Hotel Dumort und alte Erinnerungen

Langsam, öffne ich meine Augen und schaue an eine Blut rote Decke.
Ich schaue mich um und erkenne nach nur wenigen Sekunden, wo ich mich befinde. Der Geruch, sowie die Umgebung kommen mir mehr als bekannt vor und alle Erinnerungen an diesen Ort, wollte ich am liebsten vergessen.
Hotel Dumort.
Ich befinde mich in Raphael's Zimmer und liege in seinem Bett.
Vorsichtig, schlage ich die Decke beiseite und stehe langsam auf, wobei mir kurz schwummrig vor Augen wird, dies aber nach kurzer Zeit wieder abklingt. An mir herunter schauend, fällt mir auf, dass ich weder Ketten oder sonstiges an mir habe.
Verwundert darüber, dass Raphael so unvorsichtig ist und mich einfach frei rumlaufen und auch somit riskiert, dass ich abhauen könnte, laufe ich durchs Zimmer.
Aber, er weiß genau das ich nicht einfach verschwinde, denn schließlich befindet sich Simon in seiner Gewalt und genau das versichert ihm, dass ich nicht fliehe. Dafür kennt er mich zu gut...
" Ahh, sieh mal an, wer wach geworden ist... ", erklingt seine tiefe Stimme, weshalb ich mich umdrehe und er mit langsamen Schritten auf mich zukommt.

" Raphael... ", ist das einzige, was ich hervorbringe. Er hebt eine Augenbraue.
" Erst eine Hexenmeisterin und jetzt ein Shadowhunter. Wenn du wüsstest, wie verrückt mich dein Engelsblut macht... ", knurrt er fast schon, wobei ich sehe wie er sich zusammenreißen muss, um nicht in Versuchung zu geraten.
" Wo ist Simon? Was hast du mit ihm gemacht? ", ignoriere ich sein Kommentar und sehe ihn fordernd an.
Er schleicht, wie eine Raubtier um mich herum, bevor er schließlich hinter mir stehen bleibt. Ich spüre, wie mein Herzschlag immer höher schlägt, versuche diesen jedoch wieder zu normalisieren.
" Dein Herzschlag....ich weiß, dass du noch etwas empfindest, du kannst es nicht leugnen. ", während er das flüstert, streicht er meine Haare beiseite und fährt mit seinen Vampirzähnen über meine empfindliche Haut.
Er hat recht, tief in mir empfinde ich noch etwas für ihn. Aber, ich habe mit ihm abgeschlossen und zudem....gibt es jemand anderen, für den ich etwas empfinde....
" Lass mich los, Raphael....ich empfinde nichts mehr für dich. Und jetzt sag mir, was du mit Simon gemacht hast. ", mit soviel Kälte, verlassen diese Worte meinen Mund.
Überraschenderweise, lässt Raphael tatsächlich von mir ab und tritt zurück, weshalb ich meinen Kopf zu ihm drehe. Sein Blick, ist für einen Augenblick traurig, doch schon im nächsten todernst.
Leichte Angst, macht sich in mir breit, doch lasse ich mir diese nicht anmerken.
" Dem Mundi geht es gut. Camille, kümmert sich um ihn. ", geschockt über seine Worte, sehe ich ihn an.
" Camille?! Sie wird ihn töten, wenn er ihr nicht sagen kann, wo der Kelch ist. ", " Dann sollte sich Clary Fairchild wohl ein bisschen beeilen. ", ist das letzte was er sagt, bevor er das Zimmer verlässt und die Tür hinter sich verschließt.
Ein Frustschrei, verlässt meine Kehle, bevor ich mich einfach auf den Boden sinken lasse.
Eine Träne, rollt über meine Wange, welche ich einfach stumm weiterlaufen lasse.
Ich muss daran denken, wie ich Raphael kennenlernte. Er war erst ein Vampir geworden, kam mit seinem Wesen nicht klar, mit dem was er nun war. Er ernährte sich von Menschen. Ich war zu der Zeit, 14 Jahre alt und kam gerade von einer Party, als plötzlich Raphael vor mir stand. Er kam mir immer näher, sein Mund war blutverschmiert und er fauchte mich an, trieb mich immer weiter in die Enge. Er biss mich und trank von mir und beinahe, hätte er mich umgebracht, wenn Magnus nicht gekommen wäre.
Magnus bot Raphael an, erstmal bei uns unterzukommen und ihm zu seinem Glauben und seiner Menschlichkeit zurückzuführen, was Raphael annahm. Und ab da, lernten wie uns immer besser kennen, worauf ich irgendwann Gefühle für ihn empfand und er auch für mich. Und dann, waren wir irgendwann zusammen.

