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Euch allen einen frohen 2. Advent!

Ich bin wohl eingeschlafen, denn als ich das nächste Mal meine Augen öffne ist es wieder hell um mich herum. Vorsichtig strecke ich mich und lasse meinen Kopf kreisen. Mein Nacken tut höllisch weh. Aber was erwarte ich auch, wenn ich in so einer Position einschlafe...? Dann schaue ich mich das erste Mal richtig um. Ich befinde mich in einem kleinen Zimmer, das von oben bis unten mit vollgestellten Regalen befüllt ist. Vorsichtig richte ich mich auf und komme dem ersten Regal ein wenig näher. Die erste Kiste die mir in meinen Blick fällt ist mit einer Zahl beschriftet. Zweihundertdreiundfünfzig. Was bedeutet das? Vorsichtig nehme ich die Kiste aus dem Regal und setzte mich mit ihr auf den Boden. Dort öffne ich die Kiste und runzle verwirrt meine Stirn.

Ein paar Sneakers, Klamotten ein Rucksack mit Schulmaterialien und ein Handy?! Was zum.... Doch ich schaue mir die Sachen weiter an. Eine nach der anderen Kiste. In quasi allen Kisten ist ein Qutfit drin und dann noch ein paar persönliche Gegenstände. Von Handys, Uhren und Ketten bis hin zu Schulsachen und Schminke ist alles dabei. Ich frag mich...

Doch dann macht es klick. Ich muss das Lager der alten Dinge der Sklaven gefunden haben. Das bedeutet... Diese Dinge gehören alle einem unserer Sklaven! Direkt muss ich an Lukas denken. An seine Kette, die er unbedingt haben wollte... Doch mit dem Gedanken an Lukas kommt auch die Situation von Gestern wieder in mein Gedächtnis. Schon sammeln sich wieder die ersten Tränen und ich schlinge meine Arme um meinen Körper. Ich hasse das! Dieses Gefühl in mir... Eine toxische Mischung aus Wut, Angst und Schuld... Schniefend wische ich mir meine Tränen weg und starre den Karton vor mir an. Dann schließe ich den Deckel wieder und stelle ihn an seinen Platz zurück. Dann richte ich mich auf und gehe zur Tür. Auch wenn ich panische Angst davor habe... Ich sollte zurück.

Vorsichtig öffne ich die Tür und gehe zurück auf den Gang. Ich schaue mich unsicher um, doch ich kann nirgends etwas oder jemanden ausmachen. Also gehe ich mit leisen Schritten weiter. Als ich die Tür zur Halle erreiche halte ich noch einmal kurz inne, bevor ich hindurch gehe. Ein frischer Windzug kommt mir entgegen und ich kann nun das laute prasseln von Regen hören. Ein kalter Schauer geht mir über den Rücken, doch ich beachte ihn nicht weiter und gehe durch die Halle zur Ausgangstür. Auch diese drücke ich vorsichtig auf und gehe hindurch. Es regnet wirklich. Nicht stark, aber scheinbar schon eine ganze Weile, denn auf dem Hof sind mehrere große Pfützen. Mit schnellen Schritten gehe ich also durch den Regen und direkt zurück zum Haus. An der Tür atme ich noch einmal tief durch, ehe ich eintrete und mich unsicher umsehe.

Das Licht brennt und ich bin mir sicher, dass Franjo da ist. Meine Schritte führen mich die Treppe nach oben und wieder zu seinem Büro. Da wo alles angefangen hat... Mein Herz pocht schnell und schmerzhaft gegen meine Brust und mein Magen zieht sich zusammen, doch ich werde jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Also klopfe ich leise und warte gespannt auf eine Antwort. Doch es kommt keine. Je länger ich warte, desto unsicherer werde ich und irgendwann kann ich es nicht mehr aushalten und öffne die Tür einfach. Den kurzen Blick den ich hineinwerfen konnte, ehe ich direkt in die Subhaltung verfallen bin hat mir gereicht um zu zeigen, dass er hinter seinem Schreibtisch sitzt. Nun knie ich auf dem Boden auf der Türschwelle und habe meine Stirn auf den Boden gelegt. Doch er sagt nichts.

