Kapi 20 : Geschenke (3)
Gaslichter sorgten für Licht und in der Mitte des Raum's standen einige Sessel und ein Diwan - die zum sitzen einluden und schöne Stunden beim lesen/schmöckern versprachen.In der Luft lag der Geruch von altem Papier - ein angenehmer Geruch,wie Shannara fand.Besser als abgestanden.
Shannara verspürte sofort beim Anblick dieser vielen Bücher und den bequem aussehenden Möbeln,das Bedürfnis,sich zu setzen und in den Büchern zu lesen.Doch Hyuri zog sie bereits weiter,hinunter zu einem Garten.
Der Garten war einmal wunderschön gewesen,während der Blüte - doch nun lag er da wie ausgestorben.
Das Gras war trocken,braun und stachelig.Die Rosensträucher verwelkt und die Blüten ließen wie tot ihre Köpfe hängen.
Die Steinbögen aus feinstem Alabasta,um welches sich die verdorrten Kletterrosen rankten,waren so empfindlich und brüchig,das sie bei der kleinsten Berührung zu Staub zerfallen schienen.
Das Herzstück des Garten's war ein herrlicher Springbrunnen,in Form eines eleganten Schwan's - aber in dessen Becken hatte sich eine schmutzig graue Brühe gesammelt.Keine herrlichen Fontänen sprudelten aus diesem Brunnen heraus.Er gab nicht diesen Zauber her,den sie von dem schönen,alten Brunnen in dem Schlossgarten ihres Vater's so sehr geliebt hatte.Auch die mythologischen Steinfiguren,die diesen ehemaligen Garten zierten und einst wohl ein eigenes Leben führten - sahen nun mit toten/glanzlosen,eher matten/trüben Augen still vor sich hin.
Über allem lag dieser unheilvolle,deprimierende Himmel - dunkelgrau,schwer und bleiern.So,als würde er alles Leben unter sich ersticken wollen.
Dieser Anblick gab Shannara einen Stich in's Herz.Sie hatte sich schon gedacht,das selbst der schönste Ort hier ein klägliches/jähes Ende finden würde.Nur das selbst hier keine Blumen blühten,das einzige was sie wohl getröstet hätte - machte ihr Herz schwer.Langsam durch schritt sie den Garten,der Kies knirschte unter ihren Füssen und sah sich weiter um.
Mit der leisen Hoffnung dennoch etwas zu sehen,wo Leben sich regte - aber das war sinnlos.Wohin die Lady auch blickte,alles wirkte wie ausgestorben.
Shannara wandte sich an Hyuri,der genauso traurig dreinblickte wie sie.In ihrem Hals bildete sich ein dicker/großer Kloß,als sie sich vorstellte,das es vermutlich immer so aussah.
Shannara sah sich um und sprach mit erstickter Stimme :"Warum ist alles hier ... ?!"
Hyuri senkte seinen Blick,so als könnte er es selber nicht länger ertragen,diesen Garten im gleichen erbärmlichen Zustand zu betrachten/an zu sehen.
"Der Herr ist die Dunkelheit und sein Reich ist halt das,was er nun mal ist.Dunkel und bedrohlich!",sagte Hyuri.
Shannara begann vor Angst an zu schlucken,ihre Hände wurden schweißig und die Gedanken überschlugen sich.
Sie sprach diese laut aus :"Wenn das hier wirklich dem Charakter des Magier's entsprach,welche schrecklichen Dinge würde ich hier noch zu Gesicht bekommen?" Sie fragte weiter :
"Sah es hier schon immer so aus?"
Naja,sie wußte das es wenig Sinn hatte auf eine Antwort zu hoffen - die ihre Furcht und Trauer um das verlorene Leben hier,niederlegte.
Hyuri zögerte,schien zu überlegen - jedenfalls dauerte es lange.Die Princess rechnete schon nicht mehr damit,das er ihr eine Antwort gab.Aber dann...
"Nein,einst war dies ganze hier voller Leben und der Herr...er...!",begann Hyuri und Shannara's Herz machte einen Hüpfer.
Einst war hier Leben?
Hatte hier alles mal wirklich geblüht?
Nur was war passiert,das es nun aufgehört hatte?
"Was war mit deinem Herrn?",fragte sie und sah Hyu an.Sie sah ihn erwartend an und konnte deutlich sehen,wie sich ihr bester Freund mit einem Mal nicht wohl in seiner Haut fühlte.Nervös,als habe er etwas Schlimmes getan und man hätte diesen jetzt dabei erwischt - trat er von einem Fuß auf den anderen.
