~|25|~
Sicht Franjo
Es war jener Tag...
"Diese Schlampe! Isch wusschte es!! Die ganze Zeit! Wenn ich das Mischtschtück in die Finger bekomme!! Nicht schon schlimm genug, dass sie mir so viel Ärger bereitet, nein jetz gibt sie einem Sklaven auch noch Drogen! Dieses Weib!!"
...der alles geändert hat...
"Mhh~!! Was ist das denn?!", murmle ich als ich am morgen von der Sonne geweckt werde. Ich schaue noch verschlafen auf meine Hand, die einfach nicht machen kann was ich von ihr verlange. Was sehe ich...? Handschellen. Dann wende ich meinen Blick auf und erkenne, dass ich mich nicht in meinem Bett, nein noch nicht einmal in meinem Zimmer befinde.
Ich erkenne einen verängstigten Julian vor mir. Er schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an und ich erkenne in seinen verkrampften Händen den Schlüssel. "Mach mich los.", befehle ich ihm kurzerhand und versuche mich an die letzte Nacht zu erinnern. Ich muss wohl ein wenig zu viel getrunken haben um hier so zu landen... Die Tatsache, dass er so ewig braucht nervt mich ein wenig. Ich muss an meinen Computer...!
Dennoch lasse ich ihm seine Zeit. Es muss einen Grund haben wieso ich hier bin, wieso er den Schlüssel hat... Er hat den Kopf gesenkt und ich erkenne, dass er zittert. So stark, dass er den Schlüssel erst nicht richtig umdrehen kann. Kaum macht das Schloss klick, entziehe ich ihm auch schon meine Hand und befreie sie selbst von den Handschellen. Der Junge weicht direkt an die Wand zurück und sinkt dort auf den Boden. Er umschließt seine angezogenen Beine mit seinen Armen und auch jetzt noch zittert er ein wenig. Das kann aber auch daran liegen, das er noch immer vollkommen nackt ist... Wieso hat er denn keine Klamotten an...? Hatte ich die gestern vergessen? Er war doch gestern duschen oder...?
Ich stehe auf und gehe an den Schrank. Dort suche ich die Klamotten durch und finde schnell eine passende Hose und ein Shirt. Das muss jetzt erst einmal reichen. Beides lasse ich auf das Bett fallen und befehle ihm, es anzuziehen, ehe ich das Zimmer verlasse und direkt zu meinem Computer gehe. Ich muss wissen, was ich da gestern getan habe...
Auf dem Weg dahin kommt mein Blick an den leeren Flaschen, die überall auf dem Boden liegen vorbei und ich seufze. Ich habe die letzten Wochen zu viel im Kopf gehabt, das ich vergessen wollte... Delta wird es aufräumen müssen!
Ich aktiviere den Computer und logge mich in meinem Überwachungssystem ein. Frank hat es für mein Teil der Anlage separiert und nur ich habe den Zugriffscode. So bleibt alles was hier passiert auch wirklich hier. Jedes Zimmer ist mit Kamera und Ton vernetzt. Alles wird aufgezeichnet und an die Blackboxx übermittelt.
Ich rufe die Date seines Zimmers auf und dann die Zeit gestern Abend. Ich lasse das Video laufen und spule so weit vor, bis ich sehe, dass er im Schlaf aufschreckt und sein Blick auf der Türe landet. Kurz darauf betrete ich selber das Zimmer. Der Junge weicht zurück und ich? Ich setzte mich einfach auf sein Bett. Nicht einmal die Türe habe ich hinter mir geschlossen.
"Verlat....", ich räuspert mich scheinbar, "Verrat mir, wie du es geschafft hast. Wer ist dein Komplize...?" Ich weite etwas meine Augen und kann mir selbst nicht ganz glauben. Das? Ich bin im betrunkenen Zustand zu ihm gegangen um ihn zu fragen, wie er es gemacht hat zu entkommen?! Ich fahre mir durch meine Haare und spule etwas weiter vor. Ich kann sehen, dass der Junge unsicher ist, vor mir zurück weicht... Und dann? Ich lege mir selbst die Handschellen an und gebe ihm den Schlüssel.
Ich lasse das Video nun wieder im normalen Tempo laufen.
"Nur du kanscht mich frei mahen...", erklärt mein betrunkenes ich und wackelt dabei an der angebundenen Hand. "Jetz sag... Wie hasch du es geschafft? Wie?" Zuerst denke ich, der Kleine antwortet nicht und will schon weiter vor spulen, doch scheinbar war die Idee meines betrunkenen Ichs nicht so schlecht und er beginnt zu reden. Werde ich nun den Namen seines Komplizen erfahren?
