Kapitel 26. Ich muss ihn aufhalten!
Yuki
Ich schaute Chifuyu an, der Bajis Körper an sich drückte und weinte. Auch ich konnte nicht aufhören, doch Baji sagte, genau wie Draken und Mikey, dass Takemichi ihn an Shinichiro erinnerte und vertraute ihm Toman und uns an. Sowas würde Baji nie tun, wenn Takemichi ihn nicht überzeugt hätte.
Deswegen hatte ich Takemichi auch so anschauen müssen, denn ich sah bisher keine Ähnlichkeit.
Ich krallte meine Finger in meine Jacke, die nun auf meinem Schoß lag und bemerkte erst jetzt, wie viel Blut Baji eigentlich verloren hatte.
Eigentlich war es mir wirklich egal, ob Kazutora stirbt oder nicht. Ich wollte Mikey nicht aufhalten, aber Baji wollte Kazutora für seinen tot nicht verantwortlich machen, also würde ich seinem Wunsch entgegen kommen, auch wenn es mir schwer fiel.
Ich erhob mich langsam vom Boden und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht, ich ließ die Jacke auf dem Boden liegen und drehte mich zu Mikey um, der immer noch Kazutora ins Gesicht schlug und lief auf die beiden zu.
Ich blieb hinter Mikey stehen und schaute auf die beiden runter, das tu ich für dich Baji.
„Mikey..." sagte ich und hatte ein glück wieder mehr kraft in meiner Stimme, obwohl ich so viel geheult hatte.
Doch Mikey beachtete mich nicht, ich ballte meine Hände zu Fäusten und blickte noch einmal zu Baji, der in Chifuyus Armen lag und Takemichi, der daneben kniete und mich mit großen Augen anschaute.
„Mikey!" wurde ich lauter, doch er prügelte einfach weiter auf Kazutora ein.
Ich atmete tief ein und starrte Mikeys breiten Rücken an.
„.... Ich bin schwanger" sagte ich die drei Worte, die mir eigentlich unglaublich schwer fielen, aber ich wusste, dass ich ihn nur so aufhalten konnte..... zumindest erhoffte ich es mir.
In dem Moment, wo ich die Worte ausgesprochen hatte, stoppte seine Faust cm vor Kazutoras Gesicht.
„Was hat sie gesagt?" hörte ich um uns herum die Mitglieder von Toman fragen.
„Sie sagte schwanger!" sagte einer von Valhalla.
„Dann ist Mikey der Vater?" fragte einer.
„Yuki ist schwanger!" kam es von Mitsuya geschockt und ich spürte, dass auch die anderen Kommandanten mich geschockt anstarrten.
Nach paar Minuten setzte sich auch Mikey endlich in Bewegung und stand von Kazutoras Körper auf, er drehte sich zu mir um und schaute mich mit ausdrucksloser Miene an.
„Was hast du gesagt?" fragte er und ich musste schwer schlucken, bei seinem Anblick.
„Ich... ich bin schwanger..." antwortete ich leise und schaute zu Boden, da mir das etwas unangenehm war, dass ich nun keine andere Wahl hatte, als das hier und jetzt vor allen Preis zu geben.
Mikey brauchte eine Weile um das anscheinend zu realisieren und starrte mich nur an.
Doch statt etwas zu sagen oder überhaupt Emotionen zu zeigen, drehte sich Mikey wieder zu Kazutora um... ich dachte, ihm würde diese Nachricht etwas bedeuten, hatte ich mich etwa getäuscht?.
War ihm das egal?!
„Hör auf Mikey!" sagte auf einmal Takemichi und stellte sich vor Kazutora hin, der langsam aufstand, aber kaum noch richtig stehen konnte.
„Was willst du?" fragte Mikey ernst und hatte immer noch diesen leeren Blick.
„Was ich will?! Dass du aufhörst!... verstehst du das nicht? Baji hat sich selbst erstochen, damit du Kazutora verzeihst! Ihr beide seid ihm so wichtig gewesen, dass er sich lieber selbst aufgeopfert hat, statt das euch beiden etwas passiert!!" brüllte Takemichi und langsam bekam ich wieder den Respekt vor ihm.
Dennoch war ich immer noch der Meinung, dass Takemichi den tot von Baji hätte verhindern können.
Er kam aus der Zukunft und konnte ihn dennoch nicht retten!
Das war eigentlich unverzeihlich!!
Ich blinzelte und versuchte wieder im hier und jetzt zu sein.
Mikey wollte an Takemichi vorbei und anscheinend waren auch diese Worte nicht genug um ihn aufzuhalten.
Baji wollte das nicht, ich muss was tun... ich schaute mich um und erblickte meine kleine Umhängetasche, die ich die ganze Zeit noch trug.
Ich legte sie ab und schmiss sie in Mikeys Richtung, doch sie flog knapp an seinem Kopf vorbei und prallte an Takemichis Gesicht ab.
