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Für die Nachteulen unter euch :D

Die kommenden Wochen waren relativ ruhig. Ich habe jeden Nachmittag in der Halle verbracht. Dort habe ich zugeschaut wie die Halle weiter renoviert wird, wie Musik und Licht geprobt wird und alles dekoriert wird. Und natürlich habe ich meine Performens geübt. Gerade bin ich auf dem Weg zurück in Mister Baranows Reich. Es ist ein seltsames Jahr. Letztes Jahr hatten wir um diese Zeit schon längst Schnee, doch dieser lässt dieses Jahr auf sich warten. Und das obwohl in zwei Wochen Weihnachten ist.

Als ich an der Tür von Mister Baranows Reich abgesetzt werde, wünsche ich Finn noch einen schönen Abend und betrete dann die Wärme im Inneren. "Jetzt reicht es aber!" Direkt spitze ich die Ohren und gehe neugierig in das Wohnzimmer. Dort steht Sebastian und Mister Baranow. Ersterer scheint sehr wütend zu sein und steht schwer schnaufend mit dem Rücken zu mir. Mister Baranow hingegen reibt sich eher genervt die Stirn und deutet mit einer Handbewegung auf Sebastian. "So und jetzt noch einmal in Ruhe. Was hat er gemacht und wo ist er jetzt?"

Ich bin mir ziemlich sicher das mich diese Unterhaltung nichts angeht, aber dennoch bin ich neugierig um was es geht. Also bleibe ich einfach im Türrahmen stehen und beobachte die beiden Männer. "Das habe ich jetzt schon drei M- Okay okay! Es war nach dem Unterricht. Er sollte wie die anderen auch in sein zugewiesenes Zimmer zurück. Auf dem Hof ist er abgehauen un~" in dem Moment dreht er sich um und ich atme erschrocken ein, da er einen riesigen und blutenden Riss an de Wange hat. Scheinbar haben mich die beiden Männer nun auch bemerkt, denn Sebastian hält inne in seiner Erzählung und beide schauen mich an.

Mister Baranow geht auf mich zu und bricht so den Blick zu Sebastians Wunde ab. "Nummer eins. Geh und hol den Verbandskasten. Und mein Handy. Das ist oben in meinem Büro.", weist er mich an und ich gehe mit einem schnellen Nicken davon. Um wen es wohl geht? Ich hab in den letzten Monaten nur am Rande mitbekommen, dass wir scheinbar einen Sklaven beherbergen, der sich nicht unterordnen will. Doch das der noch immer so ausartet...

Mit dem Verbandskasten unter dem Arm und dem Handy in der Hand gehe ich schnell wieder ins Wohnzimmer zurück. "-st jetzt wieder im Loch.", endet Sebastian gerade, welcher mittlerweile auf der Couch sitzt. Mister Baranow ist an seine Baar gegangen und hat dort eine Flasche herausgenommen und schenkt nun zwei Gläser ein. "Alles klar. Nummer eins, schau das du das sauber bekommst. McMillan wird es sich ebenfalls anschauen.", wendet sich Mister Baranow an mich und mit großen Augen gehe ich zu Sebastian. Das Handy lege ich auf den Tisch. Dann öffne ich den Koffer und nehme mir zuerst etwas heraus, mit dem ich das Blut abtupfen kann. Mit einem unsicheren Blick gehe ich zu Sebastian, doch dieser lässt alles still über sich ergehen. Nur seinem Gesichtsausdruck zumute würde er gerade viel lieber etwas ganz anderes machen. Und das macht mir ein wenig Angst.

Während ich die Wunde sauber mache kann ich im Augenwinkel sehen, wie Mister Baranow sein Handy zur Hand nimmt und ein paar Dinge eintippt. Dann steckt er das Handy weg und reicht Sebastian eines der Gläser. Ich widme meine gesamte Aufmerksamkeit nun wieder dem Schnitt auf seiner linken Wange und erkenne, dass die Wunde nicht so schlimm ist, wie ich anfangs gedacht hatte. Sie ist zwar lang und die Wundränder sehen nicht sauber aus, aber tief ist sie nicht.  Als sie soweit sauber ist und nur noch wenig Blut nachkommt, beseitige ich die schmutzigen Tücher und schaue unsicher zu Mister Baranow. 

