He's sleepy.
22.
Zögerlich blickte Yoongi zu Taehyung hoch.
Seine kaffeebraunen Augen glitzerten in dem reflektierenden, flackernden Licht seiner Wohnzimmerlampe. "Du musst nicht aufräumen, Taehyung", erklang seine raue Stimme, welche heute irgendwie noch etwas rauchiger klang als sonst.
Seufzend lächelte der Autor den Blonden an und schüttelte abwehrend den Kopf. "Ich möchte dir wirklich gerne helfen, Yoonie. Es macht mir Freude", erklärte Taehyung und seine braunen Haare fielen ihm in die Stirn, als er sich nach vorne beugte, um den Kleineren ins Gesicht sehen zu können.
Yoongis Blick wisch dem Jüngeren aus und richtete sich stattdessen auf seine malträtierten Hände, um welche sich weiße Verbände schlangen. "N-Nein, es ist nur, du musst wirklich nicht", nervös spielte der Blonde mit dem Rand seines Pullis, "Ich werde demnächst... Umziehen. Und ich lasse meinen Kram hier."
Verwundert hob Tae eine Augenbraue. "Du wirst umziehen?", hakte er neugierig nach. Der blonde nickte bloß unauffällig. "Warum? Und warum willst du deine Sachen hierlassen?" Taehyung bemerkte, wie Yoongis Blick vor sie auf den zugemüllten Tisch flog. Auf welchem verschiedene Briefumschläge und Zettel lagen. Ein ungutes Gefühl schlich sich in Taes Herz.
"... Einfach so.", flüsterte der Junge, ließ den Kopf dabei hängen und vermied jeglichen Blickkontakt mit dem Jüngeren. Der Autor kniff die Augenbrauen zusammen. Einfach so? Warum sollte man denn einfach so umziehen-
Yoongi wurde gefeuert.
Er war seit Wochen nicht mehr arbeiten gegangen.
Taehyung hegte einen schrecklichen Verdacht. Langsam streckte er eine Hand aus, griff nach einem der vielen Zettel, welche auf dem Tisch lagen. Yoongi hielt ihn nicht auf, starrte bloß weiterhin seine Finger an, schien währenddessen schon fast verlegen oder gar beschämt.
Sein Blick flog hastig über das Papier in seinen Händen. Eine Verwarnung, da der Bibliothekar seine Miete nicht bezahlt hatte. Er griff nach dem nächsten Zettel. Ein Hinweis darauf, dass er in der nächsten Woche bezahlen sollte. Immer mehr Briefe landeten in Taes Schoß.
Verwarnungen, Hinweise, Drohungen und anschließend, die Kündigung des Mietvertrags.
Yoongi sollte die Wohnung bis spätestens am sechsundzwanzigsten November verlassen haben. Also schon übermorgen. Eine unangenehme Stille breitete sich in dem kleinen Appartement aus. Der Autor biss sich auf die untere Lippe und wartete darauf, dass Yoongi irgendetwas sagte. Vielleicht, dass er bereits einen neuen Job hatte, dass er bei Freunden unterkam, dass er bei seiner Familie leben würde.
Doch der Blonde blieb stumm.
"Wo... Wo wirst du hingehen?", die tiefe Stimme Taehyungs durchbrach die angespannte Stille. Immer noch hielt Yoongi den Kopf nach unten gerichtete. Es blieb lange still. "Ich weiß nicht", war seine knappe Antwort. Doch Tae hatte das Zittern seiner Stimme bemerkt. Die Angst und Enttäuschung.
"Ich weiß nicht", wiederholte er erneut. Seine Stimme brach ab und sein Körper fing an zu beben und zu zittern. Als das erste heisere Schluchzen seinen Lippen entschlüpfte, war es um Taehyung geschehen. Scheiß drauf, ob Yoongi ihn entführen wollte! Er musste diesen süßen Jungen beschützen!
"Komm her, Blondie", und schon hatte sich der heulende Blonde in Taehyungs starke Arme geschmissen. Sein viel zu dünner, kleiner Körper schmieget sich fest an den starken Oberkörper seines Gegenübers. Die bandagierten Finger krallten sich in Taes graues Shirt und zerknitterten den Stoff.
