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"Wach auf!" Das Erste, das ich hörte, als ich aufwachte, war die wütende Stimme Ashtons. "Was fällt dir ein! Du kannst doch nicht einfach schlafen, während Céline dort drin ist. Du solltest aufpassen, dass niemand kommt!" Ich setzt mich gerade hin und schaute Ashton an. Gerade als ich etwas zu meiner Verteidigung sagen wollte, kam Mickey, der hinter Ashton nun stand, mir zuvor. "Beruhige dich Ash. Ich habe aufgepasst. Ich war gerade bei Céline, ihr geht es wieder besser. Ich hab sie schlafen lassen, weil sie müde war."
Ich stand auf, als die Tür zu Célines Behandlungsraum aufging. "Es geht ihr wieder besser.", meinte Dr. Marinou und lief zu uns. "Sie kommt mit uns mit.", kam von Ashton. "Ich sehe es zwar nicht gerne, aber da ich weiß, dass du meinen Rat sowieso nie annimmst, stehe ich euch nicht im Weg." Sofort lief Michael in den Behandlungsraum und hob Céline, die inzwischen schlief, hoch. Dann lief er los, nickte Dr. Marinou zu und ging in Richtung Eingangstür. Ich gab Dr. Marinou schnell die Hand und lief Michael hinterher. Ashton folgte mir.
"Ich behalte dich im Auge, Alison. Seit du da bist, ist der Krieg wieder im vollen Gange..." , zischte Ashton mir zu. Dann ging an mir vorbei und lief schnell Richtung Auto. Ich kam als letztes an und kletterte schnell neben Céline auf den Rücksitz. Als ich schaute, wer auf der anderen Seite saß, war ich sprachlos. Ein eindeutig viel zu gut aussehender Mann schaute mich grinsend an und hielt mir seine Hand hin. "Ich bin Romeo und jetzt Mund zu, es zieht." Sofort schloss ich meinen Mund, gab ihm meine Hand und quetschte ein "Ally" heraus. "Mach dir keine Hoffnungen, Ally.", kam von Mickey der auf dem Beifahrersitz auf Calums Schoß saß. "Der ist vom anderen Ufer." Wie immer also, wenn mir ein Mann gefiel. Ich schaute zu Romeo und sah wie er mich angrinste. "Gehst du gerne einkaufen? Weil ich gerne deine Shoppingbegleitung wäre."
"Da bin ich mir nicht so sicher. Schau dir meine letzte Begleitung an...", antwortete ich ihm. "Oha, du hast aber schnell von jemandem die Schnauze voll.", erwiderte er scherzhaft. "Aufhören, sofort!", brüllte Ashton uns an. "Das hier ist nicht witzig!" Romeo schaute mich an und verdrehte die Augen. Dann beugte er sich vor und sagte mit leiter Stimme: "Ash, hast du schon mal was von Galgenhumor gehört?" und Ash antwortete genauso leise: "War aber unpassend." Ich schaute die beiden an und fragte mich was hier los war.
Doch ich hatte keine Zeit zu fragen, da Ashton schon vor Harrys Wohnung hielt. "Steig aus, Ally. Wir sehen uns morgen", befahl mir Ashton. Nachdem ich ausgestiegen war, fuhr er sofort weiter. Ich lief in Richtung Haustür. Obwohl ich noch nicht mal geklingelt hatte, ging die Tür sofort auf, als ich davor stand. Es war Harry. "Gottseidank. Es geht dir gut.", brummte er in meine Haare, nachdem er mich an seine Brust gezogen hatte. "Keine Angst. So schnell wirst du mich noch nicht los. Céline geht es besser.", flüsterte ich ihm zu. "Gut gehen wir hoch.", sagte Harry und wir liefen die Treppen zur Wohnung hoch.
Oben angekommen, sah ich Niall tief und fest schlafend auf dem Sofa liegen. "Macht er sich keine Sorgen um seine Freundin? Liebt er Cél nicht?", fragte ich Harry leise. "Ally, die beiden sind nicht richtig zusammen. Céline ist so etwas wie eine Affäre und lieben... Nein, er liebt sie nicht.", erklärte mir Harry.
Dann zog er mich ins Bad, drückte mir ein Handtuch in die Hand und deutete auf die Dusche.
Fünf Minuten später stand unter den wärmenden Stahlen der Dusche und begann leise Hurts von Emily Sandé zu singen. Gerade, als ich den Refain singen wollte, hörte ich wie jemand gegen die Tür lief. "Wer ist da?", fragte ich in die Dunkelheit, da das Licht aus war. "Liam.", kam sofort die Antwort. "Der Typ mit dem Messer." Ich schaute mich panisch um. "Bitte, bring mich nicht um.", flehte jch ihn panisch an. "Keine Angst. Ich tu dir nichts. Ich hab dich singen gehört. Deine Stimme ist wunderschön. Ich war deshalb etwas abgelenkt und bin gegen die Tür gelaufen."
