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Nachtrag... Wollte es schon am Wochenende zum 1. Advent veröffentlichen, hatte aber mit einer Krippe zu kämpfen und lag das gesamte Wochenende flach....
Zur Erklärung: Mein Plan ist es, Julians Geschichte soweit an den kommenden Adventstagen fertig zu bekommen^^
Jetzt aber viel Spaß beim lesen :D
Auf dem Weg zu dem Apartment von Franjo schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Ich bin wütend. Sehr wütend! Auf Franjo, weil er es zugelassen hat das Lukas hier her gekommen ist.... Und auf mich, weil ich in den letzten Wochen nicht für ihn da war und zugelassen habe, dass er soweit an den Rand getrieben wird. Enttäuschung, weil Lukas sich mir gegenüber so verhält. Angst weil ich sehe, wie ich hätte enden können... In mir schwingt aber auch ein Gefühl der Unsicherheit. Und dieses ist stärker als alles andere. Noch immer habe ich nicht über die ganze Thematik mit Franjo reden können... Ich hatte in den letzten Wochen zu viele Dinge um die Ohren und dadurch, dass sich unsere Wege nur selten gekreuzt haben, hat sich das Thema immer wieder in meinen Hinterkopf gedrängt. Auch jetzt gerade bin ich mir nicht sicher, was ich sagen werde... Wie ich es sagen werde. Werde ich Franjo die Wahrheit sagen? Ihm erklären woher ich Lukas kenne und wie es sich anfühlt ihn hier zu sehen? Wohl eher nicht...
Vor der Eingangstür bleibe ich stehen und schließe einen Moment meine Augen. Okay... Konzentrier dich. Was genau willst du von Franjo? Das er Lukas frei lässt kommt nicht in Frage, das hat er das letzte Mal schon deutlich gemacht... Auch das er einen Sklaven anders behandelt, nur weil ich das will, kommt nicht in Frage... Das gab es noch nie und das wird es auch nie geben. Also wie kann ich- Ich brauche Zeit mit Lukas. Ungestörte Zeit in der ich mit ihm offen reden kann, ohne das ich Angst haben muss, dass uns jemand zuhört. Okay wie bekomme ich das hin? Wenn ich mich recht entsinne, hat er die Einführung in die Spielzimmer noch nicht bekommen... Vielleicht bekomme ich Franjo ja überzeugt, dass ich das machen darf...
Entschlossen drücke ich die Klinke hinunter und betrete sein Reich. Meine Schritte führen mich direkt die Treppe nach oben und vor sein Büro. Einen Moment lausche ich, doch ich kann keine Stimmen hören, also ist er gerade nicht am Telefonieren. Leise klopfe ich an und warte darauf, hereingebeten zu werden. „Ja?". Kann ich dann auch schon seine tiefe Stimme hören und trete ein. Meine Hände hinter meinem Rücken und den Kopf gesenkt gehe ich zu ihm und begebe mich neben seinem Stuhl in die Subhaltung. Kurz muss ich warten, dann sehe ich aus dem Augenwinkel wie er sich zu mir dreht und eine Hand auf meinen Kopf legt. Mein Zeichen. Ich setze ein Lächeln auf und hebe meinen Blick an. „Was führt dich zu mir?", fragt er nun und ich lege meinen Kopf ein wenig schief. „Ich habe einen Wunsch, Sir.", erkläre ich ihm und sehe, wie er seine Augenbrauen ein wenig zusammenzieht. Ich verstehe wieso... Normalerweise äußere ich mich in seiner Gegenwart nicht so kryptisch. „Was willst du?", hackt er nach und ich beiße mir einen Moment auf meine Lippe. „Ich möchte dem Neuen die Einweisung im Spielezimmer geben, Sir.", erkläre ich meinen Wunsch und schenke ihm ein unschuldiges Lächeln.
