Kapitel 6

~Marinette/Ladybug~

Er kam mir immer Näher und sah mir dabei tief in die Augen. Wird er mich jetzt küssen? Ich wusste nicht ob ich bereit für diesen Schritt war, wegen der Sache mit Adrien, aber es fühlte sich alles so gut an. Wir kamen uns immer Näher und unsere Lippen berührten sich. „Marinette! Steh auf du kommst zu spät zur Schule!" Warte was? Tikki? Langsam öffnete ich meine Augen und ich wachte langsam von meinem schönen Traum auf. War dieser Traum schön für mich? „Komm schon Marinette. Deine Freunde freuen sich bestimmt dich wieder zu sehen."

„Ist ja gut. Ich bin ja schon wach. Danke, dass du mich geweckt hast Tikki. Warte! Wie viel Uhr ist es? Aaaahhhh ich muss los."

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"Marinette du bist zu spät", erinnert mich Mme Bustier, als ich stürmisch die Tür zum Klassenzimmer aufreiße. „Tut mir leid" Ich werde rot im Gesicht und mache mich auf den Weg zu meinem Platz. So war der Plan, aber bevor ich meinen Platz erreichte fiel ich über Chloes Fuß. Ich blickte sie böse an und wollte gerade etwas sagen, doch soweit kam es nicht.
"Ach Marinette, du bist echt so ein Trottel. Fällst über deine eigenen Füße", sagt Chloe und fängt an falsch zu lachen. Ein paar Leute aus der Klasse fangen ebenfalls an zu lachen. Ich schiele zu dem blonden Jungen rüber. Er lacht nicht, sondern sieht eher besorgt aus. Ich stehe wütend auf und setze mich auf meinen Platz. "Sie hat mir einfach den Fuß gestellt", beschwere ich mich leise bei Alya.
"Sie ist so eine...ahhh", sie flucht leise weiter.

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"Marinette! Ich muss mit dir reden", ruft eine Stimme hinter mir, als Alya und ich das Klassenzimmer verlassen, da wir Pause haben. Ich kenne die Stimme nur zu gut und allein ihr Klang lässt mein Herz schneller schlagen. Ich wirble herum. "Gut", sage ich.
Er blickt nervös zu Alya. "Unter vier Augen". Alya wirft mir noch einen «soll-ich-dich-wirklich-mit-ihm-allein-lassen» Blick zu und verschwindet daraufhin nach dem ich ihr stumm zunickte.
"Okay, über was willst du mit mir reden"
Er kratzt sich am Hinterkopf. "Naja Ähm... es ist so Mari, wegen letztens. Ich denke ich bin einfach noch nicht so weit. Ich bin noch nicht über ein anderes Mädchen hinweg"
"Du meinst Kagami?"
"Was? Nein, es ist nicht sie, aber ich mag dich eigentlich wirklich sehr Marinette und vielleicht kann ich Gefühle auch wieder zulassen, wenn ich, wie gesagt über dieses eine Mädchen hinweg bin. Also vielleicht wird aus uns in der Zukunft noch was, aber lass uns jetzt doch einfach Freunde sein oder?", meint er und lächelt mich an. Ich nicke langsam. Wenn es nicht Kagami ist, wer ist es dann? Diese Frage stelle ich mir im Sekundentakt. Adrien fällt mir um den Hals. Ich erwidere vorsichtig seine Umarmung. Es fühlt sich irgendwie unangenehm an, nicht wirklich richtig im Moment, als würde ich jemanden hintergehen. Ich weiß auch nicht.

Der restliche Schultag verlief eigentlich ganz gut, bis auf dass ich die ganze Zeit über Adriens Worte nachdenken musste. Wen meinte er, als er sagte er wäre noch nicht über ein Mädchen hinweg? In Gedanken versunken lief ich nachhause und freute mich schon auf das
Mittagessen.

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Nachdem ich fertig war mit essen lief ich schnell in mein Zimmer, um Tikki alles zu erzählen, was heute in der Schule passierte. „Ach Tikki ich weiß auch nicht was momentan mit meinen Gefühlen los ist. Es ist irgendwie alles so kompliziert." Tikki nickt verständnisvoll. Ich höre einen Schrei und renne zum Fenster. Sofort erkenne ich eine akumatisierte Person. Ich renne auf meinen Balkon verstecke mich hinter dem Kamin und verwandle mich. Ich springe über die Dächer, auf der Suche nach Cat Noir. Ruckartig werde ich zu Boden gerissen, bevor mich ein Pfeil erwischen hätte können. Ich blicke in das Gesicht meines Retters. Cat Noir. Er liegt fast auf mir und wir sind uns ziemlich, ziemlich nah. Er kommt näher und unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Mein Herz pocht immer schneller.
"Cat Noir, das ist nicht der richtige Zeitpunkt", flüstere ich.

