Kapitel 47. Kehre nicht zurück!


Yuki

Mein gesamter Körper fing an zu zittern, wodurch die Waffe aus meinen Händen glitt und zu Boden fiel. Meine Augen starrten nun auf den leblosen Körper vor mir und langsam realisierte ich, was ich getan hatte.

Mein Atmung fing an schneller zu werden und ich stolperte paar Schritte zurück.

„Sie hat ihn umgebracht.." hörte ich die anderen sagen.

„Scheiße... was hast du getan?!..." hörte ich Hanmas Stimme.

Mein Mund öffnete sich und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Ich habe ihn umgebracht.... Oh mein Gott!!

Plötzlich ertönten Polizei Sirenen und ich zuckte stark zusammen. Ich schaute mit großen Augen wieder auf.

„Ich..., dass... wollte ich nicht... ich..." stotterte ich überfordert und spürte langsam, dass mein Körper abschaltete.

Ich blinzelte, da sich meine Sicht verschlechterte. Doch bevor ich realisieren konnte, was mit mir geschah, wurde es Schwarz vor meinen Augen.

Takemichi

Könnte man das eine Tragödie nennen?

Erschossen zu werden... und das von dem Mädchen, dass man über alles auf der Welt liebt.

Ich verspürte keinerlei Traurigkeit gegenüber Kisaki, der nun vor mir auf dem Boden lag und genauso wie Chifuyu den Asphalt mit Blut tränkte.

Dennoch......

Ich blinzelte und schaute wieder zu Yuki.

Würde sie... mit dieser Last leben können?.

Sie zitterte am ganzen Körper und realisierte langsam, was sie getan hatte. Doch bevor sie durchdrehen konnte, reagierte ihr Körper und schaltete sich ab.

Sie verlor das Bewusstsein und fiel, doch bevor sie den Boden erreichen konnte, fing Mikey sie auf und hob sie hoch.

Er drehte sich zu uns um, während er sie in den Armen hielt.

„Ich befehle euch zu verschwinden! Ich werde hier bleiben!" rief er laut.

Ich öffnete meinen Mund... und wollte widersprechen.

„Mikey... Was hast du vor?!" fragte Draken und kam auf ihn zu.

„Ich werde mich stellen!" antwortete er ernst.

Alle Augen weiteten sich „Was?! Hast du den Verstand verloren! Du bekommst lebenslänglich für einen Mord!" brüllte ihn Draken an.

„Was soll ich denn sonst machen?! Ich lass Yuki auf keinen Fall ins Gefängnis gehen. Sie ist schwanger und .... Sie würde daran zerbrechen!.... Sie ist nicht mehr, die Yuki, die ich einst kennengelernt habe" wurde er erst laut und dann wieder leiser, dabei schaute er zu Yuki runter.

„Ich hätte es merken müssen! Verdammt!" zischte er nun und schaute wieder mit ernsten Gesicht auf.

Meinte er... ihre Verfassung? Mikey... auch ich hatte versagt.. ich habe ihr so viel aufgebürdet ohne zu merken, was das alles aus ihr machte. Es ist auch meine Schuld.

„Ich bitte euch, nimmt Yuki und verschwindet!" sagte Mikey nun laut.

„Das können wir nicht tun..." kam es von Mitsuya und auch andere Mitglieder wollten das nicht.

„TUT WAS ICH SAGE! DIE BULLEN WERDEN GLEICH DA SEIN!" brüllte Mikey plötzlich.

Die Jungs von Toman zuckten zusammen und manche nickten zögerlich.

„Los! Wir hauen auch ab!" rief nun Takumi und blieb neben Mikey stehen.

„Ja Boss!!" riefen die Jungs von Death Angels.

„Kommst du klar?" fragte Takumi und musterte Mikey.

Er schaute wieder zu Yuki „So lange es ihr gut geht... werde ich es schon irgendwie überstehen.." antwortete Mikey und schaute wieder zu Takumi auf.

„Alles klar. Ich danke dir" sagte Takumi leise und setzte sich in Bewegung.

„Auch ich habe meinen Bruder bewundert! Es tut mir leid, dass ich ihn nicht beschützen konnte" fügte Mikey noch hinzu, weshalb Takumi kurz stehen blieb und sein Kopf nach hinten drehte.

