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"Du willst ihn. Okay. Dann nimm ihn hier und jetzt!" Die kalte Frauenstimme lässt mich erstarren. Ihre Worte sickern immer weiter in mein Unterbewusstsein, in jede Faser meines Körpers.... Lassen mich innehalten und keinen Muskel mehr bewegen. Ich kann ihren Blick deutlich auf mir spüren. Diese Augen... Sie brennen sich in mein Gehirn und lassen mich nicht mehr los. Dann wende ich den Blick voller Panik zu ihm. Ich mochte ihn. Habe ihm immer vertraut... Doch nun...
Ich sehe zu, wie es in ihm arbeitet. Wie er die Situation versucht einzuschätzen und schlussendlich nickt und auf den mich zugeht. Hektisch versuche ich ihn durch Kopfschütteln umzustimmen. Ihm zu zeigen, dass ich das nicht will. Er hat immer auf mich gehört. Ich schreie ihn an - doch nichts kommt durch das Klebeband. Ich windet mich - doch egal wie sehr ich mich versuche zu befreien, ich schaffe es nicht.
Er ist nun nur noch Zentimeter von mir entfernt. Mein Herz rast. Ich bekomme fast keine Luft mehr und versuche noch immer ihn umzustimmen. Vor lauter Tränen kann ich nicht einmal mehr erkennen, ob er mich anschaut oder nicht. Ich sehe, wie er seine Hand an seinen Gürtel legt und diesen öffnet und das kalte und selbstgefällige Lachen von ihr unterstreicht diese Situation nur noch mehr.
Und dann ist mit einem Mal ein grelles Licht und ein ohrenbeträubender Knall zuhören.
"WAS GEHT HIER VOR?!"
~ ~ ~
Schritte kommen auf mich zu. Doch ich bin noch immer erstarrt und nicht in der Lage, mich zu bewegen. Als ich dann aber einen starken Griff an meiner Schulter spüre, reiße ich meine Augen auf und bin wieder Herr über meinen Körper. Voller Panik schreie ich auf und versuche Distanz zwischen mich und die Person zu bekommen. Zu real fühlt sich das eben gesehene an. Doch ich schaffe es nicht. Die Person hält mich mit starkem Griff und nach einer Weile realisiere ich, wo ich bin.... Und was gerade passiert.
Riccardo wird von zwei der Aufsehern auf die Beine gezerrt und Richtung Zimmerausgang gezogen. Er wehrt sich... Seine Augen sind panisch aufgerissen und er schaut mich besorgt an. Er sagt etwas... Oder schreit... Aber noch ist nur eine dumpfe Geräuschkulisse für mich vorhanden und mein Blut rauscht laut in meinen Ohren.
Dann aber nehme ich den starken Griff wieder wahr und wende meinen Blick langsam auf. Ich sehe starke Arme, ein schwarzes Shirt.... Ein Kinn, das ich überall wieder erkennen würde... Augen, die mich wütend anstarren. Ein Ziehen geht durch meine Brust und ich senke schnell wieder meinen Blick. Ich möchte gerne mehr Distanz zwischen uns bringen... Möchte mich in meiner Decke einkuscheln und einfach niemanden um mich haben... Und doch ist er da. Und ist sauer.
"Was soll das?!", schnauzt er und ich spüre, wie der Griff stärker wird. Seine andere Hand umgreift meine andere Schulter und ich werde geschüttelt. "Antworte!", befiehlt er mir, doch der Klos in meinem Hals verhindert das auch nur ein Wort über meine Lippen geht. Dann spüre ich, wie ich auf den Boden fallen gelassen werde und ziehe schnell meine Beine an. Die Spannung die in der Luft liegt ist zum zerreißen gespannt und ich habe das Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen. Immer mehr spüre ich, wie ich mich in meinen schützenden Körper zurück ziehe und meine Umgebung nicht mehr wahrnehme.
Was ist da eben passiert...? Riccardo hat... Ich habe... Wir... Und dann.... Ich kralle meine Hände vor die Augen und kann nicht verhindern, dass die ersten Tränen über meine Wangen rennen. Was habe ich nur getan...?
~ ~ ~
Sicht Franjo
Die ganze Woche über habe ich schon keine Zeit, um mich um mich zu kümmern. Die ganze Zeit Anrufe entgegen nehmen, E-Mails beantworten... Es hat auch eine Schattenseite gerade von einem der bekanntesten Mafiosis der Welt bekannt gemacht zu werden. So viele Aufträge hatten wir noch nie auf einmal... Und das alles zu organisieren, zumal wir nun nicht nur aus Deutschland Sklaven beziehen können... Es ist nicht einfach.