"W-was genau soll i-ich Ihnen s-sagen Sir?", fragt er leise nach und schaue mein Ich unsicher an. "Alles. Wann hascht du geplant zu gehen? Wer hat dir geholfen? Wie bist du gegangen und wieso bist du zurück?", kann ich meine eigene Stimme hören und meine mich langsam erinnern zu können. Ich runzle meine Stirn und ein seltsames Gefühl macht sich in mir breit.
"I-ich wollte von Anfang an zurück. Zurück zu Kevin... Als ich zweimal e-einen Fluchtversuch nicht geschafft hatte, musste ich mir eine andere Alternative suchen... I-ich musste... I-ihr V-vertrauen b-bekommen...", beginnt er zu erklären und wendet seinen Blick ab. Auch ich muss einen Moment meine Augen schließen... Ich hatte wirklich das Gefühl, dass er gerne bei mir ist. Wie falsch ich damit nur lag...
"M-mir... Also mir hat n-niemand geholfen Sir... I-ich habe den Autoschlüssel von Frau Roth geklaut... Sie hatte mal erwähnt, dass sie ein Auto und freien Zugang dazu hat... Und... Dann an dem Tag als S-sie einfach gegangen sind.... Das Kleeblatt und.. Ich weiß auch nicht. Es hat einfach irgendwie gepasst... Ich hatte mich an Ihren Laptop gesetzt und nach dem Weg geschaut und als S-sie mich e-erwischt habe.... Ich.. Es tut mir leid..." Er macht eine kurze Pause und ich schaue ihn genau an. Auch wenn es nur eine Aufnahme einer Nachtsichtkamera ist und man es nicht gut erkennt... Ich meine reue in seinen Augen zu sehen...
"Es war alles leise und ich hatte I-ihre Worte im Kopf... Sie haben gesagt ich soll gehen und nie wieder unter Ihre Augen treten... Ich... Ich habe das Auto genommen und bin zu meinem Heim gefahren. Ich habe meine Vergangenheit gesucht. Und... Einen Trümmerhaufen gefunden... Ich habe den einzigen Überlebenden des Anschlags gefunden. Ben. Ich kenne ihn gut, wir waren sowas wie Freunde... Er hat mir alles erzählt. Hat mir erzählt wie schlimm die letzten Monate vor dem Anschlag waren und was er und die anderen Kinder erleben mussten... Und als ich dann seine Familie gesehen habe... Er hat es geschafft. Er hat das, was ich, was wir alle immer haben wollten. Auch als ich erfahren habe das Kevin weg ist... ich habe niemanden mehr. Keiner der sich Sorgen um mich macht... Keiner der nach mir schauen würde... Mein Körper hat mich von alleine wieder hier her gebracht..."
Erneut macht er eine Pause und ich seufze leise. Mein armer kleiner... "Hier habe ich ein D-Dach... Essen und Trinken wenn ich es nicht verprassel... I-ich bekomme Bildung und in gewisser Weise auch irgendwann eine.... Eine Art Familie...", haucht er ganz leise am Schluss und ich fahre mir erneut durch meine Haare. Ja es stimmt schon. Abgesehen von uns hat er niemanden... Seine Eltern sind unbekannt und die Heimleute? Die at er nie wirklich Familie nennen können. Und selbst wenn, sie sind auch alle tot.
"Was sin des für Pillen?". Meine eigene Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ich wende wieder meinen Blick auf das Bild. Ich wollte noch mehr wissen? Aber natürlich... Die Pillen... Es kann ja eigendlich nur Frau Roth sein.
"I-ich... E-es... Frau Roth hat sie mir gegeben. Sie hat gesagt, wenn Sie mir zu sehr auf die Nerven gehen, soll ich eine nehmen. Ich wusste nicht genau was es bewirkt, aber... Die ganzen Male als ich mich übergeben musste... Die Pillen waren daran Schuld.", erklärt er und ich balle meine Hände zu Fäusten... Dieses-
"Diese Schlampe! Isch wusschte es!! Die ganze Zeit! Wenn ich das Mischtschtück in die Finger bekomme!!", knurrt er und fuchtelt dabei so gut es geht mit seinen Händen herum. "Nicht schon schlimm genug, dass sie mir so viel Ärger bereitet, nein jetz gibt sie einem Sklaven auch noch Drogen! Dieses Weib!!"