Er sah sich nun panisch um und knetete nervös seine Hände.
"Hyu...sag mir bitte,was war mit ihm?",bat Shannara ihren besten Freund ganz sanft/leise.
Auch wenn sie sah,dass es Hyuri einiges an Überwindung/Kraft kostete die Antwort über seine Lippen zu bringen.
Wollte die Lady es wissen?Ja,sie wollte wissen,ob Tenebrae wirklich einmal so war,das der Garten einst in voller Pracht erblühte.Als sie ihn so nannte,sah Hyuri sie an und atmete tief durch."Er...er war einst einmal...!",sagte Hyuri.Doch da hielt er inne und sah mit einem Ausdruck in der blanken Panik/Angst in seinen Augen hinauf zu einem der Fenster.
Shannara folgte seinem Blick und glaubte in diesem die dunkle Gestalt des Magier's zu sehen und spürte den Blick seiner gletscherblauen Augen - stechend und brennend in ihrem Kopf.Ein feiner Schmerz durchzuckte Shannara und sie wandte den Kopf ab - aber ihr Herz schlug mit einem Male so schnell,dass sie fürchtete;es würde ihr aus der Brust springen.Dieses lähmende/beklemmende Gefühl der Angst,das er sie im nächsten Moment vernichten könnte - sie fühlte sich hilflos und schwach.
Dabei stand Shannara Tenebrae noch nicht mal Auge in Auge gegenüber - trotzdem gelang es ihm,ihr solch eine Angst zu machen.
Tapfer versuchte sie ihr Herz zu beruhigen,auch Hyuri erging es nicht anders - er fürchtete sich genauso wie seine beste Freundin,die Princess.Hyuri nahm sie an die Hand,wobei sie merkte wie er zitterte und er wie sie.
Gemeinsan gingen beide Hand in Hand hinein und schwiegen.Von der Heiterkeit bis eben merkte man beiden nicht's mehr an.
Tenebrae wandte sich vom Fenster ab,aus dem er die beiden im Garten gesehen hatte.Rein zufällig hatte er die beiden Stimmen von unten gehört und war dann an's Fenster getreten.
Tenebrae hatte gesehen,wie Shannara sich im Garten umgesehen hatte - er konnte ganz deutlich ihre Traurigkeit bis hier oben hin spüren.Offenbar war sie an eine Welt gewöhnt in der es blühte und alles im Licht erstrahlte.Obwohl sie schon solange bei ihm war und es wissen mußte - das hier nur die Dunkelheit herrschte,tat sie es immer noch.
Tenebrae bewunderte diese naive Art der Lady,sie machte sie kindlich und unschuldig.
Für einen Mann,der seinen dunklen Gelüsten zu Willen ist,wäre sie eine leichte Beute.Er würde ihre Unschuld beschmutzen und sie demütigen,aber so einer war der Magier nicht.Er würde sie nicht anrühren,mochte sie auch noch so verlockend sein - Tenebrae würde widerstehen.
Tenebrae wünschte erneut,das die Lady ihm beim Abendessen Gesellschaft leistete.Shannara dachte zuerst diese erneute Bitte des Magier's in den Wind zu schlagen.Doch Hyuri erinnerte Shannara daran,das der Magier sie gerettet hatte und sich bei ihm bedanken sollte.Diesmal klang er nicht so bittend und freundlich,eher ernst und eine feine Spur strenger - als wäre die Lady dazu verpflichtet.Shannara beschloss,seiner Bitte oder eher seinem Befehl nach zu kommen.
Nicht weil Hyuri es so wollte,sondern weil sie ihn als besten Freund nicht verlieren wollte.Was auch immer er in dem Magier,seinem Herrn sah - es mußte etwas besonderes/inniges sein.Etwas was Shannara nicht verstand,sie wollte auch nicht darüber nachdenken.Denn sie machte sich für das Abendessen mit dem Magier frisch und warf noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel.
"Warum gebe ich mir eigentlich nur so eine Mühe?",dachte sie bei sich.
Sie hätte auch in einem alten,verschlissenen Kleid zu Tenebrae gehen können - ihm wäre es sicherlich egal gewesen.
Wirklich????
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Mal ohne viel Geschwafel an der Tafel von mir.
Have a nice Weekend ^^)
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