He's insane.

15.

"Er wollte was?!"

Seokjins Stimme überschlug sich fast, als er den Jüngeren aus großen Augen ansah. Taehyung zuckte unbestimmt mit den Schultern und senkte gedemütigt den Blick. "Entführen. Er hat mich in sein Auto gedrückt und irgendetwas gelabert von wegen, ich würde jetzt bei ihm bleiben."

Namjoons Mund hing ihm sperrangelweit offen, während Jin mittlerweile dabei war empört nach Luft zu schnappen. "Der ist doch komplett verrückt!", zeterte der Psychologe und schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich verstehe das nicht, du hast uns doch immer erzählt wie unglaublich niedlich der Junge ist", fügte Namjoon nun noch irritiert hinzu.

Tief seufzend nickte der Brünette und nahm einen weiteren Schluck seines Biers. "Er ist- war ja auch echt niedlich. Und so schüchtern und einfach rundum süß! Aber irgendwie war er wie ausgewechselt", nuschelte der Junge. Mittlerweile war es schon drei Tage her, seit dem Vorfall mit Yoongi und er hatte heute seine beiden Freunde eingeladen um bei ihm zu Essen.

"Wie meinst du das, ausgewechselt?", fragte Seokjin neugierig und strich sich das blonde Haar aus der Stirn. Hilflos zuckte der Autor mit den Schultern, "Na, halt ausgewechselt. Am Anfang war er schon irgendwie merkwürdig. Ganz aufgedreht und selbstbewusst gar nicht so schüchtern wie sonst", fing Tae an.

"Und dann wurde er... Verrückt. Seine Augen waren auf einmal ganz kalt und sein Grinsen hatte nichts mehr von dem niedlichen Jungen von vorhin. Ich glaube, als er mich in den Wagen gestoßen hatte nannte er sich sogar 'Yoongi', also... in dritter Person."

Namjoon pfiff anerkennend und hob eine Augenbraue. "Wow, da hast du dir ja einen echten Psychopathen geangelt, Taetae", raunte er ehrlich fasziniert von der Geschichte. "Was meinst du dazu, Jinnie? Psycho, ja oder nein?", witzelte der Lilahaarige und wandte sich grinsend an seinen festen Freund.

Jin zog grübelnd beide Augenbrauen zusammen und biss sich auf die untere Lippe. "Er hat sich also in der dritten Person angesprochen und seine Emotionen sind gerade zu hin und her gesprungen... Lass mich kurz überlegen...", murmelte der Psychologe nachdenklich und trank ein wenig seines Organgensafts.

Gespannt sahen sowohl Namjoon wie auch Taehyung zu dem Ältesten in der Hoffnung auf eine Antwort. "Er könnte eventuell an BAS leiden. Also die bipolare affektive Störung. Allerdings erklärt das auch nicht, warum er von sich selbst in der dritten Person gesprochen hat... Das würde jedoch seine vielen Emotionswechsel erklären."

Der Brünette nickte ganz leicht. Vielleicht war Yoongi tatsächlich krank, und er hatte dem Jungen unrecht getan, indem er ihn weggestoßen hatte. "Man, ich würde diesen Yoongi echt gerne einmal behandeln", seufzte Seokjin und runzelte die Stirn.

Die Augen des Blonden weiteten sich auf einmal drastisch. "Warte! Ich glaube, er könnte auch eine schizoaffektive Störung haben", meinte er glücklich, dass ihm noch eine Krankheit welche auf den Jungen zupasste eingefallen war. Taehyung und Namjoon wechselten kurz vielsagende Blicke.

"Eine was jetzt?", hakte der Jüngste der Drei irritiert nach. Der Psychologe seufzte und verdrehte die Augen. "Eine schizoaffektive Störung. Das bedeutet, er kann Schizophrenie haben, in welche er Wahn- und Halluzinationsvorstellungen hat und zeitgleich am BAS leiden. Also eine Mischung aus Halluzinationen und Emotionswechseln."

