|~140~|


„Was... Was hat er mit dir gemacht?", fragt er nun und ich seufze leise und schüttle meinen Kopf. „Nicht so wichtig... Wir haben nicht so viel Zeit und mir geht es gut..." Wenn ich jetzt auf das eingehen würde, was er von mir wissen will, hat er einen ganz falschen Eindruck von mir. Und außerdem haben wir nicht so viel Zeit, als dass ich es jetzt mit so etwas belanglosem verschwenden könnte. „Sollen wir uns setzen?", fragt er nun und ich nicke. Als der Plug sich bei dem neuen Druck ein wenig bewegt, verziehe ich das Gesicht. Er war heute wirklich ein wenig grober als sonst.... Aber ich beschwere mich nicht. Dann spüre ich seinen Blick auf mich und wende meine Aufmerksamkeit auf ihn.

„Also... Du wirst einige Fragen haben, vor allem, was das hier ist, nehme ich an?", beginne ich und sehe, wie er zustimmend nickt. „Okay. Zuerst einmal, dass hier ist eine Art... Sklavenlager. Die sammelt überall Kinder ein und bringt sie unter anderem hier her. Daher wirst du hier auch Leute aus anderen Ländern antreffen...". „S-sind hier nur Jungs?", unterbricht er mich direkt und ich schüttle den Kopf. „Nein. Es gibt auch ein Abteil für die Mädchen. Sie sind auf der anderen Seite des Gebäudes aber bis auf ein paar Ausnahmen werden wir getrennt gehalten. Naja, ist auch besser so... Im Grunde gibt es . Einmal die Haussklaven so wie momentan du und einmal auch die Sexsklaven. Du wirst zu einem, sobald du keine Jungfrau mehr bist."

Ich halte inne und schaue in das erschrockene Gesicht meines Gegenübers. „W-was?!", stottert er und ich zucke mit den Achseln und lege zur Beruhigung meine Hand auf sein Bein. Er zittert... „Es ist nicht so schlimm wie es sich anhört... Du musst nur lernen, Gefallen daran zu finden...", meine ich, sehe aber direkt wie er den Kopf schüttelt. „WAS? Ich soll GEFALLEN daran finden, wenn irgendwelche ekelhaften Männer mich zwingen und Sex mit mir haben? Das ist Vergewaltigung!!", wirft er mir nun an den Kopf und ich schaue ihn traurig an. Genau so habe ich am Anfang auch gedacht... Naja, vielleicht nicht ganz genau so, aber quasi. Und jetzt ihn mit seinem Lebenswillen hier zu sehen... Es tut mir so leid... „Je mehr du dich wehrst, desto mehr wird es wehtun... Merk dir das... Aber solange es noch nicht so weit ist, musst du nur darauf achten, dass du den Befehlen der Master gehorchst. Wenn du das immer machst und dabei immer ein Lächeln im Gesicht hast, wird dir nichts passieren und du wirst sogar ein relativ gutes Leben haben. Die meisten Leute kaufen alles für einen braven Sklaven, was er will, solange er mitmacht...", erkläre ich ihm weiter und lasse meinen Blick über den Hof gleiten. Ich weiß, dass ihm das alles nicht gefällt und er mir bei dem meisten eh nicht glauben wird... Oder nicht glauben will... Aber dennoch muss er es wissen... Damit... Ja? Damit was? Damit er lernen kann damit umzugehen? Wohl kaum...

„Eine Frage habe ich noch... Als ich hier her kam hatte ich eine Hundemarke... Wo ist die?", fragt Lukas mich nun und ich schaue ihn entschuldigend an. „Uns wird alles abgenommen, was uns an unser altes Leben und an unsern eigenen Willen erinnert... Wenn du dich benimmst, kann es aber gut sein, dass du sie zurück bekommst... Aber sicher kann ich dir das nicht sagen...", erkläre ich ihm und senke meinen Kopf. Wo bringen sie die persönlichen Gegenstände noch gleich hin? Ich meine in die Lagerhalle hinter dem Show-Raum... Aber sicher bin ich mir nicht. Ich werde Ace danach fragen. Er wird es mir sicherlich sagen...

Als der Gong ertönt und die Hofzeit damit beendet, hilft mir Lukas beim Aufstehen und ich gehe vor ihm über den Hof. Als wir etwa die Hälfte hinter uns haben, stuppst er mich leicht an. „Juli~" Beginnt er, doch ich halte ihm schnell meine Hand auf den Mund. „Nicht mein Name! Ich bin eins!", zische ich ihm leise zu und schaue über seine Schulter. Doch niemand hat ihn gehört. „Entschuldige eins... Ich... Also ich habe noch eine Frage... Was sind das für Hasenpuschel?" fragt er und deutet auf meinen Arsch. Einen Moment starre ich ihn nur etwas perplex an, dann erinnere ich mich daran, dass er diese Art von Strafe nicht kennt und wende nun doch etwas verlegen meinen Kopf ab.