Einen Moment betrachtet er mich nur, dann nickt er. „Okay. Willst du mir sonst noch etwas sagen?", hackt er noch nach, doch ich schüttle schnell den Kopf, erhebe mich und verlasse sein Büro. Das war ja leichter als gedacht! Ein breites Grinsen schleicht sich auf meine Lippen und meine Schritte führen mich direkt wieder auf den Hof. Als ich die Eingangstür passieren kommt mir eine kühle Windböe entgegen und ich hebe meinen Blick gen Himmel. Einige Wolken benetzen den sonst noch blauen Himmel. Dann lasse ich meinen Blick über den Hof wandern und bleibe an den Bäumen unten beim See hängen. Dort haben schon einige Bäume begonnen sich zu verfärben. Dies und der kühle Wind sind die ersten Anzeichen für den sich nahenden Herbst. Und das obwohl wir erst Anfang September haben.
Dann aber schüttle ich meinen Kopf und setze meinen Weg fort. Die Jungs müssten jetzt alle auf dem Hof sein und so begebe ich mir ebenfalls zu diesem. „AAHHH!!", kann ich einen Schmerzensschrei vernehmen und meine Schritte verschnellern sich. Das kam direkt vom Hof! Was ist da los? Als ich um die Halle biege und den Hof einsehe, erkenne ich auf den ersten Blick nicht, woher der Aufschrei kam. Doch als ich den teilweise mitleidigen, teilweise ängstlichen Blicken der Sklaven folge und am hinteren Teil des Hofes einen der Aufseher sehe, der sich gerade an einem Sklaven vergeht, verstehe ich. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und mein Magen verkrampft sich. Was fällt ihm ein...?! Aber ich beiße meine Zähne zusammen. Ich habe früh genug gelernt, solche Dinge nicht an mich ran zu lassen. Ich kann an der Situation des Sklaven gerade nichts ändern... Also wende ich wütend und traurig zugleich meinen Blick von der Szene ab. Ich habe eine ganz andere Mission.
Also lass ich meinen Blick über die Sklaven wandern. Es dauert eine ganze Weile, bis ich Lukas unter ihnen ausmachen kann und erleichtert atme ich auf. Ich dachte schon, er hätte sich irgend eine Strafe eingehandelt und wäre nicht hier... Also gehe ich zielstrebig auf ihn zu. Verwirrt kann ich zusehen, dass auch er ziemlich zielstrebig auf etwas zu geht... Als ich meinen Blick weiter wandern lasse erkenne ich auf wohin... Zu dem Sklaven, der nach seiner Strafe einfach liegengelassen wurde... Kurz bevor er ihn jedoch erreichen kann, erreiche ich Lukas und lege meine Hand auf seine Schulter. Mit ernster Miene betrachte ich den Jungen auf dem Boden. Es ist sechsunddreißig. Der wohl einzige Sklave den Franjo nicht verkauft bekommt... Und wohl auch nie richtig gebrochen... Aber ich wende meinen Blick nun wieder Lukas zu. „Fol mir.", weise ich ihn an und gehe mit ihm in unser Ausbildungsgebäude. Dort betrete ich das erstbeste Spielzimmer und atme einmal tief durch. „Mach die Türe zu!", befehle ich ihm nun und kaum klickt der Riegel ins Schloss, fällt meine Anspannung und ich gehe einen Schritt auf ihn zu. „Lukas!", gebe ich besorgt von mir und schaue ihn mit großen Augen an. Doch er reagiert nicht.
Erst als ich ihn an seinen Schultern packe und leicht schüttle, reagiert er langsam wieder und... Entschuldig sich?! „Jetzt hör schon auf! Was ist nur los mit dir? Wo ist der Lukas, der sich wehrt? Der, der am liebsten abhauen will und hier alle zusammenschlagen will?", frage ich ihn und bin ein wenig verzweifelt. Ich hatte die Hoffnung noch nicht zu spät zu sein... Doch er schaut mich nur aus leeren Augen an und lässt mich seufzen. „Setzt dich bitte auf die Liege...", meine ich dann und gehe langsam auf und ab. Soll ich ihn jetzt etwa aufgeben? Nein! Aber wie bekomme ich ihn dazu, wieder zu- „Julian..."