"Lass alles raus, ich hab dich", flüsterte der Brünette und zog den Jungen auf seinen Schoß, sodass er ihn komplett umschlingen konnte. Seine beiden Arme hielten den heulenden Blonden fest an sich gepresst, wobei er beruhigend über dessen Rücken strich. Yoongi hatte seinen Kopf in Taes Nacken versteckt und benetzte gerade sein gesamtes Shirt mit seinen warmen Tränen.
Die dünnen Beine Yoongis waren links und rechts von Taes Hüfte positioniert und auch diese zitterten erbärmlich. Der Jüngere, welcher ziemlich gut im trösten war, wo er doch vier jüngere Geschwister hatte, kraulte mit einer Hand das weiche Haar Yoongis und mit der anderen fuhr er kreisende Bewegungen an seiner Hüfte nach.
Irgendwann nach etlichen Minuten verwandelten sich die herzzerreißenden Schluchzer in niedliches hicksen und gelegentliches wimmern. Immer noch hielt Taehyung den Kleineren fest an sich gepresst und massierte dessen Hüfte. "Besser?", murmelte er sanft gegen das blonde Haar. Yoongi nickte bloß müde und hickste erneut kurz.
Seine Fäuste umklammerten den Stoff von Taehyungs Klamotten und sein Kopf war mittlerweile auf dessen sich sanft hebender Brust gebettet. Taehyung hoffte bloß im Stillen, dass Yoongi zu abgelenkt war um seinen erhöhten Puls zu hören. es machte Tae einfach glücklich, wie gut der Kleinere in seine Arme passte. Auch wenn der Grund dafür eher bedrückend war.
Nach einer Weile hatte sich der Junge soweit beruhigt, dass sein Hicksen verklang und das Beben seines Körpers nachließ. Im kleinen Appartement war nur das Atmen der beiden zu hören und das Ticken einer Uhr. Niemand der Jungen ließ voneinander ab.
"Ich will nicht wieder obdachlos sein, Tae", die flüsternde Stimme Yoongis durchbrach die Ruhe. der Griff um den kleineren Körper in Taehyungs Armen verstärkte sich. Yoongi hatte 'wieder' gesagt. Er war also schon einmal obdachlos gewesen.
"Das werde ich auch nicht zulassen", erwiderte der Autor. Er strich dem Jungen sanft über den Rücken und drückte ihm einen kleinen Kuss gegen sein abstehendes Haar. "Wir werden eine Lösung finden, ja? Dir einen Job suchen." Die beruhigende Wärme Taehyungs und dessen angenehmer Geruch nach Lavendeltee ließ Yoongis Gedanken ganz zäh werden.
"Du wirst nicht auf der Straße landen", versprach der Jüngere und seine großen Hände massierten nun den verspannten Nacken des Blonden auf seinem Schoß. Als Taehyung bemerkte, wie die Augenlider Yoongis immer wieder flatterten und seine Lippen sich zu einem Schmollmund verzogen, musste er ein Kichern unterdrücken.
Wie hatte so etwas Süßes ihn entführen wollen?
"Schlaf ein wenig, und wenn du aufwachst, werden wir zusammen sehen was wir tun können, ja?", murmelte der Brünette und auch er ließ den Kopf gegen die Couch fallen. Von Yoongi ertönte bloß ein leises Grummeln, was Tae nicht ganz entziffern konnte. "Morgen sehen wir weiter."
Ein letztes Mal ließ Taehyung seinen Blick über das entspannte Gesicht des Blonden schweifen. Seine katzenhaften Augen hatte er geschlossen und die Augenringe darunter waren immer noch viel zu deutlich erkennbar. Die rosa Lippen hatte er zusammengepresst und Yoongi schmollte leicht.
Als sein süße Stupsnase sich bereits halb im Schlaf kringelte, musste Tae ein sehr unmännliches Quietschen unterdrücken. Er atmete den Duft nach etwas süßem wie Kirschblüten ein, welcher von dem Blonden zu kommen schien und schloss anschließend auch die Augen.
Und im Stillen versprach er sich selbst, dem Jungen zu helfen.
Ganz egal was es kosten sollte.
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Ich liebe Bottom!Yoongi. Fight me if you disagree. Hoffentlich hat euch das Kapitel soweit gefallen^^ Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1080 Wörter
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