzuordnen. Ich erkannte schwarze Striche an ihrem Handrücken. Doch bevor ich sie fragen konnte, hielt sie die anderen Hand nach hinten und eine Waffe auf einen dunkelhäutigen Mann. Es war Sam. "Bitte nehmen Sie die Waffe runter, Ma'am.", bat er sie und hob die Hände. Ich machte einen Schritt nach vorne und sie hob ihre andere Hand. Sie war aus Metall und schimmerte. Was war nur mit dieser Frau geschehen?

Sie ließ die Waffe selbst fallen und stolperte nach hinten. Beinahe wäre sie über das Geländer nach unten gefallen, hätte ich sie nicht festgehalten, wäre sie auf den Boden aufgeprallt. Ich habe ihre Hand geschnappt und nun lehnte sie über den Abgrund. Ihr Gesicht war immer noch von der Angst getränkt. Sie sah panisch auf den Boden und zu mir. Das im Sekundentakt. Ich zog sie zurück und stützte sie. "Sie...sie...", begann sie zu stottern. "Ich kann niemanden einfach so fallen lassen.", lächelte ich sie an. Ihre Miene wurde entspannter. Ein sanftes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit und einige Tränen rannten über ihre Wangen. Habe ich etwas Fallsches gesagt? Wilson sah mich auch etwas verwirrt an. "Das hat Steve Rogers damals zu mir auch gesagt." Ihre Träne hörten nicht auf zu fließen. Ich habe das zu ihr gesagt. Wann war das? Sie vollendete ihren Satz: "Ein paar Minuten danach, ist er wegen mir gestorben." Sie bückte sich um die Waffe aufzuheben und ging. Über die Straße in die alte Gasse. Ihr Haar flatterte im Wind. Ich wollte der Frau nachgehen, doch Sam hielt mich zurück: "Wir müssen zurück." Ich sah ihr noch nach, bis sie verschwunden war. Wie ewig muss das her gewesen sein, als ich das zu ihr gesagt habe. In den 40ern. Doch so alt sah sie gar nicht aus. Der Uniform zu urteilen war sie eine Agentin. Doch zu wem gehörte sie?

S.H.I.E.L.D.

HYDRA

Diese Frage wird noch lange offen bleiben. Im Hauptquartier angekommen, bin ich schnell in meine blau-weiß-rote Uniform geschlüpft. Kam an verschiedenen Kollegen vorbei. Musste zu Fury. Natasha bemerkte meine innere Unruhe. Wir standen im Quinjet. Flogen zu dem Schiff, welches belagert wurde und wir müssen die Geisel befreien. "Was beschäftigt dich?", fragte mich die rothaarige Agentin mit besorgter Miene. "Ach nichts.", log ich und setzte ein Lächeln auf, was die Sache ein wenig verdecken sollte. "Du bist ein furchtbarer Lügner.", lächelte sie und ging zu Rumblow. Sie hatte recht. Mich beschäftigt etwas. Mir geht diese Frau nicht mehr aus dem Kopf.

Ich kann niemanden einfach so fallen lassen.

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