Nach einer Weile die sich für mich wie eine Ewigkeit angefühlt hat steht er aber auf. Er kommt direkt auf mich zu und als er vor mir zum stehen kommt, halte ich meinen Atem an. Doch wieder passiert nichts. "Пора.", ertönt mit einem Mal seine tiefe Stimme und führt dazu, dass sich meine Nackenhaare aufstellen. Ich schiele vorsichtig zu ihm hinauf, nicht sicher ob er mit dem was er gesagt hat mich meint... Doch ich sehe nur, wie er sein Handy wieder einsteckt und auf seine Uhr schaut. Keine Minute ist vergangen, da kann ich eine Tür aufgehen hören und direkt darauf wie jemand die Treppe hochkommt. „Boss?", kann ich die Stimme von Finn vernehmen und ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. „Убери его с глаз моих!", erklingt nun der Befehl und damit dreht sich Franjo auch schon um. Wieso spricht er russisch? Was hat er gesagt? Wo geht er hin? Wa~

Mit einem Mal werde ich an meinem Oberarm gepackt und hochgezogen. Erschrocken quieke ich auf und versuche mich von Finn zu lösen, welcher mich gerade auf meine Beine gezogen hat. Doch dieser hält mich best. „Komm mit...", meint er in gedämpftem Ton zu mir, doch ich schaue panisch über meine Schulter zu Franjo. Was hat er zu Finn gesagt? Wieso spricht er nicht mit mir!? Und vor allem, wieso schaut er nicht einmal zu mir? Er steht mit dem Rücken zu mir hinter seinem Schreibtisch und schaut die Wand an! „Los!", werde ich nun mit etwas mehr Nachdruck hinter Finn hergezogen und mein Körper folgt dem Befehl widerstandslos. Finn führt mich aus Franjos Reich hinaus und über den Hof. Auf halbem Weg zu den Hallen finde ich meine Stimme wieder. „Finn was ist los? Was hat das zu bedeuten? Wo bringst du mich hin? Wieso spricht er nicht mit mir? Wa~", frage ich und muss neben seinem schnellen Schritt fast rennen um mitzukommen. Doch er unterbricht mich mit einer einfachen Geste und brummt. „Ich darf nicht mit dir sprechen, lass es also gleich."

Sprachlos schaue ich ihn einen Moment noch an, dann aber senke ich meinen Kopf und folge ihm weiterhin. Vor einer Tür bleiben wir stehen und ich schaue auf. Dann erstarre ich aber und schüttle meinen Kopf. „N-nein... Das~", stottere ich und will zurück gehen. Doch Finn hält mich fest in seinem Griff und drückt mich durch die Tür. Nun sind wir in einem dunklen Gang. Ich kenne den Gang. Ich weiß genau wo wir sind und mein ganzer Körper beginnt zu beben und zu zittern. Wieso bin ich hier? Wir hatten darüber gesprochen... Er hat mir versprochen, dass er diesen Ort nie als Strafe bei mir einsetzen wird... Er... „Jetzt stell dich nicht so an... Mir gefällt das auch nicht!", kann ich nun das Knurren von Finn hinter mir vernehmen, welcher größte Mühe hat meinen Körper die Treppe zum Kerker hinunter zu bringen. Mittlerweile erhellt die Taschenlampe in seiner anderen Hand den Weg vor uns und zeigt mir, dass auf dem Boden etwa vier Zentimeter Wasser stehen. Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich klammere mich an Finn. „Bitte Finn... I-ich mach auch alles w-was du willst... Aber lass m-mich nicht hier! Bitte!!", flehe ich ihn an, doch er meidet meinen Blickkontakt und schiebt mich immer weiter und weiter durch den Hauptgang. An den Seiten kann ich das rasseln von Ketten hören und etwas weiter hinten ein Husten. Wie viele sind hier?