Ich wende direkt meinen Blick zu ihm und sehe, wie einige Tränen über seine eingefallenen Wangen laufen. Direkt nehme ich ihn fest in meinen Arm und streiche ihm über seinen Rücken. Ich lasse zu, dass er seinen Tränen freien lauf lässt und tröste ihn. „Schh... Alles ist gut Lukas...", beruhige ich ihn leise und spüre, wie er sich nun von mir löst. Ein schwaches Lächeln ziert seine Lippen. „D-danke... Aber wie...?", fregt er nun leise und ich schenke ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Ich soll dir ein paar Sachen zeigen. Ich habe mit gesprochen und darum gebeten, dass ich das übernehmen darf.", erkläre ich und sehe, wie Lukas die Stirn runzelt. „Wer ist Franjo?", hackt er nach und ich mache große Augen. Habe ich gerade vor lauter...? „Oh... Ich meinte Mister Baranow. Erwähne lieber nie seinen Namen.... Das gibt nur Ärger für dich...", erkläre ich und sehe, wie er nickt und mich dann misstrauisch anschaut. „Jetzt schau mich nicht so an... Mir geht es gut und so konnte ich in Ruhe mit dir reden."
„Okay... Aber was jetzt?", fragt er dann und schaut mich unsicher an. Ich schenke ihm ein Lächeln und meine: „Du darfst dich nicht aufgeben. Du musst es schaffen, dich unterzuordnen und nicht aufzufallen und dennoch stark zu bleiben. Verstehst du?" Er nickt und ich atme erleichtert durch. „Okay und dass es nicht auffällt, komm ich zeig dir nur kurz die Gegenstände... Ist auch besser, dann bist du wenigstens vorgewarnt, wenn es je zu einer Benutzung kommen sollte". Und so stehen wir kurz darauf an der Wand und ich zeige auf einzelne Gegenstände und erkläre ihm ein paar Sachen dazu. Da ich weiß, dass er sich die Sachen eh nicht merken wird, gebe ich mir nicht besonders Mühe und nenne nur den Namen und den Ort an dem es benutzt wird. Ein Stuhl, auf dem ein riesiger Vibrator befestigt ist, lässt ihn dann aber doch aus seiner Starre kommen. Entsetzt sieht er mich an. „Oh mein Gott... Was muss ich vermeiden, um da nie drauf zu müssen?", fragt er hoffnungsvoll und entlockt mir dabei ein kichern. Wenn er wüsste... „Werde niemals entjungfert. Und sonst... Geh ihnen nicht auf die Nerven aber sei auch nicht zu artig... Du darfst ihnen einfach keinen Grund geben, weder im Betrügerischen Sinne, noch im Sinne, weil sie dich einfach erregt sehen wollen." Doch er schüttelt schnell seinen Kopf. „Sowas wird mich nicht erregen! Ich finde eine Frau attraktiv... Nicht die Vorstellung, oder gar das Gefühl von irgendwas in mir!", erklärt er mir fast schon panisch doch ich muss nur noch einmal kichern. Wenn er wüsste wie gut man selbst einen vermeintlich heterosexuellen damit stimulieren kann... „Jaja... Aber jetzt genug gelacht~. Denk an meine Worte, wenn wir jetzt zurückkommen.", erinnere ich ihn und deute zur Tür. „Ja, eins. Ich werde mir deine Worte zu Gemüt führen." Kurz vor der Tür hält er mich aber noch einmal zurück. „Was ist mit dem Jungen von vorhin? Wird er überleben?", fragt er mich und ich seufze leise. Dann nicke ich aber. „Ja ich denke schon. Aber das sollte dich nicht freuen. Demian macht immer Probleme und verbringt die meiste Zeit im Loch. Er war schon mehrmals fast am Sterben, aber jedes Mal hat ihn der Arzt wieder zusammengeflickt. Ich denke nicht, dass er noch leben will, was er schon alles durchmachen musste..."