„Also... D-das ist ein Teil meiner Bestrafung... Es ist ein Plug... Alle erkennen es und es ist die reine Demütigung... Und es ist ein wenig unangenehm mit Laufen und so... Vor allem nach~", erkläre ich ihm und hebe meinen Blick, unterbreche mich aber direkt als ich Franjo hinter ihm stehen sehe. Ich verbeuge mich und halte dann meinen Kopf gesenkt, die Arme hinter meinen Rücken. Diese Art der Unterwerfung reicht ihm hier in der Anstalt vollkommen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Lukas seinen Blick nun auch abwendet und erschrocken zurückweicht, als er Franjo erkennt. Er steht nun etwas hinter mir und ich kann deutlich spüren, dass er zittert. „S-sir....", murmelt er leise zur Begrüßung und hält ebenfalls seinen Blick gesenkt.

„So so... Wie es aussieht haben sich da zwei gefunden... Aber mir soll es recht sein. Nehm dir ein Beispiel an ihm...", ergreift nun Franjo das Wort. Ich beiße meine Zähne zusammen und verziehe mein Gesicht. Bleib ruhig... Du hattest erst eine Strafe... Dann nimmt er den Arm von Lukas in seine Hand und betrachtet das Bändchen vom Arzt... Stimmt, das habe ich vollkommen vergessen. „Sieben! So so... Sehr schön. Also schneid dir eine Schreibe von eins ab und du wirst ein wunderbares Leben haben!", meint er nun und ich sehe, wie Lukas stumm nickt. „Und nun zum Essen! Los!" Gesagt, getan. Wir folgen beide Franjo und dieser führt uns in die Mensa zu einem Platz. Gemeinsam setzen wir uns und ich atme entspannt durch, als Franjo sich zu den Aufsehern an den Tisch ganz vorne setzt und mich bei Lukas sitzen lässt. Wie immer nach einer Strafe bekomme ich das gute Essen der Aufseher und ein zufriedenes Lächeln huscht über meine Lippen.

Dann bemerke ich den Blick von Lukas. Er starrt sein Essen an, die Nährstoffpampe sieht wirklich alles andere als gut aus, aber sie beinhaltet alle nötigen Vitamine und Ballaststoffe die der Körper braucht. „Starr nicht so, du bekommst nichts. Sonst bekomme ich nur wieder Ärger. Ich bekomme nach jeder Strafe und auch sonst bei tadellosem Benehmen das Essen der Führung. Benehme dich und wünsche dir das nächste Mal ein Essens-Boni und keine Extrabehandlung beim Duschen und du wirst auch so ein Essen vor dir haben.", erkläre ich ihm belustigt und beginne mein Essen zu essen.

Nach dem Essen bringt mich Franjo auf mein Zimmer und meint, ich soll mich ausruhen. Doch an ausruhen ist nicht zu denken. Wie ich mitbekommen habe, wird Lukas sich sein Zimmer mit sechs teilen. Ein Junge, der schnell realisiert hat, wie es hier bei uns läuft. Also sollte man denken können, das ich mich darüber freue weil Lukas so in sicheren Händen ist... Doch das tue ich nicht. Wenn Lukas nur einen falschen Schritt macht, ein falsches Wort sagt... Wird er bestraft da sechs ihn verpetzen wird. Und da ich annehme, das man ihm noch immer die Regeln nicht erklärt hat, wird das vermutlich heute noch so sein.

Dazu muss ich immer wieder an das denken, was er mir auf dem Hof erzählt hat. Seine Kette... Wenn ich diese Kette für ihn organisiere... Vielleicht wird er dann sein Ich nicht vergessen... So wie alle anderen hier. Doch langsam wird es draußen immer dunkler und so seufze ich leise und gehe doch in mein Bett. Am nächsten Morgen werde ich durch Delta geweckt. „Guten Morgen~ Essen ist unten. Du solltest dich beeilen, Franjo holt den neuen gleich wegen dem duschen oder so, so ganz habe ich das nicht verstanden.", erklärt sie und ich strecke mich und gähne. „Alles klar, danke Delta.", meine ich und schlüpfe schnell in eine Jogginhose und einen Hoodie. Anschließend gehe ich leise die Treppe hinunter und direkt in die Küche in der das Frühstück schon auf mich wartet.