„Aua" kam es von Takemichi und er schaute verwirrt zu Boden, wo nun die Tasche lag.
Ich war echt eine Niete im Schmeißen, mein ganzer Körper spannte sich an.
„HÖR AUF VERDAMMT!!" schrie ich nun MIkey an, war ihm das etwa alles egal?
War ihm die Rache etwa wichtiger als ich und Baji?!
Plötzlich blieb er stehen und ging in die Hocke und hob etwas vom Boden auf, dann erhob er sich wieder und schaute sich ein Foto an.
Meine Augen wurden riesig, als ich realisierte, dass meine Tasche, bei dem Aufprall in Takemichis Gesicht aufgegangen war und der Baby Pass + Ultraschalbild hinaus gefallen waren.
Und Mikey hielt das Ultraschalbild nun in den Händen.
Ich war wie erstarrt und wusste nicht, was ich tun sollte.
Mikey reagierte erst einmal nicht und starrte nur das Bild an.
„Ist..... dass in deinem Bauch?" fragte Mikey auf einmal und drehte sich zu mir um, langsam konnte ich wieder Emotionen in seinen Augen sehen.
Ich nickte „Ja... das ist unser ... Kind" antwortete ich und tränen stiegen mir wieder in die Augen.
Mikey schaute mich überrascht an und dann wieder das Bild.
„Unser.. Kind" flüsterte er und anscheinend hatte er endlich realisiert, dass ich wirklich schwanger war und es nicht nur gesagt habe, um ihn aufzuhalten.
„Ja..." sagte ich erleichtert und irgendwie fiel gerade die ganze Last von den letzten Wochen von meinen Schultern und ich spürte, wie mein Körper anfing darauf zu reagieren.
Ich fiel auf die Knie und musste zwar weinen aber auch lächeln.
„Yuki!" hörte ich Takemichi meinen Namen sagen und sah, wie er mich aufgebracht anschaute.
Ich hatte es geschafft, ich habe Mikey aufgehalten......
Baji.....
Ich sah noch, wie Mikey von dem Bild zu mir schaute und seine Augen groß wurden, dann setzte er sich in Bewegung um mich noch aufzufangen..... aber die Schwärze holte mich schneller ein und ich fiel in ein schwarzes Loch.
Einige Tage später
„Wie geht es ihnen?" fragte mich der behandelnde Arzt und schaute von seinem Tablet auf.
Ich legte unsicher eine Hand auf meinen Bauch und versuchte mich zu erinnern, wie ich überhaupt hier her gekommen war. Was ist wohl passiert, nachdem ich das Bewusstsein verloren habe?
Ich hatte bisher niemanden gesehen oder gehört, nicht einmal Mikey war hier gewesen.
„Ich glaube ... mir geht es gut" antwortete ich leise.
Der Arzt nickte und machte sich Notizen auf dem Tablet, dann kam er näher „Keine Sorge, dem Baby geht es gut, sie sollten aber mehr auf sich achten, statt so verantwortungslos zu sein und bei einem Gang-Kampf teilzunehmen" sprach er ernst und übergab mir die Entlassungspapiere.
„Es tut mir leid" sagte ich traurig, da ich nicht die Kraft besaß, mich nun gegen diesen blöden Arzt aufzulehnen und er auch auf eine Weise recht hatte.
„Entschuldigen sie sich lieber bei ihren Eltern!" merkte er noch gereizt an und verließ dann das Zimmer, ich schaute zu Tür, hinter der er verschwand und war wie erstarrt....
Meine Eltern?.
Ich hielt mir den Kopf und schloss kurz meine Augen, meine Eltern wussten also Bescheid, das war nicht gut....
Was soll ich jetzt nur tun?.
„Yuki?" hörte ich meinen Namen und öffnete wieder meine Augen.
Takemichi stand in meinem Zimmer und schloss gerade die Tür hinter sich, ich verzog leicht das Gesicht und schaute ihn einfach nur an, während er auf mich zu kam und sich dann verbeugte.
„BITTE VERZEIH MIR YUKI!" rief er laut und blieb verbeugt vor mir stehen.
In dem Moment fiel mir wieder ein, dass Baji tot war... und Kazutora ... dafür verantwortlich war, dazu kam noch, dass ich diesen besonderen Moment, in dem ich Mikey sagen wollte, dass er Vater wird, für Kazutora aufopfern musste....
Traurig schaute ich aus dem Fenster und seufzte.
„Sag mir... wie geht es Mikey und wo ist er überhaupt? Und sag mir bitte auch, wie ich hier hergekommen bin?" fragte ich Takemichi, der zögerlich aufschaute und sich wieder aufrecht hinstellte.
„Bist du mir denn gar nicht mehr böse?" fragte er nun, weshalb ich ihn nun sauer anschaute.
