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Kleines Sonderuppdate... Mein Abendessen hat mir Zeit zum Schreiben gegeben :P
Nach dem, was Riccardo getan hat, wurde er mitgenommen und meine Strafe haben alle vergessen. Der Lehrer hat den Unterricht beendet und uns alle angewiesen auf den nächsten Lehrer zu warten, ehe er den Raum verlassen und die Tür verriegelt hat. Ich sitze zusammengekauert auf meinem Platz. Nicht wissend, was ich nun denken soll. Er hat mich beschützt... Er hat durch seinen Aufruf dafür gesorgt, das meine Strafe einfach vergessen wurde...
Und das trotz allem, was sie mit ihm getan haben. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was das alles gewesen ist. Ich meine so wie er aussah... Er wurde mit Sicherheit mehrere Male geschlagen. Ich an seiner Stelle hätte alles getan um keinen weiteren Ärger zu bekommen, doch er...
~ ~ ~
Der Tag vergeht ohne weitere Ereignisse. Als ich während dem Hofgang auf meinem Lieblingsplatz, einem alten Baumstamm am hinteren Teil des Hofes sitze, lasse ich meinen Blick über die anderen Sklaven wandern. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes bemerke ich dann aber doch eine kleine Ansammlung von Menschen. Neugierig gehe ich auf diese zu und sehe, dass es sich dabei um einige Aufseher handelt, die sich um einen am Boden liegenden Sklaven scharen.
Als ich genauer hinsehe erkenne ich, das es Riccardo ist! Er blutet und sieht so aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen... Und dennoch provoziert er die Aufseher damit, dass er nicht seinen Kopf senkt, wie es sich für einen Sklaven gehört. Immer wieder bekommt er einen Tritt und ich spüre, wie mir übel wird. Nein... Er bekommt nur wegen mir Ärger. Weil er eingegriffe~ Ja!
"Stopp!", ohne wirklich über mein Vorgehen nachgedacht zu haben bin ich zwischen den Aufsehern hindurch in die Mitte des Kreises gegangen und habe mich schützend vor Riccardo gestellt. Mit einem Mal liegt die ganze Aufmerksamkeit auf mir und ich zittere am ganzen Körper. Doch dann, mit einem Seitenblick auf Riccardo, richte ich meinen Blick geradewegs auf den Aufseher, der hier scheinbar das meiste Sagen hat.
"Ich denke nicht, dass Mister Baranow, mein Master und der Boss von euch allen, sonderlich froh darüber ist, wenn ihr einen seiner Sklaven umbringt! Es reicht!", gebe ich mit fester Stimme von mir und auch wenn alles in mir dagegen ist, halte ich den Blickkontakt so lange, bis der Aufseher den Blick abwendet. Ich kann etwas von wegen "Das wird Konsequenzen haben..." gemurmelt hören, als sie sich langsam entfernen und erleichtert atme ich aus. Dass das so einfach wäre, hätte ich nicht gedacht.
Dann drehe ich mich schnell um und gehe in die Knie. Vorsichtig nehme ich sein Gesicht zwischen meine Hände und streiche ihm das Blut von der Lippe. Er sieht übel aus. Richtig übel. "Danke schätze ich mal...", kommt es dann mit rauer Stimme von ihm und ich seufze. Ich lasse mich auf den Boden sinken und fahre mir einmal durch meine Haare. "Du solltest einfach machen was sie verlangen. Dann wirst du nicht bestraft...", erkläre ich ihm und denke an meine sinnlosen Rebelierversuche damals.
"Niemals! Das habe ich schon früher auf der Straße nicht, das werde ich auch jetzt nicht! Nur weil sie hier mit Fäusten und Schlafenzug drohen heißt das lange nichts. Ich habe schon viel schlimmeres erlebt. Bin tagelang hungernd durch die Stadt und habe nach Geld gesucht, wurde mehrere Male in Bandenschlägereien mit Messern und Schusswaffen verletzt. Da ist das hier ein Kindergarten.", meint er und setzt sich etwas mühsam auf. "Du hättest nichts machen müssen Kleiner~"
Bei diesen Worten und wie er es sagt, schaue ich mit großen Augen zu ihm. Er hat schon wieder dieses schiefe Grinsen im Gesicht und seine grünen Augen funkeln mich amüsiert an. Für ihn ist das wirklich nur ein Spiel.
"NUMMER EINS! SOFORT HIER HER!", ertönt dann eine donnernde Stimme über den Hof und ich sehe, wie Mister Baranow, gefolgt von dem blöden Aufseher, auf uns zukommt. Ich schlucke und merke, wie alles in mir gefriert. Riccardo will sich schon aufraffen, da halte ich ihn mit einer minimalen Geste zurück. "Nicht... Das ist mein Kampf...", hauche ich leise und wende mich dann meinem Master zu. Mit schnellen Schritten gehe ich ihm entgegen und dann vor ihm in die Subhaltung.
Ich kann spüren, dass er sehr angespannt ist. Das er wütend ist. Auf mich? Oder noch immer wegen Riccardo? Ich meine, er hat schließlich sein ganzes Dasein in Frage gestellt... Ich sehe aus dem Augenwinkel dass er seine Hand hebt und schließe schon meine Augen, doch scheinbar war dies nur ein Zeichen. Der Aufseher geht an mir vorbei in die Richtung, in der Riccardo sitzt und mit einem traurigen Blick sehe ich, wie er sich unter Protest wegbringen lässt. "Und nun zu dir...!"
~~~
Mit unsicheren Schritten bin ich Mister Baranow bis in sein Reich gefolgt und sitze nun in seinem Büro in der Subhaltung. Mister Baranow geht immer zu auf und ab und scheint sich über irgendetwas aufzuregen. "Es ist eine Sache, wenn der neue Sklave, der auch noch aus solch einem Milieu kommt, solche Probleme macht... Aber das mein Persönlicher Sklave vor meinen Angestellten seinen Rang, MICH benutzt um eine Bestrafung zu beenden... Das... Ich weiß nicht, was ich davon halten soll?!"
Ich senke meinen Kopf noch ein wenig mehr. S habe ich das noch nicht betrachtet. Aber natürlich. Für ihn sieht es so aus, das hätte ich seinen Befehl in Frage gestellt... "Entschuldigen Sie Sir...", murmle ich leise und lasse ebenso meine Schultern hängen. "Davon kann ich mir auch nichts kaufen-", murrt er leise und ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Aussage nun hätte hören sollen oder nicht...
"Ich werde dich bestrafen. Zum einen, weil ich deine Strafe heute Morgen nicht beenden konnte und zum anderen, weil du mich in Frage gestellt hast. Du wirst die nächsten vierundzwanzig Stunden kein einziges Wort von dir geben! Zudem wirst du bei der Bestrafung von Nummer fünfundsechzig zusehen. Hast du mich verstanden!?", befiehlt Mister Baranow nun und ich starre ihn etwas überfordert an. Ich soll bei seiner Strafe dabei sein? Aber wieso muss ich das? Dennoch wende ich meinen Blick schnell wieder auf den Boden und nicke leicht. "Ja Sir... Ich habe verstanden..."
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