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12.500 Worte und damit einen Schönen 3. Advent!
„Steh auf.", kann ich wie von weiter Ferne vernehmen und drehe mich mühsam auf die andere Seite. Ich bin doch gerade erst in mein Bett gekommen, wieso soll ich denn jetzt schon wieder aufstehen? Ich fühle mich träge und ich spüre, dass nur die Hälfte der Decke über meinem Körper liegt. Aber auch spüre ich, dass ich komplett verschwitzt bin. Noch immer brummt mein Kopf fürchterlich. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich auf meinem Bett zusammengebrochen bin und die Decke bis an meine Nase gezogen habe, weil mir so kalt war... Das ich mich hin und her gewälzt habe doch nicht wirklich schlafen konnte... Immer wieder wurde ich durch nichts wach und habe die Decke wieder über mich gezogen. Das Geräusch einer sich schließenden Tür lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich. War nicht gerade jemand da? Oder habe ich mir das auch eingebildet? Ich richte mich ein wenig auf und bereue diese Handlung direkt. Diese kleine Bewegung hat eine so große Übelkeit durch meinen Körper gesendet, dass ich nicht einmal richtig reagieren konnte und mich neben meinem Bett übergeben habe.
Nun knie ich neben meinem Bett, meine Arme um meinen schmerzenden Bauch geschlungen und kneife meine Augen zusammen. Mein Körper wippt leicht vor und zurück und ich versuche zu verhindern, dass ich mich ein weiters Mal übergeben muss. Als ich das Gefühl habe, meinen Körper wieder soweit unter Kontrolle zu haben, dass ich mich nicht gleich wieder übergeben muss, richte ich mich ein wenig auf und lehne mich gegen mein Bett. Mein ganzer Körper fühlt sich an, als sei er gerade einen Marathon gerannt und jede Bewegung ist eine Qual. Dazu kommen diese absurden Kopfschmerzen die mich nicht einmal klar sehen lassen. Vorsichtig hebe ich meine linke Hand an meine Stirn und seufze bei der Kühle auf. Scheinbar habe ich Fieber.
Dann kann ich erneut das Geräusch der Tür hören und schaue in die Richtung. Ich erkenne in dem schwachen Licht, dass eine Person im Türrahmen steht, doch ich kann beim besten Willen nicht erkennen wer es ist. Meinen Kopf lasse ich wieder an mein Bett sinken und schließe erneut meine Augen. Es ist zu anstrengend mich darauf zu fokussieren... Ich kann hören wie sich Schritte nähern und kurz darauf werde ich wieder in mein Bett gelegt und zugedeckt. Ich möchte mich bedanken, doch es kommt nur ein unverständliches Murmeln über meine Lippen. Dann bin ich wieder in Dunkelheit gehüllt.
Als ich das nächste Mal meine Augen öffne, erkenne ich direkt das etwas anders ist. Die Kopfschmerzen sind nicht mehr allgegenwärtig und nur als dumpfes Pochen im Hintergrund wahrzunehmen. Auch fühlt sich mein Körper nicht mehr so heiß an, wie zuvor. Müde reibe ich mir meine Augen und gähne, ehe ich mich ein wenig aufrichte. Mein Magen grummelt. Scheinbar beschwert er sich über das fehlende Essen... Doch wenn ich jetzt an Essen denke, vergeht mir der Appetit. Habe ich mich nicht eben erst übergeben müssen? Vorsichtig beuge ich mich ein wenig über mein Bett hinaus... Nur um nichts zu sehen. Neben meinem Bett ist alles sauber. Aber ein Eimer steht da. Also hat jemand sauber gemacht und mir den Eimer als Notfall stehen gelassen. Auch kann ich eine Flasche Wasser auf meinem Nachttisch stehen sehen und greife nach ihr. Das kühle Wasser, was meinen Hals hinunterrennt, tut wahnsinnig gut. Dann lege ich mich zurück und schlafe erneut ein.
Ich werde durch eine Berührung an meiner Stirn geweckt und blinzle müde. Ich erkenne, dass neben mir auf dem Bett eine Person sitzt und richte mich ein wenig auf. „Wie geht es dir?", werde ich gefragt und erkenne, dass es sich um Mister Baranow handeln muss. Wage Erinnerungen der letzten Tage kommen mir vor mein inneres Auge und ich senke meinen Kopf. „Besser, Sir.... Danke.", hauche ich und merke selbst, wie rau meine Stimme ist. Habe ich etwas falsch gemacht? Ist er noch immer sauer auf mich? Wird er mich noch mehr bestrafen? Wird er mich wieder alleine lassen? Ein Schauer geht mir über den Rücken als ich an die Strafe im Kerker denken und unwillkürlich reibe ich mir mein rechtes Handgelenk. Noch immer halte ich meinen Blick gesenkt, zeige mich vollkommen unterwürfig, aus Angst erneut bestraft zu werden.
„Delta wird dir Essen bringen.", eröffnet er mir nun und steht auf. Mein Herz pocht schnell und ich traue mich nicht, etwas zu tun, bis er mein Zimmer wieder verlassen hat. Kaum geschieht dies, fällt jede Anspannung von mir und ich schaue zur Tür. Meine Sicht verschwimmt und schnell wische ich mir meine Tränen weg. Ich mag das Gefühl nicht... Ich mag das ganz und gar nicht! Leise schniefe ich auf und setze mich im Schneidersitz auf mein Bett. Die Decke ziehe ich dabei um meine Schultern und warte nun auf Delta. Ich muss auch nicht lange warten, da geht die Tür in Folge eines leisen Klopfens auf und ich sehe, wie sich Delta mit einem Teller in der Hand in mein Zimmer schiebt. Ihren Blick auf mir kann ich nur zu deutlich spüren und seufze leise auf. Delta setzt sich neben mich auf mein Bett, da hin, wo wenige Augenblicke zuvor noch Mister Baranow saß. Dann reicht sie mir den Teller, auf dem sich eine Suppe befindet. Ich nehme den Teller mit einem leisen „Danke" entgegen und beginne ihn stumm aufzulöffeln.
Die warme Nahrung tut unfassbar gut und ich spüre direkt, wie mein Körper beginnt weiter hochzufahren. Als ich den Teller leer habe, stelle ich ihn auf meinen Nachttisch und schaue auf meinen Schoß. „Wie geht es dir?", bricht Delta dann aber das Schweigen und ich schaue sie kurz an. Dann aber schüttle ich meinen Kopf. Alleine daran zu denken, wie es mir geht, treibt die ganzen Gefühle in mir wieder an die Oberfläche und ich schluchze auf. Doch plötzlich finde ich mich in ihren Armen wieder und spüre, wie sie mich nahe an sich drückt. Im ersten Moment bin ich wie erstarrt, dann aber kralle ich mich an sie und lasse meinen Tränen freien lauf. Es dauert eine Weile, doch ich schaffe es, meinen Körper zu beruhigen. Müde lehne ich an Delta und zwirbel gedankenverloren eine Haarsträhne von ihr mit meinem Zeigefinger.
„Willst du reden? Das hilf, glaub mir...", murmelt sie leise und ich spüre, wie ihre Hand, die die ganze Zeit meinen Rücken gestreichelt hat, einen Moment innehält. „E-es fühlt sich sch-schrecklich an Delta...", hauche ich leise und ziehe meine Nase hoch. „E-er hat mir nicht einmal zugehört... E-er hat ihn mit... Mit Riccardo vergleichen... Und... Und ich bin einfach ausgerastet... Ich wollte ihn nicht schlagen! Und ich wollte auch nicht abhauen..." Wieder übermannen mich meine Tränen und ich schließe meine Augen um mich mehr an Delta zu drücken. „Sch—Sch—Alles ist gut Julian...", beruhig sie mich und lässt mir die Zeit, die ich dazu brauche. „Du hast ihn geschlagen?", fragt sie dann nach und ich nicke an ihre Brust. „Das hast du sehr gut gemacht!", meint sie dann und sorgt dafür, dass ich mich ein wenig von ihr wegdrücke und sie verwirrt aus verheulten Augen anschaue. Doch sie grinst nur und zuckt mit den Achseln. „Wenn er so einen Bullshit behauptet und dir nicht einmal zuhört, hat er nichts anderes verdient. Ein Tritt in die Eier hätten es auch getan!", erklärt sie ihre Meinung und lässt mich doch tatsächlich ein wenig grinsen.
Doch dann erinnere ich mich daran, wie er mich behandelt hat, nachdem ich zurückgekommen bin. „Ist er sehr sauer? Wird er mich wieder in den Kerker sperren?", frage ich daher meine größte Angst und hoffe, sie hat mich verstanden. Ich kann sehen wie sich Sorge und Mitleid in ihren Blick legt und sie den Kopf schüttelt. „Er hat selbst eingesehen, dass diese Strafe zu weit ging. Ich habe ihm da ein wenig auf die Sprünge geholfen. Und zu deiner Frage ob er noch sauer ist... Das kann ich dir nicht beantworten. Aber ich kann dir sagen, dass er keinen Grund hat. Du solltest sauer sein. Er hat die Fehler gemacht, nicht du.", erklärt sie und ich senke meinen Blick. Wenn das doch nur so einfach wäre... Er ist Franjo, mein~ „Woran denkst du?", hackt sie nach und ich seufze leise.
„Selbst wenn es stimmt und die Schuld bei ihm liegt... Er ist mein Master. Unser Master. Ich hätte schon früher zu ihm gehen müssen... Ich hätte an dem Abend anders reagieren müssen und die Situation direkt lösen... Ich-„ „Nein Julian. Nicht du. Es stimmt, er ist unser Master. Aber als eben jener muss er sehen, dass etwas nicht stimmt. Und einem dann solch einen Vorwurf zu machen, ohne einen Beweis oder gar einen Grund.... Das ist nicht okay. Ja es stimmt, dass es zu dieser Situation nicht gekommen wäre, wenn ihr beiden direkt von Anfang an miteinander gesprochen hättet... Aber das kann man jetzt nicht mehr ändern.", erklärt sie nun und ich nicke leicht. Sie hat ja recht... Aber trotzdem weiß ich nicht, wie das jetzt weiter gehen soll... „Red mit ihm.", meint Delta nun aber leise und steht auf. Ich schaue ihr stumm dabei zu wie sie den Teller nimmt und dann Richtung Tür geht. Kurz bevor sie aus dieser hinaus geht, wirft sie mir noch einen letzten, aufmunternden Blick zu und lässt mich dann damit alleine.