Als ich fast fertig bin kann ich hören, wie die Tür aufgemacht wird und zwei Personen das Haus betreten. Kurz darauf kann ich das Rauschen der Dusche hören und einen Augenblick später betritt Franjo die Küche. „Guten Morgen. Wie hast du geschlafen?", fragt er nach und streicht mir durch meine Haare. „Ganz gut und du?", hacke ich nach und schenke ihm ein Lächeln. „Ebenfalls. Wenn du fertig bist kommst du rüber, dann nehm ich den Plug wieder raus.", erklärt er dann und verschwindet im Wohnzimmer. Gesagt, getan. Nachdem ich schnell fertig gegessen habe, tappse ich zu ihm und lasse mir den Plug abnehmen. Anschließend bleibe ich auf seinem Schoß sitzen und betrachte ihn.

„sag mal.... Du meintest ja, es gibt bei dem neuen irgendwie Probleme... Hat sich das jetzt geregelt?", frage ich nach und habe so ein wenig die Hoffnung, dass der Käufer abgesprungen ist und Lukas wieder nach Hause kann. Franjo brummt und ich kann spüren, dass das gerade nicht das Thema ist, über das er reden möchte. „Nein. Also ja aber nein. Der Idiot hat so dermaßen Probleme... Aber das sind Dinge, die für dich nicht von Relevanz sind. Wichtig ist, dass er den Jungen nicht bekommen wird und er somit bei uns bleibt.", erklärt er mir und ich beiße mir einen Moment auf meine Lippe. „Bei uns...?", hacke ich nach. „Ja, bis ihn ein anderer gekauft hat eben."

Leise brumme ich auf und löse mich von ihm, ehe ich zum Fenster laufe und hinausschaue. „Wieso kann er nicht einfach wieder nach Hause? So wie ich das sehe ist er aus einem guten Haus und es wird schwer ihn zu brechen.", erkläre ich meine Gedanken und erinnere mich an seinen Vater. „Wie kommst du auf die Idee, dass wir einen entführten Jungen einfach freilassen können?!", kann ich die belustigte Stimme hinter mir hören und brumme leise. Ja mach dich nur lustig... „Und zum Thema schwer zu brechen... Er hat sich gestern gegen die Regeln gestellt und die Nacht im Kerker verbracht. Das hat schon viel geholfen! Wird also wie bei allen anderen auch nur eine Frage der Zeit sein."

Bei der Erwähnung des Kerkers läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Ich finde ja schon das Loch schlimm... Aber der Kerker ist fast noch schlimmer aufgrund der Möglichkeiten der Befestigungen. Sie haben dort unten so viele Ketten und Vorrichtungen, an denen die Jugendlichen befestigt werden können. Teilweise so, dass sie knöcheltief in ihrer eigenen Scheiße stehen.... „Dann erklär ihm wenigstens die Regeln!", zische ich ihn an und verlasse das Zimmer, bevor ich einen neuen Streit entfache. Meine Schritte führen mich direkt hinaus auf den Hof und ich atme dort einmal tief durch. Wieso beschäftigt mich das so sehr...?!

Die kommenden Tage und Wochen waren schlimm. Ich hatte verdammt schlechte Laune und war sehr schlecht auf Franjo zu sprechen. Die meiste Zeit bin ich ihm einfach aus dem Weg gegangen und habe mich vollkommen auf mein Dasein als Vorzeigesklave bei den Sklaven aufgehalten. Nur leider nicht bei Lukas. Ich weiß nicht wie er es schafft, aber er ist immer in einer anderen Gruppe wie ich. Und wenn ich mal frei habe und zu seiner Gruppe gehe, dann ist er wieder irgendwo und wird bestraft. Ich habe viel von den Aufsehern mitbekommen... Scheinbar ist er selbst nach drei Wochen noch immer so widerspenstig wie am ersten Tag und lässt sich von nichts und niemandem was sagen. Selbst den Vorzug bei Franjo duschen zu können, hat er nach nur zwei Tagen verloren. Gerade gehe ich nach dem Unterricht über den Hof, als ich sehe wie ein Junge von zwei Aufsehern über den Hof gezogen wird. „FASST MICH NICHT AN IHR DRECKSSCHWEINE!", brüllt er und ich würde diese Stimme überall wieder erkennen. Schnell gehe ich zu dem Geschehen und stelle mich in den Weg. „Was soll das Nummer eins?!", werde ich direkt angefahren und schaue zu Finn. „Lass mich mit dem Jungen reden. Vielleicht benimmt er sich dann besser!", gebe ich als Konter und lasse meinen Blick ein wenig erschrocken über Lukas wandern. Er hat überall blaue Flecken und mehrere Schürfwunden. Auch haben seine knappen Klamotten mehrere Risse und alles in allem sieht er sehr mager aus.

