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Ich spüre wie mich die Erkenntnis überrollt. Das Gefühl in meiner Brust verschwindet, die Anspannung verschwindet... Ich kann spüren wie mein Gesicht sich gänzlich entspannt und schaue nun ausdruckslos auf den Boden. Ich lasse meine Hände sinken und gehe wieder einen Schritt näher auf Mister Baranow zu. Auf meinen Master.
"Geb mir deine Hand.", befiehlt er mir und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern hebe ich meine Hand und gebe sie ihm. Einen Moment zucke ich zusammen als er die mittlerweile gut geschwollene Stelle inspiziert und mit dem Finger darüber streicht. Dann aber setze ich wieder mein ausdrucksloses Gesicht auf und lasse es über mich ergehen. Er wird mich bestrafen... Und das habe ich verdient.
"Wie ist das passiert?", fragt mich die tiefe Stimme von Mister Baranow, doch ich kann keine Spur von Wut in ihr hören. Ich hebe meinen Blick und schaue ihn an. "Ich weiß es nicht genau Sir. Ich denke es ist bei dem Sturz passiert. Ich habe mich wohl ein wenig falsch abgefangen. Aber es geht schon.", antworte ich und senke dann wieder meinen Kopf. Auf meine Antwort hin bekomme ich nur ein dumpfes Lachen zu hören und presse meine Lippen einen Moment aufeinander.
Er hält mit der einen Hand meine verletzte Hand fest und ich kann aus den Augenwinkeln sehen, wie er mit der anderen Hand ein Telefon näher zieht. "Delta komm auf mein Büro.", spricht er in dieses, als er zwei Tasten gedrückt hat und legt es dann wieder auf die Seite. Nur ein paar Augenblicke später hört man ein leises Klopfen und ich sehe wie Delta den raum betritt. Sie schaut einen Moment zu mir, dann aber wieder zu Mister Baranow und tritt bis vor den Schreibtisch zu ihm. "Was kann ich für Sie tun Sir?", fragt sie und ich beobachte Mister Baranow.
"Geh zu McMillan. Er sollte in der großen Halle sein. Sag ihm er soll sofort zu mir kommen und seine Tasche mitbringen.", befiehlt er und ich schaue Delta dabei zu, wie sie das Zimmer verlässt und die Tür hinter ihr ins Schloss fällt. Mister Baranow steht auf und geht auf die Ecke mit dem Sessel zu. Er nimmt das Kissen und kommt dann wieder zu seinem Schreibtisch. Das Kissen legt er daneben und schaut dann erneut zu mir. "Setz dich.", befiehlt er und ich setzte mich in der Subhaltung auf das Kissen.
Mister Baranow nimmt stumm neben mir auf seinem Stuhl platz und widmet sich wieder seinem Computer. Er... ignoriert mich? Ist das ein Teil meiner Strafe, da er die fünf Schläge auf meine rechte Hand nicht machen konnte? Aber er hatte doch gesagt, das er mich nicht ignorieren wird... Er...
Nein. Stop. Ich bin nur ein Sklave und wenn mein Master es für richtig und angemessen hält, dann werde ich das akzeptieren. Ich schlucke meine aufkommenden Gefühle hinunter und starre auf den Boden vor mir. Aber etwas in mir will keine Ruhe geben und so hebe ich meinen Kopf ein wenig und räuspere mich leise. "Sir...?", bitte ich um Erlaubnis eine Frage stellen zu dürfen und sehe aus dem Augenwinkel, dass er sich mitsamt seinem Stuhl zu mir wendet. "Sprich.", erlaubt er mir und ich hebe meinen Blick, wie er es heute Morgen erklärt hat. "Sir ich habe eine Frage... Also... Nur damit ich es richtig verstehe... Ignorieren Sie mich als Strafe weil Sie die fünf Schläge nicht ausführen konnten?"