Seufzend lege ich mich wieder zurück in mein Bett. Red mit ihm... Pfff... Leichter gesagt als getan. Es fühlt sich gerade einfach nicht gut an in seiner Nähe und alleine der Gedanke daran, was passiert ist, lässt mich frösteln. Delta hat recht, er hat einiges getan, was er nicht hätte tun dürfen. Vor allem hätte er diese Strafe nicht machen dürfen... Aber andererseits... Er ist mein Master und wenn er etwas entscheidet, habe ich dies anzunehmen... Als ich erneut das Geräusch der Tür vernehme schaue ich auf. Einen Moment habe ich mit Delta gerechnet, doch als ich die große Statur von Mister Baranow ausmache spannt sich mein Körper von alleine an und ich setzte mich etwas aufrechter hin und senke meinen Blick. „Bleib ganz normal liegen, es wird keine Folgen haben.", meint er und kommt auf mich zu, doch ein kleines Wesen in meinem Kopf lässt mich ihm nicht glauben. Er hat schließlich auch gesagt, dass er mich nie wieder alleine lassen wird und dass er mich nicht mit dem Kerker bestrafen wird.... Und trotzdem widerspricht er beidem.
Als er an meinem Bett ankommt, kann ich ihn seufzen hören und ziehe mich dadurch nur noch weiter zurück. Ihn verärgert etwas. Ich beobachte aus dem Augenwinkel wie er sich an die Bettkante setzt und eine seine linke Hand auf Höhe meines Knies auf meiner Decke platziert. Unwillkürlich starre ich seine Hand an und kann spüren, wie mein Puls sich beschleunigt. „Wie fühlst du dich?", fragt er nun und ich spüre, dass seine volle Aufmerksamkeit auf mir liegt. Etwas, was ich in den letzten Wochen sehr vermisst hatte, nun aber nicht wirklich genießen kann. „Gut, Sir.", antworte ich ihm knapp und hoffe, dass er das Zittern in meiner Stimme nicht heraushören kann. Doch erneut kann ich nur ein seufzen als Reaktion hören. Will er etwas anderes hören? Bekomme ich jetzt Ärger? Ohne es verhindern zu können sammeln sich schon wieder die ersten Tränen in meinen Augen und lassen mich schnell Blinzen.
„Ich möchte gerne wissen, wieso dieser Jungs so wichtig für dich ist.", meint Mister Baranow nun und ich starre auf meine Bettdecke. ‚Rede mit ihm.' Kommt mir Deltas Rat wieder in den Sinn und so schließe ich meine Augen und erzähle: „Damals als ich noch im Heim gelebt hatte, kam es zu einem Brand. Ich glaube, Sie kennen die Geschichte... Die Feuerwehr ist gekommen und hat uns gerettet... Die Heimleitung gab mir die Schuld für den Brand und ich habe eine Menge Ärger bekommen, doch der Kommandant der Feuerwehr hat sich für mich eingesetzt. Einige Tage Später wollte ich mich noch einmal bedanken. Es war kurz bevor ich zu Ihnen kam. Ich bin in der Feuerwehr vorbei gegangen und wollte den Kommandanten sprechen, doch dieser hatte besuch von seinem Sohn. Ein Junge, etwa in meinem alter. Er sah so glücklich aus... Ich wollte die Beiden nicht stören und bin wieder gegangen. Es war sein Sohn... Und dieses Kind, der Sohn von dem Mann der mich gerettet hat... Das ist Lukas. Der Junge der seit Anfang August bei uns ist. Ich hatte mir damals, als ich hier her kam, so oft gewünscht, mein Leben mit ihm zu tauschen... Er ist glücklich, hat eine tolle Familie... Das perfekte Leben.", ich seufze kurz und schaue dann auf. „Und dann muss ich diesen Jungen hier sehen. Es war für mich, wie als stürzt meine Welt zusammen. Als sei ich mit meinem Wunsch dafür verantwortlich, dass dieser Junge jetzt hier sein muss. Er passt nicht hier her, hatte ein wunderbares Leben und nun.... Ich war sauer. Richtig, richtig sauer... Aber auch entsetzt und traurig. Ich habe selbst nicht so ganz verstanden was oder wie ich fühle und dann auch noch zu sehen, dass er keine Einweisung bekommt, weil er ein misslungener Auftrag war, ihn so leiden zu sehen... Das war einfach alles zu viel. Dass Sie ihn dann auch noch mit Riccardo verglichen... Ich wollte Sie wirklich nicht verletzten und ich wollte auch nicht abhauen! Das schwöre ich... Aber ich bin in der Situation einfach nicht weitergekommen. Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen..."
Damit ende ich meinen Monolog und senke wieder meinen Blick. Delta hatte recht. Es tut gut, es einfach ausgesprochen zu haben... Auch wenn ich nicht weiß, wie es jetzt weiter gehen soll. Eine ganze Weile passiert nichts und er schweigt einfach nur. Dann aber räuspert er sich und meint: „Ich verstehe. Wieso hast du nicht schon früher etwas gesagt? Das hätte uns eine Menge erspart." Ungläubig starre ich meine Hände an und schüttle meinen Kopf. „Ich konnte nicht. Ich wusste nicht wie.", äußere ich mich und schlucke hinunter, dass es nicht so weit gekommen wäre, wenn er mich einfach ausreden lassen hätte. Aber dieser Vorwurf wird uns hier nicht weiterbringen. Er wird eher alles noch schlimmer machen. „Ist gut. Ruh dich noch ein wenig aus, die letzten zwei Tage hast du zwar komplett verschlafen, aber scheinbar ging es dir nicht gut. Wenn du willst, kannst du duschen, ansonsten erwarte ich dich heute Abend zum Abendessen.", erklärt er nun und steht auf.
Ungläubig und nicht in der Lage etwas zu sagen schaue ich dabei zu, wie er durch mein Zimmer geht und dieses verlässt. Das war es also? Mehr hat er nicht zu sagen? Aber gut, was habe ich auch groß erwartet? Wie ich es schon zu Delta gesagt hatte... Er ist der Boss... Wenn er etwas entscheidet, muss er es nicht rechtfertigen. Eine Weile bleibe ich einfach noch sitzen, dann aber stehe ich langsam auf. Er hat gesagt, ich soll duschen gehen und das hört sich, glaube ich, nach einem guten Plan an. Also gehe ich langsam die Treppe hinunter und in das Badezimmer. Dort angekommen ziehe ich meine Klamotten aus, die ich wohl in den letzten zwei Tagen irgendwann angezogen bekommen habe. Kaum zu glauben, dass scheinbar zwei Tage vergangen sind, nachdem ich weg war... Wieso ist mir das nicht aufgefallen? Gedankenverloren steige ich in die Dusche und stelle das Wasser an. Es ist kalt und so drehe ich es auf eine, für mich angenehme Temperatur. Ich schließe meine Augen und lasse das Wasser auf meinen Nacken prasseln. Es tut gut den ganzen Schmutz und Schweiß der letzten Tage abzuwaschen und immer wieder stelle ich die Temperatur ein wenig nach. Als ich schließlich aus der Dusche trete ist um mich herum alles in Neben gehüllt. Der Spiegel ist beschlagen und ich schlinge meine Arme um mich, da die Luft mich frösteln lässt. Schnell nehme ich mir ein frisches Handtuch und trockne mich ab, ehe ich den Spiegel abwische und meine Haare trockne. Das Wetter lässt es nicht mehr zu, die Haare an der Luft trocknen zu lassen, ohne dass man sich davon erkältet. Als ich also nun trocken bin, binde ich mir das Handtuch um meine Hüfte und gehe langsam wieder in mein Zimmer zurück. Einen Moment möchte ich mir frische Klamotten nehmen, doch dann halte ich mich zurück. Was, wenn ich das nicht darf? Mister Baranow hat gesagt ich soll mich ausruhen und duschen. Aber von frischen Klamotten hat er nichts gesagt. Also setze ich mich einfach so wieder auf mein Bett und starre die Uhr an.
Kurz vor sechs steht mein Körper wie von alleine auf und geht hinunter in das Wohnzimmer. An dem kleinen Esstisch im hinteren Teil des Zimmers kann ich drei Teller sehen und gehe auf diese zu. Kurz bevor ich jedoch den Tisch erreiche, werde ich angesprochen. „Wieso hast du keine Klamotten an?" Direkt bleibe ich wie erstarrt stehen und senke meinen Kopf. Es ist Mister Baranow. Ich kann hören wie er vom Sofa aus auf mich zukommt. Ich hatte ihn gar nicht gesehen... Als er hinter mir zum stehen kommt und ich seine warmen und rauen Hände auf meinen Schultern spüre, halte ich einen Moment meine Luft an. „Ich wusste nicht, ob ich darf.", gebe ich leise als Antwort und presse mein Kiefer zusammen. Diese Situation fühlt sich fremdlich an. Am liebsten würde ich mich an ihn drücken und mich in seinen Armen sicher und geborgen fühlen... Doch gerade ist es eher das Gegenteil. Je näher er mir ist, desto unsicherer werde ich und ich hasse mich dafür. Das hatte ich doch alles schon hinter mir gelassen... Diese Unsicherheit ihm gegenüber. Ich weiß, was ich machen kann und darf und wo meine Grenzen sind. Und genau da ist das Problem. Ich weiß wo die Grenzen sind und wie die Regeln lauten und auch welche Strafen ich dafür bekomme... Und dennoch wurde ich anders bestraft. Er hat mir versprochen, den Kerker nie als Strafe zu nutzen und dennoch hat er es getan. Wo bitte, ist also meine Gewissheit, dass er dies nicht noch einmal tun wird? Wer garantiert mir, dass er sich nicht schon wieder neue Regeln einfallen lassen hat, gegen die ich verstoßen kann, nur damit er mich bestrafen kann?
„Geh dir etwas anziehen. Ich möchte nicht, dass du dich gerade noch einmal erkältest.", ertönt nun seine Anweisung und er löst sich von mir um sich an den Tisch zu setzen. Und ich? Ich gehe schnell zurück in mein Zimmer und ziehe mir ein paar Klamotten an. Anschließend gehe ich stillschweigend wieder hinunter und setze mich an meinen gewohnten Platz neben Mister Baranow. Das Essen verläuft ruhig und geordnet. Anschließend helfe ich beim Abwasch und stehe dann unsicher im Türrahmen. Normalerweise würde ich mich nun zu ihm auf das Sofa setzen und wir würden irgend einen Film schauen... Doch jetzt? Er hat eine Zeitung in der Hand und beachtet mich nicht. Delta sitzt mit einem ihrer Bücher am Fenster und liest. Also beschließe ich, mich leise wieder in mein Zimmer zu verkrümeln. Gesagt getan und so stehe ich nun am Fenster und schaue hinaus in die Abenddämmerung.
