He's protected.
23.
"Ich werde ganz sicher nicht bei dir einziehen, Taehyung!"
Der absolut entsetzte Blick Yoongis traf den gutmütigen Blick Taehyungs, welcher verwirrt die Stirn runzelte. "Warum denn nicht? Du sollst morgen bereits hier raus sein und soweit ich das beurteilen kann, hast du sonst nirgends wo du hingehen kannst.", der Autor blickte sich in dem schäbigen Appartement um.
"Hör mal, ich bin reich. Vielleicht nicht steinreich, aber wohlverdienend. Ich lebe ganz allein in einem riesigen Haus und du wirst ja auch nur solange bei mir leben, bis du wieder eine Arbeit gefunden hast und dein Leben aufbauen kannst."
Immer noch schüttelte Yoongi vehement den Kopf. Die beiden saßen gerade auf seiner kleinen Couch und unterhielten sich schon seit einer guten Stunde. Vor einigen Minuten war Taehyung dann auf einmal auf die groteske Idee gekommen, Yoongi bei sich leben zu lassen.
Doch der Blonde wollte auf keinen Fall bei dem Brünetten leben. Das Letzte Mal, als er sich mit dem Autor getroffen hatte, hatten Yoon und Gi ihn verdammt nochmal versucht zu entführen! Wer konnte dem Älteren sagen, dass seine Persönlichkeiten nicht noch einmal solche verzerrten Gedanken haben könnten?
"Ich weiß die Geste wirklich zu schätzen, Tae. Wirklich.", der Brillenträger blickte zu dem Brünetten hoch und schluckte laut, "A-Aber ich bin nicht gut mit... Menschen. Und obwohl ich dich leiden kann, weiß ich nicht, ob ich es aushalte den ganzen Tag lang mit dir zusammen zu hocken. Außerdem will ich nicht einfach umsonst bei dir schlafen." Leise flüsternd fügte er hinzu, "Ich brauche kein Mitleid."
Doch Taehyung schien bereits besessen von der Idee den Älteren bei sich zu haben. "Wir werden ja auch nicht den ganzen tag aufeinander hocken, Yoonie! Du kannst machen was du willst, wenn ich dir zu viel werde und du willst raus, dann geh spazieren! Geh ins Schwimmbad! Ich halte dich nicht gefangen."
Bei dem Wort 'gefangen' zuckte Yoongi heftig zusammen und heiße Panik überrollte ihn. Fast entwisch ihm ein Wimmern. Seine Hände verkrampften sich, als er seinen Daumen hob und an diesem herum kaute, während er Tae aus großen, unsicheren Augen ansah.
Sofort wurde Taehyungs Blick weich. Sorgend betrachtete er, wie Yoongi seine Finger zerbiss und umgriff dann sanft aber bestimmt seine Hand. "Tu das nicht, Yoongi. Tu dir nicht weh", beruhigend lächelnd entzog er den pinken Lippen des Älteren den zerbissenen Daumen.
"Wenn du nicht umsonst bei mir leben willst, können wir uns da auch was einfallen lassen. Du könntest für mich kochen oder putzen oder ich weiß nicht, meine Regale sortieren", eiferte der Brünette weiter. Dabei verschränkte er zart die blutige Hand Yoongis mit der Seinen.
Schluckend betrachtete der Blonde die ineinander verflochtenen Finger. Taehyung war so schön warm. Ganz anders als die kalten Hände Yoongis. Und seine Haut war weich und zart, nicht zerbissen und rau. Als der Autor die Hand Yoongis kurz drückte, spürte Yoongi einen klitzekleinen Funken in sich. Einen warmen Funken, welchen er seit etlichen Jahren nicht mehr gefühlt hatte.
Er fühlte sich beschützt.
Sicher.
Stockend erwiderte der Blonde den warmen Blick Taehyungs und ihm entwisch sein Atem, während sein Herz anfing schneller zu schlagen. Tae wirkte aufrichtig besorgt und als er den Älteren anlächelte, ihm dabei all seine Zähne zeigte, hatte Yoongi das Gefühl sich übergeben zu müssen, von all den Gefühlen in seinem Inneren.