Ich schaue ihm ausdruckslos in die Augen und warte auf meine Antwort. Ich sehe wie sich seine Augenbrauen einen winzigen Augenblick minimal zusammenziehen. Ein Anflug von Verwirrung... Er muss sich also seine Antwort gut überlegen. "Wie kommst du auf die Idee, das ich dich ignoriere?", stellt er aber eine Gegenfrage und legt seinen Kopf ein wenig schief. Ich zucke leicht mit meinen Achseln und erkläre: "Sie haben mein Handgelenk gesehen und mich dann nur noch von einer Position in die nächste geschoben. Nun sitze ich hier und Sie beachten mich nicht Sir. Ich möchte nur Gewissheit über die Situation haben Sir. Aber wenn ich Sie mit der Frage irgendwie in Bedrängni~"
"Stop. Was soll das denn bedeuten?! Ich habe deine Hand gesehen. Sie ist verletzt. Ich als dein Master habe die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Verletzung versorgt wird. Da ich McMillan nicht auf seinem Handy erreichen kann, da er das wahrscheinlich in seinem Zimmer liegen gelassen hat, schickte ich Delta ihn zu holen. Das beste was man bei einer solchen Verletzung machen kann ist sie erst einmal ruhig zu stellen. Deshalb habe ich dich auf dem Kissen abgesetzt. Was nun als nächstes passiert, wird McMillan entscheiden, da er einfach die Ausbildung dazu hat und ich nicht. Natürlich werde ich deine Strafe nicht von jetzt auf gleich und vor allem nicht ohne es dir zu sagen einfach ändern. Und schon gar nicht in eines deiner No-Go's! Nachdem McMillan dich versorgt hat, werde ich auf die Sache in Ruhe mit dir eingehen.", erklärt er und ich nicke leicht. Dann senke ich wieder meinen Blick nach unten und betrachte die rot-lilane Verfärbung an meinem Handgelenk.
Also wird er die Strafe nachher fortsetzen und ignoriert mich nicht. Er... Beschäftigt sich lediglich mit anderen Dingen. Er möchte erst, dass es mir gut geht... Er sorgt sich um mich... Und wie es scheint ist er auch nicht böse auf mich. Ein großer Stein der Erleichterung bricht von meiner Brust und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Als die Tür aufgeht schaue ich automatisch auf und sehe Mister McMillan gefolgt von Delta herein kommen. Delta kniet sich neben der Tür auf den Boden und bleibt still und Mister McMillan kommt mit großen Schritten mit seiner Tasche auf uns zu. "Was hast du dieses Mal angestellt?"
"Ich habe nichts damit zu tun. Schau dir bitte seine Hand an.", erklärt Mister Baranow und deutet dabei auf mich. Ich senke schnell meinen Blick und beiße mir auf meine Unterlippe. "Aha... Nummer eins. Setz dich bitte hier auf den Stuhl und Delta, mach das große Licht an.", gibt er Anweisungen und ich hebe einen Moment meinen Blick zu Mister Baranow. Doch dieser nickt nur leicht und so folge ich dem Befehl des Arztes. Ich nehme auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch platz und das Licht über mir geht an. Der Arzt geht vor mir in die Hocke und hebt seine Hand. Ich verstehe und reiche ihm meine verletzte Hand.
Im ersten Moment will ich sie direkt zurück ziehen, da er mein Handgelenk abtastet und das höllisch weh tut. Doch ich halte es aus und beiße nur meine Zähne zusammen. "Was ist passiert?", fragt er gerade, als er meine Hand umdreht und sich nun die Innenseite des Gelenks anschaut. "Er ist gestürzt.", kam die prompte Antwort von Mister Baranow und ich wende meinen Blick auf die Seite. "Gestürzt... Dann hatte er wie es aussieht Glück. Es scheint nichts gebrochen und sieht ganz nach einer starken Prellung aus. Um genaueres sagen zu können müsste ich sein Handgelenk röntgen. Jetzt muss es aber erst einmal gekühlt werden und ich muss einen Druckverband anlegen. Das hätte man direkt nach dem Unfall machen sollen... Jetzt wird der nicht mehr viel bringen. Bekommt er Schmerzmittel?"
"Ja bekommt er. Wie wichtig ist es zu röntgen?", fragt Mister Baranow nach und ich schaue etwas verwirrt zu Delta. Diese scheint die Neuigkeit, das ich vielleicht geröntgt werdet sehr interessant zu finden. Ich selber verstehe nicht ganz wieso. "Es könnte sich bei der Verletzung um eine Stauchung handeln. Dabei könnten Bänder gerissen sein oder seine Gelenkkapseln verletzt sein. Außerdem kann man einen Knochenbruch nie ganz ausschließen, wenn man kein Bild dazu hat.", erklärt der Arzt und ich schaue etwas sprachlos auf mein Handgelenk. Ja es schmerzt sehr und ist auf die doppelte Größe angeschwollen... Aber gebrochen...?
"Wenn du es nicht röntgst und so behandelst wie du es denkst, was kann im schlimmsten Fall passieren?", fragt Mister Baranow nun und auch ich schaue den Arzt an. Dieser seufzt. "Im schlimmsten Fall... Im schlimmsten Fall wird es ein Knochenbruch oder ein Bänderriss sein der nicht richtig verheilt. Beides hat zur Folge, dass er sein Handgelenk nie wieder richtig belasten kann."
Ich bekomme große Augen und wende meinen Blick ängstlich zu Mister Baranow. Er lässt doch bitte zu, das Mister McMillan mich röntgen darf... Ich will nicht für immer ein kaputtes Handgelenk haben...
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