Die kommenden zwei Tage waren nicht viel anders. Mister Baranow hat mir befohlen im Haus zu bleiben und gesund zu werden und Mister McMillan hat nach mir geschaut. Scheinbar hatte ich irgendeine Grippe und sehr hohes Fieber... Aber abgesehen von einem ausgelaugten Gefühl ist nichts davongeblieben. Und ob es sich bei diesem Gefühl um eine Nachwirkung der Grippe handelt, bezweifle ich. Ich habe eher das Gefühl, dass es mit der Art und Weise zusammenhäng, wie Mister Baranow und ich uns gegenübertreten. Noch immer haben wir nicht weiter über das Geschehene gesprochen. Allgemein haben wir die letzten Tage wieder sehr wenig Kontakt gehabt... Was ich gerade auch gar nicht so schlimm finde.
Er musste einige Telefonate führen und gestern war er auch auf einer Konferenz außerhalb seiner Einrichtung. Doch jedes Mal, wenn wir uns gegenüber sind, spüre ich diese Unsicherheit in mir. In der vielen freien Zeit habe ich mir alles Mögliche vorgestellt... Wie es ausgehen würde, wenn ich dieses Thema anspreche. Wie er reagieren würde, wenn ich ihm gestehe, dass ich mich hintergangen und unsicher fühle... Doch jede Vorstellung ist schlimmer als die davor. Von Gleichgültigkeit über Züchtigung bis hin zum verlorenen Interesse und meinem Verkauf ist alles dabei. So schlimm war es lange nicht mehr. Gerade stehe ich im Wohnzimmer an der Terassentür und schaue hinaus in den Wald. Die Laubbäume haben sich schön orange rot verfärbt und mit dem kräftigen dunkelgrün der Tannen ist das schön zu sehen. Auch kann ich einige Vögel sehen, die aufgeregt hin und her fliegen.
„Nummer eins? Ich soll dich zum Essen in die Halle bringen. Der Boss ist den Mittag über noch beschäftigt, meinte aber, du sollst bei den Sklaven mitlaufen bis er dich wieder holt.", kann ich mit einem Mal eine Stimme hinter mir ausmachen und drehe mich erschrocken um. Als ich jedoch Finn erkenne, fällt meine Anspannung wieder und ich nicke. „Ist okay Finn. Ich... Ich würde mir noch schnell ein anderes Oberteil anziehen. In den Hallen ist es ja ein wenig kühler als hier.", meine ich dann und schaue ihn unsicher lächelnd an. Doch als er nickt atme ich erleichtert durch und gehe mit schnellen Schritten in mein Zimmer. Dort ziehe ich mir mein Shirt aus und wechsle es durch einen dunklen Hoodie.
Als ich wieder nach unten komme, ziehe ich mir ein paar Schuhe an und gehe zu Finn. Anschließend folge ich ihm stillschweigend über den Hof und zum Essen. Es ist eine sonderbare Atmosphäre hier beim Essen. Die Sklaven schauen alle sehr trüb drein und keiner achtet auf den anderen. Normalerweise kann man immer wieder kleine Gespräche vernehmen, auch wenn dies eigentlich nicht erlaubt ist. Es wird mittlerweile in Maßen erduldet. Doch heute... Das muss wohl am Wetter liegen. Es war die letzten Tage immer bewölkt und hin und wieder hat es etwas geregnet. Erst am übermorgen Wochenende soll es wieder schönes Wetter haben. Das Essen verläuft also relativ ruhig und anschließend werde ich mit den Sklaven zu den Duschen gebracht. Dieses Mal stehe ich nur stumm neben Sebastian und Finn im Gang, da ich erst am Morgen geduscht habe und somit nicht duschen muss. Als die anderen fertig sind, werden wir in den Nachmittagsunterricht gebracht. Die letzten Wochen war ich nicht wirklich aktiv dabei, doch heute bringe ich mich immer wieder ein. Es geht um das Thema BDSM was mich in den letzten Monaten sehr neugierig gemacht hat.
Gerade als der Lehrer uns erklärt, dass es in dem Bereich ganz wichtig ist klare Regeln und Vereinbarungen zu treffen und es viele Dominante gibt, die eine Art Vertrag aufsetzen in dem die Go's und No-Go's festgehalten sind und ich mich an die Liste von Mister Baranow erinnere, kommt eben jener und holt mich ab. Alle Fragen zu dem Thema, die mir gerade noch im Kopf herumgeschwirrt sind, sind mit einem Mal wie vergessen und ich gehe stumm hinter im her. Meine Hände habe ich dabei hinter meinem Rücken und den Kopf gesenkt. Ich folge ihm und er führt mich direkt in sein Reich und dort in sein Büro. Er geht bis zu seinem Schreibtisch und setzt sich an eben jenen und deutet mit einer Handbewegung an, dass ich mich neben ihn auf das Kissen setzen soll. Innerlich seufze ich leise. Dieses Nonverbale stört mich gerade sehr... Wieso kann er nicht mit mir sprechen...?
Aber ich komme dem Befehl stumm nach und knie mich auf das Kissen, welches schräh hinter ihm auf dem Boden liegt. Meine Hände lege ich, wie ich es gelernt habe, auf meine Oberschenkel und meinen Rücken halte ich gerade. Etwas gelangweilt betrachte ich nun also stumm den Boden und frage mich, wieso mich Mister Baranow zu sich geholt hat. Ich hätte im Unterricht bestimmt mehr gelernt und vor allem etwas zu tun gehabt. Aber nein, ich soll lieber hinter ihm auf dem Kissen sitzen. „Ja Frank, Franjo hier. Wie hat er sich die letzten Tage gemacht?", kann ich nach einer Zeit hören und blicke ein wenig auf. Mister Baranow hat sich in seinem Stuhl zurück gelehnt und hält sein Telefon an sein Ohr. Scheinbar redet er mit Frank... Aber um wen geht es?
„Verstehe. Ich denke ich weiß, was wir mit ihm machen. Erinnerst du dich an den Engländer?", spricht er nun weiter und in mir spannt sich alles an. Redet er über mich? Will er mich... Nein... Das würde er nicht... Oder doch? „Ja genau. Einunddreißig. Ja.... Ja genau. Hast du mitbekommen, was der jetzt macht? Scheinbar hat er ihn an einen Freund abgegeben weil er ihm zu langweilig wurde...", meint er nun und ich erstarre. Einunddreißig? War das nicht die Nummer von Riccardo? Vage kommt mir ein Bild von einem Mann vor mein Auge. Relativ groß, gutaussehend... Viele Tattoos und goldbraune Augen. Ein Schauer geht mir über den Rücken, aber ich meine mich daran erinnern zu können, dass dieser Kunde damals Englisch gesprochen hat. Will er mich jetzt zu dem geben? Alleine der Gedanke daran lässt mich zittern und die ersten Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich Riccardo und den Engländer danach mal gesehen hatte... Ich habe Riccardo nicht wiedererkannt.
„Hey... Was ist los?", nehme ich die Frage am Rande wahr, reagiere aber nicht. Erst als ich eine Berührung an meinem Kinn ausmache und zusammenzucke erkenne ich, dass er scheinbar mit mir redet. „Was ist los? Wieso weinst du?", kann ich nun von meinem Vordermann vernehmen und erkenne, dass er sein Handy auf die Seite gelegt hat und sich voll und ganz auf mich konzentriert. „Es tut mir leid... Ich werde es wieder gut machen. Versprochen!", gebe ich schniefend von mir und senke den Kopf wieder. „Was tut dir leid? Was willst du wieder gut machen?", fragt er nun nach und ich schlucke. Wenn ich nur wüsste, was genau ihn so an mir stört... Was ich ändern muss um hier zu bleiben... „A-alles...?", gebe ich daher mit brüchiger Stimme von mir und kann nicht verhindern, dass mir weiter Tränen aus den Augen und über meine Wangen laufen.
Ein seufzen ist zu hören und ich senke meinen Kopf bis auf den Boden. Wieso sagt er nicht einfach, was ich ändern muss? Wieso- Ich werde in meinen Gedanken unterbrochen als ich spüre, wie ich hochgenommen werde. Erschrocken kralle ich mich an ihn und schaue panisch auf. Bringt er mich jetzt raus? Nerve ich ihn zu sehr? Aber entgegen meiner Erwartung setzt er sich mit mir zusammen auf seine Couch. Seine Arme liegen locker aber doch bestimmend um mich und so bleibt mir nichts anderes übrig, als auf seinem Schoß sitzen zu bleiben. Es dauert eine Weile bis sich mein Körper damit abgefunden hat und ich auch nicht mehr weinen muss. Ich kann spüren, wie er nach einiger Zeit seine rechte Hand auf meinen Rücken wandern lässt und mich bestimmend aber doch vorsichtig näher an sich drückt, bis ich Brust an Brust an ihm geschmiegt bin und vorsichtig meine Hände um seinen Hals schlinge. Die letzten Wochen war dies nicht möglich und auch jetzt ist in meinem Bauch noch ein Gefühl der Unsicherheit... Aber das Gefühl, dass sich von meiner Brust ausbreitet ist stärker.
Es ist so beständig, dass ich nicht anders kann und nun doch wieder anfange zu weinen. Aus Erleichterung und Freude aber. Dann erinnere ich mich aber wieder daran, was ich gerade gehört habe und unweigerlich drücke ich mich noch näher an ihn. „Geb mich nicht weg... Bitte!", hauche ich flehend und kneife meine Augen zusammen. Prompt werde ich aber von ihm weggedrückt und mein Kinn wird angehoben. „Schau mich an!", lautet der Befehl und ängstlich hebe ich meinen Blick in den seinen. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich dich weggebe?", werde ich nun gefragt und schniefe einmal. „I-ich... Die letzten T-tage... Wie Sie sich mir gegenüber verhalten h-haben... Und dann jetzt d-das Gespräch. Bitte... Ich- Es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht belauschen und ich werde es ni-„ „Julian! Stop!"