"Sir... Ehm... Soll ich etwas drauf machen...?", frage ich nach und lege dabei meinen Kopf ein wenig schief. Doch Mister Baranow schüttelt den Kopf. "Nicht nötig. McMillan wird gleich da sein und sich das anschauen. Er wird dann, wenn es nötig sein sollte, etwas drauf machen. Deine Arbeit ist getan.", erklärt er mir und ich nicke. Dann räume ich den Verbandskasten wieder zusammen und da niemand etwas zu mir sagt, verräume ich diesen auch wieder im Badezimmer. Als ich zurück ins Wohnzimmer gehe, lasse ich mich leise neben Mister Baranow auf dem großen Kissen in der Subhaltung nieder. Zwar würde ich gerade lieber in mein Zimmer gehen, doch wir haben Freitag und so gehört der Abend Mister Baranow, bis dieser etwas anderes sagt.

"Ich werde ihn über Nacht zu mir holen und morgen Früh wird er bestraft.", bricht Mister Baranow nach einer ganzen Weile die Stille und ich erstarre. Er wird den Sklaven, der für das verantwortlich ist zu sich holen? Das hat er noch nie gemacht! "Bei allem Respekt Sir, Wieso?!", hakt nun auch Sebastian nach und ich kann an seiner Stimme gut erkennen, dass er von der Idee nicht begeistert ist.

"Aus zwei gründen. Zum einen ist heute Nacht Frost angesagt und einen so entkräfteten Sklaven wie ihn im Loch verweilen zu lassen, ist kontraproduktiv. Zum anderen... Wenn es mit Disziplin alleine nicht funktioniert, vielleicht erkennt er so, dass sein Leben hier nicht so schlimm ist wie angenommen. Wenn wir ihm entgegen kommen wird er vielleicht einknicken.", erklärt sich Mister Baranow und auch wenn ich es nicht gutheißen will, was er gerade gesagt hat... Es klingt ein wenig plausibel.

Nach einiger Zeit ist dann auch McMillan gekommen und hat sich den Schnitt an Sebastians Wange angesehen. "Wie ist das passiert?", fragt er und da spitze auch ich meine Ohren. Das würde mich auch interessieren. "Der Penner hat ein Stück von einem verrosteten Gitter gefunden und als ich ihn eingefangen hatte um ihn zurück in sein Zimmer zu bringen, hat er mit dem Ding nach mir ausgeholt.", murrt Sebastian und ich schaue ihn mit großen Augen an. "Wo ist das Teil jetzt?", hakt der Arzt aber nach und ich sehe, wie Sebastian genervt das Glas wegstellt und sich zurück lehnt. "Ich habe es ihm aus der Hand gerissen und über den Zaun in den Wald geschmissen. Ich war sauer okay?!"

Der Arzt hat keine weiteren Fragen und schmiert lediglich eine Salbe auf die Wunde. "Du kommst morgens und Abends zu mir und wirst die Salbe bekommen, verstanden? Da es eine rostige Waffe war, muss ich das im Auge behalten. Nicht das du noch eine Blutvergiftung oder ähnliches davonträgst.", endet der Arzt sein Handeln und erhebt sich. Er wirft Mister Baranow noch einen Blick zu, ehe er geht. Auch Sebastian verabschiedet sich und so sind nur noch Mister Baranow und ich da. Dieser hebt das Glas gedankenverloren an seine Lippen und schaut einen Punkt in der Ferne an, den nur er sehen kann.

Als er sein Glas leer hat, verräumt er dieses und die Flasche und lässt seinen Blick dann auf mich wandern. Seine Mundwinkel zucken einen Moment zu einem Lächeln, ehe er seufzt und mir andeutet, dass ich zu ihm gehen soll. Als ich vor ihm stehe legt er seine Hände an meine Wangen und schaut mich an. "Eigentlich hatte ich etwas anderes geplant, aber die Umstände... Geh bitte nach oben und bereite den Käfig vor. Eine Decke und ein Kissen bitte neben dran legen und eine Wasserflasche dazu. Dann gehst du in mein Büro und wartest auf meine Anweisung. Ich werde den Sklaven holen.", weist er mich an und ich schaue ihn mit großen Augen an. Als er sich aber ohne weitere Worte abwendet seufze ich leise und komme seinem Befehl nach. 

Oben in dem Raum angekommen schalte ich erst das Licht an und widme mich dann dem Käfig. Ein wenig ist mir schon unwohl, aber ich rufe mir in Erinnerung das nicht ich bestraft werde, sondern ein Sklave, der einen Aufseher verletzt hat. Also achte ich darauf, nichts in Reichweite des Käfigs zu haben, dass der Sklave erreichen kann und lege die Decke, ein Kissen und die Wasserflasche bereit. Dann gehe ich wie befohlen in Mister Baranows Büro und setze mich dort auf seine Couch. 