~Adrien/Cat Noir~
Ich kann ihr nicht wiederstehen. Es geht einfach nicht. Sie ist mir so nah.
"Ich denke es gibt keinen richtigen Zeitpunkt", murmle ich und somit verliere ich die Kontrolle und beuge mich vor. Ich treffe auf ihre weichen, zarten Lippen. Ich habe Angst. Wird sie den Kuss erwidern? Wird sie mich jetzt hassen? Das hätte ich nicht tun sollen. Sofort entferne ich mich von ihr. "Entschuldige... ich... ich wollte nicht", stottere ich. Sie sieht mich immer noch verwundert und überrascht an. "... Ich, ähm... darüber reden wir später, aber lass uns den Akuma einfangen."
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~Marinette/Lady Bug~
"Nein Tikki, wir haben danach nicht mehr geredet. Er ist gegangen und ich somit auch"
Tikki fliegt tanzend in meinem Zimmer herum.
"Marinette, das ist so romantisch. Er hat dich gerettet und dann hat er dich geküsst. Omg", brabbelt Tikki vor sich hin.
"Aber Tikki ich habe den Kuss nicht erwidert", erinnere ich sie. Sie strahlt mich an.
"Wolltest du aber, gib es zu"
"Ich... ich weiß es nicht"
"Marinetteeeeee! Es ist jemand für dich an der Tür", höre ich Maman rufen. Ich eile die Treppen runter. Wer kann das nur sein? Vielleicht Alya? Unten ankommen steht Luka vor mir. Ich lächle. "Hey, was willst du hier", frage ich ihn freundlich. "Meine Band und ich geben heute Abend ein Konzert. Ich wollte fragen ob du kommst. Du darfst natürlich auch Freunde mitnehmen", lädt er mich ein.
"Ja, natürlich gerne", antworte ich ihm.
"Cool, bis dann"
"Ja, bis dann", verabschiede ich mich.
Sofort rufe ich Alya und die anderen Mädchen an. Alle würden zu Lukas Konzert kommen. Ich freute mich schon wirklich darauf.
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Die Zeit verging wie im Flug, während ich in mein Tagebuch schrieb und als ich einen Blick auf die Uhr warf, war es tatsächlich schon 21:00 Uhr Abends! Schnell zog ich mir ein goldenes enganliegendes und glitzerndes Kleid an und trug schnell etwas Mascara auf und zog mir einen schnellen Eyeliner. So jetzt nur noch etwas Lippenstift, et voilà. „Wow so schnell hab ich mich noch nie fertig gemacht!" „Gut, dass dir deine Mutter schon davor locken gemacht hat!" antwortete Tikki und ich nickte ihr zu. Die Locken hat Maman wirklich gut hinbekommen. Jetzt kann es los gehen. „Viel Spaß mein Schatz, und komm nicht allzu spät nach Hause!" sagte meine Mutter zu mir während sie den Teig für die Brötchen morgen ausrollte. „Ja, und lass dich dieses Mal heimfahren. Wir vertrauen deinem Freund." Wie auf Kommando klingelte es an der Tür und Luka kam herein. „Bonsoir Madame und Monsieur dupain-cheng. Dürfe ich ihre wunderschöne Tochter für einen Abend entführen?" ich musste kichern und wurde rot. Wieso ist er immer so süß und auf alles so gut vorbereitet? „Nur wenn du sie uns wieder heil zurückbringst!" antwortete mein Papa mit ernstem Ton. Luka wurde sichtlich nervöser und nickte ihm nur versichernd zu.

Als wir ankamen musste Luka gleich hinter die Bühne und ich entdeckte Alya und Nino und stellte mich zu ihnen. „Hey Mari! Schick siehst du aus!" „Danke, Alya. Aber du siehst auch echt scharf aus." Nino legte seinen Arm um ihre Schultern und flüsterte ihr was ins Ohr. Oh man werde ich das neben ihnen überleben? Doch da kam meine Rettung, Rose und die anderen Mädchen gesellten sich zu uns und wir unterhielten uns miteinander, als die Musik plötzlich begann zu spielen und Luka mit seiner Band auf der Bühne erschienen. Am Anfang spielten sie ein Rock Lied, dass ich nicht kannte, aber es machte Spaß dazu zu tanzen und alles zu vergessen. Danach spielten sie ein ruhiges Lied und Luka sah mir die ganze Zeit tief in die Augen während er sang und meine Freunde schienen das auch zu bemerken. „Hey Marinette! Der kann ja gar nicht mehr aufhören dich anzustarren." ertönte die Stimme von Alya neben meinem Ohr und ich lief rot an. „Er ist wirklich süß. Wieso hab ich keinen Verehrer?" jammerte Rose mich voll. Doch ich kriege nicht viel von den anderen mit, da ich mich nur auf das Lied und Luka konzentrieren konnte.
Sie spielten noch drei Pop Songs und verkündeten danach, dass sie jetzt eine kleine Pause machen werden.
"Du hast echt mega gut gespielt" schrie ich Luka zu während er auf und zukam.
"Naja, war in Ordnung", meint er.
"In Ordnung! Das war echt der Wahnsinn. Ich liebe eure Band. Ihr harmoniert echt toll zusammen", widerspreche ich.
"Tun wir das?" Meine Freunde ließen uns alleine und mir wurde ganz heiß.
Luka tritt einen Schritt näher. Ich halte die Luft an. „Ja" Er schaut auf meine Lippen und kommt immer näher. Was soll ich nur tun. Das kann ich nicht. Bevor unsere Lippen sich berühren, weiche ich zurück. "Luka... ich kann das nicht", sage ich leise und schaue zu Boden. "Lass mich raten. Adrien?"
"Nein...Ähm ich meine ja. Ja natürlich Adrien", Rede ich mich schnell raus. Gerade noch gerettet. Ich konnte ihm ja nicht sagen es liege an Cat Noir. Was dachte ich da gerade. Es lag doch nicht an Cat Noir. Nein, oder etwa doch? Hatte mir der Kuss doch mehr bedeutet, als ich mir eingestehe?

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