Drittes Kapitel
Die Nachtluft auf Serenno war still, doch sie schien vor Spannung zu vibrieren. Ahsoka Tano stand auf einem gepflasterten Weg, der sich vor Count Dookus Festung entlangschlängelte. Der Weg wurde von massiven Monolithen gesäumt, die wie stumme Wächter wirkten. Ihre Schatten erstreckten sich in die Dunkelheit, als ob sie die Härte der kommenden Prüfung vorwegnahmen.
Dooku kam ihr entgegen, seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Du bist weit gekommen, Ahsoka," begann er mit seiner kühlen, berechnenden Stimme. „Doch der Weg zur Macht erfordert Leid und Opfer. Die Jedi haben dich geschwächt. Es liegt an mir, dir zu zeigen, wie du deine wahre Stärke entfesselst. Wenn du bereit dazu bist."
Ahsoka sah ihn an, ihr Blick entschlossen, als sie niederkniete. „Ich bin bereit, Meister."
Dooku lächelte, ein eisiges, gnadenloses Lächeln. „Gut. Zuerst wirst du lernen müssen, deine Feinde ohne Zögern und ohne Rücksicht auszuschalten. Diese Magna-Wachen werden dich testen."
Aus den Schatten traten vier Magna-Wachen hervor, ihre violetten Elektrostäbe surrten bedrohlich. Ahsoka spannte sich an, ihre Instinkte übernahmen. Sie griff nach der Macht, um ihren Gegnern entgegenzutreten.
Die erste Wache stürmte auf sie zu, und Ahsoka wich mit der Eleganz einer Jedi aus. Sie schickte einen präzisen Machtstoß, der den Droiden gegen einen Monolithen schleuderte. Der zweite Droide folgte, und Ahsoka setzte einen Schub ein, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, bevor sie den Elektrostab mit einem Griff der Macht ergriff und ihn dem Droiden entriss.
Doch Dookus Stimme schnitt durch die Stille wie eine Klinge. „Das reicht nicht!" rief er scharf. „Du kämpfst noch immer wie eine Jedi – zurückhaltend, diszipliniert. Nutze deinen Hass, deinen Zorn!"
Ahsoka zögerte, während die dritte Wache auf sie zustürmte. Sie wich erneut aus, ihre Bewegungen geschmeidig, aber unbewusst kontrolliert. Sie wollte angreifen, aber die alten Lehren hielten sie zurück.
Plötzlich spürte sie einen brennenden Schmerz, der durch ihren Körper schoss. Machtblitze durchzuckten sie, ihre Beine gaben nach, und sie fiel auf die Knie. Dooku stand in einiger Entfernung, seine Finger von blauem Licht umhüllt.
„Schmerz ist ein Lehrer," sagte er kalt. „Du wirst lernen, oder du wirst leiden."
Wut stieg in ihr auf, doch auch Verwirrung und Trotz. Sie kämpfte sich auf die Beine, als die vierte Wache auf sie zukam. Diesmal ließ sie die Kontrolle los, die sie so lange gehütet hatte. Die Erinnerungen an ihren Verrat, an die Angst und den Schmerz ihrer Flucht flammten in ihr auf.
Mit einem Schrei schleuderte sie eine Machtwelle, die die Wache wie ein Spielzeug durch die Luft warf und sie gegen einen Monolithen zerschmetterte.
Dooku beobachtete sie aufmerksam, sein Blick unerbittlich. „Besser," sagte er. „Aber du bist noch lange nicht bereit."
Dooku deutete auf die massiven Monolithen entlang des Weges. „Diese Monolithen sind dein nächster Test. Du wirst sie mit der Macht heben. Es wird dich an deine Grenzen bringen, doch die Dunkle Seite kennt keine Grenzen. Du musst dich über deine Schwäche erheben."
Ahsoka musterte die Monolithen. Ihre Erschöpfung war spürbar, doch sie wollte nicht nachgeben. Sie kniete sich hin, schloss die Augen und griff nach der Macht.
Der erste Monolith begann zu zittern, dann hob er sich langsam vom Boden. Es war schwer, doch sie schaffte es. Mit einem Keuchen ließ sie ihn zurück auf den Boden sinken, bevor sie sich dem nächsten zuwandte.
Der zweite, dritte und vierte folgten. Doch mit jedem Monolithen wurde die Last schwerer. Schweiß rann ihr über die Stirn, ihre Muskeln schmerzten, obwohl sie die Macht nutzte. Beim sechsten Monolithen zitterte sie vor Anstrengung und ließ ihn unsanft auf den Boden fallen.
„Ich... kann nicht mehr," keuchte sie, ihre Stimme brüchig.
Dooku hob eine Augenbraue. „Nicht gut genug."
Ein weiterer Blitz schoss auf sie zu, und sie schrie auf, als der Schmerz sie durchzuckte. Sie fiel zu Boden, doch Dooku war unerbittlich. „Du bist schwach, weil du dich von deiner Vergangenheit zurückhalten lässt. Lass sie los! Lass die Dunkle Seite dich erfüllen!"
Wut und Zorn kochten in ihr hoch. Die Erinnerungen an die Jedi, an den Verrat, an den Schmerz ihrer Flucht brannten in ihrem Geist. Mit einem Schrei ließ sie ihren Zorn frei, und der siebte und achte Monolith hoben sich gleichzeitig vom Boden.
„Ja!" rief Dooku, seine Stimme vibrierte vor Triumph. „Fühle die Dunkle Seite. Sie ist dein Verbündeter."
Ahsoka kämpfte sich weiter, hob den neunten und zehnten Monolithen, doch beim elften versagten ihre Kräfte erneut.
Dooku stand über ihr, seine Augen funkelten. „Die Galaxis wird dir keine Gnade zeigen, Ahsoka. Wenn du schwach bist, wirst du sterben."
Ein weiterer Blitz traf sie, und diesmal ließ sie ihren Schmerz in reine Kraft umwandeln. Sie schrie vor Zorn, und die letzten beiden Monolithen hoben sich, zitternd und schwer, doch sie blieben in der Luft.
Ahsoka stand keuchend vor den Monolithen, ihre Beine wankten, und ihr Körper fühlte sich ausgelaugt an. Doch in ihr brannte ein neues Feuer, das sie zuvor nicht gekannt hatte.
Dooku trat näher, seine Hände hinter dem Rücken. „Du hast dich bewiesen, Ahsoka. Du bist würdig, meine Schülerin zu sein. Aber dies ist erst der Anfang. Die Dunkle Seite hat dir nur einen Hauch ihrer Macht gezeigt. Wenn du weitergehst, wirst du Dinge lernen, die die Jedi niemals begreifen können.Doch der Name, den du trägst, gehört der Vergangenheit an. Von nun an wirst du bekannt sein als Darth Valyra."
Ahsoka ließ den Namen auf sich wirken. Er klang fremd und doch... richtig. Ein Symbol für den Weg, den sie nun beschreiten würde, für die Ketten, die sie gesprengt hatte – und für die Macht, die sie jetzt suchte.
„Ja, Meister." sie, ihre Stimme klar und fest.
Dooku nickte zufrieden. „Gut. Aber vergiss nicht, meine Schülerin, dass dieser Pfad dich immer wieder testen wird. Stärke ist die einzige Wahrheit in dieser Galaxis. Lass niemals nach, oder du wirst alles verlieren."
Ahsoka – nein, Darth Valyra – hob den Kopf, die Monolithen hinter sich vergessend. Sie wusste, dass sie nicht zurückkehren konnte. Aber vielleicht, nur vielleicht, wollte sie das auch gar nicht mehr.
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