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Er hatte doch recht. Der Tag, an dem Riccardo verkauft wurde, hat es mir gezeigt. Er hat mich durch Fixierung beruhigen können... Und je mehr ich an dem Tag, und an dem Tag danach darüber nachgedacht habe, desto verständlicher wird mir das, was er über die Sinnesraub-Strafe gesagt hat. Gerade jetzt am Anfang, wenn viele neue Dinge auf mich einwirken, habe ich oft das Gefühl, dass alles zu viel ist. Zwar heißt das jetzt nicht, dass ich die Strafe in Zukunft lieben werde... Aber ich denke, ich werde sie mit anderen Augen betrachten.

Apropos mit anderen Augen betrachten. Gerade in den letzten Wochen ist mir bewusst geworden, wie viel mir Delta mittlerweile bedeutet. Früher, als ich noch im Heim gelebt habe... Da haben wir uns am Abend oft unterhalten und uns gegenseitig unsere perfekte Familie vorgestellt. Wir haben darüber fantasiert, wie unsere Eltern wären, was wir alles mit unseren Geschwistern machen würden und welches Haustier wir haben. Ich hatte mir immer eine Schwester gewünscht. Eigentlich eine jüngere, damit ich für sie der große Bruder sein kann... Aber so wie es nun mit Delta ist...

Sie ist wie die große Schwester, die ich mir immer gewünscht habe. Ich weiß leider nicht, was sie alles durchmachen musste... Sie hat mir zwar schon viele Dinge erzählt, damals als sie mich im Keller heimlich besucht hat... Doch ich habe das Gefühl, dass da noch viel mehr ist. Aber egal was passiert ist, ich bin froh sie nun bei mir zu haben. Schon alleine weil ich das Gefühl habe, dass es durch sie auch viel leichter mit Mister Baranow ist.

Ich habe sie in den letzten Tagen oft miteinander Reden gesehen. Ich glaube nicht, dass sie das wissen. Aber das was ich gesehen und teilweise gehört habe... Ich denke Delta hat ein besseres Gespür wie Mister Baranow und ich glaube auch, dass sie manchmal für mich spricht. Wenn mir die Worte fehlen.... Gerade bin ich am Zeichnen, denn ich möchte mich bei ihr bedanken und etwas besseres ist mir nicht eingefallen.

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Die Tage vergehen und ich bin noch immer den ganzen Tag in Mister Baranows Reich. Immer mal wieder hat mir Mister Baranow Gesellschaft geleistet und mit mir einen Film geschaut oder Karten gespielt. Delta war auch oft da. Wir haben zusammen die Wohnung geputzt und uns mit ihrem Tablett Musik angehört. Dabei sind wir einmal auch auf YouTube gewesen und ich habe ihr die Seite gezeigt, bei der ich mir das Tanzen an der Stange beigebracht habe. Daraufhin hat sie mich jeden Abend in die Halle gezogen und wollte, das ich ihr ein paar Tanzschritte beibringe.

Diese Abende sind nicht selten mit viel Albereien verbunden gewesen und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das eher für mich als für sie macht.

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Wenn mich nicht alles täuscht müsste heute Samstag sein. Draußen ist es wunderschön. Der Himmel ist komplett blau und keine einzige Wolke ist zu sehen. Und da es vor zwei Tagen noch ein starkes Unwetter hatte, nehme ich an, dass es noch nicht zu heiß ist.

Ich sitze am Fenster vom Wohnzimmer und schaue nach draußen. Sehr den Vögeln dabei zu, wie sie von einem Baum zum nächsten fliegen. Gerne wäre ich jetzt auch draußen.... Aber Mister Baranow ist noch in einer Konferenz und bevor die nicht vorbei ist, kann ich nicht einmal im Traum daran denken raus zu können.

Ein poltern lässt mich meinen Blick vom Fenster wenden und mit großen Augen sehe ich, wie Finn und einer der neuen einen Jungen hinter sich her ziehen. Dieser sieht aus, als sei er eben frisch verprügelt wurden und ist dazu noch gefesselt. Sie lassen ihn unachtsam auf den Boden fallen und ich sehe, wie Finn ihm noch einen bösen Blick zuwirft.

Dann landet sein Blick auf mir und ich weiter meine Augen. "Wo ist der Boss?", fragt er und ich blinzelte einige Male. Dann gebe ich mir innerlich einen Ruck und antworte. "Mister Baranow ist in einer Konferenz... Er sollte aber bald-"

Doch Finn ist schon aus dem Zimmer gegangen und ich kann seine Schritte die Treppe nach oben gehen hören. Unsicher schaue ich nun wieder zu dem am Boden liegenden. Er regt sich nicht und hat die Augen geschlossen... Aber seine Brust hebt und senkt sich nocht leicht, daher erkenne ich, dass er noch lebt. Dann wende ich meinen Blick auf den neuen.