Der Mathematiker neben ihm legte den Kopf schief, "Und warum denkst du, dass er an Schizophrenie leiden könnte?" Als Jin den Mund öffnete, um zu antworten kam Sugar aus der Küche in das Wohnzimmer spaziert und maunzte laut. Augenblicklich richtete sich die Aufmerksamkeit des Psychologen auf das kleine Tierchen.

"Komm her, Süßer", pisperte der Blonde und streckte eine Hand aus, um Sugar zu sich zu rufen. "Jin?", machte Taehyung ihn wieder auf sie aufmerksam. Der Älteste räusperte sich und löste den Blick von dem Kätzchen.

"Das könnte erklären, warum er Taehyung entführen wollte. Leute mit Schizophrenie können an solch starken Wahnvorstellungen leiden, dass sie tatsächlich davon überzeugt sind, dass ihre Mitmenschen eigentlich böse sind und sie umbringen wollen."

Taehyung ließ sich stöhnend in die Couch zurück fallen. "Aber das erklärt doch immer noch nicht, warum er mich entführen wollte! Hätte Yoongi mich dann nicht eher umbringen wollen?" Jin nickte sanft. "Außer, er wäre davon überzeugt gewesen, dass alle Menschen böse sind abgesehen von dir."

Namjoon schüttelte den Kopf. "Was?", er schien genauso verwirrt wie Tae sich fühlte. "Na ganz einfach, wenn er denn tatsächlich an der schizoaffektiven Störung leidet, kann es sein, dass er dachte, er rettet dich vor den anderen bösen Menschen, indem er dich entführt."

Tae stockte der Atem.

Wenn Seokjin damit recht hatte, hatte er den Blonden ja absolut umsonst weh getan! Was wenn Yoongi tatsächlich davon überzeugt war, dass er Taehyung beschützte?! Und Tae hatte ihn praktisch gegen den Boden getreten und ihm höchstwahrscheinlich eine Rippe gebrochen!

"Ich bin so ein Arschloch", hauchte der Autor schockiert und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen. Nun war es an Seokjin ihn verwirrt anzusehen. "Ich habe ihn von mir gestoßen und ich glaube, ich habe ihn ernsthaft verletzt. Und Yoongi dachte bloß, er würde mich beschützen!", erklärte Taehyung mit den Nerven am Ende.

Sofort schlang sich ein Arm Jins um seine Schultern. "Du bist doch kein Arschloch, Taetae!", widersprach der Älteste sorgend und strich dem niedergeschlagenen Jungen über das braune Haar. "Ich weiß doch auch nicht so genau, was er hat. Das sind alles bloß Spekulationen. So lange ich nicht einmal selbst mit ihm geredet habe, kann ich bloß spekulieren!"

Namjoon schlang nun von der anderen Seite einen Arm um seinen besten Freund und nickte breit grinsend. "Ja, vielleicht ist er wirklich einfach ein Psychopath und du hast dich geradeso retten können mit deiner Tret-Aktion!", fügte der Matheprofessor hinzu.

Taehyungs Schultern sanken nach unten. "Da denke ich echt, dass ich endlich auch mal jemanden gefunden habe und dann ist das ein scheiß Psychopath.", murrte der Jüngste. Jin seufzte tief und küsste den braunen Schopf des Autoren. "Du wirst schon noch jemanden finden, Tae. Mach dir keine Sorgen. Und vergiss diesen Yoongi einfach."

Namjoon tätschelte ihm den Rücken, "Und bis du einen Freund gefunden hast, kannst du uns ja weiter nerven." Kichernd streckte Joon dem Jüngeren die Zunge heraus, was dieser sofort erwiderte. Die Beiden hatten vermutlich recht. Er sollte Min Yoongi einfach vergessen und sein Leben weiter leben.

Doch irgendetwas störte Taehyung.

Er wollte wissen, warum Yoongi versucht hatte ihn mitzunehmen.

Er würde Yoongi noch einmal aufsuchen.

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Heeey! Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen^^ Wie immer könnt ihr Makel und Bemerkungen gerne in den Kommentaren lassen! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1050 Wörter




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