Mit offenem Mund starre ich ihn an und versuche zu erkenne, was ich dieses Mal falsch gemacht habe. Mister Baranow mustert mich mit zusammengekniffenen Augen und seufzt erneut. „Okay. Wir müssen ein für alle Mal reden und das aus der Welt schaffen. So geht das nicht weiter.", erklärt er nun und ich schlucke. Was meint er? „Du musst keine Angst haben. Es ist alles gut.", beginnt er und ich senke langsam meinen Kopf. „Die letzten Wochen waren nicht gut durchdacht. Weder von dir, noch von mir aber die Schuld liegt vor allem an mir. Ich habe gesehen, dass dich irgendetwas beschäftigt und habe dich gefragt... Und nur weil du gesagt hast, dass du gerade nicht darüber reden kannst, hätte ich es nicht einfach ignorieren dürfen. Als du das gesagt hast, habe ich das Thema einfach abgehackt und mich in meine Arbeit gestürzt, anstatt den Kontakt zu dir zu suchen und dir die Sicherheit zu geben, die du gebraucht hättest. Und dass ich dann an dem Tag so mies gelaunt war und das auch noch an dir ausgelassen habe, war absoluter Müll von mir. Du musst wissen, ich habe dich die ganze Zeit im Auge behalten. Als du abgehauen bist, habe ich dich auf den Überwachungsbildern gesehen und jetzt im Nachhinein war es der größte Fehler meine Wut weiter aufzustauen. Delta hat mir auch schon die Leviten gelesen... Ich habe mir keine Sorgen um dich gemacht, weil ich in mir wusste, dass du wieder kommen wirst... Zumal Finn dich nicht aus den Augen lassen durfte. Als du dann aber wirklich wieder gekommen bist und ich dich gesehen habe, war meine Wut nur noch größer. Nicht auf dich. Aber auf die ganze Situation... Und ich lasse es natürlich an dir aus. Das ist mein Fehler gewesen. Das tut mir leid... Und es tut mir leid, dass ich es erst jetzt thematisiere. Ich hasse es, mich entschuldigen zu müssen und nachdem nach deiner Strafe kein Wort gefallen ist, dachte ich das es sich von alleine wieder legt... Aber jetzt sehe ich, dass es das nicht tut.", sagt er und ich spüre, wie ein Teil meiner Anspannung von mir abfällt.
„Ich sehe, dass dich die letzten Tage etwas begleitet hat... Ist es nur die Angst, dass ich dich weggeben könnte, oder ist da noch etwas anderes?", fragt er nun und ich verenge meine Augen. „nur...?" hauche ich leise und presse meine Lippen aufeinander. Er findet es eine Lappalie, dass ich panische Angst davor habe, von hier... Von ihm weg zu müssen? Alleine gelassen zu werden? Am liebsten würde ich jetzt meine Arme verschränken und ihn ignorieren... Doch dann schüttle ich den Kopf um diese Gedanken zu verdrängen. Ich weiß genau, dass ich jetzt mit ihm reden muss. Wegen mir. Nicht wegen den Konsequenzen die ich bekommen könnte... Es ist wie Delta es gesagt hat. Wenn ich mit ihm darüber rede, fühlt es sich besser an... Nichts anderes hatte mir mein Psychologe gesagt. „Es sind zwei Dinge. Zum einen... Ja ich habe panische Angst davor, dass Sie mich weggeben... Ich hatte das schon immer und auch wenn mir die Theraiestunden viel gebracht haben, ist die Angst vor dem allein sein und die Angst weggegeben zu werden nie ganz verschwunden. Durch Ihr verhalten, ist das wieder sehr präsent für mich geworden. Und zum anderen die Strafe. Ich... Ich weiß, dass ich nicht abhauen darf und dass diese Flucht das Schlimmste war, was ich hätte tun können... Ich weiß also auch, dass ich dafür eine schlimme Strafe ertragen muss... Aber Sie hatten mir versprochen mich nie wieder alleine zu lassen... Sie hatten mir versprochen den Kerker nie als Strafe einzusetzen, weil es mir durch die Alpträume und den Erinnerungen von dem Unfall damals nicht möglich ist...", ich breche ab und beiße mir auf die Lippen, um nicht mit weinen anzufangen. Ich erinnere mich an die Therapiestunde, als wir der Angst unter der Erde zu sein, auf den Grund gegangen sind. Mister Baranow hatte die ganze Zeit meine Hand gehalten, während der Psychologe eine Erinnerungsreise mit mir gemacht hat. In dem Moment so ziemlich das schlimmste was ich hätte tun können, aber im Nachhinein hat es Licht ins Dunkle gegeben.
Mein Unterbewusstsein hat den Unfall nie richtig verarbeitet und sobald ich nun unter der Erde bin, sei es ein langer Tunnel, eine enge Höhle oder der Kerker... Ich verfalle in Panik. Mein Kopf malt sich aus was passiert, wenn die Decke einstürzt... Wie ich unter der Last zerquetscht werde... Wie ich- Stopp! Ich habe gemeinsam mit Mister Baranow viel gesprochen und der Psychologe hat mir Methoden gezeigt, meine Panik zu unterbinden... Und dennoch hatten wir es damals als rot gekennzeichnet... Die Strafe mit dem Kerker...
„Ich weiß...", murmelt mein Gegenüber nun und ich kann deutlich die Reue in seiner Stimme vernehmen. „Ich habe einen Fehler gemacht... Noch einen... Das war nicht gut von mir... Ich verspreche dir, dass ich das nie wieder tun werde.", meint er nun und ich kann spüren, wie er mir einen kleinen Kuss auf meine Stirn gibt. Doch ich schüttle nur meinen Kopf. „Ich hatte dir vertraut... Ich weiß, dass ich Schuld habe. Das ich einen Fehler gemacht habe und ich trage die Konsequenz dazu... Aber ich habe Angst wieder etwas falsch zu machen. Wer garantiert mir, dass du dein Versprechen nicht wieder brichst? Ich will dir ja vertrauen... Dir glauben... Aber ich habe Angst davor, wieder enttäuscht zu werden.", hauche ich und rutsche nun vorsichtig von seinem Schoß um mich neben ihn zu setzen. Ich bin so erleichtert das ausgesprochen zu haben... Doch die stille die uns nun umgibt, gefällt mir nicht.
„Was soll ich tun? Mehr als es dir zu versprechen kann ich nicht.", entgegnet Franjo nun und ich nicke. „Ich weiß...", murmle ich nur und merke wie sich ein Schatten auf meine Brust legt. „Ich kann es dir nur versprechen und immer wieder wiederholen... Ich werde dich um nichts auf der Welt abgeben. Selbst wenn mir jemand eine Waffe an den Kopf hält! Du gehörst mir ganz alleine!! Das Gespräch vorhin... Dabei ging es um den neuen. Ich wollte dich hier haben, um dir sagen zu können, was mit ihm passieren wird. Ich kann ihn nicht einfach gehen lassen, das ist unmöglich und ich denke das weißt du auch...", meint er nun und ich nicke. Ich bin wahnsinnig erleichtert das zu hören und lehne mich ganz vorsichtig an seine Schulter an. Er wird mich niemals hergeben...
Den restlichen Tag haben wir im Wohnzimmer verbracht und eine Serie weitergeschaut. Ich bin wohl eingeschlafen denn als ich am nächsten morgen aufmache, befinde ich mich in seinem Schlafzimmer im Bett und kann mich nicht daran erinnern, hier her gelaufen zu sein. Müde drehe ich mich um und blinzle einige Male, bis mein Kopf verstanden hat, dass Franjo neben mir liegt und mich betrachtet. „Guten Morgen...", murmle ich leise und lächle etwas. Das gerade fühlt sich gut an... Wie vor unserem Debakel... Aber ich denke, es wird eine ganze Zeit dauern, bis ich mich ihm gegenüber wieder ganz normal verhalten kann...
„Guten Morgen Schlafmütze.", antwortet er nun und ich runzle etwas meine Stirn. „Wir haben schon halb zwölf...", erklärt er nun und ich schaue ihn überrascht an. Normalerweise ist er an einem Samstag um die Uhrzeit schon lange am Arbeiten... Damit wir den Mittag gemeinsam verbringen können. „Schau nicht so. Ich wollte den Morgen mit dir zusammen starten.", erklärt er sich und ich spüre, wie meine Wangen ein wenig warm werden. Wir sind also zusammen aufgestanden und haben geduscht, und sind nun auf dem Weg zum essen in die Halle. „Du wirst heute frei haben und machen können was du willst.", erklärt er mir nun und ich bedanke mich leise. Als ich auf meinem Platz neben ihm sitze und auf mein Essen warte, schaue ich mich um und erkenne am hintersten Tisch die Gestalt von Lukas. Direkt kommt mir der gestrige Abend ins Gedächtnis. Franjo will nicht mich zu dem Engländer geben, sondern Lukas!!
Ich kann spüren wie in mir Panik aufsteigt. Ich kann mich daran erinnern, was der Typ mit Riccardo angestellt hat, das will ich unter keinen Umständen für Lukas! Aber nach unserem letzten Gespräch... Ich weiß nicht was sie die letzten Tage mit ihm gemacht haben. Vermutlich aber nichts Gutes! Dann kommt mir wieder in den Kopf, was dieser Engländer haben will. Er will untrainierte, willensstarke Sklaven die ihm nicht gehorchen... Er hat Riccardo weggegeben, weil er ihm zu langweilig wurde! Wie kann ich Lukas also davon überzeugen, dass er sich brechen lassen muss? Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren, doch es will nichts dabei herauskommen... Ich meine ich kann ja schlecht zu ihm gehen und sagen er soll gebrochen sein, nachdem ich ihm beim letzten mal noch gesagt habe, dass er nie seinen Kampfgeist aufgeben soll. Und je länger ich ihn anstarre, desto größer wird mein Verdacht, dass er alles tut um Franjo zu nerven.
Dann fällt mir wieder ein, was er mich gefragt hatte... Er wollte seine Kette zurück. Scheinbar eine Art Glücksbringer oder so... Vielleicht kann ich das ja irgendwie organisieren und ihm so Gewissheit verschaffen...? Nachdem das Essen beendet wurde, ist Franjo wieder in sein Büro gegangen und ich habe mich über den Hof in die Zentrale begeben. Ich muss herausfinden unter welcher Nummer sie Lukas seine Sachen in den Hallen gelagert haben. Als ich leise klopfe und hineintrete, erkenne ich zu meiner Erleichterung Finn am Hauptrechner. Er runzelt die Stirn als er mich sieht und so gehe ich zu ihm und versuche ihn so unschuldig zu betrachten, wie es mir möglich ist. „Hey Finn.", begrüße ich ihn und hoffe, dass er mir einfach die Antwort gibt, auf die ich hoffe.