Die nächsten anderthalb Wochen sind fasts ereignislos verlaufen. Ich habe so viel Zeit wie es mir möglich ist bei den Sklaven verbracht und habe selbst mein freies Wochenende geopfert nur um Lukas im Auge behalten zu können. Nach unserem Gespräch kann ich an ihm eine kleine Veränderung sehen. Noch immer ist es sehr unterwürfig und mach keine Probleme, doch das kleine Feuer, da wieder in seinen Augen entfacht wurde, funkelt mich jedes Mal an, wenn er seinen Blick auf den meinen legt.
Gerade befinde ich mich bei Franjo und es ist das erste Mal seit Lukas da ist, dass ich ihm gegenüber nicht direkt negative Gefühle hege. Er hat versprochen, nach der Arbeit eine phänomenale Session für mich zu haben und wenn ich ehrlich sein soll, freue ich mich schon wahnsinnig darauf! Als die Tür zu meinem Zimmer aufgemacht wird, gehe ich direkt in die Subhaltung und ein warmes Kribbeln geht durch meinen Körper. „Folg mir~", lautet seine Anweisung und so folge ich ihm leise direkt in unser Spielezimmer. In dessen Mitte ist ein Stuhl mit Ledermanschetten vorbereitet und in mir steigt die Vorfreude. Eine Handbewegung deutet mir an, mich auf den Stuhl zu setzen und so komme ich seinem stillen Befehl nach. Franjo geht einmal um mich herum und lässt seine raue Hand meinen Hals entlang streifen, ehe er nach und nach meine Hand- und Fußgelenke an dem Stuhl befestigt. Er hatte mir heute Mittag ein Outfit herausgelegt... Wenn man das so nennen kann. Es handelt sich dabei nur um ein hellblaues Tuch, durch das man hindurchschauen kann... Ich habe es mir um die Hüfte gebunden und als eine Art Rock getragen, damit es einen Nutzen hat und mir nicht im Weg war beim Putzen. Das ermöglicht es ihm natürlich nun, mich ohne weiteres an den Stuhl zu binden.
Meine Augen verfolgen ihn und ich kann sehen, wie er auf den Schrank mit den Vibratoren zu geht, als ich ein schrillen Piepton vernehme. „Fuck...", kommentiert er nur und nimmt sein Handy zur Hand. „Es tut mir leid Julian... Eine 19-5-24 in J1...", erklärt er und ist schon verschwunden. Erst das zuknallen der Haustür lässt mich aus meiner Starre kommen und mich mehrmals blinzeln... Er... Er hat mich gerade einfach zurück gelassen... Und das obwohl er sich sonst auch immer die Zeit nimmt... und alles andere ignoriert. Und eine 19-5-24 ist jetzt nicht so besonders... Das passiert alle paar Monate mal und wird in der Regel von den Aufsehern alleine geregelt. Was ist also hier so besonders?!
Ich beschließe noch eine Weile zu warten. In der Regel hat sich sowas schnell erledigt. Franjo müsste nur die Befehle geben und seinen Jungs gegebenenfalls eine bestimmte Art der Bestrafung gestatten... Die Zeit vergeht und er kommt nicht zurück. Seufzend betrachte ich meine Arme. Doch es hat keinen Sinn. Ich presse meine Lippen einen Moment zusammen und schließe meine Augen, ehe ich meine Arme mit einem kräftigen Ruck befreie. Gelob seien die Schnellöffnungsmanschetten... Einen Moment reibe ich mir noch meine Handgelenke, dann aber bücke ich mich und öffne meine Fußmanschetten. Dann stehe ich auf und gehe im Zimmer auf und ab.