Am Ende mit meinen Nerven sitze ich nun also an meinem Schreibtisch und starre auf den Monitor. Ich hatte mir das alles anders vorgestellt. Das Wochenende wollte ich mit Julian richtig genießen... Naja... Ich habe ein paar Besorgungen zu machen und hätte ihn mitnehmen wollen, doch dann kam das alles dazwischen und seit dem habe ich ihn nicht einmal mehr gesehen.
Wie von alleine öffne ich unser Sicherheitssystem und greife auf die Kameras zu. Das Kennwort eingeben... Die richtige Kamera auswählen und Tada~ Da ist er. Er liegt auf seinem Bett. Eine kurze Hose die seine Beine wirklich gut zur Geltung bringen und ein Shirt das ebenfalls eher Körperbetont ist tragend, starrt er die Decke an. Die Arme hat er unter seinem Kopf verschränkt und so habe ich einen kleinen Ausblick auf seinen Bauch, da das Shirt hochgerutscht ist. Zwar ist die Auflösung alles andere als HD, aber es ist dennoch ein schöner Anblick. Dann sehe ich, wie er sich mit einem Mal auf die Seite dreht und lege meinen Kopf schief. Doch als ich sehe, wie die Tür aufgeht und der andere Sklave - wie war nochmal sein Name - in sein Zimmer geschoben werde verstehe ich. Er hat einfach keine Lust auf eine Interaktion.
Die Tür fällt erneut ins Schloss und ich sehe, wie sich mein Julian langsam umdreht und scheinbar von dem Anblick etwas überrascht ist. Ich hatte nur mitbekommen, dass sich der Sklave beim Abendprogramm daneben benommen hat. Und das obwohl ich dachte, mein Plan wäre aufgegangen. Ich meine nicht umsonst stecke ich den wiederspenztigsten Sklaven von allen zu Julian. Ich wollte, dass er sich etwas abschaut! Und wie sein Verhalten in der vergangenen Woche zeigte, hatte ich Erfolg mit meinem Plan. Der kleine Ausrutscher heute Abend war nur Nebensache.
Dann wende ich meine Aufmerksamkeit aber wieder auf das geschehen auf dem Bildschirm und ich kann nicht glauben was ich da sehe... Julian löst die Fesseln! Kaum sind die Handfesseln des Sklaven's gelöst, dreht er die Situation blitzschnell und beugt sich über meinen Julian! Ich ziehe scharf die Luft ein und in mir baut sich eine Wut an... Eine Wut, die ich nicht kontrollieren kann.
Als ich dann sehe, wie Julian seine Hände in den Nacken des Sklaven's legt, brennen bei mir die Sicherungen durch. Ich schlage mit der Faust auf meinen Schreibtisch, springe auf und renne so schnell es mir möglich ist in das Lager der Sklaven.
~~~
Als ich die Tür aufreiße finde ich eine vollkommen unerwartete Situation vor. Die Klamotten, die Julian bis eben noch anhatte liegen auf den Boden neben seinem Bett und er selbst sitzt zusammengekauert an dessen Kopfende, die Decke leicht über sich gezogen. Der Sklave sitzt etwas verwirrt genau vor ihm, den Vibrator und seine sämtlichen Fesseln neben ihm. "WAS GEHT HIER VOR?!", stelle ich mit donnernder Stimme die Frage aller Fragen. Julian reagiert gar nicht und der Sklave richtet nur seinen Blick auf mich. Ich gehe mit zwei großen Schritten auf Julian zu und packe ihn an der Schulter. Er zuckt stark zusammen und schreit los, doch gerade ist mir das vollkommen egal. Er soll mir gefälligst antworten. Doch stattdessen bekomme ich eine Antwort von dem Sklaven. "Er wollte wohl nicht beim Sex beobachtet werden du alter pädophiler Sack!"
Das reicht mir. Mit eine schnellen Handbewegung kommen zwei meiner Männer rein und nehmen ihn mit. Er schreit um sich, schmeißt mir und meinen Leuten Beleidigungen an den Kopf, doch ich ignoriere das. Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder auf Julian und dieser scheint ebenfalls wieder im Hier und Jetzt zu sein. Zumindest so halb. Er hat seinen Blick angehoben, doch als sich unsere Augen treffen, wendet er sich ab und will sich von mir distanzieren. Natürlich lasse ich das nicht zu. Er ist mir eine Antwort schuldig!
"Was soll das?!", schnauze ich ihn daher an und hebe ihn an beiden Schultern fest, sodass er nicht im geringsten die Möglichkeit hat, sich abzuwenden. Doch es kommt keine Reaktion. "Antworte!", befehle ich und schüttle ihn leicht, doch auch darauf antwortet er nicht und so lasse ich ihn los. Er sinkt direkt wieder in sich zusammen, zieht seine Beine an und macht sich klein. Ich schließe einen Moment meine Augen und atme tief durch. Okay. Dann kümmere ich mich eben zuerst um den Sklaven. Und dann um Julian!
Oh oh... was da nur passieren wird... ~o~
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