„Was willst du kleiner?", werde ich nun gefragt und kann den Zweifel in seiner Stimme hören. „Ich... Ehm... Also du weißt ja, dass ich vor einer Weile in den Hallen war und die Kisten der Jugendlichen gefunden habe... Ich ehm... Ich fand das total interessant zu sehen, was die so alles dabei hatten und frage mich, wie ihr es schafft den Überblick bei den ganzen Dingen zu behalten... Und wieso ihr die Kisten nummeriert.", erkläre ich und hoffe, dass er meinen Hintergedanken nicht heraushören kann. Er mustert mich eine Weile und runzelt seine Stirn. „Wir haben auf dem Speicher eine Liste in der alles eingetragen wird.", meint er dann und ich gehe ein wenig näher zu ihm. „Echt? Kannst du mir mal zeigen wie sowas funktioniert? Ich finde das total cool, wie man mit dem Computer so Dinge strukturieren kann, habe aber selber keine Ahnung...", meine ich dann und starre den Bildschirm an. Doch scheinbar hat er den Schinken noch nicht gerochen, denn er rückt ein wenig auf die Seite und beginnt mir das Programm zu zeigen.
„...Und hier muss man dann nur die Nummer eingeben, die man auf der Kiste hat und tada.... So einfach ist das!", erklärt er gerade und zeigt das anhand eines Beispiels. Dann schließt er die Seite und ich kann eine lange Liste sehen. Schnell überfliege ich die Namen und halte bei dem ersten Lukas an, der mir in den Blick fällt. Drei – eins – null – sieben. „Wow, danke. Das war wirklich interessant!", meine ich und gehe Richtung Ausgang. Drei – eins – null – sieben... Immer und immer wieder wiederhole ich die Nummern und gehe mit schnellen Schritten über den Hof direkt zu den Hallen. Dort angekommen betrete ich sie und folge dem Gang bis zu den Zimmern, die ich entdeckt habe. Ich betrete das erste und gehe die einzelnen Gänge entlang. Nein... Nein.... Nein.... Nach einer Weile habe ich die richtige Kiste gefunden und nehme sie mit vor Aufregung leicht zitternden Händen aus dem Schrank. Vorsichtig stelle ich sie auf den Boden und öffne den Deckel. Ich kann eine Jeansjacke, ein Shirt und eine Hose herausnehmen. Dazu ein schlichtes Handy, einen Geldbeutel und- Eine Kette! Das muss sie sein. Vorsichtig nehme ich diese heraus und betrachte den Anhänger. Es ist ein Metallplättchen auf dem sein Name, sein Geburtsdatum und seine Blutgruppe sehen. Ich meine mich an einen Film erinnern zu können, in dem die Soldaten auch solche Ketten getragen haben...
Die Kette stecke ich in meine Hosentasche, ehe ich die Kiste wieder verschließe und an den Platz zurückstelle, von der ich sie geholt habe. Dann mache ich mich auf den Weg zurück in Franjos Reich.Dort angekommen gehe ich in meinem Zimmer auf und ab. Wie soll ich die Marke Lukas geben, ohne das sie ihm gleich wieder abgenommen wird!? Ich überlege und überlege... Und dann fällt mir eine Sache ein. Jeder Sklave wird zu Beginn des Kaufgesprächs vorbereitet und bekommt dabei ein neues Halsband. Was, wenn ich die Marke in das Leder des neuen Halsbandes einarbeite? „Julian?! Bist du da?", kann ich die Stimme von Franjo von unten hören und halte in meiner Bewegung inne. Schnell gehe ich zur Tür und schaue hinunter. „Ja?", antworte ich und höre, wie er zur Treppe kommt. „Helf doch Delta eben beim Putzen der Wohnung. Ich erwarte morgen einen Kunden.", eröffnet er mir und ich starre ihn mit großen Augen an. „Morgen schon?! Ehm.. Ich meine Ja Sir.", und damit drehe ich mich schnell um und gehe in mein Zimmer zurück. Morgen schon? Oh je... Aber nun gut.
Es dauert den ganzen Nachmittag und Abend bis Delta und ich mit der Wohnung soweit fertig sind und das ganze geputze hat mich wirklich müde gemacht. Doch an schlaf ist noch nicht zu denken. Noch muss ich das Halsband für Lukas präparier... Also gehe ich schnell in sein Büro und dort zu einem der Schränke. Franjo ist gerade zur Abendbesprechung in der Zentrale und so kann ich in Ruhe und vor allem unbemerkt ein Halsband nehmen. Ich suche mir ein schlichtes schwarzes Band aus, an dem ein paar Ketten zur Zierde befestigt sind. Damit gehe ich schnell wieder in mein Zimmer und setze mich an meinen Schreibtisch. Zum glück hatte ich mir vor einigen Monaten ein paar Utensilien zum Nähen beschaffen dürfen. Konzentriert arbeite ich mich Stück für Stück vor und schneide mit einer kleinen Schere de äußerste Haut weg. Dann nehme ich die Kette und löse die Marke vom Band. Das Band kann ich unmöglich mit in das Leder nähen.
Es dauert länger als gedacht, doch als ich schlussendlich fertig bin, betrachte ich mein Werk zufrieden. Es sieht wirklich gut aus und wenn man nicht weiß, was ich gemacht habe, fällt es nicht einmal auf. Auch die Kette konnte ich integrieren und zu den anderen Ketten an das Band knüpfen. Als ich aber auf die Uhr schaue, erstarre ich. Es ist schon viertel vor zwei! Also lege ich das Halsband in meine Schublade und gehe schnell zu Bett. Kaum liege ich in meinem warmen und kuscheligen Bett, bin ich auch schon eingeschlafen. Auch wenn man meine Träume nicht gerade als schlaffördernd betiteln kann.
Als ich das nächste Mal meine Augen öffne, ist es um mich schon sehr hell. Die Sonne strahlt in mein Zimmer und lässt mich blinzeln. Einen Moment bin ich noch sehr verschlafen, dann aber richte ich mich schnell auf. Lukas! In Windeseile ziehe ich mir meine Klamotten über und sprinte schon fast die Treppe hinunter. Unten angekommen gehe ich schnell in das Wohnzimmer und sehe Franjo auf dem Sessel sitzen. „Auch mal wach?", begrüßt er mich und ich kann sein Grinsen förmlich spüren. „Ich... Konnte nicht schlafen Sir... Ehm...", gebe ich die Antwort und schaue auf die Uhr. „Was ist los?", hackt er nun nach und ich wende meinen Blick wieder zu ihm. „Ich würde Lukas gerne fertig machen... Um mich zu verabschieden...", erkläre ich ihm und sehe, wie er seine Augen zusammenzieht. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre.", äußert er nun seine Bedenken, doch ich gehe schnell zu ihm und knie mich vor ihn. „Bitte Sir... Ich... Ich muss das einfach tun! Bitte!", flehe ich ihn an und schaue ihn mit riesigen Augen an.
Einen Moment denke ich, er weißt mich ab, dann aber seufzt er. „Ich werde ihn in einer halben Stunde zum duschen abholen und anschließend wird er eine Zeit bis der Kunde kommt hier im Wohnzimmer sein. Ich möchte nicht, dass ihr euch seht. Aber dafür wirst du ihn fertig machen dürfen. Da hast du in überwachter und begrenzter Zeit die Möglichkeit dich zu verabschieden.", eröffnet er mir nun und ich starre ihn sprachlos an. Dann nicke ich aber schnell und senke meinen Kopf. „Vielen Dank Sir."
Und so kommt es, dass ich mich wieder auf mein Zimmer begebe und unruhig auf und ab gehe. Wieso darf ich nicht schon früher mit ihm sprechen? Wieso... Aber nein. Ich sollte mir darüber jetzt keine Gedanken machen und nur darauf achten, dass ich Zeit bekommen werde. Es dauert und dauert doch irgendwann kann ich die Stimme von Franjo hören. „Delta zu mir!", lautet der Befehl und ich bleibe hinter meiner Zimmertür stehen. Was will er denn jetzt von Delta? Leise schleiche ich mich die Treppe hinunter und sehe sie im Wohnzimmer verschwinden. Auch wenn ich das nicht darf... Ich muss wissen, was los ist. Also schleiche ich mich weiter zum Wohnzimmer und Spickel hinein. Ich kann Lukas auf dem Kissen an der Wand neben dem Fernseher ausmachen und sehe, wie er ins Leere starrt. Dann kann ich aber auch ein scharfes Einatmen hören und zucke zusammen. Hat mich Franjo gesehen? Doch als ich meinen Blick in die Richtung wende sehe ich etwas vollkommen anderes.
Franjo sitzt auf dem Sofa und zwischen seinen Beinen kann ich Delta sehen. Ich sehe, wie er ihren Kopf immer wieder vor und zurück bewegt und kann nun auch erkennen, dass das schwere Atmen und leise Stöhnen von ihm kommen. Unwillkürlich wird mir warm und ich wende mich schnell ab.
Das letzte Mal, das wir intim wurden ist schon viel zu lange her und das merke ich in diesem Moment. Schnell schüttle ich meinen Kopf. Ich muss diese Gedanken loswerden. Ich habe keine Zeit dafür! Wie von alleine führen mich meine Schritte in das Badezimmer in welchem ich mich schnell von meinen Klamotten befreie und in die Dusche trete. Ohne weiter nachzudenken drehe ich das Wasser auf kalt und mache es an. Ich unterdrücke mir meinen überraschten Aufschrei und beiße die Zähne zusammen, doch das kalte Nass erfüllt schnell seinen Zweck. So schnell wie ich in der Dusche war, so schnell gehe ich nun wieder raus und hülle mich in ein weiches Handtuch. Meine Zähne beben leicht, doch das ignoriere ich und trockne mich schnell ab. Dann nehme ich meinen schwarzen Bademantel und gehe mit diesem um meinen Körper hinauf in mein Zimmer. Gerade habe ich meine Boxershort angezogen, da klingelt mein Telefon. Also gehe ich ran und bekomme von Franjo den Befehl, Lukas jetzt fertig zu machen. Also nehme ich das Halsband und stecke es in die Tasche des Bademantels und gehe schnell hinunter. Gerade als ich ins Wohnzimmer treten will, werde ich an meinem Arm von Franjo, der hinauskommt, aufgehalten. „Ich will ihn komplett gefesselt mit Knebel haben. Und denk dran, ich sehe euch.", meint er und ich kann hören, dass er angespannt ist. Dann lässt er von mir ab und ich gehe schnell in das Zimmer. Denkt er denn immer noch, dass Lukas und ich wie Riccardo und ich zueinander stehen oder wieso vertraut er mir nicht!?
