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Unsicher und mit kleinen Schritten gehe ich in die Mitte des Zimmers. Meine Augen sind noch immer geweitet und so ganz will und kann ich nicht begreifen was ich hier sehe. Direkt vor mir steht ein Bett. Aber nicht irgendein Bett. Ein mittelgroßes, edles, Schwarzholzbett mit einem roten Bettbezug. An sich nichts ungewöhnliches. Aber an dem Kopfende befindet sich ein Gitter, welches sich bis unter die Decke erstreckt und an welchem mehrere Ketten und Handschellen hängen.

Die Wand hinter dem Gitter ist gemauert und wenn ich meinen Blick über das Bett wandern lasse, sehe ich auch da mehrere Ringe in denen man etwas einhängen kann. Auch an den Seiten des Bettes sind an mehreren Stellen Ringe und Ketten und ich gehe instinktiv ein wenig von dem Bett zurück. Unsicher lasse ich meinen Blick an der Wand entlang wandern und erschaudere. Rechts neben dem Bett an der Wand sind mehrere Haken an denen seltsame Dinge hängen. Es ist alles das gleiche nur in verschiedenen Größen und Ausstattungen. Sie haben einen Griff und von dem Griff hängen mehrere Bändel hinab... Sie sehen aus wie Peitschen.

Ich lasse meinen Blick weiter wandern und sehe in der Ecke ein Regal. In jedem Regalfach ist eine kleine Schatulle mit einer Zahl ausgestellt. Neben dem Regal steht ein schwarzes Ledersofa, vor welchem ein großes Kissen wie das aus unserem Wohnzimmer liegt. Ich drehe mich ein wenig und sehe in der nächsten Ecke einen Käfig. Einen solchen hatte Mister Baranow in der alten Einrichtung ebenfalls und ich kann mich noch gut an die unbequemen Gitterstäbe erinnern.

Ich drehe mich weiter und erblicke nun die Ecke auf der anderen Seite der Tür. Verwirrt und etwas nervös ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und gehe langsam auf das Ding zu. Es sieht aus wie eine Liege bei einem Arzt, nur ist sie ein wenig gepolsterter. Auch sie ist aus schwarzem Leder, wie das Sofa und auch an ihr befinden sich viele Riemen und Ringe, an denen man gut alles mögliche befestigen kann. Unsicher hebe ich meinen Blick ein wenig an und sehe nun an beiden Seiten hinter der Liege an der Wand Hängevitrinen hängen... Sie sind ebenfalls aus einem dunkeln Holz angefertigt und vorne in der Mitte durch ein Schloss gesichert. Somit kann ich nicht sehen, was sich in ihnen befindet.

Ich gehe einen Schritt an der Liege vorbei und sehe vor mir nun ein kleinen Tisch auf rollen. Auf diesem liegt ein Messer und eine kleine Flasche mit klarer Flüssigkeit. Warte was?! Ein MESSER? Erschrocken ziehe ich die Luft ein und taumle einen Schritt zurück. Was macht den das Messer hier?!

In meiner Brust und meinem Magen macht sich immer mehr ein ganz doofes Gefühl breit. Langsam lasse ich meinen Blick an die Wand hinter dem kleinen Tisch wandern und erkenne einen Schrank. Auch dieser ist mit einem Schloss versehen und somit außerhalb meiner Reichweite. Neben dem Schrank an der Wand ist ein seltsames Gebilde. Es sieht aus wie ein großes X und auch an ihm sind überall Ringe und Schlaufen um Dinge zu befestigen. Ich lasse meinen Blick über die letzte Ecke schweifen und sehe nun auf der linken Seite des Bettes eine ähnliche Vorrichtung wie die auf der anderen Seite, an der die Peitschen befestigt sind. Nur sind hier mehrere Seile, Gürtel, Riemen und Ketten befestigt und ich möchte mir gar nicht vorstellen, was Mister Baranow mit dem ganzen Zeug anstellen kann.

Mir kommt ein Bild in den Kopf. Er hat herausgefunden was ich hier mache und bestraft mich. Er kettet mich an das Bett und- Ich taumle weiter zurück und stoße an die Liege. Wie aus Reflex halte ich mich fest und ziehe aber direkt meine Hand zurück. Sie ist in etwas nasses geraten. Ich lasse meinen Blick auf meine Hand wandern und meine Augen weiten sich erneut. Rot. Blut!

Erschrocken drehe ich mich um und versuche so schnell es geht aus dem Zimmer zu kommen. Beim rausgehen streife ich den Lichtschalter mit der Hand und im nun, für meine Augen, die das Licht gewohnt waren, komplett dunklen, stolpere ich eher schlecht als recht die Treppe hinunter. Unten angekommen gehe ich direkt in das Badezimmer und schließe die Tür hinter mir. Meine Füße führen mich direkt zum Waschbecken und ich mache das Wasser an. Erst als das kalte Nass meine Hände umfließt, kann ich mich und meinen Körper langsam beruhigen.

Was habe ich da oben gerade entdeckt...? Ein Folterzimmer? Vor meinem inneren Auge taucht das Bild von Delta auf, wie sie hier an meiner Stelle stand... Ich erinnere mich wie erschrocken sie war, als ich sie gesehen habe... Ich erinnere mich an ihr viel zu großes Hemd. Ich könnte wetten, das es nicht ihr, sondern Mister Baranow gehört! Dann aber erinnere ich mich daran, das es an ihrem Rücken nicht weiß, sondern an einigen Stellen rot gefärbt war und ich wende meinen Blick zu meinen Händen, die noch immer von Wasser gereinigt werden.

Es war ihr Blut! Was hat Mister Baranow mit ihr gemacht? Wieso war sie überhaupt da? Ich dachte, er hat einfach nur mit ihr geschlafen.... Aber scheinbar ist da mehr als ich dachte... Ich nehme eine ordentliche Ladung Seife und wasche mir meine Hände sauber. Dann drehe ich das Wasser ab, trockne meine Hände ab und starre mein Spiegelbild an. 

Ich muss herausfinden, was da oben passiert!

Wenn ihr euch schon einmal mental auf das Kapitel für Dienstag vorbereiten wollt.... Ich hatte eine super Idee (es wird musikalisch)

Naja... hab erstmal drei Stunden in alten Liedern, die es "damals" schon gab, gegraben... Und omg, die waren alle (fast alle) soooo gut!! Naja und was soll ich sagen... Ich habe ein Lied gefunden, das einfach sooo gut in das Kapitel passt xD 

>>RIXTON - ME AND MY BROKEN HEART<<

Viel Spaß beim Warten und sich schlimme Dinge ausmalen :P

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