"Eh... D-Du... ich meine S-sie sind neu...?", Frage ich leise und sehe, dass mich der Mann misstrauisch mustert. Dann nicht er aber. "Du bist der vom Boss? Nummer eins? Von dir habe ich schon viel gehört. Ich bin Sebastian."

Ich nicke leicht zum Zeichen, dass ich verstanden habe und schaue dann wieder zu dem Sklaven. "Was ist mit ihm?", Frage ich vorsichtig und erkenne, dass der Sklave wohl zu sich kommt. "Er ist seit drei Wochen bei uns. Er macht nur Ärger. Wir haben ihn gerade aus der Isolierung geholt und was ist das erste, das er macht? Er schmeißt einen Stein, den er da unten aus der Wand gerissen hat nach Finn. Der hat sich zwar rechzeitig ducken können.... Aber naja. Er ist ziemlich wütend und möchte die Erlaubnis ihn bestrafen zu dürfen."

Ich schlucke und wende meinen Blick ab. Dann höre ich wie Schritte die Treppe hinunter kommen. Direkt liegt mein Blick wieder auf der Tür und ich sehe Finn herein kommen. "Duschen. Auf.", meint er nur und ich sehe, wie Sebastian und Finn den Sklaven wieder zwischen sich nehmen und mich verlassen. Mir wird ein wenig unwohl... Ich weiß genau was sie in den duschen mit ihm machen werden.

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Mittlerweile sind fast zwei Monate vergangen. Das Wetter wurde schlechter und ich nehme wieder am Unterricht teil. Zumindest passiv. Den Teil am Vormittag mache ich wir gewohnt normal mit und den Teil am Nachmittag sitze ich entweder als stiller Zuhörer im hinteren Eck oder werde zu Mister Baranow gebracht. Nur das abendliche tanzen zusammen mit Delta ist mir geblieben.

Gerade sitze ich wieder alleine in meinem Zimmer und seufze. Wir haben heute im Unterricht Techniken und Feinheiten eines Blowjobs besprochen und alleine das Zuhören hat mir gereicht um mich an Riccardo zu erinnern und ein kleines Feuer in mir zu entfachen.

Doch je mehr ich darüber nachdenke, über das was wir gemacht haben.... Das, wie es sich angefühlt hat... Desto größer wird das Feuer und schon bald sitze ich mit einem ordentlichen Problem und schwer atmend an der Wand.

Es ist nichts neues.... Einfach warten... Es wird schon... Dann kommt mir ein Satz in den Sinn... einen Satz den ich von ihm gehört habe...

"Wieso bist du nie zu mir gekommen?"

Nein. Nein ich kann doch nicht zu ihm und ihn anfliegen,mich zu erlösen.... Oder doch?

Eine Latte zu haben, aufgrund des Unterrichts ist nichts neues. Doch seit der Sache mit Riccardo ist es nicht mehr so einfach, es einfach zu ignorieren. Der Drang in mir, mein Problem zu beseitigen und mich gut zu fühlen.... Er ist einfach zu groß.

Ich rappel mich auf und beiße mir auf meine Lippen. Er hat gesagt, ich soll zu ihm kommen... Er war ja sauer, weil ich es nicht getan habe... Ich unterbreche mein auf und abgehen und trete an die Tür. Zaghaft klopfe ich an diese und warte darauf, dass einer der Aufseher kommt.

Tatsächlich muss ich nicht lange warten und die Tür wird geöffnet. Einen Moment blinzle ich verwirrt, dann erkenne ich Sebastian. "Ich... Ich möchte zu Mister Baranow.", gebe ich von mir und starte den Boden an. "Und jetzt?"

Verwirrt hebe ich den Kopf und schaue in sein Gesicht. Er hat die Arme verschränkt und schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an. "B-bring mich zu ihm....!" meine ich kleinlaut und sehe, wie er seine Augenbrauen zusammenzieht. Dann nimmt er sein Handy und wählt eine Nummer. Wieso kann er mich nicht einfach zu Mister Baranow bringen? Wieso macht er es so kompliziert?

"Ja. Der Sklave will zum Boss.... Ja... Ne Nummer eins. Nein ich habe nichts gemacht... Okay... Ja verstanden.", damit legt er auf uns seufzt. "Folg mir"

Ich hatte euch ja einen Teil für heute versprochen xD nur vorlesen reicht mir nicht 😂😅

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