Ein kurzer Blick in den Raum verrät mir, dass Lukas auf dem Sofa sitzt. Seine Augen sind gerötet und seine Wangen schimmern im Licht der Sonne die in das Zimmer fällt. Er hat also erst gerade eben geweint. Dennoch presse ich meine Lippen aufeinander und gehe stumm zu ihm. ‚Denk dran, ich beobachte dich!' „Ich b-bin so f-froh dich z-zu~" – „Sei leise", unterbreche ich ihn direkt und verfluche mich innerlich gerade selbst. Lukas schaut mich wie erstarrt an und ich kann die Unsicherheit in seinen Augen nur zu gut sehen. Dann gehe ich aber hinüber zu dem Schrank, in dem die Utensilien gelagert werden und suche mir die passenden Dinge heraus. Dann gehe ich zu ihm und lege die Dinge neben ihm ab. Zuerst das Halsband. Stumm öffne ich also mit dem Universalschlüssel das Schloss und lege das Metallband auf die Seite. Innerlich seufzend beobachte ich, wie Lukas sich automatisch an die Stelle fasst, an der man noch einen roten Abdruck sehen kann. Ich kann mich nur zu gut an meine Anfangszeit erinnern und das seltsame Gefühl, was ich aber mittlerweile ganz gut finde.
Ich sehe, wie sich auf seinem Gesicht Erleichterung und Freude abzeichnet und lege ihm stumm das neue Halsband an. Ganz vorsichtig, aber dennoch bestimmend, nicht das Franjo in die Bilder etwas hineininterpretiert. „Wieso?", haucht er und ich kann einen großen Vorwurf in seinen Augen sehen. Ohne wirklich darüber nachzudenken gebe ich ihm eine leichte Ohrfeige. Es ist doch nicht meine Schuld, dass er- Doch... Oder? Ich wende mich mit meinem Blick von ihm ab, kann seinen Vorwurf und die Trauer nicht weiter ertragen. Vorsichtig bringe ich ihn auf den Boden und nehme seine Hände auf seinen Rücken. Dort fixiere ich sie mit Ledermanschetten. Lukas lässt alles über sich ergehen und starrt ausdruckslos den Boden an... Eigendlich genau das, was er beim Käufer auch machen soll... Nur wird er sich dort zur Wehr setzen, wenn ich ihn nicht anders besinnen kann... Ich ziehe ihm vorsichtig seine Jogginhose aus, da ich genau weiß, dass ich sonst Ärger bekomme. Der Kunde soll ihn in der Panty sehen, dir irgendwie eine Art Markenzeichen von Franjo geworden ist... Alle Jungs müssen so eine tragen, wenn sie verkauft sind oder bei der Show an Weihnachten zur Demonstration auf die Bühne müssen... Dann bringe ich Lukas in eine Kniende Position, fixiere seine Füße mit Manschetten und dann die Manschetten der Hände mit denen der Füße. Die vollkommene Bewegungsunfreiheit mit wenig Utensilien.
Dann lege ich meine Finger unter sein Kinn und bringe ihn dazu mich anzusehen. Ich kann aber in seinen Augen nichts als Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit sehen und merke, wie sich meine Brust zusammenzieht. „Es tut mir Leid... Er hat es befohlen. Gleich wird ein Käufer kommen... Stell dich bitte komplett unterwürfig... Wenn nicht, wird er dich mitnehmen und das wird deine Hölle. Es wird schlimmer als hier und er scheut nicht davor, seinen Sklaven in jeder freien Minute zu ficken. Bitte glaub mir.... Bitte...", wispere ich leise und sehe, wie sich nichts in Lukas Augen ändert. Dann eben anders... „Bitte glaub mir. Ich... Ich habe deine Kette gefunden und...", meine ich nun und zögere einen Moment. Da aber Lukas mich nun etwas interessierter mustert fahre ich mit leiserer Stimme fort. „Ich habe sie in das Halsband, das du gerade trägst genäht. In dem Leder ist der Anhänger versteckt. Du hättest die Kette nie zurückbekommen... Bitte vertrau mir... Und verrate mich nicht. Er würde mich umbringen... Stell dich jetzt einfach gebrochen und ~". Weiter komme ich aber nicht, da die Tür hinter mir aufgeht und ich mich direkt erschrocken von Lukas löse. Mit gesenktem Kopf und meinen Händen hinter dem Rücken bleibe ich neben Lukas stehen und warte angespannt auf einen Befehl.
„Wie ich sehe bist du gut zurechtgekommen. Wieso trägt er keinen Knebel?", fragt mich Franjo und ich hebe meinen Blick. „Er hat sich geweigert Sir. Lasst doch den Käufer es versuchen, dann wird er sehen, dass Sieben widerspenstig ist.", antworte ich ihm und spüre den verwirrten Blick von Lukas auf mir. Doch schnell werfe ich ihm einen vielsagenden Blick zu und er versteht. Ich senke meinen Blick wieder und gehe einige Schritte auf die Seite. Zu dem Kissen, auf dem Lukas vor wenigen Minuten noch saß... Von hier aus kann ich beobachten wie Franjo nun Lukas anschaut, der ihm einen provozierenden Blick zuwirft. Genau... Provozier ihn jetzt noch ein wenig und dann stell dich komplett gebrochen... Dann kann ich seine belustigte Stimme hören und atme erleichtert durch. „Oh er wird einen Spaß mit dir haben..." In dem Moment klopft es auch schon an der Tür. Das muss Ace sein, der den Käufer zu uns bringt. Unsicher trete ich mit dem Rücken bis an die Wand und erinnere mich noch gut an unsere letzte Begegnung. Der Mann ist mir nicht geheuer... Als ich aber den ängstlichen Blick von Lukas auf mir spüre, schenke ich ihm ein warmes Lächeln und nicke leicht.
Die Tür geht auf und ein Mann tritt herein. hat mehrere offensichtliche Tattoos und zeigt diese durch ein weit ausgeschnittenes Tank top. Darüber trägt er eine schicke Jeansjacke und ich presse meine Lippen aufeinander. "Good afternoon, Sam. I'm glad to see you here! I already told you over the phone, I have the perfect slave for you. Unruly, fear of touch, pain and darkness. Isolation is a great weapon against him ... ", beginnt Franjo und ich schaue zu Lukas, welcher wie erstarrt den Boden betrachtet. Dann kann ich ein raues Lachen hören und wende meinen Blick wieder zu den Erwachsenen. Immer darauf bedacht unbemerkt im Hintergrund zu sein. Dann kann ich beobachten wie der Engländer langsam auf Lukas zugeht und sich den Knebel der noch immer unberührt neben ihm liegt, in die Hand nimmt. Ich kann sehen, wie Lukas mir einen unsicheren Blick zuwirft und ich öffne als Zeichen meinen Mund. Und er versteht.
Kaum berühren die Fingerspitzen des Engländers sein Kinn, hebt er seinen Kopf etwas an und öffnet seinen Mund. Ohne sich zu wehren lässt er zu, dass der Knebel hinter seinem Kopf geschlossen wird. Dann senkt er seinen Blick wieder und der Engländer tritt seufzend einen Schritt von ihm zurück. "I do not know what's going on ... Really! I just saved him from a nervous breakdown just because he was watching a blow. He defends himself and is not educated. I also do not understand ~ ", äußert sich Franjo nun und ich muss leicht schmunzeln. Ist dieser Engländer womöglich die einzige Person im ganzen Universum, vor dem er Respekt hat? Er klingt ja fast schon panisch... Kaum schüttelt er den Kopf, verstummt Franjo. Und ich? Ich beobachte jede kleine Bewegung die der Engländer macht. Gerade streicht er vorsichtig über Lukas Schulter und sorgt dafür, dass dieser ein wenig den Kopf anhebt. Wirklich faszinierend wie unterwürfig er sich geben kann wenn man bedenkt, wie widerspenstig er sein kann... Ich schaue zu, wie er nun Lukas Kinn erneut etwas anhebt und als sich ihre Blicke treffen, ist es wie als ob die Zeit einen Moment stehen bleibt.
Dann streicht der Engländer durch Lukas seine Haare und dieser drückt sich ihm ein wenig entgegen. Diese Reaktion lässt den Engländer aufseufzen und von Lukas abwenden. Dieser senkt direkt wieder seinen Kopf und schweigt noch immer. „I'm disappointed. This is probably the most educated slave you have ever offered me. He will bring you a nice sum, but not with me.", meint der Engländer an Franjo gewandt und dieser nickt. Dann wendet er sich wieder zu Lukas und fährt ihm noch einmal durch die Haare. Er beugt sich nahe zu ihm und ich meine etwas zu hören, doch ich kann beim besten Willen nicht ausmachen, was es ist. Dann schaue ich zu, wie er den Knebel wieder löst und Lukas einen Moment schmatzt. Das Gefühl kenne ich nur zu gut... Dann hebt er seinen Blick wieder an und ich starre ungläubig zu ihm. Was macht er denn?!
„The pleasure is all mine, sir. I... I hope you have a pleasant stay. If you have any other requests, you're welcome to turn to me, sir.", kann ich Lukas seine Stimme vernehmen und starre ihn überracsht an. Das habe ich nicht erwartet. Doch der Engländer schüttelt nur den Kopf und meint, im Gegensatz zu dem Tonfall den er bei Franjo benutzt, in einem sanften Tonfall: „It's all alright babyboy. I won't stay longer and leave today, but thanks for asking." Dann beugt er sich noch einmal kurz zu Lukas, ehe er sich noch einmal an Franjo wendet. Er meint irgendwas von wegen, das nächste Mal erwartet er mehr oder so... Aber so genau höre ich ihm nicht zu, da ich mich viel zu sehr auf Lukas fixiere. Dieser kniet nun wieder mit gesenktem Kopf da und wartet.
Ich sehe zu, wie der Engländer und Franjo das Zimmer verlassen und gehe mit einem breiten Grinsen zu Lukas. „Wow... Ich hätte es nicht besser geschafft...
Dieser hebt den Kopf und ich kann sehen, wie unsicher er ist. Gerade öffnet er seinen Mund und ich erwarte eine Frage, doch da kann ich hinter mir die Tür aufgehen hören und sehe, wie er den Kopf wieder senkt. „Was sollte das!?", kann ich das knurren von Franjo hinter uns hören und weiche ein wenig zur Seite zurück. Dann sehe ich, wie er grob in Lukas Haare greift und ihn an diesen hinaufzieht. Wie erstarrt beobachte ich die Szene, nicht fähig einzugreifen oder mich gar zu bewegen. „I-ich dachte, i-ich soll mich vor d-dem Kunden b-benehmen Sir...", murmelt Lukas leise und ich kann spüren, wie sehr Franjo sich gerade zusammenreißen muss. Dann aber lässt er grob von ihm ab, sodass er auf den Boden fällt und wie ein nasser Sack auf der Seite liegen bleibt und fährt zu mir herum. „Du! Kümmere dich um ihn. Bring ihn auf sein Zimmer und bring ihm Essen!", fährt er mich an und lässt mich mit einem kurzen „Ja Sir." Antworten.