Mit einem Mal werde ich grob an eine Wand gedrückt und spüre kurz darauf, wie meine Handgelenke an eisernen Manschetten festgemacht werden. Ich ziehe daran und winde mich, will weg... Doch es bringt nicht. „Finn! Bitte!! Lass mich nicht alleine!", flehe ich unter Tränen, doch er wendet sich schon ab. „F-finn...!", schluchze ich leise, da ich genau weiß, dass es keinen Wert hat. Es ist ihnen egal wie sehr man Angst hat. Das war es schon immer. Sie nutzen diese Angst gezielt aus... Und das wusste ich die ganze Zeit über. Aber ich habe über ihre Methoden hinweggesehen. Sie haben mich ja nicht betroffen... Nun aber nach Jahren wieder in einer solchen Situation zu sein... Das Klacken als in weiter ferne eine Tür in ihr Schloss fällt, lässt mich aufblicken. Ich kann nichts sehen. Langsam schließts ich mein Mund und ich lasse meinen Kopf immer weiter hängen, ehe auch schon die ersten Tränen wieder aus meinen Augen rennen.

Ich versuche mich selbst zu beruhigen. Doktor Koslow hat mir eine Atemtechnik beigebracht, die ich in solchen Situationen anwenden soll, um mich zu beruhigen. Eins – zwei – drei – einatmen.... Vier - fünf – sechs – halten.... Sieben – acht – neun – zehn – ausatmen.... Langsam funktioniert das auch und ich versuche als nächstes meine Gedanken zu ordnen. Wieso habe ich Angst? Auch darüber hatte ich in der Vergangenheit mit Doktor Koslow geredet. Sobald ich wissentlich unter der Erde bin... Also in einem Keller, in einer Höhle oder in einem Tunnel, bekomme ich panische Angst. Was hatte er gesagt? Es könnte eine Art Stressreaktion des Körpers auf die Erinnerung von damals als das Auto Unterwasser war, sein. Und was hat er noch gleicht gesagt... Wie soll ich mich beruhigen? „Ich bin immer an deiner Seite und passe auf dich auf. Das verspreche ich dir!" Durch Franjo...

SICHT FRANJO

Ich sitze an meinem Schreibtisch und starre auf den schwarzen Bildschirm meines Computers. Noch immer kann und will ich nicht verstehen, was in den letzten Stunden passiert ist. Gestern... Als ich ihn konfrontiert habe und er mich geschlagen hat... Und dann einfach abgehauen ist. Ich hätte ihn am liebsten windelweich geprügelt. Er weiß, dass er nicht abhauen soll! Er weiß, dass er mich nicht schlagen soll! Und er weiß, dass er sich auf keinen anderen Sklaven einlassen soll. Das sind alles Themen, die er gut kennt und die er versteht und... Arg! Frustriert lasse ich meine Faust auf die dicke Tischplatte knallen. Er weiß das alles und trotzdem sitzt er nun im Kerker und muss seine Strafe absitzen.

„Boss...?", meldet sich nun Finn von der Tür und ich schaue direkt auf. Ich bin gestern, als Julian weggelaufen ist, direkt in die Zentrale gegangen und habe ihn verfolgen lassen. Seit dem Zwischenfall mit dem Verrückten... Wie war nochmal sein Name? Faust? Nein... Vogel! Genau Kevin Vogel... Seit er und Vanessa damals auf meinem eigenen Gelände meinen Engel festgehalten haben, habe ich jeden Millimeter überwachen lassen. So konnte ich verfolgen, dass er sich in den Archiven zurückgezogen hat. Während ich ihn dort beobachten lies, hatte ich mit Finn schon die Strafe besprochen. Ich wollte ihn ignorieren... Etwas, was er noch immer nicht leiden kann. Und dazu muss er die Zeit, die er weg war, alleine im Kerker verbringen. Also in dem Fall achtzehn Stunden und vierundzwanzig Minuten. Ich deute Finn nun an, dass er sich vor meinem Schreibtisch setzen soll. „Und?"