Frustriert balle ich meine Fäuste. Ich bin gerade mehr als sauer... Und ich kann nicht genau sagen auf wen oder was. Vielleicht auf Franjo, weil er mich seit der Strafe, die ich damals bekommen hatte, als ich mich zwischen ihn und Lukas gestellt habe, das erste Mal wieder so zu sich genommen hat und dann einfach sitzen gelassen hat? Auf mich? Weil ich- Auf meinen Körper? Auf Lukas? Auf das Wetter? Auf- „Arg!" ich raufe mir meine mittlerweile schon wieder viel zu langen Haare und stampfe auf den Boden. Ich hatte mich auf die Session gefreut! Die Aussicht auf- Das ist es! Ich wollte sex! Oder zumindest wollte ich seit Wochen wieder Erlösung! Ich bin ein fucking Jugendlicher, da ist das doch normal das man... Ach egal! Wenn er es nicht macht, dann eben ich! Also gehe ich zielstrebig auf den Schrank mit den Dildos zu und öffne ihn. Einen kurzen Moment lasse ich meinen Blick über die ganzen verschiedenen Varianten gleiten, ehe ich automatisch nach dem größten von ihnen greife und auf dem Absatz kehrt mache. Ohne Umweg führen mich meine Schritte direkt in mein Zimmer und auf mein Bett. Das Tuch habe ich auf dem Gang bereits hinter mir gelassen.
Doch als ich jetzt auf dem Bett sitz und das Ding in meiner Hand betrachte, erscheint mein Vorhaben mit einem Mal komplett absurd. Die Wut und die Enttäuschung in mir sind wie weggeblasen und da bleibt Trauer und Verzweiflung. Was ist nur los mit mir?! Eine kleine Träne rollt mir über meine Wange als ich den Vibrator auf meinen Nachtisch lege und die Decke über mich ziehe.
SICHT FRANJO
Leis bevor mich hin fluchend gehe ich über den Hof zurück zu meinem Reich. Dieser Junge macht einem nur Probleme. Nicht genug, dass sein Auftraggeber abgesprungen ist... Nein mein Sklave hat irgendein Interesse an ihm und will mir einfach nicht sagen was los ist. Ich habe doch gesehen, dass irgendwas ist... Und jetzt musste ausgerechnet dieser Junge meine Session mit Julian unterbrechen. Gut, er kann nicht wirklich etwas dafür, dass Nummer sechs seine Beherrschung verloren hat... Aber trotzdem. Als ich das Spielzimmer betrete finde ich es leer vor mir. Die Manschetten hängen bewegungslos am Stuhl und ich seufze. Habe ich etwas anderes erwartet? Es sind immerhin fast zwei Stunden vergangen... Doch mein Blick gleitet weiter und der offenen Schanktür verwirrt mich. Ich bin doch gar nicht dazu gekommen...
Langsam gehe ich auf den Schank zu und sehe, dass der „BigBoss" fehlt. Verwundert runzle ich meine Stirn. Was hat das zu bedeutet?! Das Ding kann man nur mit sehr viel Training und sehr guter Vorbereitung bei einem Mann nutzen. Oder hat Delta...? Nein, sie würde fragen und das gehört nicht zu den Dingen, die sie bevorzugt. Vor allem nicht alleine... Also führen mich meine Schritte aus dem Spielezimmer und direkt in das Zimmer von Julian und tatsächlich. Auf seinem Nachttisch liegt der Vibrator! Hat er sich etwa selbst zum Höhepunkt gebracht?! Ich atme einmal tief durch, ehe ich auf dem Absatz kehrt mache und in meinem Büro verschwinde. Das kann ich auch- Nein. Ich lasse mich nicht auf diese Ebene herab. Das ist Kindergarten. Seufzend öffne ich meine E-Mails und sehe, dass es wegen dem Termin in zwei Wochen eine Antwort gibt. Also öffne ich die Mail und sehe, dass der Käufer meiner Zeitvorgabe zugestimmt hat. Wenigstens etwas was glatt läuft. Und wer weiß... Vielleicht ändert dieses Meeting auch alle anderen Probleme und der Sklave ist nicht mehr mein Problem.
