Viertes Kapitel

Die Luft um Darth Valyra war still, bis auf das schwache Zischen des Windes, der durch die enge Schlucht wehte, in der sie sich befand. Dooku stand etwas entfernt, mit verschränkten Armen und einem harten Blick, der sie aufforderte, mehr zu tun, als nur zu kämpfen – er verlangte von ihr, ihre innere Dunkelheit zu erwecken. Es war mehr als nur ein Test der physischen Stärke; es war eine Prüfung ihres Geistes und ihrer Seele.

Vor ihr standen vier massive Felsen, jeder von ihnen von einer dunklen, pulsierenden Energie umgeben. Valyra starrte sie an, und für einen Moment schien die Welt um sie herum still zu stehen. Ihre Gedanken rasten. Der Verrat der Jedi, die Isolation, die Verachtung für die Republik – alles brodelte in ihr, aber der Zorn war noch nicht genug. Sie spürte die Dunkelheit in sich, aber sie konnte sie nicht vollständig ergreifen. Die Zweifel, die ihr oft die Kontrolle über ihren Zorn nahmen, waren wie eine undurchdringliche Wand.

„Du kämpfst immer noch wie eine Jedi." ertönte Dookus kalte Stimme hinter ihr. „Dein Zorn ist nur eine Fassade. Du musst ihn durchdringen, ihn annehmen, nicht zögern. Die Dunkle Seite wird dir nur dann gehorchen, wenn du sie vollständig zulässt."

Sie ballte die Fäuste, ihre Finger krallten sich in die raue Oberfläche des Felsens. Sie wusste, dass er Recht hatte. Sie war immer noch zu zurückhaltend, zu gefangen in den Lehren, die sie einst verfolgt hatte. Aber der Verrat, die schmerzhaften Erinnerungen und der Zorn über die Enttäuschung, die sie erfahren hatte, gaben ihr den nötigen Anstoß.

„Ja, Meister." murmelte sie, ihre Stimme hart und entschlossen.

Mit einem verzweifelten Schrei streckte sie ihre Hände aus. Der Zorn, den sie unterdrückt hatte, explodierte in ihr. Ihre Augen brannten, als die Macht sie durchströmte. Der Felsen vor ihr begann zu beben, doch das war nicht genug. Sie wollte mehr. Sie wollte, dass er sich von der Erde löste, dass er zerbrach, so wie ihr Vertrauen in die Jedi.

„Hör auf, dich zu kontrollieren, Valyra!" rief Dooku. „Nutze deinen Hass, deinen Schmerz!"

Und in diesem Moment öffnete sich ein dunkles Tor in ihr. Alles, was sie in den letzten Wochen unterdrückt hatte – die Wut, die Enttäuschung, die Einsamkeit – überflutete sie. Sie fühlte, wie ihre innere Dunkelheit die Oberhand gewann und sie über den Felsen strömte. Ihre Hände brannten förmlich vor Energie, und mit einem kräftigen Schrei der Wut explodierte die Macht aus ihr heraus.

Der Felsen zuckte, als wäre er von einem gewaltigen Schlag getroffen worden. Dann, mit einem erbitterten Knall, brach er in mehrere Stücke, die durch die Luft flogen und sich in den Abgrund stürzten.

Der Staub legte sich, und Sie stand zitternd, aber sie fühlte sich stärker als je zuvor. Ihre Atmung war schnell und flach, aber sie wusste, dass sie es geschafft hatte. Sie hatte ihre eigenen Ängste und Zweifel überwunden, indem sie ihren Zorn völlig und ohne Hemmungen entfesselt hatte.

Dooku trat vor, ein fast unmerkliches Lächeln auf den Lippen. „Gut gemacht, meine Schülerin. Du hast gezeigt, dass du bereit bist, dich der Dunklen Seite zu unterwerfen. Doch dies war nur ein erster Schritt. Du musst lernen, deine Zerstörungskraft zu kontrollieren. Der Zorn ist dein Werkzeug, aber du darfst dich nicht von ihm beherrschen lassen."

Sie starrte auf den zerstörten Felsen, die Überreste zerstreut auf dem Boden. Die Dunkle Seite brannte immer noch in ihr, ihre Wut ebbte nicht ab. Aber sie wusste, dass Dooku Recht hatte. Die Macht war nicht nur etwas, das sie in Momenten der Raserei nutzen konnte. Sie musste lernen, sie zu kontrollieren, zu lenken, ohne sich von ihr verbrennen zu lassen.

„Ich werde stärker werden," flüsterte sie, ihre Stimme kalt. „Ich werde alles zerstören, was mir im Weg steht."

„So soll es sein," antwortete Dooku. „Aber denk daran, die Dunkle Seite wird dich nie schonen. Sie fordert alles von dir. Wenn du sie zu deinem Vorteil nutzen willst, musst du lernen, dich vollständig in ihr zu verlieren – und dennoch nie die Kontrolle zu verlieren."

Valyra nickte, ihre Augen noch immer auf die Trümmer vor ihr gerichtet. In diesem Moment wusste sie, dass ihre Reise gerade erst begonnen hatte. Sie war nicht länger Ahsoka Tano, die Jedi. Sie war Darth Valyra, und sie würde die Galaxis nach ihren eigenen Vorstellungen formen. „Ja, Meister."

„Du hast dich als würdig erwiesen." fuhr Dooku fort, und seine Stimme klang plötzlich deutlich ernster. „Ich schicke dich nun auf deine erste Mission."

„Was für eine?", fragte Valyra, ihre Neugier nun wieder geweckt.

Dooku trat einen Schritt näher und betrachtete sie mit einem kalten, aber dennoch tiefen Blick. „Du musst jemanden töten. Es ist deine erste echte Mission als Sith."

Sie spürte ein Ziehen in ihrem Inneren, ein böses Vorahnung. „Wen?"

„Asajj Ventress," sagte Dooku mit einem leichten Lächeln. „Sie hat sich gegen mich gewandt, mich verraten und fast getötet. Sie ist eine Bedrohung, die ausgeschaltet werden muss."

Valyra hörte aufmerksam zu. Asajj Ventress, die ehemalige Sith-Assassinin und Schülerin von Dooku, die nun als Kopfgeldjägerin tätig war, war eine der gefährlichsten Personen in der Galaxis, und Dooku wusste, dass sie letztlich nicht geduldet werden konnte.

„Wo finde ich sie?" fragte sie.

„Sie befindet sich derzeit in der Unterwelt Coruscants," erklärte Dooku. „Du wirst sie finden, sie jagen, und sie töten. Nur wenn du diese Aufgabe erfüllst, wirst du jemals in der Lage sein, die wahre Macht der Dunklen Seite in dir spüren."

Valyra nickte langsam. Sie hatte keine Angst vor der Aufgabe. Es war nicht nur ein Auftrag, sondern auch ein Test. Ein Test, den sie bestehen musste, um vollständig zu der Sith zu werden, die sie zu sein erhoffte. Und sie würde es tun. Ventress hatte ihren Platz in der Galaxis längst verloren.

„Ich werde sie finden und sie töten," sagte sie, ihre Stimme war überzeugt und fest.

„Dann gehe," sagte Dooku. „Und vergiss nie, was du bist, Darth Valyra. Die Dunkle Seite ist dein einziger Weg, deine einzige Wahrheit. Folge ihr bis zum Ende."

Mit einem letzten Blick auf ihren Meister drehte sich Ahsoka um und verließ den Trainingsbereich. Ihre erste Mission als Sith hatte begonnen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top