„Wie erwartet. Er hat sich aber gebeugt und keinen Aufstand gemacht...", erklärt er, aber an der Art und Weiße wie er es gesagt hat, kann ich hören das da noch mehr ist. „Sprich weiter!", befehle ich daher und sehe, wie er noch einen Moment zögert. „Ich weiß, Sie sind der Boss und Ihr Wort zählt... Dennoch erinnere ich Sie daran, dass der kleine schon viel Scheiße durchgemacht hat und diese Art der Strafe ihn... Verändern könnte... Sir.", meint er und ich runzle meine Stirn. Finn ist schon seit beginn an dabei und er hat die erste Zeit mit Julian mitbekommen. Er war der, der mich damals auf mein Interesse an ihm hingewiesen hat... Er hat ihn bei all meinen Strafen begleitet... Und ich glaube auch das Finn der einzige der Aufsehern ist, der Julian während seinen verletzlichen Phasen nahe kommen konnte. Und dennoch spricht er hier in kryptischen Zeichen. „Finn, red Klartext!", brumme ich daher und bin sichtlich genervt. Doch er seufzt nur und winkt ab. „Er hat gefleht, dass ich ihn nicht alleine lasse."

Dann ist er gegangen. Und ich? Ich sitze wieder nur da und starre auf meinen Bildschirm. Dieses Mal schaue ich aber die Überwachungskamera aus dem Kerker an und starre auf den Umriss meines Jungens. Was wollte mir Finn damit sagen? Die Zeit vergeht und ich beobachte, wie sich mein Junge nicht wirklich regt. Vor etwa einer Stunde hat er sich hingekniet, was die Fesseln an seinen Armen gerade so zulassen müssten. Durch meinen Kopf gehen alle möglichen Gedanken. Wieso ist diese Situation entstanden? Wieso ist er da... Wieso habe ich ihn so bestraft. Alleine gelassen... Das ist eines der großen Themen bei Julian gewesen... Doch das ist lange her. Mittlerweil~ „Das hast du nicht schon wieder getan!!?", werde ich aber aus meinen Gedanken gerissen und schaue auf. Vor mir steht Delta und hat ihre Arme in ihre Seite gestemmt. Noch etwas verwirrt lege ich meinen Kopf schief und runzle meine Stirn. „Das ist wie das letzte Mal! Als ihr nicht richtig gesprochen habt und du ihn einfach bestraft hast ohne mal nachzudenken! Was ist nur falsch bei dir?! Wieso fällt es dir so verdammt schwer auch Mal nachzufragen?!", wirft sie mir entgegen und mein Blick verdunkelt sich. Wieso erinnert mich das gerade wieder an die Situation mit Riccardo?!

„Was hatte ich dir das letzte Mal gesagt?! Du bist wirklich d- Wieso hast du ihn nicht angesprochen?! Meine Güte ist das wirklich zu viel verlangt!! So viel Dummheit in einer einzigen Person! Arrrg! Wieso kannst du nicht einfach reden?! Das ist das A und O in einer Beziehung und bei uns klappt es doch auch!", fährt sie mich weiter an und schon stehe ich neben ihr und halte ihr meine Hand auf den Mund. „Als nächstes verweigerst du mir wieder den Sex, bis ich mit ihm gesprochen habe oder was? Fahr runter Delta! Julian ist erwachsen und er weiß, wie er sich zu verhalten hat.", knurr ich sie an und wende mich dann von ihr ab. Ein wenig fühlt sich mein Ego nun doch angekratzt, da sie vermutlich schon recht hat. Ich kann sehen, wie sie sich über ihre Kehle reibt und mich finster anschaut. „Du kannst die Situation nicht vergleichen! Du bist auf den neuen Jungen eifersüchtig und das vollkommen ohne Grund! Meine Güte.... Julian kennt ihn! Von früher! Und du denkst er hätte eine Affäre mit ihm. Jetzt beweg deinen fetten Arsch und hol Julian aus dem Kerker! Das ist für ihn ein orangener Bereich, ein Roter, wenn er alleine ist und das solltest du auch während der Strafen respektieren!", faucht sie nun und ich schließe meine Augen. Dabei hat sie wohl recht... Aber wie meint sie das, dass Julian den Jungen von früher kennt?