Schmunzelnd schließe ich die Aufnahme. Da bin ich mit meinem betrunkenen Ich wohl einer Meinung. Ich lehne mich zurück und fahre mir erneut in meine Haare. Er hatte also die ganze Zeit vor zu fliehen... Und er hat es ganz alleine geschafft... Aber er hat auch gesagt, dass er zurück gekommen ist, weil hier der einzige Ort ist, an dem er sich sicher fühlt. Ich weiß noch nicht ganz, was ich davon halten soll, aber irgendwie ist meine Laune direkt besser. Jetzt muss ich aber erst einmal zu dieser Schlampe...
~~~
Ich habe mich umgezogen, Delta damit beauftragt alles aufzuräumen und Finn beauftragt, Julian essen zu bringen. Ich selber habe jetzt eine Verabredung mit Vanessa. Mit einem charmanten lächeln betrete ich ihre Räume und finde sie an ihrem Schreibtisch vor. Sie schaut mich an und lächelt. Wie ich es doch hasse, dieser Schlange in ihr verlogenes Gesicht zu schauen... Aber ich behalte meine Maske an und gehe auf sie zu. Spielen kann ich auch.
"Vanessa~ Hast du meine Nachricht bekommen? Ich muss ein wenig auf andere Gedanken kommen und du hast dich ja oft angeboten. Lust ein wenig spazieren zu gehen?", meine ich und schaue sie so freundlich es mir gelingt an. Und scheinbar beißt sie direkt an, denn sie wirft ihr Haar zurück und strahlt mich an. "Aber natürlich. Ich bin froh, dass du es endlich erkennst~"
Wir verlassen also gemeinsam das Gebäude und ich schlage den Feldweg ein, der uns zu meiner Lichtung bringt. Kurz davor biege ich allerdings mit ihr in den Wald ein. Die ganze Zeit höre ich ihr eher genervt dabei zu, wie sie von diesen Sklaven redet, wie sehr sie doch alle zu bemitleiden sind. Nach einer Weile ergreift sie auch meinen Arm und hängt sich an mich. Ich lasse es einfach zu und lächle sie an.
Dann sehe ich das leichte blitzen zwischen den Blättern am kommenden Baum und drehe sie vor mich. Ich halte sie an ihrer Hüfte fest und schaue sie an. Sie schaut überrascht, kichert dann aber und legt ihre Arme in meinen Nacken. "Nicht so stürmisch mein lieber~", meint sie und ich verdrehe innerlich meine Augen. "Aber ich bin gerne dabei~ Ich erlöse dich von diesem dreckigen Kind, dass sich an dich ran geschmissen hat~~", haucht sie dann und beginnt meinen Hals zu küssen. Doch ich spanne mich an. Meint sie damit Julian?
Mir reicht es. Mit einer schnellen Bewegung stoße ich sie zurück. Sie macht zwei Schritte dabei, landet mit dem Rücken an dem Baum und mit dem Fuß in der Bärenfalle. Ein Schrei zerreißt die Luft und ich kann sehen, wie sie in die Knie geht und versucht ihren Fuß zu befreien. Sie schreit und weint und versucht sich zu befreien.... Und ich? Ich stehe einfach neben ihr und schaue ihr dabei zu. Sie wird die Falle nicht öffnen können. Man braucht einen Schlüssel dazu... meinen Schlüssel.
"Franjo- H-helfen Sie mir!!", fleht sie mich an, doch ich ziehe nur meine Augenbraue hoch und verschränke meine Arme. "Wieso?" Sie schaut mich entgeistert an und ihre Augen weiten sich. "D-du... du warst das! Du wolltest.... Das...!", sie weicht etwas zurück und versucht wieder verzweifelt ihren Fuß zu befreien. Doch was soll ich sagen...
Ich warte noch eine Weile, bis sie langsam aufhört, sich zu bewegen. Dann beuge ich mich zu ihr herab und öffne die Falle. Sie wird davon zwar nicht viel Wahrnehmen, da ihr Körper in einen Schockzustand verfallen ist, aber ich ziehe sie hinter mir her. Als ich eine Stelle gefunden habe, die weit genug von uns entfernt ist und tief im Wald verborgen ist, nehme ich die Kabelbinder heraus und binde ihre Hände auf der Rückseite des Baumes zusammen. Ihren Mund stopfe ich mit einem Knebel. Das sollte genügen. Wobei... Ich nehme einen großen Stein und schlage damit einmal kräftig auf ihren Kopf ein.
Eine feine Blutspur ziert nun ihre Schläfe und ich hebe ihr Gesicht an. "Der einzige hier, der zu bemitleiden ist, bis du... Du dreckige kleine Schlampe.", hauche ich leise, ehe ich mich von ihr abwende und zurück zu meiner Anlange gehe. Die wilden Tiere werden den Rest erledigen und sie wird einen langen und qualvollen Tod erleiden.
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Ehm... ups? :D
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