Daraufhin geht dieser mit schnellen Schritten hinüber zu seinem Schreibtisch und setzt sich hin. Langsam und noch ein wenig paralysiert gehe ich zu Lukas und öffne Schritt für Schritt die Fesseln, die ich vorhin erst angebracht habe. Kaum habe ich diese gelöst und verräumt, ziehe ich Lukas vorsichtig auf die Beine und gehe mit ihm aus dem Zimmer. Kaum ist die Tür ins schloss gefallen, umarme ich ihn und spüre, wie ein großer Klotz der Anspannung von mir fällt. „Wow. Ich hätte es nicht besser gekonnt und bin so froh! Du hast die richtige Entscheidung getroffen!", hauche ich leise und ziehe ihn dann durch das Haus, über den Hof und in den Teil mit den Sklavenräumen, wo auch Lukas seinen Raum hat. In seinem Zimmer angekommen drücke ich ihn auf sein Bett, dass er sich gemütlich hinsetzen kann. Nach dem langen knien, tut das bestimmt gut und ich spüre eine unfassbare Erleichterung und Freude über die Tatsache, dass mein Plan funktioniert hat.
Vor lauter überschüssiger Energie juble ich leise und drehe mich vor Freude im Kreis, doch dann halte ich verdutzt inne. Von ihm kommt so gar keine Reaktion. „Wieso sagst du denn nichts?", frage ich daher und sehe nur, wie er mich monoton anschaut und dann mit seinem Blick in die Ecke des Raums deutet. Auch ich wende meinen Blick ab und sehe direkt in die Kamera, die seinen Raum filmt. Etwas erschrocken weite ich meine Augen. Diese scheiß Dinger vergesse ich andauernd... Ich hoffe nur, dass Franjo das nicht gesehen hat... „Das vergesse ich immer... Ich geh dein Essen holen...", meine ich kurz angebunden und verlasse sein Zimmer. Mit schnellen Schritten gehe ich durch die Gänge und direkt zum Essraum. Dort gehe ich zu der Seite, an der das Essen aus der Küche gegeben wird. „Eine Portion für gutes Benehmen. Auftrag vom Boss.", meine ich mit fester Stimme und sehe, wie das Mädchen, das gerade den Service leitet mir einen kurzen Blick zuwirft, ehe sie meinem Befehl nachkommt und mir einen Teller mit leckerem Essen reicht.
Mit diesem gehe ich aus dem Raum und direkt zu Mister McMillan. Soweit ich mich erinnern kann bekommt Lukas noch immer Schmerzmittel und Antibiotika wegen der gebrochenen Rippe. Also besorge ich mir eben jenes und mache mich dann endlich wieder auf den Weg zu ihm. Als ich aber in sein Zimmer gehe, sehe ich, dass er auf seinem Bett eingeschlafen war. Ein sanftes Lächeln legt sich auf meine Lippen als ich an sein Bett trete, den Teller auf den Nachttisch stelle und ihn vorsichtig an seiner Schulter wachrüttle. Zuerst zuckt er zurück und macht sich klein, dann aber erkennt er mich und entspannt sich. Ich setze mich zu ihm auf sein Bett und deute auf sein Essen.
„Ich habe dir dein Essen dabei. Das Schmerzmittel ist darin... Lass es dir schmecken!", meine ich und beobachte, wie er den Eintopf mit Linsen mustert. Dann hebt er seinen Blick und ein Lächeln ist zu erkennen. „Weißt du, dass das zu meinen Lieblingsspeisen gehört?", fragt er mich und ich grinse nur noch mehr. „Nein, aber jetzt schon!". Ich schaue zu, wie er seinen Teller lehrt und sich anschließend bei mir für das Essen bedankt. „Danke!" Dann verabschiede ich mich von ihm und laufe gut gelaunt über den Hof und zurück in das Reich von Franjo. Doch kaum betrete ich dieses, kann ich die dicke Luft spüren. Er ist wohl noch immer sauer, dass der Verkauf nicht so geklappt hat wie gewünscht. Mit kleinen Schritten gehe ich langsam ins Wohnzimmer und sehe, dass er noch immer an seinem Schreibtisch sitzt und konzentriert auf den Bildschirm seines Computers starrt.
Langsam gehe ich zu ihm und lasse mich neben dem Tisch auf die Knie sinken. Er tippt eine Weile weiter, dann seufzt er und dreht sich mit dem Stuhl zu mir um. „Du warst das, oder?", fragt er, klingt aber schon sehr überzeugt und eher rhetorisch. Ich hebe kurz meinen Blick, wende ihn dann aber wieder auf den Boden. „Ich weiß nicht, was sie meinen Sir...", murmle ich leise und beiße mir auf meine Lippen. Ist er mir jetzt etwa böse? Bekomme ich Ärger? Ein Seufzen ist zu hören. „Ich habe gesehen das du in den Lagerräumen warst... Und Finn hat mir berichtet, dass du dich sehr für deren Ordnungssystem interessiert hast. Drei – Eins – Null – Sieben? Sagt dir das etwas?", fragt er nun und wieder bin ich mir sicher, dass er die Antwort schon kennt. Mir gefällt es ganz und gar nicht, in welche Richtung das Gespräch gerade geht.
Langsam nicke ich. „Ich will, dass du mir in Worten antwortest. Das weißt du.", meint er dann aber tadelnd und ich schlucke. „J-ja Sir...", murmle ich dann und mache mich ein wenig kleiner. „Was hast du gemacht?", fragt er nun und ich schlucke schwer. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es schon weiß? Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich riesen Ärger bekomme? „Ich... ich habe einen Anhänger gesucht...", murmle ich daher leise und beiße mir auf meine Unterlippe. Wieder ist ein Seufzen zu hören und ich versuche das Zittern in meinem Körper zu unterdrücken. „Was hast du damit gemacht?", lautet die nächste Frage und ich rücke unruhig ein wenig zurück. „I-ich habe ihn... In e-eines der H-halsbänder genäht und ihm a-als ich ihn fertig gemacht habe gegeben...", antworte ich mit leiser und brüchiger Stimme. Ich kann erneut ein seufzen hören und wie er etwas murmelt, ehe er seine Stimme wieder erhebt: „Du weißt, dass es strickt gegen die Regeln ist, den Sklaven ihre persönlichen Dinge wiederzugeben?"
Wieder nicke ich und setze ein leises „Ja Sir" hinterher. Wie von alleine spannt sich mein Körper noch mehr an und ich weiche noch ein wenig mehr zurück. „Wieso hast du das getan?", fragt er nun und ich schüttle leicht meinen Kopf. „I-ich weiß es n-nicht...", hauche ich leise als Antwort und kämpfe mit meinen Tränen. Ich will jetzt nicht weinen. „Hey, schau mich an Julian.", meint er nun und klingt nicht mehr ganz so... So wütend wie zuvor. Langsam hebe ich meinen Kopf und kann in sein Gesicht schauen. Zumindest durch einen verschwommen Schleier der die Tränen zu verschulden hat. „Ich werde in der Situation keine Ausnahme machen und dieses Verhalten bestrafen.", meint er nun und ich starre ihn ängstlich an. Nicht in der Lage zu antworten. Langsam reagiert aber mein Körper und ich nicke, ehe ich meinen Kopf wieder senke und die Augen schließe. Habe ich etwas anderes erwartet?
Plötzlich kann ich seine Hand auf meiner Schulter spüren und halte meinen Atem an. „Schau mich an, wenn ich mit dir rede Julian." Erneut hebe ich meinen Blick und schaue ihn an. Ich sehe, wie er mich mustert und erneut seufzt. „Du hast die Wahl. Entweder werde ich Nummer sieben das Halsband abnehmen, oder du wirst zehn Schläge auf die Finger bekommen, dafür dass du die Gegenstände der Sklaven durchsucht und den Anhänger an dich genommen hattet.", eröffnet er mir nun und ich starre ihn fassungslos an. Dann aber schüttle ich meinen Kopf. „Ich n-nehme die Strafe auf mich... Sir...", hauche ich und muss wieder meinen Blick abwenden. Doch ich spüre, wie er sich von seinem Stuhl erhebt und mich an die Hand nimmt. Ich stehe also auf und lasse mich von ihm führen. Je weiter wir laufen, desto schneller wird mein Puls und desto mehr verengt sich meine Brust. Als wir dann die Treppe hinauf gehen und ich sehe, dass wir in unser Spielzimmer gehen, setzen Magenschmerzen und Übelkeit ein.
Beruhig dich... Er hat gesagt zehn Schläge auf die Finger... Nicht mehr. Das ist okay. Das ist angemessen. Das- „Setz dich hin...", befiehlt er leise und deutet auf das Bett. Langsam lasse ich mich auf diesem nieder und starre auf meine Finger. Die Situation erinnert mich gerade sehr stark an damals, als ich mein Kuschelhasen von dem Regal neben dem Fernseher nehmen wollte und mir mein Handgelenk verstaucht hatte. Auch damals hatte ich eine panische Angst vor der Strafe. Aber anders als jetzt... Damals war ich vollkommen eingeschüchtert von Franjo und habe einen Schalter umgelegt, den ich lange Zeit nicht genutzt habe... Aus dem Augenwinkel kann ich sehen, wie Franjo an der Wand entlang geht und einen Gegenstand nimmt, ehe er mit diesem zu mir kommt.
„Fünf Schläge auf jede Hand. Zähl mit und bedanke dich.", lautet der Befehl und er hebt seine Hand in mein Blickfeld. Langsam reiche ich ihm meine rechte Hand und lege sie in der seinen ab. Dann spüre ich auch schon, wie er mir mit dem Gegenstand über meinen Handrücken streicht und kurz darauf den ersten Schlag setzt. Überrascht ziehe ich die Luft ein, da der prickelnde Schmerz sehr überraschend kam und gebe dann den gewünschten Satz von mir. „Schlag eins, danke Sir.", hauch ich und presse meine Lippen aufeinander. So geht es weiter und nach fünf Schlagen pocht mein Handrücken und die ersten Tränen rennen mir über meine Wange. Dann reiche ich ihm zitternd auch meine zweite Hand und lasse auch die restlichen Schläge über mich ergehen. „Z-zehnter Schlag, danke Sir...", gebe ich zitternd von mir und ziehe meine Hand direkt nahe zu mir, als er sie frei gibt. Beide Hände pochen verrückt und senden eine prickelnde Hitze durch meinen Körper. Ich kann spüren, wie sich Franjo neben mir auf das Bett setzt und vorsichtig seinen Arm um mich legt, ehe ich mich auch schon weinend an ihn drücke.