"Nein! Ah~!", kann ich eine helle Stimme hören und direkt erstarre ich. Ohne es bewusst zu steuern, gehe ich auf die Tür zu und schaue vorsichtig durch den Türspalt. Ich erkenne einen Schatten auf dem Boden, dann die dazugehörigen Personen. Mister Baranow schiebt den Sklaven, dessen Hände er hinter seinem Rücken fixiert hat, vor sich die Treppe hinauf und alleine an den zusammengekniffenen Augen kann ich erkennen, dass er Schmerzen haben muss. Ohne es zu verhindert folge ich den Beiden bis zum Eingang des Zimmers und sehe zu, wie der Sklave in den Käfig geschoben wird und die Tür verriegelt wird.  Ich lasse meinen Blick über ihn schweifen und presse bei seinem Anblick meine Lippen aufeinander.

Überall an seinen Armen und an seinem Oberkörper kann ich rote Striemen erkennen. Teils haben sie eine Kruste auf sich, teils ist diese aber auch abgegangen und lässt eine blutende Stelle zurück. Man kann deutlich seine Rippen sehen und sein Anblick erinnert mich stark an mich, nachdem ich im Keller war und das Essen verweigert habe. Gerade zieht sich der Sklave bis in das hinterste Eck des Käfigs zurück und schaut aus zusammengekniffenen Augen zu Mister Baranow. Dieser ist vor dem Käfig in die Hocke gegangen und schaut mindestens mit genauso viel Abscheu zurück. "Willst du eine Decke? Ein Kissen? Etwas zum trinken?", fragt er und seine Stimme ist dabei verdammt ruhig. Der Sklave lässt aber nur ein leises Knurren hören und alleine bei der Vorstellung in seiner Situation zu sein, zieht sich meine Brust zusammen. Natürlich will er!

"Du musst nur Bitte sagen.", meint Mister Baranow dann und nimmt die Wasserflasche in die Hand. Doch der Sklave hat ganz andere Pläne. "Fick dich!", knurrt er und ich erstarre direkt. Unsicher und mit angehaltenem Atem sehe ich zu Mister Baranow. Dieser ist ganz ruhig. Dann sehe ich wie er das Wasser aufdreht und einen Schluck trinkt. "Mh ist das gut~", meint er dann und reicht es dem Sklaven. Erst reagiert er nicht, dann aber streckt er die Hand langsam aus.

In dem Moment, als er die Flasche berührt hätte, dreht Mister Baranow sie aber um und lässt den gesamten Inhalt der Flasche hinaus laufen. Ich sehe das Entsetzen in den Augen des Sklaven und wie er versucht etwas des Wassers aufzufangen, doch vergebens. Darauf achtet Mister Baranow. Dann steht er einfach auf, ohne den Sklaven mit einem weiteren Blick zu beachten und klopft sich die Hose ab. Ich gehe schnell wieder in sein Büro und lasse mich neben seinem Schreibtisch auf dem Kissen in die Subhaltung sinken. Das Gefühl, das ich in den Augen des Sklaven gesehen hatte... Ich kenne es... Und alleine die Erinnerung daran macht mein Herz schwer.