Seine Augen waren geweitet und er biss die Zähne zusammen, er zögerte kurz, als wollte er eigentlich noch etwas sagen aber das tat er nicht. Er drehte sich wieder weg ging weiter.

Ich schaute ihm nach und dann zu Mikey.

„Draken... nimm sie und bitte... passt auf sie auf" bat er die verbliebenden Gründungsmitglieder.

„Nicht du auch noch..." fing Mitsuya an zu weinen und biss die Zähne zusammen.

Peh... und Kazutora... waren ebenfalls im Gefängnis und jetzt auch noch Mikey... es wurden immer weniger Gründungsmitglieder.

„Komm... Komm einfach schnell wieder zurück! Sie wird dich brauchen!" sagte Draken mit einem traurigen Unterton, als er Yuki entgegen nahm.

Er wusste ganz genau.. dass wir Mikey eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen werden.

Die Frage ist, ob Yuki, wenn sie aufwacht, damit zurecht kommen wird, dass Mikey ihren Platz einnahm.

„Ich komme da schneller raus, als ihr gucken könnt" grinste Mikey und ich habe schon lange nicht mehr so ein unechtes lächeln gesehen.

Mitsuya wischte sich mit seinem Ärmel über die Augen und drehte sich dann zu seiner Division um.

„Wir verschwinden!" rief er laut und alle, inklusive Peh nickten und machten sich auf den Weg.

„Komm Takemichi" sagte Draken erschöpft und ich schluckte schwer, als er an mir vorbei lief.

Mein Blick ging nochmal zu Mikey.

Das war alles nicht richtig!.

„Es tut mir leid Mikey!" rief ich auf einmal und verbeugte mich vor ihm.

Ich schaute zu ihm auf, während ich weiterhin mein Haupt beugte „Du hast nicht falsches getan, woher solltest du wissen, dass das so ein Ende nehmen würde" sagte er und schaute zu Kisaki und Chifuyu runter.

Vielleicht hätte ich dieses Schicksal aufhalten können, wenn ich zurück in die Zukunft gegangen wäre, statt über Weihnachten bei Hina zu bleiben.

Die Schuld, die gerade auf meinen Schultern lastete, wurde immer größer.

„Ich..." wollte ich beginnen aber Mikey unterbrach mich.

„Hau jetzt ab! Die Bullen werden gleich da sein" sagte er und drehte mir den Rücken zu.

Ich starrte mit großen Augen seinen Rücken an und Tränen bildeten sich wieder in meinen Augen.

Ich schaute zu Boden und kniff meine Augen zusammen.

Bitte verzeih mir Mikey.... Ich kann nichts mehr tun!

Waren meine letzten Gedanken, bevor ich mich, wie die anderen zurückzog.

5 Tage später

Takemichi

Ich stand vor dem Grundstückseingang und starrte die beiden an.

Ich schluckte schwer und ging auf die beiden zu. Draken umarmte Emma und versuchte dabei selber Fassung zu bewahren.

Als die beiden mich bemerkten, drehte Emma ihren Kopf zu mir und musterte mich heulend.

„Du schon wieder... hast du nichts zu tun?" fragte sie Schluchzend. Auch Draken schaute mich nicht gerade begeistert an.

„Es reicht langsam Takemichi!" sagte er ernst.

„Tut mir leid Draken, aber ich muss zu Yuki... kannst du mich nur für paar Minuten zu ihr lassen... ich bitte dich!" flehte ich Emma an.

Seitdem Vorfall mit Death Angels und Kisaki und Chifuyus tot, durfte ich Yuki nicht mehr sehen und das galt für alle aus Toman.

Emma atmete erschöpft aus und drückte sich dann weg von Draken.

„Aber beeil dich, meine Großeltern wollen nicht mehr, dass Yuki mit euch etwas zutun hat... und ich möchte dich vorwarnen..." sprach Emma, während sie die Tür aufschloss.

„...Yuki.. hat sich sehr verändert... also erschreck dich nicht" fuhr sie fort und führte mich dann zu Yukis Zimmer.

Ich nickte nur und fragte mich, was sie meinte.

Emma klopfte und öffnete kurz danach die Tür. Ich trat ein und sie schloss die Tür wieder, so dass ich alleine mit Yuki war.

Ich schaute mich verwirrt um und dachte erst, dass sie im Bett legen würde, aber das tat sie nicht. Ich konnte es nicht sofort erkennen, da die Vorhänge zugezogen waren und es ziemlich Dunkel im Zimmer war, nur ein einziger Lichtstrahl schaffte es durchzudringen und zeigte eine Silhouette, die auf dem Boden saß.