Die kommenden Stunden haben wir fast stumm verbracht. Wir brauchten keine Worte. Nachdem ich mich beruhigt hatte, sind wir gemeinsam zurück in das Wohnzimmer gegangen und haben uns dort auf der Couch einen Film angeschaut. Irgendwann bin ich dann auch eingeschlafen. Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffne, befinde ich mich in seinem Bett und schaue mich verschlafen um. Es ist noch dunkel draußen und die Uhr auf dem Nachttisch zeigt an, dass wir erst halb sechs haben. Also beschließe ich leise aufzustehen und ein Frühstück für uns vorzubereiten. Leise summend gehe ich also in die Küche und richte ein wenig Obst und das Brot mit verschiedenen Aufstrichen. Dann stelle ich mich an die Balkontür und schaue hinaus in die Morgendämmerung. Mein Spiegelbild ist nur ein kleines bisschen zu erkennen, und dennoch sehe ich direkt die Bewegung hinter mir.
„Guten Morgen Sir.", meine ich und drehe mich lächelnd zu ihm um. Er erwidert dies und schaut dann zum Esstisch. „Wie lange bist du schon wach?", fragt er und ich schaue zur Uhr. „Etwa eine dreiviertel Stunde~", meine ich und gehe zu ihm, nur um meine Arme um ihn zu legen. Die Strafe gestern und sein Verhalten danach... Die Zweisamkeit... Das hat eine Sehnsucht in mir geweckt. Die letzten Wochen waren so einsam und... Distanziert und dann das mit meiner Flucht und dieses seltsame Gefühl... Ich habe zwar noch immer große Angst vor der nächsten Strafe oder davor, dass er sein Versprechen brechen könnte, doch es ist anders als zuvor. Ich möchte wieder in seiner Nähe sein. Am liebsten nicht von seiner Seite weichen. Er erwidert die Umarmung und ich kuschle mich so noch näher an ihn.
Nach einer Weile lösen wir uns und essen unser Frühstück. Anschließend hat er mich mit in sein Büro genommen und ich durfte bei ihm sitzen und etwas malen. So verging der Tag und die nächste Woche. Ich war quasi rund um die Uhr bei ihm, wir haben viel gekuschelt und waren gestern sogar mit einer leichten Session im Spielzimmer. Heute ist schon wieder Samstagabend und ich döse auf dem Kissen hinter seinem Schreibtisch. „Julian. Ich möchte das du morgen bei Finn in der Zentrale bist. Ein Käufer wird vorbeikommen.", meint er dann und ich nicke verschlafen. Soll mir recht sein. Und so geht auch dieser Tag zuende und ich schlafe in seinen Armen ein.
Am nächsten morgen gehe ich leise summend duschen und ziehe die Klamotten an, die mir Franjo bereitgelegt hat. Anschließend gehe ich zu ihm in sein Büro und setze mich frech einfach auf seinen Schoß. Er legt seine Arme um mich und kneift mir in den Arsch. „Was hatte ich zu dem Thema gesagt~", haucht er nahe an mein Ohr und ich grinse ihn an. „Ich soll Sie bei der Arbeit nicht stören~", schnurre ich zurück und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Er lacht leise auf und schiebt mich ein wenig näher an sich, um an mir vorbei wieder an seine Tastatur zu kommen. „Ich würde gerne weiter auf dein Angebot eingehen, aber ich muss dich jetzt zu Finn bringen und die Slaven vorbereiten lassen.", meint er amüsiert und ich kann spüren, dass sein Körper das nicht gut findet.
Grinsend setze ich mich ein wenig auf und drücke dabei bewusst meine Hüfte an seine Mitte. Dann schaue ich ihn mit einem Schmollmund an. „Aber Sir~~" Direkt vernehme ich ein leises knurren und spüre, wie er sich unter mir anspannt. Doch dass er dann zurück rollt und mich mit einer schnellen und gezielten Bewegung zwischen seinen Beinen auf die Knie bringt, überrascht mich doch ein wenig. „Jetzt hast du etwas zu erledigen~", haucht er und drückt meinen Kopf etwas mehr in Richtung seines Schritts. Nur zu gern komm ich dieser Aufforderung nach und beginne sein Glied freizulegen. Dann umfasse ich es mit meinen Händen und fahre langsam hoch und runter.
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Ich kann spüren wie er sich anspannt und mich weit auf sich draufdrückt, dann kann ich spüren wie er zu seinem Höhepunkt kommt und sein Saft meine Kehle hinunterläuft. Schwer atmend lässt er von mir ab und ich ziehe mich langsam von ihm zurück. Dann lecke ich mir einmal über meine Lippen um auch wirklich alles zu erreichen, ehe ich ihn unschuldig anschaue. „War ich ein braver Sklave~?", schnurre ich leise und beiße mir auf meine Unterlippe. Er schaut mich an und ich kann sehen, wie er amüsiert seine Mundwinkel verzieht. „Ein braver Sklave? Wie kam es denn dazu...", beginnt er und lacht dann leise. „Keine Angst, du wirst belohnt. Aber du muss warten bis der Kunde weg ist. Dann kann ich mir die Zeit nehmen, die ich brauche!"
Und damit steht er auf und richtet seine Klamotten. Ich schaue ihn etwas verstimmt dabei zu, denn im Gegensatz zu ihm habe ich mein Problem noch und es ist nicht gerade angenehm... Zumal ich nur eine dünne Spitzenpanty anhabe und dadurch der Stoff der Jeans einiges reizt. „Folg mir~", grinst er dann aber und ich stehe wiederwillig auf. „Ich kann es auch alleine machen~", schnurre ich dann provozierend und beobachte aufmerksam, wie sich seine Körperhaltung ein wenig verändert. Doch er sagt nichts und führt mich aus seinem Reich und über den Hof. Doch entgegen meiner Erwartung zu Finn zu kommen und mich da auf dem Klo zum Höhepunkt bringen zu können, bringt er mich in die Halle in der die Ausbildungsräume und duschen sind. Etwas verwirrt folge ich ihm weiter und direkt in eines der Spielzimmer. Nun schlägt mein Herz doch ein wenig schneller und ich spüre, wie meine Hände ganz feucht werden. Was hat er vor?
„Auf den Stuhl~!", befiehlt er und ich gehe mit schnellen Schritten zu diesem. Auf ihm ist eine Massageplatte die ich aus dem Unterricht kenne... „Hose aus...", meint er noch, kurz bevor ich mich setzen kann und so komme ich auch diesem Befehl nach und setze mich nur in der Panty begleitet auf den Stuhl. Dann schaue ich zu, wie er zu einem der Regale geht und dann zu mir tritt. Mit schnellen Handgriffen befestigt er meine Hände hinter meinem Rücken an der Stuhllehne und auch meine Beine, sodass ich nicht von dem Stuhl aufstehen kann. Dann grinst er und streicht meine Wange entlang. „Wenn du ein braver Sklave bist und nicht kommst, bis ich dich hole, werde ich dich belohnen! Sonst wirst du die kommenden Nächte gefesselt und mit Vibrationsplug in deinem Zimmer verbringen~", haucht er nahe an mein Ohr und sendet eine Gänsehaut über meinen Körper. Schnell nicke ich und sehe, wie er sich von mir entfernt und erneut zu dem Schrank geht... Dann nimmt er etwas heraus und im nächsten Moment beginnt die Platte unter mir zu vibrieren.
Es ist ein seltsames Gefühl und ich finde nicht, dass ich jetzt in Gefahr stehe, zum Höhepunkt zu kommen. Auch als Franjo den Raum verlässt und ich auf die geschlossene Tür schaue, fühlt sich alles okay an. Langsam entspannt sich mein Körper also und da bemerke ich es. Wenn ich vollkommen entspannt sitze, sorgt die Fixierung meiner Beine und Arme dafür, dass meine Eier die Vibrationsplatte berühren und ein Schauer geht durch meinen Körper. Dieses Gefühl, diese Art der Berührung und Stimulierung habe ich noch nie gefühlt und so ist es umso intensiver. Leise stöhne ich auf und hebe mein Becken an, sodass die Berührung unterbrochen wird und atme erleichtert auf.
Doch auch diese Position hat einen Hacken. Durch die Tatsache, dass meine Beine ohne Bodenkontakt am Stuhl befestigt sind, ist es sehr anstrengend für meine Bauchmuskeln mich in der Position zu halten. Die zeit vergeht und vergeht und immer wieder versuche ich mein Gewicht ein wenig anders zu verlagern, ohne direkten Kontakt zu der Platte herzustellen. Erleichterung durchströmt mich, als ich sehe wie die Tür aufgeht und Franjo den Raum betritt. Er geht auf mich zu und ich kann sein grinsen sehen. Dann geht er vor mir in die Hocke und fährt mit seiner Hand über die Beule in meiner Panty. „Ngh~", gebe ich keuchend von mir und winde mich ein wenig. Doch zu meiner Erleichterung stellt er die Vibration aus. „Das hast du gut gemacht~", schnurrt er und löst stück für Stück die Fesseln.
„Zieh deine Hose an und folg mir~", schnurrt er mit rauer Stimme und ich folge diesem Befehl umgehend. Dann wische ich mir einmal über meine Stirn und folge ihm schnell. Wir gehen durch den Gang und ich bin schon sehr gespannt, was er mit mir vorhat. Dann geht mit einem Mal eine Tür vor uns auf. Wenn ich mich nicht irre, handelt es sich um den Verkaufsraum. Ein Mann in einem Anzug tritt heraus und dicht hinter ihm... Lukas! Franjo spricht den fremden Mann an und ich starre zu Lukas. Dieser schaut mich panisch an und fasst sich dann an den Hals. Ich erkenne sofort was er meint. Sein Halsband ist weg! Ich nicke ihm kaum merklich zu und sehe, wie er grob an seiner Schulter gepackt und den Gang weiter gezerrt wird. Wir folgen ihnen und ich sehe zu, wie er direkt auf die Zentrale mit dem Hauptzugang zugeht. Und ich? Ich werde von Franjo gerade Wegs in sein Reich geführt.
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