Während er redete, war ich aus der Dusche rausgegangen und hatte das Nötigste im Dunkeln angezogen. Dann schaltete ich das Licht an. Dort stand er, direkt vor mir und schaute mich an. "Wenn du mir sofort erklärst, was hier los ist, dann lass ich dich gehen.", sagte ich so gefährlich wie ich konnte. "Du weißt ja wirklich nichts.", stellte er verwundert fest. "Harry hat also die Wahrheit gesagt. Ich bin bei den Hunters, genau wie Harry." "Lüg mich nicht an.", zischte ich ihn an. "Ich lüge nicht. Harry ist hier bei den Shadows, für den Fall, dass du zuerst bei ihnen landest. Sein asoziales Verhalten anfangs dir gegenüber war nur Tarnung. Du musst mitkommen. Mit zu Zayn." "Warum sollte ich dir glauben?", fragte ich ihn wütend.
"Weil er die Wahrheit sagt.", antwortete mir plötzlich eine Stimme hinter mir. Harry stand dort, an den Türrahmen gelehnt, und schaute mich an. "Zieh dir etwas an und geh mit ihm mit. Deine restlichen Klamotten stehen in den Einkaufstaschen im Flur. Ich komme auch zurück so schnell es geht.", sagt Harry mit sanfter Stimme zu mir. Ich nicke und ziehe mich vollends an. Dann schlinge ich die Arme um Harry, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und laufe so schnell ich kann Liam hinterher.
Wir rennen durch die Straßen Londons, durch angelegene Gassen und über starkbefahrene Straßen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir in der Nähe von Old Greys Lieblingskneipe zum Stehen. Ich dachte an Old Grey. "Warum musste Old Gray auf mich aufpassen, obwohl ihr mich auf eurer Seite haben wollt?", fragte ich Liam.
"Ganz einfach. So warst du sicher. Old Gray war bei den Shadows, deswegen hat dich jeder Shadow beschützt, und wir haben dir wegen Zayn auch nichts getan." Ich nickte, dann schaute ich mich um. Überall waren Kneipen. "Hier wohnt ihr also?", fragte ich Liam etwas enttäuscht. "Nein, nein", grinste er. "Hier treffen sich alle Gangs der Stadt, wenn etwas los ist. Ich wollte dir nur sagen, warum Old Gray so oft hier war." Ich schaute mich nochmal um.
Wenn man die Menschen hier sah, erkannte man, dass sie unterschiedlichen Gangs angehörten. Auf manchen Handgelenken loderte ein feuriges Tattoo, das Zeichen der Shadows, auf anderen sah man zwei gekreuzte Klingen, das Zeichen der Hunters. Ich schaute Liams Arm an und sah noch vier Pfeile auf seinem Arm. Er folgte meinem Blick und erklärte mir: "Früher gab es vier Gangs. Die Canders, die Paalers, die Grimings und die Bloods. Irgendwann schlossen sich jeweils zwei Gangs zusammen zu den Shadows und den Hunters. Die Shadows waren früher die Canders und Paalers. Und die Hunters die Grimings und die Bloods. Meine Mutter stammt von den Canders und Paalers, mein Vater von den Grimings und den Bloods. Ich trage also die Gene von vier verschiedenen Gangs in mir. Daher die vier Pfeile. Wahrscheinlich kennst du eine andere Geschichte von der Entstehung der Gangs, nämlich die, die die Shadows erzählen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass meine ,beziehungsweise die Variante, die alle außer die Shadows erzählen, richtig ist." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er grinste mich an und sagte: "Schau dich um, die Anzahl der Pfeile sagt dir, von wievielen Gangs sie anstammen. Die, die keine Pfeile haben, sind dazugekommen, als die Shadowas und Hunters schon lange existiert haben." "Ich schaute mich um und sah plötzlich bei jedem zweiten die Pfeile, am Hals, auf dem Arm, im Nacken... Ich war fasziniert.
"Ally, komm, wir gehen weiter.", unterbrach Liam meine Gedankengänge. Ich nickte und wir liefen wieder los. Nach zehn Minuten, in den wir wieder durch Londons verzweigten Wege gerannt waren, kamen wir vor einem schönen Hajs zum Stehen. "Willkommen bei den Hunters.", sagte Liam fröhlich strahlend. "Hier sieh es schon besser aus wie vorher. Ach was, es ist wunderschön."
"Freut mich, dass es dir gefällt.", mrinte eine Stimme hinter mir belustigt. Ich erkannte sofort, zu wem diese Stimme gehörte. Die Person, die zwar immer alles getan hatte, um mir zu helfen, aber die Person töten ließ, die da war als er es nicht war.
Zayn.
Ich drehte mich um und da stand er und strahlte mich an.
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