Die Falle

Tonks, die nur noch eine Armlänge von ihm entfernt war, schien nun auch zu merken, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.
Doch ehe einer der beiden etwas sagen oder tun konnte, schossen aus allen Richtungen rote Lichtblitze auf sie zu. Sie saßen in der Falle. Es würde nichts bringen, wenn sie ebenfalls angriffen. Die feindlichen Angreifer waren in der Überzahl.
„Tonks, pass auf!", schrie Remus. Tonks amethystfarbene Augen waren vor Schreck aufgerissen. Remus packte sie an der Schulter und warf sie mit sich zu Boden. Instinktiv schlang er schützend die Arme um sie und zog sie an sich, um sie bestmöglich von den Schockzaubern abzuschrimen.
Schritte ertönten und die Angreifer kamen aus ihren Verstecken. Bestimmt ein halbes Dutzend Zauberer stand jetzt um sie herum.
Remus und Tonks wurden grob voneinander getrennt.
Remus war einen Moment lang kurz davor ohnmächtig zu werden. Als seine Sinne wieder arbeiteten, war das erste, was er wahrnahm, zwei Hände die ihn an den Schultern hielten. Der Mann, der ihm seinen Zauberstab an die Kehle hielt, roch nach Blut, Schweiß und Schmutz. Remus brauchte ihn nicht zu sehen, um zu wissen, von wem er da gehalten wurde. Fenrir Greyback.
Neben dem Werwolf stand ein Greifer mit langen braunen Haaren, den er ebenfalls erkannte. Scabior. Wenige Meter vor ihm stand Tonks, sie wurde von einem großen, kräftigen Greifer gehalten, der ihr ebenfalls den Zauberstab gegen die Kehle drückte.
Drei weitere Todesser schienen gerade damit beschäftigt zu sein, Schutzzauber auszuführen. Wahrscheinlich war auch irgendein Anti-Apparier-Bann dabei.
Die Lage war aussichtslos. Er und Tonks würden niemals gegen Greyback und seine Greifer-Freunde ankommen. Außerdem hatte er keinen Zauberstab mehr. Den hob nämlich gerade der Greifer neben Greyback auf.
Greyback ließ jetzt von Remus ab und drückte ihn gewaltsam gegen einen Baumstamm.
„Wen haben wir denn da?", sagte er mit seiner rauen, mörderischen Stimme. „Irgendwo her kenn ich dich doch... Ist schon ein paar Jahre her, nicht? Dein Vater Lyall hat damals ein paar Dinge über Werwölfe gesagt, nicht wahr? Dinge, die er dann bereut hat... Du bist Remus Lupin."
Remus spürte, wie ihn unsichtbare Fesseln an den Baum ketteten.
Greyback ging nun über die Lichtung auf Tonks zu. Erst jetzt fiel Remus auf, dass sie auf einmal gewelltes, braunes Haar und schlammig gelbe Augen hatte.
„Und wer bist du, Mädchen?", fragte Greyback zähnefletschend während er Tonks gefährlich nah kam.
„Thalia Feronks."
„Thalia Feronks, hm? Wieso hat der da dich vorhin Tonks genannt?", meldete sich Scabior zu Wort.
„Das ist mein Spitzname", antwortete Tonks mit überraschend fester Stimme.
„Mmh... Und wo ist dein Zauberstab, Mädchen?"
„Ich hab keinen. Ich bin eine Squib."
„Eine Squib also... Dafür bist du recht hübsch." Greyback leckte sich begierig über die Lippen.
„Fass sie nicht an!", zischte Remus.
Der Werwolf warf einen Blick über die Schulter und taxierte provokant Remus Augen.
„Die Kleine ist deine Freundin?! So tief bist du schon gesunken, dass du dich mit Squibs einlässt? Erbärmlich. Dennoch...", langsam wandte er sich wieder Tonks zu, „Du würdest einen guten Mitternachts-Snack abgeben."
„He! Was ist mit unserer Belohnung, wenn wir sie ausliefern?!", beschwerte sich ein kleiner Greifer.
„Für eine Squib bekommst du doch kaum was!", rief ein schwarzhaariger Greifer.
„Klappe! Wir bringen beide zur Malfoy Manor. Wir werden schon sehen, was wir bekommen...", rief Greyback verärgert, „Los, beeilt euch!"
Zwei Greifer packten Remus und Tonks grob an den Schultern, dann disapparierten allesamt.

× × ×

Tut mir leid, dass dieses Kapitel nur halb so lang ist wie das letzte. Aber ich versuche das Ganze nach den Handlungen einzuteilen.
Wie auch immer... Das nächste Kapitel kommt wahrscheinlich morgen. Was denkt ihr, wie's weitergeht?
Ich würde mich wie immer sehr über Reviews freuen! ❤️

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