Sicht Franjo

Auch wenn er, so wie er gerade vor mir stand und mich anbettelte, dass ich ihn mitnehmen soll, fast schon Zweifel in mir weckte und ich ihn fast mitnehmen wollte, so konnte ich mich beherrschen. Jetzt suche ich das Handy... Irgendwo war das Notfallhandy... Dann eben anders. Ich krame mein Handy heraus und speichere Aces  Nummer eben als Kurzwahl ein. Dann gehe ich damit zu Julian und reiche es ihm.

"Hier. Wenn etwas ist, drück die eins und den grünen Hörer. Du wirst dann direkt mit Ace beziehungsweise mit mir verbunden. Lass die Türen geschlossen und warte auf mich. Ich werde schnell wieder da sein.", erkläre ich und sehe ihn kurz darauf zaghaft nicken. "Fein.", ich lächle ihn sanft an, gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn und gehe los.

Schnell führen mich meine Schritte zu dem Zimmer. Ace wartet davor bereits und schaut auf die Uhr. "Etwa fünf Minuten schon.", meint er und ich nicke. Also ist sie wieder bei Bewusstsein. Schade. Aber geht auch so. Ich trete die Türe auf und gehe in das Rauminnere. Wütend schaue ich von ihr zu ihm und wieder zurück. Wie ich vermute ist sie diejenige, die das Ganze auf die Beine gestellt hat. Sie ist die, die  die Fäden in der Hand hält. Somit ist auch sie die, die die Informationen hat, die ich will.

Aber wenn sie das, was ich im Wald mit ihr getan habe überstanden hat... Wird sie dann reden? Eher nicht. Also beginne ich mit ihm und schaue wie weit ich komme. Also gehe ich auf ihn zu. Er sitzt, mit den Händen an der Wand fixiert, auf dem Boden und schaut mich an. Als ich nahe genug bin spuckt er mich an. Ich halte einen Moment inne, dann aber hole ich aus und gebe ihm eine deftige Ohrfeige. Sein Kopf schnallt auf die Seite und macht Bekanntschaft mit der Wand.

"Wag es dich noch einmal und du wirst nach und nach deine Zähne verlieren.", knurre ich. Er schaut mich nun eher verängstigt an und ich denke, dass es bei ihm nicht lange dauern wird. "Ich erklär dir was. Wenn du mir brav alles sagst, was ich wissen will, wirst du keine Schmerzen haben. Verstanden?", frage ich und er zieht seine Augenbrauen zusammen. "Bastard!"

Direkt knalle ich meine Faust gegen sein Kiefer und funkle ihn gefährlich an. "Verstanden?!" Und wie erwartet nickt er dieses Mal und spuckt ein wenig Blut auf die Seite. "Sehr gut. Wer weiß hiervon noch?", frage ich und gehe langsam vor ihm auf und ab. Er schaut mich verwirrt an und meint dann fast schon genervt: "Woher soll ich das wissen? Die verrückte da hat mich auf der Straße angesprochen, hat mir gesagt was ich machen soll und dann waren wir hier. Ich hab doch keine Ahnung!"

Er scheint die Wahrheit zu sagen denn so etwas dummes hätte er sich nicht einfallen lassen als Lüge. Also nicke ich leicht und frage weiter: "Was hat sie dir versprochen?" Mit was sie ihn gelockt hat... Ich meine woher sollte sie Geld haben? Sie ist ja quasi schon zweimal gestorben... "Mit dem Stripper... Diesen Jungen. Sie hat gesagt ich kann ihn haben." Ich schaue ihn bedrohlich an und lache dann. "Du hast keine Ahnung in was du dich hineinmanövriert hast. Ace. Bring ihn weg. Vorerst in eine Zelle. Wir überlegen uns später, was wir mit ihm machen..."

Ace nickt und nimmt ihn mit. Die Zellen sind auch ganz angenehm. Sie sind ähnlich wie der Keller, in dem wir die Jugendlichen bestrafen. Nur sind etwa fünfzehn Zentimeter Wasser in ihnen und die Räume an sich sind nur so groß, dass man sich zweimal hinsetzen kann. Fazit: Man hat keinen Platz und das Wasser erledigt den Rest. 

Nun widme ich mich Frau Roth. Sie hat mir mehr als nur einmal das Leben schwer gemacht und alleine wie wenig Respekt die vor mir hat... Beziehungsweise hatte. Ich hätte sie direkt töten sollen und nicht im Wald lassen sollen. "Wie hast du es geschafft?", frage ich sie, doch sie schweigt mich an. Wie erwartet. Aber das kenne ich. Da drehen wir den Spieß einfach um. "Ach lass mich raten. Ein Rumtreiber hat dich gefunden und hatte Mitleid. Er hat dich gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. So muss es~"

"Ha von wegen. Ich habe es selbst geschafft. Kaum musste ich deine hässliche Visage nicht mehr sehen, habe ich meine Haarklammer genommen um den Mechanismus auszuheben. Dann konnte ich die Falle ohne Probleme öffnen und entkommen. Ich bin zur nächsten Straße gekommen und bin dieser gefolgt. Dann kam ich zu einem Bauernhof und habe mich dort an einigen Dingen bedient. Es war nicht so schwer einen Verband anzulegen und die Schmerzmittel die die da für ihr Vieh hatten war stark genug um meine Schmerzen zu töten!"

Sie Lacht. Und ich auch. Dann erstirbt ihr Lachen und sie funkelt mich fast schon beleidigt an. "So so also. Wer weiß noch davon? Hast du nur diese Kevin eingeweiht oder spielen da noch andere Fische mit?", frage ich nun und bekomme keine Antwort. Ich seufze leise und drehe mich zu dem Schrank in der Ecke um. Sie sollte mir lieber antworten... Ich öffne den Schrank und alle möglichen Instrumente fallen mir in mein Auge. Doch was will ich bei ihr... Sie wird auf Schmerz nicht anspringen.... 

Mein Blick landet auf einem Handtuch und ich grinse. Ja... Ja so bekomme ich meine Antworten.

Meine lieben.  Ich habe ein Problem.

Ich will die Folter an sich nicht schreiben. Es ist einfach nicht menschlich und gerade bei dem was ich schreiben würde, habe ich Angst nachahmer zu bekommen. Es ist grausam und wenn man es sucht findet man genug Informationen dazu. Gerade auch zum Thema "Wie macht man es"

Also was mache ich? Schreibe ich es aus oder überspringen ich den folter-verhör-teil quasi?

Ist das blöd? Soll ich es trotzdem ausschreiben weil ihr denkt, dass ich das ohne Bedenken machen kann?