Doch bevor ich sie ein weiteres Mal fragen kann, ist sie schon verschwunden und hat mich alleine in meinem Büro zurückgelassen. Ich schaue auf meine Uhr und sehe, dass gerade einmal knapp acht Stunden der Strafe vorbei sind. Also hat Julian noch eine ganze Zeit vor sich. Aber ich glaube auch das Delta recht hat und ich ihn früher da raus holen sollte. Seufzend stehe ich also auf, schaue noch einen letzten Augenblick auf die Kamera, ehe ich mich auf den Weg mache um seine Strafe zu beenden.

SICHT JULIAN

Meine Arme schmerzen unerträglich. Sie halten das Gewicht meines ganzen Oberkörpers. Und sie sind eingeschlafen. Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier bin, denn das Einzige was man hier untern wahrnimmt ist die schleimige Substanz unter meinen Beinen, die kalte Luft und gelegentlich die Geräusche der sich bewegenden Sklaven. Damit hat dieser Ort einige Punkte die man bei der Sinnesraubstrafe auch benutzt. Der Visuelle Sinn ist durch die Dunkelheit zu sehr eingeschränkt, als dass er von Nutzen wäre. Die Gerüche die man hier unten wahrnimmt, will man nicht wahrnehmen. Es stinkt bestialisch nach Fäkalien und Tod... Die Bewegung wird einem durch die Fesseln genommen und die Sprache... Die nützt einem hier nichts. Man wird schlichtweg einfach nicht gehört. Selbst wenn ich nach Hilfe rufen würde, man würde mich nicht hören.

Mittlerweile sind meine Tränen getrocknet und ich lasse meinen Kopf mit geschlossenen Augenliedern hängen. Ich kann an meiner Situation nichts ändern und ich habe sie verdient. Als ich ein Klacken höre, reagiere ich nicht einmal darauf. Auch nicht, als sich scheinbar Schritte nähern. Ich kann am Rande meines Bewusstseins erkennen, dass die Schritte wirklich zu mir kommen, doch ich reagiere nicht. Das würde meinen Körper zu viel Kraft kosten. Als ich aber einen Körper direkt vor meinem Wahrnehme, braut sich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch zusammen. Ich hebe langsam meinen Kopf und öffne meine schweren Augenlieder nur um vor mir die Umrisse einer Person zu erkennen. Dazu kommt ein helles Licht, was mich meine Augen wieder schließen lässt.

Erst denke ich, die Person will nur nach mir schauen, doch als ich spüre wie sich Druck auf meinen Handgelenken aufbaut, wimmere ich auf. Doch entgegen meiner Erwartung nun mehr Schmerzen zu erleiden, spüre ich mit einem Mal wie die Fesseln verschwinden und sacke kraftlos an der Wand hinunter. Einen Moment liege ich einfach nur da und bemerke, wie sich der Schmerz an meinen Handgelenken prickelnd durch meine Arme zieht. Dann kann ich aber einen Befehl wahrnehmen. „Komm mit." Einen Befehl von niemand geringerem als Mister Baranow höchst persönlich. Also stehe ich schnell auf und folge ihm, oder hatte das zumindest vor... Doch mein Körper kann meine eigenen Kommandos nicht mehr durchführen und so wurde aus dem Versuch aufzustehen ein Bauchklatscher aller erster Sahne. Ich konnte mich noch nicht einmal richtig mit meinen Armen abfangen, da diese noch immer wie Wackelpudding sind und ich kein Gefühl in ihnen habe.

