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Den restlichen Nachmittag habe ich auf dem Sofa auf der Bühne verbracht. Mister Baranow erklärte mir, das er mich am Abend bei sich bestrafen wird und nicht vor den Menschen die zur Show gekommen sind. Zudem erklärte er, das er nun erst wieder zu diesen müsste, bevor er sich um mich kümmern konnte. Ein mulmiges Gefühl begleitet mich den Mittag hinüber. Ich spüre immer wieder seinen Blick auf mir, doch ich schaue nicht umher wie zu Anfang. Ich halte meinen Blick starr auf den Boden vor mir gerichtet.
Delta ist nicht bei mir und ich habe keine Ahnung wo sie ist. Das heißt, ich bin vollkommen alleine und mein Kopf kann eine dumme Idee nach der anderen entwerfen, wie mich Mister Baranow bestrafen wird. Schlussendlich erinnere ich mich an etwas, was er vor einer ganzen Weile schon einmal gesagt hatte. Jeder Sklave hat bestimmte Schwächen... Bestimmte Verhaltensweisen die stärker bestraft werden müssen als andere. Bei dir ist es die Flucht.
Also werde ich härter bestraft... Direkt kommen mir die letzten Male ins Gedächtnis. Auf meine Flucht hin habe ich einen Monat Keller bekommen... Ich wurde immer mit dem Keller bestraft. Werde ich also heute wieder mit dem Keller bestraft? Haben sie hier einen Keller...? In Gedanken gehe ich die Anlage einmal durch und erinnere mich nun an den Rundgang, den ich mit Mister Baranow gemacht hatte. Da hat er mir den neuen Keller gezeigt... Ein dunkles, stickiges Loch...
Ich bin so sehr in meinen Gedanken, dass ich nicht bemerke wie im mich herum immer weniger Menschen sind. Erst als ich einen leichten Druck an meinem Hals spüre schaue ich erschrocken auf und erkenne Mister Baranow vor mir. Er deutet mir an, dass ich aufstehen und ihm folgen soll und so mache ich dies schnell. Je mehr ich nun das mache, was er von mir verlangt, desto besser gelaunt ist er bei meiner Bestrafung, oder?
Wir treten aus der Halle und ich schlinge meine Arme um mich. Es ist verdammt kalt und mein Atem bildet kleine Wölkchen beim Ausatmen. Der Himmel ist dunkel und ich vermute, das es im laufe des Abends erneut Regnen wird. Doch gerade ist es einigermaßen trocken und ich folge Mister Baranow über den Hof. Zu meiner großen Erleichterung führt er mich nicht zu dem neuen Keller, sondern direkt auf sein Reich zu. Hat er vielleicht vergessen, was er machen wollte?
Wir betreten sein Reich und ich seufze wohlig, da es hier angenehm warm ist. Mister Baranow zieht sich seine Jacke und die Schuhe aus und auch ich mache dies. Anschließend deutet er mir erneut an, ihm zu folgen und zu meinem großen Bedauern gehen wir die Treppe nach oben. Mein Herz pocht nun wieder einen Schlag schneller und ich spüre, wie meine Hände etwas feucht werden. Was wird er nun machen? Je näher wir dem Zimmer kommen, desto nervöser werden wir und als wir wirklich in das Zimmer gehen, richte ich meinen Blick starr auf den Boden und traue mich nicht, auch nur einen Laut von mir zu geben.
Ich merke, wie Mister Baranow die Leine, die er bis gerade eben gehalten hat, loslässt und sehe, wie er im Raum von einem Regal zum nächsten geht. Dann geht er an mir vorbei. "Folg mir.", lautet seine Anweisung und ich folge ihm schnell aus dem Zimmer und direkt in sein Büro. Unsicher was genau er von mir erwartet bleibe ich stehen und starre den Boden an. "Was machen wir nun?", fragt er mich und ich kann hören, wie er etwas über den Boden zieht. Ich schlucke und beiße mir einen Moment auf die Lippe, ehe ich leise antworte: "S-sie bestrafen mich Sir...?"
"Ganz recht. Für was bestrafe ich dich?", fragt er nun und ich lasse meine Schultern hängen. "W-weil ich einfach gegangen bin und n-nicht gesagt habe, dass es mir zu viel wird....", hauche ich leise und spüre schon wieder, wie sich die ersten Tränen sammeln. "Wie werde ich das bestrafen?", fragt er nun und ich merke, wie sich meine Brust ein wenig zusammenzieht. Alleine bei dem Gedanken an den Keller beginnt mein Körper zu beben und ich schlinge meine Arme um ihn. "An was denkst du?", fragt er nun und ich sinke in die Subhaltung. "I-ich will n-nicht in den K-Keller... Ich wollte nicht.... Es... Ich...", versuche ich zu erklären, doch so wirklich will kein richtiger Satz aus mir heraus.