Als die Tür aufgeht setzte ich mich ein wenig aufrechter hin und warte darauf, das er mir einen Befehl gibt. "Komm mit...", meint er entgegen meiner Erwartung relativ ruhig und so gehe ich mit schnellen Schritten zu ihm. Als ich vor ihm stehe warte ich auf eine Reaktion seiner Seitz, doch er schaut mich einfach nur an. Dann wendet er sich ab und deutet mir an, dass ich ihm folgen soll. Also gehe ich ihm nach und finde mich schlussendlich in seinem Schlafzimmer wider. Er beginnt sich zu entkleiden und ohne lange zu Zögern folge ich seinem Beispiel. Dann klettere ich zu ihm unter die Decke und finde mich schnell in einer Umarmung wieder. Ich spüre, das ihn etwas Bedrückt oder eher beschäftigt... Doch ich traue mich nicht das anzusprechen.

~~~

Es ist dunkel, als ich das nächste mal meine Augen öffne und ich schaue mich unsicher um. Als ich jedoch die friedlich schlafende Gestalt von Mister Baranow neben mir ausmachen kann, entspanne ich mich wieder. Es war also nur ein Traum... Leise seufze ich auf und setze mich in seinem Bett auf. Das Bild in meinem Kopf... Ich war wieder im Keller... Es war kalt und dunkel. Niemand war da. Ich war ganz alleine. Ich hatte nichts. Ein Schauer geht mir über den Rücken und mit einem kurzen Blick zurück zu Mister Baranow stehe ich leise auf, nehme mir den Bademantel vom Stuhl und gehe mit diesem leise aus dem Zimmer.

Ich weiß, dass es eine dumme Idee ist... Aber alles in mir drängt danach, diesen Schritt zu gehen. Ich erinnere mich an Delta... Und wie ihr Besuch mir halt und kraft gegeben hat... Und wie der Sklave vorhin dem Wasserhinterher geschaut hat... Ich kenne diese Verzweiflung... Diese Angst.

Also führen mich meine Schritte in die kleine Küche. Dort nehme ich mir ein Glas mit Wasser und nach kurzem Zögern auch eine Scheibe Brot. Den Bademantel enger um mich schlingend gehe ich mit den Utensilien langsam und leise durch das haus und die Treppe nach oben. Dort halte ich noch einmal inne und lausche, doch ich kann keinen verdächtigen Laut hören.

Somit gehe ich leise auf das Zimmer zu und öffne die Tür vorsichtig, ehe ich mich ins Innere schiebe und einen Moment verwirrt schaue als das Zimmer hell erleuchtet ist. Ich blinzle einige Male und schaue dann zu dem Käfig. In der hintersten Ecke, noch immer wie vorhin zusammengekauert, sitzt der Sklave und schaut mich aus kleinen Augen an. "Psss... Ich hab dir was mitgebracht aber bitte sei leise...", hauche ich und sehe, wie er die Augenbrauen zusammenzieht. Aber er ist leise. Also tappse ich schnell die wenigen Schritte zu ihm und gehe vor dem Käfig in die Hocke. 

"Hier schau..", meine ich leise und reiche ihm das Glas und die Brotscheibe durch die Gitter. Einen Moment zögert er und lässt seinen Blick über mich und durch das Zimmer wandern. Dann streckt er zögerlich die Hand nach mir aus und nimmt sich das Essen und das Glas. Dabei sehe ich, dass er sich scheinbar erst vor kurzem an der Handfläche verletzt hat. Man kann es nicht gut erkennen, da er von oben bis unten mit Dreck und Blut verschmiert ist, aber das an seiner Hand sieht frischer aus. "Ist... Alles okay?", frage ich daher leise nach und deute auf seine Hand. Doch er meidet nur meinen Blick und isst das Brot weiter. Oder stopft es sich eher in den Mund.

Leise seufze ich und schaue auf meine eigene Hand. "Weißt du... Sie sind nicht so schlimm... Du muss dich nur darauf einlassen und dann passen sie auf dich auf...", murmle ich leise und erinnere mich an die vielen Male, als ich bei Mister McMillan verarztet wurde. "Lieber sterbe ich...!", murmelt er nun und stellt das leere Glas vor mir ab. Dann zieht er sich wieder in der hintersten Ecke zurück und schließt seine Augen. Ich starre ihn noch einen Moment überrascht an, stehe dann aber mit dem Glas auf und gehe schnell wieder nach unten. Dort stelle ich das Glas auf die Anrichte und will gerade zurück zu Mister Baranow gehen, da erkenne ich, dass das Glas dreckig ist. Ich nehme es noch einmal in die Hand und halte es gegen das schwache Licht von draußen. Tatsächlich. Es ist leicht bräunlich verfärbt und wenn ich mich nicht irre, handelt es sich dabei um Blut. 

Also spüle ich das Glas schnell ab und tappse dann zu Mister Baranow zurück. Wie als wäre nichts gewesen lege ich mich wieder neben ihn und versuche erneut zu schlafen. Doch egal wie sehr ich es versuche, es will mir einfach nicht gelingen. Ein nagendes Gefühl lastet auf mir und ich verstehe nicht genau was. Ich drehe mich immer wieder hin und her und setze mich schlussendlich doch wieder auf. Gestresst fahre ich mir durch meine Haare und seufze, als auch schon der Wecker hinter mir erklingt und ich resigniert den Kopf hängen lasse. Mister Baranow neben mir streckt sich und stellt den Wecker aus, ehe er sich ebenfalls aufrichtet und mich verschlafen anschaut. "Guten Morgen.", meint er und ich wende meinen Blick direkt auf den Boden. 

