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Als ich fertig geduscht und abgetrocknet bin, ziehe ich die Klamotten an, die mir Mister Baranow herausgelegt hat. Dann schaue ich mich im Spiegel an und seufze leise. Jetzt, wo das ganze Ereignis ein wenig zurück liegt und die Gefahr gebannt ist habe ich ein wenig Angst vor dem, was Mister Baranow machen wird. Ich meine... Ich habe seinen Befehl missachtet und bin einfach in die Küche gegangen und dann habe ich sie auch noch abgebrannt. Unsicher beiße ich mir auf meiner Lippe herum und knete meine Finger.

Aber es bringt alles nichts. Ich muss mich ihm stellen und meine Strafe annehmen... Je weniger ich mich dagegen wehre, desto schneller ist es vorbei. Also drehe ich mich entschlossen um und gehe zur Tür. Gerade als ich die Klinge herunterdrücken will, kommt mir aber ein Gedanke. Was, wenn ich gar nicht alleine raus darf? Ich meine... Wer hat gesagt, dass ich mich hier bewegen darf? Ist es hier so, wie in der alten Einrichtung, dass er hier sein eigenes kleines Reich hat und ich mich hier bewegen kann, wie ich will?

Aber er meinte doch auch, dass wir uns nachdem ich fertig bin mit duschen unterhalten müssen... Mit schnell pochendem Herzen öffne ich die Tür und schaue hinaus. Es ist ähnlich wie in der alten Einrichtung ein Gang vor mir. Dieser Gang ist aber nicht einfach ein gerades Stück Flur wie bei der alten Einrichtung sondern eher ein breites Quadrat mit einer Treppe. Diese habe ich zuvor gar nicht bemerkt... "S-sir...? Mister Baranow?", rufe ich in das, mir unbekannte, Gebäude und hoffe, dass ich ihn so nicht störe und mir keinen Ärger einhandle.

"Komme!", ertönt es von rechts und kur darauf sehe ich wie er um die Ecke beigt und auf mich zukommt. Ich senke meinen Blick auf den Boden und mache mich ein wenig kleiner. Ich unterwerfe mich ihm ohne genau zu wissen, ob ich nicht vielleicht sogar die Subhaltung einnehmen soll. Doch er hebt mein Kinn an und schaut mich an. Seine Kontaktlinsen trägt er nicht und sofort weiten sich meine Augen ein wenig. 

Wie lange ist es her, das er sich mir so gezeigt hat? Wie lange konnte ich diese wundervollen Augen nicht mehr bewundern. Ohne es kontrollieren zu können verfalle ich immer mehr seinen Augen, versinke in ihren tiefen. Gerade funkeln sie ein wenig und strahlen reines Glück und Zufriedenheit aus. Erst als er sich abwendet, kann ich mich aus meiner Starre lösen und wende so meinen Blick leicht verlegen ab. "Folg mir.", meint er und geht wieder in die Richtung, aus der er zuvor gekommen ist.

Ich gehe ihm direkt hinterher und schaue mich neugierig um. Wir befinden uns nun in einem Zimmer, das ungefähr so groß ist wie das alte Wohn- und Schlafzimmer. Nur ist es dieses Mal ein reines Wohnzimmer. Mit Ausnahme des Schreibtisches. Aber ansonsten ist es nicht wirklich ähnlich. Es gibt ein riesiges Sofa, zwei Sessel die wirklich bequem aussehen und einige Schränke. An der einen Wand ist sogar ein Fernseher!

Mit großen Augen schaue ich mich um und merke gar nicht, wie sich Mister Baranow auf einen der Sessel gesetzt hat und mich amüsiert beobachtet. "Ich weiß, es ist viel größer und auch die Einrichtung ist teurer. Ich hoffe es gefällt dir", meint er und ich wende meinen Blick zu ihm. Wieso sollte es mir nicht gefallen?! Daher nicke ich und gehe zu ihm. Jetzt sehe ich auch, dass neben dem Sessel ein großes Kissen liegt und ich nehme mal an, dass das für mich ist. Somit lasse ich mich auf dem Kissen in der Subhaltung nieder und warte darauf, das Mister Baranow das Wort ergreift.

"Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...", beginnt er und ich spanne mich ein wenig an. Er legt seine Hand auf meinen Kopf und ich beuge mich ein wenig seiner Berührung entgegen. "Was hast du dir nur dabei gedacht, meiner Anweisung in meinem Reich zu bleiben zu trotzen und in die Küche zu gehen?", fragt er nun und ich wende meinen Blick unsicher zu ihm. Mit großen Augen schaue ich ihn an und senke dann erneut meinen Kopf. "Es tut mir leid Sir... Ich... Ich hatte den ganzen Tag nichts zu essen und das Obst im Zimmer war leer... Ich hatte großen Hunger und wollte ihnen etwas kochen. Ich hatte die Hoffnung das Simon da ist und mir helfen kann, sodass ich Sie mit einem Essen überraschen kann...", erkläre ich leise und merke ein leichtes Jucken in meiner Brust. Was, wenn ich jetzt deswegen Ärger bekomme?

"Oh Julian...", meint Mister Baranow jedoch nur und ich seufze einmal. "Das ist aber noch lange kein Grund wegen deinem Kuscheltier zurück in das brennende Gebäude zu rennen. Dir hätte sonst etwas passieren können!", meint er und ich schaue auf. In seinen Augen kann man Sorge erkennen und ich fühle mich mit einem Mal total Schuldig. Er hat recht... Ich hätte sterben können...  "Ich meine das gerade dann wenn du da bist ein Kurzschluss zum Brand führen musste ist natürlich mies gelaufen, aber gut. Dir ist nichts passiert. Dafür, dass du ohne Erlaubnis in die Küche gegangen bist, werde ich dich bestrafen müssen. Für das zurücklaufen in den Brand werde ich dich nicht bestrafen, da ich denke, dass das Erlebnis Strafe genug war. Also zehn Schläge auf den Hintern."

Er... denkt..... Das der Brand ein Kurzschluss war....?

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