Ich zögerte kurz und begab mich vorsichtig auf Yuki zu, die mich gar nicht ansah.

„Yuki?" flüsterte ich und musterte sie.

Sie blinzelte und drehte dann ihren Kopf zu mir.

„Takemichi..." hauchte sie mit kratziger Stimme.

„... sag mir... Takemichi... hast du... hast du das kommen sehen?" fragte sie auf einmal, als ich näher trat, sah ich ihre Augenringe und dass sie wohl Nächte lang durchgeheult hatte.

Ich schluckte schwer und kniete mich zu ihr runter.

„Nein... es tut mir leid.. das ist alles meine Schuld" antwortete ich und Tränen entstanden in meinen Augen.

Yukis Augen weiteten sich und sie starrte mich mit einem unheimlichen Blick an.

„Ach so... hast du Kisaki erschossen?" fragte sie auf einmal und beugte sich leicht vor.

„N.. Nein.. habe ich nicht" antwortete ich verwirrt und erschrak, als sie meinen Kragen packte und mich näher ran zog.

„Dann erkläre mir... warum du Schuld haben solltest... oder warum Mikey dafür geradestehen sollte!? Ich.. habe ihn umgebracht.. ich habe einfach auf ihn geschossen, weil ich das alles nicht mehr ertragen konnte!! Ich bin eine Mörderin... ich sollte im Gefängnis verurteilt werden und nicht Mikey!" schluchzte sie Laut und biss sich auf die Lippe.

„Yuki...." Konnte ich nur flüstern, weil mich das ebenfalls mitnahm.

Sie ließ mich wieder los und lehnte sich zurück an die Wand „Kehr zurück... Takemichi" fing sie wieder an zu sprechen und setzte ein lächeln auf, dass genauso unecht war, wie das von Mikey.

„Was?!" fragte ich mit großen Augen.

„Kisaki... er ist tot... das bedeutet, dass Hina in der Zukunft leben wird... ich hoffe, ihr werdet glücklich. Du hast es verdient" flüsterte sie und senkte dann den Blick, sodass ihre Augen im Schatten lagen.

„Und komm nicht mehr wieder.... Egal welche Zukunft mich, Shinichiro oder Mikey erwarten wird, kehre nicht mehr in die Vergangenheit zurück. Es ist vorbei und du kannst nichts mehr tun" sagte sie nun ernst.

Ich starrte sie einfach nur an, weil ich nicht glauben konnte, was sie sagte!

Hatte sie aufgegeben? Oder sah sie die Realität, die ich nicht sehen wollte?.

„Yuki..." wollte ich wieder beginnen, aber auf einmal wurde die Tür aufgerissen und ein Wütender Älterer Mann kam herein, hinter ihm sah ich Emma, die traurig zu Boden schaute.

„Bist du auch einer von dieser Gang! Raus hier! Lass meine Enkelin und Yuki in Ruhe! Ihr habt uns schon genug angetan! Es reicht!!" brüllte er und sofort stand ich auf und verließ das Zimmer.

„Es tut mir leid..." sagte ich mehrere Male, während ich rausgeschmissen wurde.

Ich drehte mich herum und sah nur noch, wie die Tür zugeknallt wurde.

Ich schaute zu Boden... ich sollte wirklich zurück..., wenn das Yukis Wunsch war.

Doch bevor ich das tat, musste ich noch etwas erledigen.

Ich kaufte Räucherstäbchen und machte mich auf den Weg zu Chifuyus Grab.

Dort setzte ich mich hin und zündete sie an.

„Chifuyu...." begann ich zu sprechen aber stoppte dann, da mir die Tränen kamen und ich anfing zu heulen.

Ich konnte immer noch nicht glauben, dass er tot war.

„.... Ich hoffe... du kannst mir verzeihen, ich habe versagt und nun ist Mikey im Gefängnis, du bist tot und Yuki.... Sie wird nie wieder dieselbe sein" erzählte ich und fuhr mir übers Gesicht.

Mein Blick blieb auf den Räucherstäbchen hängen „... ich werde zurückkehren.. und weiß noch nicht wirklich, was mich erwarten wird aber... ich ... ich... verdammt!!" Heulte ich wieder los und vergrub mein Gesicht.