Flashback vor 2 Jahren
Nah, liege ich an Raphael und kuschel mich an seine eiskalte Brust, was mich nicht störte.
Er war ein Vampir und ich akzeptierte ihn als diesen, mit allem was ihn als diesen zeichnete. Das er 20 Jahre und ich 14 Jahre alt war, störte mich nicht im geringsten, da wir beide unsterbliche Wesen waren. Er würde gar nicht mehr altern, ich hingegen würde erst ab meinem 18ten Geburtstag nicht mehr altern, aber das machte uns nichts aus.
Er liebte mich, er beschützte mich und akzeptierte mich so wie ich bin. Seit Magnus ihm zeigte, wie er sich kontrollieren kann, lernte ich sein wahres Ich kennen. Er war ein netter, hilfsbereiter und humorvoller Mann. Er schwor mir, mich immer zu beschützen, vor allem was mir schaden könnte.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als sich Raphael aufrichtet und mich von oben betrachtet.
" Worüber denkst du nach, Mi Amor ", schmunzelnd sehe ich zu ihm auf.
Ich liebte es, wenn er Spanisch redete und mich so nannte.
" Über nichts. Nur, wie glücklich ich mit dir bin. Irgendwie, bin ich doch ganz froh, dass du mich überfallen hast, sonst hätten wir uns nie kennengelernt. ", erinnere ich ihn an unsere nicht all zu schöne erste Begegnung, was ihn noch heute sehr mitnimmt.
Betrübt, sieht er nach unten.
" Ich wünschte, ich könnte das rückgängig machen. Ich wollte dich nie verletzen. ", ich greife nach seinem Kinn und drehe ihn so, dass er mich ansehen muss.
Aufmunternd, lächel ich ihn an.
" Ich wünsche es mir nicht. Denn nur so, habe ich dich kennengelernt und kann jetzt neben dir liegen und dich lieben. Mach dir, dass nicht immer wieder zum Vorwurf, Raphael. ", er scheint nun beruhigter und es bildet sich nun wieder ein Lächeln, auf seinen wundervollen Gesicht. Dabei, entblößt er seine Vampirzähne, worauf ich ihn überrascht ansehe.
Er scheint diese nun auch zu bemerken und schaut, schnell Schuld bewusst zur Seite. Doch, lasse ich dies nicht zu und kletter auf seinen Schoß, wo ich sein Gesicht bestimmend zu mir drehe. Er kneift die Augen zusammen und versucht sein fauchen zu unterdrücken.
" Was ist los, Raphael? ", " Dein Blut....es riecht so verführerisch....es tut mir leid. ", entschuldigt er sich. Ohne zu überlegen, halte ich ihm mein Hals entgegen, worauf er mich verwirrt ansieht.
" Trink. ", ist das einzige, was ich sage. Geschockt sieht er mich an.
" Kira, das kann ich -... ", " Raphael, ich vertraue dir. Bitte, trink. ", mit etwas fordernder Stimme, sage ich dies. Er sieht nun zu meinem Hals und scheint wie erstarrt, sein Atem wird rasselnder und sein Fauchen kann er nicht mehr verbergen. Er sieht nochmal zu mir, um sicherzugehen, dass es wirklich in Ordnung für mich ist, worauf ich ihm beruhigt zu nicke, was er sich nicht zweimal bestätigen lässt und in ungeheurer Geschwindigkeit, seine Zähne in meinem Hals versenkt und anfängt zu trinken. Ich keuche kurz auf, aber nicht vor Schmerz sondern vor Erleichterung.
Es fühlt sich so berauschend und so befreiend an. Auch, wenn es nur wegen des Vampir Gifts so ist, ist und bleibt es dennoch ein wunderschönes Gefühl. Und genau, in diesem Moment wird mir klar, dass ich dieses Gefühl öfter spüren will.
Raphael, scheint mein Gedanken zu teilen, denn immer gieriger fängt er an zu saugen, er schlingt seine Arme besitzergreifend um meinen nackten Oberkörper und dreht sich mit mir um, worauf ich schließlich unter ihm liege und meinen Kopf genüsslich zurücklege, damit er mehr Angriffsfläche hat.
Ich liebe dich, Raphael Santiago.

Ende des Flashback's
Immer wieder, spielt sich diese Erinnerung in meinem Kopf ab. Raphael war so ein netter Mensch, bis er schließlich anfing sein eigenen Clan aufzubauen und später auf Camille traf. Danach, veränderte er sich und das nicht zum gutem.
Mag sein, dass er sich an den Vertrag mit dem Rat hält, sowie auch wir Hexenmeister und die Werwölfe. Aber, dennoch ist und bleibt er ein hinterlistiger Idiot, mit welchem ich abgeschlossen habe.
Ich muss jetzt nach vorne schauen und meinem Weg folgen. Und dieser beinhaltet, mein Shadowhunter Ich zu akzeptieren, Clary und den anderen dabei zu helfen, Valentine aufzuhalten und mit meiner Vergangenheit abzuschließen.
Nach einiger Zeit, schaue ich auf meinen Arm, wo sich die Rune befindet, welche Alec mir aufgetragen hat.
Alec....

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