Schwarzrotblau
Nun sah ich ein großes Gebäude. Die ganze Zeit habe ich gegen die Schmerzen und die Bewusstlosigkeit angekämpft. Steve sah mich immer so besorgt an. Ich erwiderte das ganze nur mit einem Lächeln. Wir traten in das Gebäude. "Sie wollen ihn sicher sehen.", sagte diese Frau von vorhin, die sich als Maria Hill herausstellte. Wen sehen? "Ich könnte gut frische Luft gebrauchen. Wo muss ich da hin?", fragte ich, wie wenn nichts wäre. "Einfach geradeaus und über die Treppe nach oben. Ist die ganz oberste Tür." Ich nickte dankend und biss innerlich die Zähne zusammen. Oben angekommen, wurde ich von einer sanften Brise empfangen. Ich lehnte mich sofort an das Geländer. Meine Augen sahen nur noch halb klar. Ich schmiss die Jacke auf den Boden und betrachtete meine Wunden. Alle rechts. Ein Schussloch an der rechten Schulter, genau neben dem tiefen Messerschnitt. Ein Einschuss an der Taille und einer am Oberarm. Mein Shirt war schon voller Blut. Es wurde noch schlimmer und wenn ich jetzt hier zusammenkippe, ist niemand da, der mir vielleicht helfen könnte. Da konnte man ja nichts machen. Ich sah mir noch einmal die wunderschöne Landschaft an, bevor es langsam schwarz wurde und ich zusammenbrach. Ich konnte Steve's Stimme hören. Ob ich sie mir eingebildet habe, oder sie echt war, wusste ich nicht. Es war einfach schwarz.
Steve...
Nachdem die gute Nachricht erfolgte, wollte ich zu Kristina. Nachsehen, ob alles ok ist. Zuerst habe ich den Schmerz in ihren Augen gesehen, sie sagte aber nie etwas über eine Verletzung. Oder Schmerzen. Ich habe auch wenig mitbekommen. Als ich durch die Tür nach draußen ging, sah ich sie an dem Geländer lehnen. Ich ging langsam auf sie zu. Sie scheint mich nicht zu bemerken. Es war ruhig, bis sie vor meinen Augen zusammenbrach. Ich kniete mich zu ihr hin. "Kristina....Kristina...", es half nichts mehr. Ich hob sie sachte hoch und begann jemanden zu suchen, der mir helfen konnte. Über die Treppe in den Gang. Bei der nächsten Abzweigung hatte ich keinen Ahnung wohin ich musste. "Hallo, hört mich jemand." Keine Antwort. Aus dem Bauchgefühl heraus nahm ich den rechten und lief weiter. Ihr Shirt war getränkt von Blut, welches seltsam Blau-Rot-Schwarz schimmerte. Ihr Atem war schwach, wie auch die Herzschläge. "Helft mir!", begann ich wieder zu schreien, doch nichts. An der nächsten Abzweigung ging ich wieder rechts. Und dann nocheinmal, bis ich vor einer Tür stehenblieb, die nach draußen führte. Es war zum verzweifeln. "Helft mir doch!!", versuchte ich es ein letztes Mal, bevor ich zu weinen begann. Ich fiel auf die Knie und legte sie auf meine Oberschenkel. Meine gefallenen Tränen berühren ihr Gesicht. In meinen Händen widerspiegelt sich ihr Leben, welches der Winter Soldier ihr genommen hat. "Kristina...", hauchte ich. Hätte ich vor all den Jahren aufgepasst, wäre das alles nicht passiert. Ihr wäre das nicht passiert. Wieso nur. Wieso nur bin ich bei all dem Schuld. Bei Bucky. Bei Kristina. Bei allen.
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