„Natürlich bin ich dir Böse! Du hast... Baji.. sterben lassen" brachte ich nur mühsam über meine Lippen. Ich drehte meinen Kopf wieder zum Fenster und blinzelte meine Tränen weg.
„Ja.. du hast Recht, ich habe versagt, deswegen entschuldige ich mich doch bei dir" sagte Takemichi und ich wusste ja, dass es ihm auch nicht leicht fiel, trotzdem... ich brauchte einfach meine Zeit.
Als ich weiter nichts mehr zu ihm sagte, fing er endlich an mir meine Fragen zu beantworten.
„Ein Krankenwagen wurde eigentlich für Baji gerufen... da er aber dann verstorben ist, hat Mikey dafür gesorgt, dass der Krankenwagen dich stattdessen mitnimmt. Kazutora ist bei Baji geblieben und hat sich gestellt, als danach auch die Polizei kam und Mikey.... Nun.... ihm geht es dementsprechend aber er hat Kazutora verziehen und ihm ausrichten lassen, dass er auch weiterhin zu Toman gehört. Ich denke, er ist auch gerade bei dem Familiengrab von Baji, da hat er sich die letzten Tage öfter aufgehalten, das hat zumindest Chifuyu mir erzählt" erzählte Takemichi mir alles.
Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm und wollte gerade etwas dazu sagen, als wieder die Tür aufging und meine Eltern das Zimmer betraten.
„Mama.. Papa" sagte ich und hatte gerade solche Angst vor ihrer Reaktion.
„Ich.. ähm werde dann mal gehen und komme später noch einmal vorbei" verabschiedete sich Takemichi und ich wünschte, er würde mich nicht allein lassen.
Als er weg war, kam meine Mutter sofort auf mich zu und packte mich an den Schultern „Ist das wahr? Bist... bist du wirklich schwanger?!" fragte sie aufgebracht und schüttelte mich.
„Ich bin enttäuscht von dir Yuki" kam es von Papa und er schaute mich Böse an.
„Es tut mir leid" sagte ich wieder leise und schien mich heute ziemlich oft zu entschuldigen.
Mama ließ mich los und drehte sich weg von mir „Du bist erst 16 Jahre alt, du bist noch ein Kind! Wie konntest du nur sowas tun! Sag mir... wer ist der Vater?" fragte sie und drehte nur ihren Kopf halb zu mir.
Ich wisch ihrem Blick aus und krallte mich angespannt in meine Decke „Mikey... ist der Vater" antwortete ich leise und plötzlich hatte mir meine Mutter eine geklatscht.
Meine Augen waren geweitet und es tat doppelt weh, da diese von meiner eigenen Mutter kam.
„Wer ist Mikey?" fragte Papa verwirrt.
„Das ist nur sein dummer Spitzname, sie meint Manjirou Sano! Der Rowdy, der sich dauernd prügelt und mit verschiedenen Gangs in Tokio zu tun hat" erklärte Mama wütend.
„Was?! Yuki.. musste es so ein Junge sein? Wie soll er euch beide ernähren? Nachher werdet ihr noch in einen Gang-Kampf verwickelt!" meckerte nun auch mein Vater.
Ich hielt mir die Wange, die immer noch weh tat und schaute beide an „Es war ja nicht geplant! Was soll ich denn machen?" fragte ich nun verzweifelt zurück.
Mir war doch selbst bewusst, dass das alles nicht richtig war!.
„Treib es ab!" kam es von meiner Mama und sie holte ihr Handy aus der Tasche.
„Ich werde sofort einen Termin beim Arzt machen!" sprach sie weiter und wollte gerade bei dem Arzt anrufen, aber ich entriss ihr das Telefon.
„Das entscheidest nicht du!! Wie kannst du nur? Mikey... und ich haben das zu entscheiden und nicht IHR!!!" schrie ich die beiden nun an, ich war gerade so wütend.
Ich weiß nicht, ob das meine aufkommenden Muttergefühle waren, aber ich würde dem Kind nichts antun, bis ich mit Mikey geredet habe!.
Beide schauten mich überrascht an.
„Verschwindet... ich brauch meine Ruhe... ich kann das nicht mehr, dieser ganze Stress, ich habe jetzt die Verantwortung für noch jemanden" wurde ich leiser und zeigte zu Tür.
Meine Mutter nahm ihr Telefon zurück und beide gingen ohne weiter Theater zu machen zu Tür.
„Das ist noch nicht vom Tisch und so lange du Schwanger bist, brauchst du nicht mehr nach Hause kommen!" kam es noch von meiner Mama und beide verließen mein Zimmer.
Na toll, also war ich allein, wenn Mikey sich auch gegen mich entscheiden sollte?
Ich kaute unsicher auf meine Lippen herum und Tränen rollten mir über die Wangen.
Ich muss ihn sehen.....
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