„Sir...", kann ich nun die Stimme von Julian von der Tür aus hören und hebe meinen Blick. Ich kann meine Enttäuschung und meine kleine Wut nicht ganz zurückhalten und brumme leise, damit er versteht das er sprechen soll. „Ich muss mit ihnen sprechen Sir...", murmelt er dann und ich spanne einen Moment mein Kiefer an. „Lass mich raten, es geht um den Neuen!", eröffne ich und erhebe mich von meinem Platz. Ich kann gerade nichts dagegen unternehmen, dass meine Gefühle mich hier leiten. Aber ganz ehrlich, ich will es auch nicht. Die letzten Wochen waren nicht gerade leicht. Es war viel zu tun, meine Partner in Russland haben mich viel Zeit gekostet und jetzt kommt wieder so ein dummer Sklave daher und drängt sich zwischen mich und meinen Julian! „Ja... Woher-?" Doch ich winke ab und bleibe vor ihm stehen. „Das ist doch offensichtlich. Du bist mies gelaunt, wenn du nicht bei den Sklaven bist. Du verbringst jede freie Minute bei ihnen. Vor allem bei ihm. Du willst seinen Einzelunterricht übernehmen, bei dem du ungestört mit ihm alleine bist! Das hatten wir alles schon oder muss ich dich etwa an Riccardo erinnern?!"
SICHT JULIAN
Schockiert schaue ich ihn an, meinen Mund vor Entsetzen geöffnet. Wie kann er nur....?! Jetzt habe ich endlich den Mut und vor allem die Worte um ihm zu erklären was los ist und er unterstellt mir das... „Jetzt hat es dir die Sprache verschlagen, war ja kl~" KLATSCH! Ohne es wirklich realisiert zu haben, habe ich ihm gerade eine deftige Ohrfeige verpasst und starre ihn nun mit Tränen in den Augen an. Meine Hand ist noch zum Schlag erhoben und mein ganzer Körper beginnt zu zittern. Er hat sich mitten in seinem Satz unterbrochen und blinzelt nun einige Male, ehe er seine eine Hand hebt und sich über seine Wange fährt. „Hast du gerade...?!", knurrt er leise und legt damit quasi einen Schalter in mir um.
Wie von einer Tarantel gestochen mache ich auf dem Absatz kehrt und flüchte so schnell ich kann die Treppe hinunter. „Bleib stehen!", kann ich den wütenden Franjo hinter mir hören, doch ich achte nicht auf ihn und renne aus dem Haus und über den Hof. Ich weiß, dass ich nicht von hier weg komme... Das ist unmöglich... Aber ich weiß auch wo die Kameras sind und wo nicht und somit wo ich mich verstecken kann... Zumindest vorerst. Einen Blick über meine Schulter werfend sehe ich, dass Franjo gerade im Türrahmen angekommen ist, was mich nur noch schneller laufen lässt.
Ich biege um die Halle und sehe vor mir den Zaun. Aber auch die unscheinbare Tür, die mich in die Halle in der die Vorführungen sind lässt. Also schlüpfe ich schnell in diese und renne weiter. Im hinteren Teil sind mehrere Lageräume und Gänge, fast wie ein Labyrinth und von uns nur als Staufläche genutzt. Somit sind diese Teile nicht überwacht. Ich renne immer weiter und weiter, bis ich nicht mehr kann und mich in den nächst besten Raum quetsche und die Tür hinter mir schließe. Außer atmen lasse ich mich mit dem Rücken an der Tür hinuntergleiten und atme zitternd ein. Die Tränen die die ganze Zeit über meine Wange laufen, nehme ich gar nicht richtig wahr.
Was ist da gerade passiert?! Mein ganzer Körper bebt und ungläubig schaue ich auf meine Hände. Was ist bitte in mich gefahren. Nicht schon schlimm genug, dass ich Franjo geschlagen habe... Ich bin gerade abgehauen! Das ist das Schlimmste was ich hätte machen können! Wieso habe ich die Situation nicht einfach aufgeklärt!? Lukas ist so absolut gar nicht mit Riccardo zu vergleichen... Und wie kommt er überhaupt auf die Idee? Ich... Nein! Ich habe nicht immer Schuld! Er ist genauso an der Situation schuld wie ich! Ich... Ich... Schniefend halte ich meine Hände vor mein Gesicht und schluchze. Was habe ich nur getan....
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