Mit einem Mal kann ich eine Hand auf meinem Kopf spüren. Direkt spannt sich mein Körper noch mehr an und ich kneife meine Augen zusammen. Die Tränen kullern mir über meine Wange und werden vorsichtig von einer Hand beiseite gewischt. "Ich werde dich nicht in den Keller schicken.", erkläret er und ich schluchze erleichtert auf, "Das was du gemacht hast war eine andere Art der Flucht. Der Hintergrund war anders, daher werde ich es auch anders bestrafen. Ich hatte dir bereits gesagt, das wir im laufe der nächsten Wochen die verschiedenen Strafen einmal durchgehen. Ich möchte heute etwas neues ausprobieren." Er hebt mein Kinn an und ich kann nicht anders als vorsichtig meine Augen zu öffnen und ihn anzuschauen.
"Ich werde dir für dreißig Minuten deine Sinne nehmen.", erklärt er und ein Schauer geht mir über den Rücken. Mit großen Augen schaue ich ihn an und schlucke. "Du kannst jederzeit abbrechen. Es ist vollkommen in Ordnung, verstanden? Du wirst auch keinen Ärger bekommen oder ähnliches. Ich werde dich nicht aus den Augen lassen. Vertraust du mir?", meint er dann und ich gebe ein Nicken von mir. "J-ja Sir....", hauche ich leise und schniefe. Er lächelt sanft und führt mich nun weiter in den Raum. Er hat einen Stuhl von denen, die vor seinem Schreibtisch sind, in die Mitte des Raumes gestellt. "Setz dich."
Ich setze mich und sehe nun auch, das er eine kleine Kiste auf dem Tisch stehen hat. Er geh zu dieser und nimmt ein Seil daraus. Ich beiße mir leicht auf die Lippe und beobachte jede noch so kleine Bewegung von ihm. "Als erstes werde ich dir deine Bewegung nehmen. Ich werde deine Arme und Beine, wie auch deinen Oberkörper an dem Stuhl fixieren, sodass du dich nicht mehr bewegen kannst.", erklärt er und kommt auf mich zu. Er beginnt mit dem linken Arm, wickelt das Seil mehrere Male um meinen Unterarm und die Lehne des Stuhls, sodass ich ihn nicht mehr heben kann. Dann geht er weiter und führt das Seil durch die Lehne des Stuhls. Dann zweimal in form eines X über meinen Brustkorb und die Schultern und ich merke schon jetzt, dass ich meinen Oberkörper nicht mehr bewegen kann. Dann geht das gleiche auf der rechten Seite weiter. Zum Schluss fixiert er meine Beine an denen des Stuhls und ich merke wie mein Herz vor Aufregung schneller pocht. Auf der einen Seite ist es ein sehr beunruhigendes und neues Gefühl.... Auf der anderen Seite ist es aber auch irgendwie... Okay...
"Wie fühlst du dich?", fragt Mister Baranow und geht vor mir in die Hocke. Ich schaue einmal über die Fixierungen und dann zu ihm. "Es ist okay... Neu und verwirrend, aber okay...", erkläre ich und sehe, wie er einen Moment seine Mundwinkel anhebt. Amüsiert ihn das? Dann aber wendet er sich zu der Kiste und stellt sie vor mich. "Normalerweise würde nun der Knebel kommen, doch den lass ich weg, das du jederzeit und ohne Probleme abbrechen kannst.", erklärt er mir und ich nicke leicht. Nun nimmt er Kopfhörer heraus und legt sie mir um den Hals. "Ich habe diese Kopfhörer. Sie dämmen jegliche Geräusche von außerhalb. Sobald du sie auf den Ohren hast, wirst du also nichts mehr hören. Daher werde ich dir nun zuerst die augenbinde anlegen und dann die Kopfhörer."
Ich nicke erneut leicht und sehe mit schnell pochendem Herzen zu, wie er die Augenbinde herausnimmt und sie mir über die Augen legt. Ich schließe diese und Atme tief durch. Es ist alles okay. Ich bin bei ihm.. Er ist da... "Alles gut?", fragt er wieder und ich nicke leicht. Auch wenn das Gefühl in mir sich eher zu einem kleinen Unwetter aufbaut. "Ich werde dir nun die Kopfhörer aufsetzen und in einer halben Stunde ist es vorbei. Wenn etwas sein sollte, einfach reden. ich bin da. Ich werde reagieren!", erklärt er mir und ich spüre, wie er mir die Kopfhörer nun auf die Ohren legt.
Dann ist es auch schon so weit. Ich sehe nicht, kann absolut nichts hören außer mein eigenes Blut, das in meinen Ohren rauscht und dazu kommt, das ich mich nicht bewegen kann. Es ist ein seltsames Gefühl. Ich fühle mich, als sei ich komplett hilflos. Ganz alleine in der Dunkelheit. Aber nein... Mister Baranow hat gesagt, dass er die ganze Zeit da ist. Er hat gesagt, er lässt mich nicht alleine... Aber... Ich reiße meine Augen auf und versuche durch die Augenbinde etwas zu sehen. Doch es ist vergeblich. Nicht das kleineste Bisschen kann ich sehen. Ich spüre, das jemand da ist... Das ich nicht alleine bin... Aber ich sehe ihn nicht. Ich höre ihn nicht.
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