„Nein. Der Boss verlang~" „Das ist mir doch egal!", unterbreche ich ihn und verschränke meine Arme. „Du bist nur sein Sklave. Sein Wort steht über deinem.", meint dann aber Sebastian und schiebt mich einfach zur Seite. Fassungslos bleibe ich stehen, dreh mich dann um und schaue ihnen zu wie sie mit Lukas zusammen das Loch ansteuern. „bitte was...!?", murmle ich leise vor mich hin und meine Hände ballen sich zu Fäusten. Wie kann er es wag~ „Julian! Da bist du...! Ich habe dich schon gesucht.", werde ich aus meinen Gedanken gerissen und fahre herum. Es ist Delta. „Oh... Was ist dir den für ne Laus über die Leber gelaufen?", fragt sie, als sie mein Gesichtsausdruck sieht du ich schnaufe. Doch damit gibt sich Delta nicht zufrieden und so setze ich mich mit ihr auf einen der Baumstämme in der Sonne und erzähle ihr alles. Von wo ich Lukas kenne, wie mir sein Vater geholfen hat und was ich mir damals als ich ihr her kam gewünscht hatte... Und auch was für ein Chaos seine Anwesenheit hier in mir auslöst, wie sauer ich auf Franjo bin und dass ich ihm aus dem weg gehe, weil ich es in seiner Nähe einfach nicht aushalte.

„Hast du mit ihm darüber gesprochen?", fragt sie nach und ich lasse meinen Kopf hängen und seufze. „Nein, natürlich nicht... Wie denn auch? ‚Ach Franjo, im Übrigen kann ich den Sklaven den du neulich entführen lassen hast von damals und finde es scheiße von dir ihn ihr her gebracht zu haben. Ich will das du ihn gehen lässt'.", meine ich und winke ab. Das hat doch eh keinen Sinn. „Du solltest es zumindest versuchen...", murmelt sie noch, ehe sie aufsteht und mich mitnimmt.

Die kommende Woche habe ich mir immer mehr Gedanken darüber gemacht, was Delta gesagt hat. Sie hat schon recht... Oder? Gerade gehe ich hinter meiner Gruppe zum Essen und lasse meinen Blick über die Gruppe schweifen, die vor uns hier war. Und tatsächlich erkenne ich Lukas. Das ist das erste Mal seit dem Gespräch mit Delta und dem antreffen auf dem Hof, das ich ihn sehe und so gehe ich schnell zu ihm. Aber schon auf dem Weg zu ihm erkenne ich, das etwas anders ist als sonst. Seine Haltung ist klein und es sieht so aus, als wolle er sich unsichtbar machen. Zudem hat er den Kopf gesenkt... Als ich mich neben ihn setze schaut er einen kurzen Moment zu mir, schenk mir ein stumpfes Lächeln und wendet dann seinen Blick wieder auf den Teller vor sich auf dem Tisch.

Er ist vollkommen in sich gekehrt, wirkt abwesend und... Unisicher? Gebrochen? Ängstlich? „Lukas?", hauche ich leise und sehe, wie der Junge neben mir zusammenzuckt. „Was hat er mit dir gemacht? Ich erkenn dich nicht wieder? Wo ist der Rebell hin?", frage ich nun und sehe, wie er mich anschaut. Doch in seinen Augen ist kein tanzendes Feuer mehr. Es ist nur noch ein trüber Schleier zu sehen... Wie Nebel auf einem See... Und er seufzt. „Ich... Es hat keinen Sinn und so ist es besser...", murmelt er als Antwort und scheut dann wieder auf seinen Teller.

Das kann doch nicht wahr sein! Er kann sich doch nicht brechen lassen! Nicht er! Ich lege meine Hand auf seinen Schenkel, ignoriere das er dabei zusammenzuckt. „Was willst du am meisten haben?", frage ich ihn nun und denke an seine Halskette, die ich vor einigen Tagen in meinem Zimmer verstecken konnte. Doch er weitet nur ängstlich seine Augen und versucht sich von mir zu lösen. „K-keine Schmerzen...", haucht er und ich starre ihn einen Moment ungläubig an. Dann lasse ich von ihm ab und stehe auf. Ich muss zu Franjo. Jetzt!


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top