Freude mischte sich mit Sicherheit, wurde jedoch zurück gedrängt von Angst und Nervosität. Es hatte sich noch nie jemand für Yoongi interessiert. Hoseok interessierte sich für Gi, Jimin ebenfalls. Aber niemand hatte sich je um Yoongi Sorgen gemacht. Fast wurde dem Blonden schwindelig.
"Nimm das Angebot an! Dann können wir uns in Ruhe einen neuen Job aussuchen, ohne auf der Straße zu leben", erklang Mins berechnende Stimme. Kurz darauf ein kichernder Suga, welcher aufgeregt in seine kleinen Hände klatschte. "D-Dann leben wir m-mit Kätzchen! Miau-Miau!", quietschte das Kleinkind erfreut.
Doch natürlich würde Yoongi niemals eine Entscheidung treffen, ohne die Einsichten seiner beiden anderen Stimmen zu hören. Also wartete er gespannt auf Yoon und Gi. Und er musste auch nicht lange warten. "Wir werden auf keinen Fall zu dem Idioten ziehen! Habt ihr alle etwa vergessen, warum wir unseren Job erst verloren haben?! Das war wegen dem Scheißer!", empörte sich Gi laut, "Nicht wahr, Yoon?!"
Erneut blieb es kurz still. Obwohl sich Yoongi fast sicher, dass Yoon genauso negativ über Taehyung dachte, wie Gi, so wollte er trotz allem seine Meinung hören. "Ich...", Yoon seufzte tief, "Ich glaube, wir sollten dahin ziehen." Kreischend schüttelte Gi den Kopf, "WAS?! NEIN! WARUM?!"
Yoon seufzte erneut tief und zuckte mit den Schultern. "Wenn wir ehrlich sind, war es auch ein wenig unsere Schuld, dass Min den Job verloren hat. Wir hätten Taehyung nicht entführen sollen. Oder ihn wenigstens auch entführt bekommen haben! Anstatt, dass er uns entwischte. Er ist schwerlich seine Schuld, dass er seine Freiheit wollte."
Yoongi war sprachlos.
Sonst war Yoon nie so rational. Er war eigentlich immer wütend auf alles und ließ nichts gut dastehen. Vor allem nicht, wenn jemand Yoongi weh tat. "Versteht mich nicht falsch! Die Wichsfresse wird natürlich dafür büßen, dass er unseren Yoongs verletzt hat!", haspelte der 20-Jährige schnell, "Ich finde nur, wir sollten uns wirklich mehr Sorgen um Yoongis Wohlergehen, als um unseren Stolz machen, Gi. Du willst doch auch nicht wieder auf der Straße landen, oder?"
Yoon wusste, dass er damit gewonnen hatte. Denn etwas das Yoongi nicht wusste -oder nicht mehr wusste- ist dass Gi auf der Straße ziemlich viele Belästigungen für den Jungen durchmachen musste. Als sie vor einigen Jahren obdachlos waren, wurde Yoongi als junger, hübscher Bursche ständig dumm angemacht von irgendwelchen Leuten. Und Gi war in brenzligen Situationen stets hervor gekommen, um Yoongi zu beschützen.
Auf keinen Fall, wollte der Teenager das noch einmal durchleben.
"Na gut", die sonst so fröhliche, helle Stimme Gis war etwas gedämpft, "Von mir aus ziehen wir halt zu Taehyung.", murrte er wenig begeistert von der Idee. Augenblicklich jubelte Suga laut und Min nickte anerkennend. Tief atmete Yoongi durch und hielt tapfer dem sanften blick Taehyungs stand.
"Ich bleibe bloß bei dir, bis ich einen Job gefunden habe. Deal?"
Yoongi hob die Hand und streckte seinen kleinen Finger aus. Lächelnd nickte Taehyung und umschlang mit seinem Finger den Yoongis. Fröhlich zwinkerte er den Blonden an.
"Deal!"
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GLEICH SIND FERIEN! Nur noch 4 Tage, dann habe ich (und Miko natürlich) offiziell frei! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1060 Wörter
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