Ich kann ihn nicht ansehen. Wenn ich ihn ansehe wird er erkennen, das etwas nicht stimmt. Dann wird er Fragen stellen. "morgen... Ich geh duschen..", meine ich daher und stehe schnell auf, nur um fluchtartig das Zimmer zu verlassen und ins Badezimmer zu gehen. Dort trete ich direkt unter die Dusche und seufze leise. Doch entspannen kann ich nicht, da schlingen sich schon zwei Arme um mich und drücken mich an einen warmen Körper. An einen warmen Körper der sehr erregt ist. "Was sollte das?", haucht er nahe an mein Ohr und ein Schauer geht mir über den Rücken. 

"N-nichts...", murmle ich leise und versuche mir nichts anzumerken. Doch anhand dessen, dass er seinen Griff um meine Taille verstärkt, erkenne ich, dass er mir nicht glaubt. Langsam breitet sich die Panik in mir aus und die ersten Tränen sammeln sich in meinen Augen. Eine kleine Stimme in mir sagt mir, dass ich meine Taten einfach zugeben soll... Aber die Stimme in mir schreit nach mir und appelliert daran, es nicht zu tun. Mein Körper beginnt zu zittern und ich schlage mir meine Hände vor die Augen.

"E-es tut m-mir leid...", schluchze ich und spüre wie sehr mein Körper bebt. Dann kann ich spüren, wie ich umgedreht werde und mein Kinn angehoben wird. Ohne es verhindern zu können schaue ich ihn nun an und komme nicht umher mich noch schlechter zu fühlen. Noch bevor er etwas sagt gehe ich vor ihm in die Knie und senke meinen Kopf. "Ich... Es tut mir leid... Ich h-habe ihm essen und... Und trinken gegeben... Es... Ich... Es tut mir leid...", gebe ich zu und mein Körper spannt sich nur noch mehr an.

Doch um mich herum bleibt alles still. Dann spüre ich aber wie das Wasser ausgestellt wird und sich eine Hand auf meinen Kopf legt. "Komm mit.", meint er nur monoton und geht einfach aus dem Raum. Schnell stehe ich auf und folge ihm. Ich schlinge meine Arme um mich und starre den Boden an. Während Mister Baranow sich stillschweigend abtrocknet und mich weiterhin ignoriert, knete ich unruhig meine Finger. Es war richtig es ihm zu sagen... Oder? "Dir ist bewusst, das ich das bestrafen muss?", meint er dann und klingt wie aus weiter ferne. Ich gehe langsam in die Knie und gebe mir auch keine Mühe meine Tränen aufzuhalten. Dennoch gebe ich ihm eine Antwort. "J-ja...", hauche ich brüchig und schniefe.

"Zieh das an.", meint er nun und vor mir auf dem Boden landet eine Boxershort und eines seiner Hemden. Das... Das ist ein gutes Zeichen oder? Schnell ziehe ich mir diese Dinge an und schaue mich dann unsicher um. Er ist weg... Er hat mich verlassen. Doch ehe ich weiter denken kann kommt er wieder durch die Tür und ich erstarre erneut. "Irgendwas abgesehen von Essen und Trinken das ich wissen sollte?", fragt er und klingt irgendwie distanziert. Gerade will ich verneinen, da kommt mir die Verletzung an der Hand in den Sinn. Wenn das durch den Gegenstand, mit dem er auch Sebastian verletzt hat entstanden ist... Dann ist da die Gefahr doch auch vorhanden oder?

"S-seine Hand Sir... Ich...", hauche ich daher und halte aber inne. Ich bin kein Mediziner Woher soll ich also Ahnung haben? "Was ist mit seiner Hand?", werde ich aber gefragt und schaue unsicher auf die Seite. "Mister McMillan meinte bei Master Sebastian müsste man aufpassen, dass es keine Blutvergiftung ist, weil der Gegenstand verrostet war und so... Und ich denke der Sklave hat sich mit dem Gegenstand an der Hand verletzt Sir...", erkläre ich mich und schaue unsicher zu ihm auf. Er steht vor mir und schaut nachdenklich in Richtung Flur. "Ich verstehe. Folg mir."

Wir gehen gemeinsam die Treppe nach oben und unsicher folge ich ihm in das Zimmer. Er deutet mir mit einem kleinen Handbewegung an, dass ich mich neben der Tür in die Subhaltung setzen soll und so mache ich dies. Dann geht er zu dem Käfig und vor dem in die Hocke. "Zeig mir deine Hand.", meint er nun an den Sklaven gerichtet und ich sehe aus dem Augenwinkel, wie dieser seine Hand nur noch mehr zu sich nimmt. Auch sehe ich, dass er blasser aussieht als heute Nacht und unter seinen Augen sind tiefe Ringe. "Entweder so, oder auf die harte Tour.", meint Mister Baranow dann und ich schlucke schwer. Wieso kann er nicht einfach nachgeben?

Es endet damit, dass Mister Baranow an einen Schrank geht und dort ein kleines Kästchen heraus holt. Anschließend widmet er sich dem Sklaven erneut und ich kann nicht genau sehen, was er macht. "Nein! Lass deine dreckigen Griffel von mir!", höre ich aber einen entsetzen Aufschrei, ehe der Protest langsam aber sicher abebbt. "Nein! Lass das... Ich will... Nicht! N-nein... I-ich..."

Mit großen Augen schaue ich zu Mister Baranow der nun den Käfig gänzlich öffnet und den Sklaven ohne weiteren Protest heraus nimmt. Er setzt ihn vor dem Käfig auf den Boden und nimmt dessen Hand. Ich kann lediglich an seinen Augen erkennen, dass er gerade große Panik hat und am liebsten nichts anderes tun würde, als Mister Baranow anzuschreien. Doch aus seinem leicht geöffneten Mund kommt kein Ton und es wirkt schon fast so, als könnte er sich nicht bewegen. Aber das kann nicht sein oder?

"Du hattest recht. Ich werde die Bestrafung von ihm wohl verschieben müssen. Erst muss McMillan sich das anschauen." Und damit geht er einfach aus dem Raum und lässt mich und den Sklaven zurück. Dieser schaut nun zu mir und ich kann Wut in seinen Augen erkennen. Aber wieso ist er wütend auf mich?