Langsam richte ich mich wieder in eine sitzende Position, nur um wahrzunehmen das meine Kniegelenke furchtbar schmerzen und auch meine Beine eingeschlafen waren. Ich muss mich nicht wundern, ich war mehrere Stunden knien an die Wand gefesselt... Ich versuche erneut aufzustehen und hinter Mister Baranow her zu kommen, doch es will mir nicht gelingen. So setze ich mich s gut es geht auf allen vieren in Bewegung und beiße meine Zähne zusammen. Die Schmerzen die durch meinen ganzen Körper ziehen, lasse ich dabei außeracht. Dann kann ich ein Seufzen wahrnehmen und spüre, wie ich im nächsten Moment hochgenommen werde. Ich lasse das kraftlos über mich ergehen und finde mich einige Zeit später in einer spiegelnden Dusche wieder. Ich sitze auf dem Boden und das kalte Wasser prasselt auf mich nieder, doch ich kann nicht wirklich etwas machen um die Situation zu ändern. „Na los... Zieh deine Klamotten aus, du stinkst.", kann ich eine raue Stimme wahrnehmen und ordne sie erneut Mister Baranow zu. Da ich langsam wieder Gefühl in meinen Armen und Beinen habe, komme ich dem Befehl langsam nach und lege die dreckigen Klamotten in eine der Duschecken.

Ein wenig später, ich bin mittlerweile aus der dusche raus, wurde abgetrocknet und habe ein Shirt zum anziehen bekommen, sitze ich in der Subhaltung in der Mitte seines Büros und warte auf ihn. Als die Tür aufgeht, senke ich meinen Kopf und schließe erneut meine Augen. Ich kann ihm einfach nicht ins Gesicht schauen. Nicht nach dem, was ich getan habe... Nicht nach dem, was er getan hat. „Erzähl mir von deiner Beziehung zu dem neuen Jungen.", lautet seine Anweisung und ich seufze leise. „Es gibt keine, Sir.", erkläre ich mich rauer Stimme und muss mich einmal räuspern. Ich fühle mich gerade absolut nicht wohl... Es ist kalt und warm zugleich, mein Kopf brummt und mir ist schlecht. Er scheint mit meiner Antwort nicht zufrieden zu sein, das kann ich an der Aura die uns umgibt spüren. Doch es ist die Wahrheit. Auch wenn er es so nicht will.

„Okay, anders. Woher kennt ihr euch?", hackt er nun nach und ich seufze erneut. „Von damals Sir. Ich habe ihn eines Tages, kurz bevor ich hier her kam, gesehen Sir.", erkläre ich nun und kann mich wieder an den Tag erinnern, als ich auf der Feuerwache vorbei gegangen bin, um mich noch einmal zu bedanken. „Du hast ihn einmal gesehen?! War er einer von denen in dem Club?", fragt er nun und ich schüttle minimal meinen Kopf, was diesen noch mehr zum brummen bringt. „Da war er noch viel zu Jung... Nein. Auf der Feuerwehr Sir...", erkläre ich und halte mir meinen Bauch. Die Übelkeit nimmt zu und mit ihr kommen Magenschmerzen. Ich würde gerade wahnsinnig gerne einfach in mein Bett gehen und die Decke über mich ziehen... „Was ist dann so besonders an ihm?", werde ich weiter gefragt und zucke mit den Achseln. Die ersten Tränen laufen mir wieder über die Wange und ich mache mich ein wenig kleiner. Ich würde ihm gerne eine Antwort geben aber ich weiß es nicht. Was soll Lukas denn besonders machen?

„Das hat so keinen Sinn. Wir sprechen, wenn du geschlafen hast.", erklärt er nun und deutet mir an, das ich gehen soll. Also stehe ich langsam auf und gehe auf wackeligen Beinen in mein Zimmer. Auf dem Bett breche ich fast zusammen und verfalle schnell in einen unruhigen Schlaf.

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