Ich konnte unmöglich ein glückliches Leben führen! Nicht so!!.....

Das kannst du nicht von mir erwarten

Yuki.....

Zukunft

„Takemichi? Alles okay... wieso weinst du?" hörte ich eine bekannte Stimme und öffnete langsam meine Augen. Ich blinzelte paar Mal und stand dann mit einem ruck auf.

„Hast du geträumt?" fragte auf einmal die Stimme und ich drehte meinen Kopf. Meine Augen weiteten sich und ich starrte Hina an, die in meinem Bett lag...

Nein... wo war ich!? Das war weder Naotos Wohnung noch meine.

„Wo bin ich?" fragte ich verwirrt und fasste mir an den Kopf.

„Was?! Du bist mir ja einer... in unserer Wohnung, wo denn sonst und jetzt steh auf, Frühstück ist fertig" kam es lachend von Hina und sie verließ das Zimmer.

Meine Augen starrten zu der Tür, hinter der Hina gerade verschwunden ist und ich konnte nicht glauben, was passiert ist. Ich stand auf und schaute mir ein paar Bilder an, die gegenüber von unserem Bett auf dem Schrank standen.

Wir waren verheiratet!.

Ich starrte in den Spiegel, der über den Schrank hang und musterte mich.

Musste wirklich so viel geopfert werden, damit ich die perfekte Zukunft bekomme?.

Ich schaute zur Seite, ich ertrug mein Spiegelbild nicht....

Nachdem ich gefrühstückt hatte, sagte ich Hina, dass ich einkaufen gehen würde und traf mich mit Naoto.

„Takemichi! Du hast es geschafft" sagte Naoto mit einem lächeln und trank von seinem Kaffee.

Ich starrte auf meinen Tee und nickte „Dennoch... war das nicht mein Verdienst... ich habe eigentlich versagt" gab ich zu und fühlte mich schrecklich.

„Das ist nicht deine Schuld, sie haben sich selbst für diesen Weg entschieden und du musst das akzeptieren" sprach er.

Ich konnte ihn natürlich auch verstehen, Naoto hatte keine Verbindung mit Yuki, Mikey und den anderen aber ich schon!. Sie bedeuteten mir so viel, dass ich auf ihre Kosten niemals glücklich werden kann...

„Ich weiß" antwortete ich nur und schaute mich im Café um.

In so einem ähnlichen, saß ich mit Yuki und Chifuyu ganz oft, wenn wir unsere Pläne gegen Kisaki besprachen.

Ich seufzte und wollte meinen Tee nehmen, als ich stockte und meine Augen groß wurden.

„Kazutora?" fragte ich und stand abrupt auf.

Er hörte mich und drehte sich verwundert um.

Seine Haare waren zu einem Zopf und er musterte mich erst misstrauisch, bevor seine Augen groß wurden und er schnell seinen Kaffee to Go entgegennahm und dann auf mich zu kam.

„Takemichi... bist du es wirklich?" fragte er und schaute kurz zu Naoto.

„Ja... ich... ich weiß nicht was ich sagen soll... wie geht es dir? Wie geht es den anderen aus Toman und Mikey.... was ist mit Mikey? Und wie geht es Yuki? Und wo ist Shinichiro?!" fragte ich etwas zu viel. Aber ich wollte nur hören, dass es ihnen dennoch gut ging.

Er starrte mich mehrere Minuten nur an und auf einmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck.

„Shinichiro ist in der Schule..." antwortete er nur und seufzte dann.

„Ich verstehe die anderen Fragen nicht wirklich... aber anscheinend hatte Yuki recht..." murmelte er und schaute auf seinen Kaffeebecher.

„Toman.. wurde auf Befehl von Mikey aufgelöst... Mikey wird in 3 Jahren entlassen, wenn alles gut läuft ....... und Yuki..." sprach er und schaute mir wieder in die Augen.

„... Yuki hat vor 6 Jahren Selbstmord begangen" beendete er seinen Satz.

Mein Herz setzte gefühlt einen Moment aus, als er diese Worte sprach.

„Du warst auf der Beerdigung, also müsstest du das eigentlich wissen... aber anscheinend bist du erst vor kurzen aus der Vergangenheit zurückgekehrt... nicht wahr Takemichi?" fragte er.

Meine Augen weiteten sich.

Woher wusste er das...?

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