~~~

Nachdem der Arzt da war und sich das Ganze angesehen hat, schaue ich nun stumm zu wie der Sklave von einem Aufseher hinter dem Arzt hergetragen wird. Er kommt in ein Einzelzimmer, wird am Bett festgemacht und gesund gepflegt, erklärte mir Mister Baranow auf meine Nachfrage und setzt sich in dem Zimmer auf das Bett.

Dann deutet er zu mir. "Nun zu dir. Komm zu mir.", lautet sein Befehl und ich weiß direkt, was nun kommen wird. Mein Mage zieht sich zusammen und ich presse meine Lippen aufeinander. "Was denkst du? Zehn Schläge sollten genügen, oder?", meint er und deutet auf seine Knie. Also lege ich mich halb über seine Oberschenkel und starre das Bettlaken an. "Zähl mit.", meint er noch, ehe ich eine Hand auf meinem Po spüren kann. Direkt spanne ich diesen an und kralle meine Finger in das Bett. "Und entspann dich. Ansonsten weißt du ja, eine Safewords"

Doch ich schließe nur meine Augen und versuche mich so gut es geht zu entspannen. Ich kann die Strafe doch nicht abbrechen... Ich habe sie verdient... Und ich glaube die Zehn Schläge sollte ich überstehen, oder?

"Z-zehn...." hauche ich mit brüchiger Stimme, als auch der Zehnte Schlag meinen Hintern trifft und kneife meine Augen zusammen um die Tränen loszuwerden. Es war tatsächlich nicht so schlimm wie erwartet und Mister Baranow hat mir zwischen den Schlägen immer kurz Zeit gelassen. Nun spüre ich, wie ich sanft aufgerichtet werde und an seinen Körper gepresst werde. Dankend nehme ich diese Geste an und kralle mich an ihn. Ich vergrabe meine Nase an seinem Hals und schluchze leise. Ich kann spüren, wie er sanft meinen Rücken entlang streicht und dann aufsteht. Ich schlinge meine Beine einfach um ihn und halte mich noch fester. Ich will ihn jetzt nicht loslassen. Auch wenn er mich gerade bestraft hat... Mich gehauen hat... Ich hatte es verdient und jetzt will ich bei ihm sein.

Kurz darauf sitzen wir gemeinsam in der Badewanne und ich döse in seinen Armen vor mich hin. "Ich bin stolz auf dich... Nicht nur weil du die Strafe durchgestanden hast... Du hast einen Blick auf sie, den ich nicht habe...", murmelt er leise, auch wenn ich nicht ganz verstehe, was er damit meint.

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