~|100|~
Seit wir durch die Tür zum Arztzimmer gegangen sind, stehe ich starr neben dieser. Mister Baranow setzt Riccardo auf der Liege ab und schaut zu Mister McMillan. "Ich habe Arbeit für dich.", meinte er und tritt von der Liege zurück.
Ich schaue gebannt Mister McMillan zu, wie er einmal um Riccardo herumgeht und sich seine Wunden ansieht. Ich versuche Riccardos Blick zu erhaschen, aber er schaut einfach nur auf den Boden. Es muss ihn sehr angestrengt haben... Die ganze Prozedur.
"Mit oder ohne?", fragt Mister McMillan dann und schaut zu Mister Baranow. Auch ich richte meinen Blick auf ihn und hoffe innerlich, dass er mit sagt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mit der Frage Schmerzmittel meint... Und die braucht er dringend....
Ich sehe wie Mister Baranow zu Riccardo geht und dessen Kinn anhebt, sodass er ihn zwangsläufig anschauen muss. "Sag bitte bitte...", befiehlt er und ich sehe, wie Riccardo schon wieder provozieren will. Schnell winke ich ihm zu, um seinen Blick zu erhaschen. Tatsächlich schaut er einen Moment zu mir und ich forme mit meinen Lippen das, was er sagen soll.
Dann wendet er seinen Blick auf den Boden und murmelt ein "Bitte". Es klingt zwar ziemlich aufgesetzt und erzwungen, aber er hat es gesagt! Mister Baranow tätschelt daraufhin seinen Kopf und meint: "Fein". Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und merke, wie sich auch meine Brust ein wenig zusammenzieht. Er soll... Den Gedanken schiebe ich schnell beiseite.
"Mit", erklärt Mister Baranow nun und ich atme erleichtert aus. Gut, immerhin. Ich richte meinen Blick wieder auf Riccardo, welcher starr auf den Boden schaut. Der arme... Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich gefühlt habe, als ich bestraft wurde... Wenn ich nun daran denke, dass ich an seiner Stelle bin... Nein. Nein nein nein nein nein. Das will ich mir nicht einmal vorstellen.
Einige Male muss ich blinzeln und schaue unsicher auf. Mister Baranow starrt mich an und kaum treffen sich unsere Blicke, wende ich meinen Blick auch schon wieder ab und starre auf den Boden. Er hat mich geschlagen... Er hat... Nein. Es war sicherlich nicht seine Absicht. Er hat bestimmt nicht gewollt... Oder?
"Bleib hier.", lautet der Befehl an mich und Mister Baranow verlässt das Zimmer. Unsicher schaue ich auf die Tür und dann zu Riccardo. Der Arzt geht gerade auf ihn zu und hebt eine Spritze an seinen Arm. Er schaut skeptisch und ich gehe zu ihm, lege eine Hand auf sein Bein und sehe, wie er sich direkt entspannt.
Ohne weiter auf den Arzt zu achten bekommt er die Spritze in den Arm gestochen und kurz darauf entfernt sich der Arzt auch schon wieder. "So. Nun. Es dauert ein wenig bis das Mittel wirkt, ich werde aber schon einmal anfangen deinen Rücken zu versorgen.", erklärt er und geht um Riccardo herum. Er nimmt ein Tablett zur Hand und beginnt dann, mit einem Tupfer auf dessen Rücken zu hantieren.
Direkt zischt Riccardo auf und weicht in meine Richtung aus. Ich sehe wie er seine Augen zusammenkneift und will mir gar nicht vorstellen, wie sehr es ihn weh tuen muss.... Beruhigend streiche ich sein Knie und lege die andere Hand in seinen Nacken. Er ist leider Gottes selber an der Strafe schuld... Hätte er nicht so provoziert, hätte er nicht so bestraft werden müssen...
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit in der Mister McMillan an Riccardos Rücken hantiert. Schlussendlich bekommt er einen Verband über den ganzen Oberkörper angelegt und Mister McMillan wendet sich wieder an sein Buch. Riccardo lehnt sich an mich und hat seine Augen geschlossen. Ich glaube nicht, das er jetzt in der Lage dazu ist, sich gegen Mister Baranow zu wehren.... Und das ist gut.
Kaum denke ich an ihn, geht auch schon die Tür auf und ich weiche schnell zurück. Riccardo fängt meinen Blick auf, doch ich schaue ihn nur entschuldigend an und begebe mich erneut an meinen Platz neben der Tür und meide den Blick von Mister Baranow.
"Wie ich sehe, bist du fertig.", stellt er das offensichtliche fest und Mister McMillan schaut auf. "Ja. Er sollte Ruhe bekommen. Keine weiteren Strafen auf den Rücken. Sonst fängt er sich eine Infektion ein, es entzündet sich und...."
"Das ist nicht meine Entscheidung. Wenn er es verbockt....", meint Mister Baranow aber nur mit einem Seitenblick auf Riccardo. Ich balle meine Fäuste und will schon etwas sagen, dann aber besinnen ich mich eines besseren und halte mich zurück.
"Steh auf und folg mir Sklave!", lautet nun der Befehl an Riccardo gerichtet und ich sehe den Wiederstand in seinen Augen. Aber wenn er jetzt etwas sagt.... Ich trete als schnell vor und lege meinen einen Arm um ihn, um ihm aufzuhelfen. Er schaut mich missmutig an, sagt aber nichts und ich atme erleichtert durch.
Mister Baranow sagt dazu nichts und geht aus dem Raum. Seufzend und meinen Frust hinunterschluckend Folge ich ihm zusammen mit Riccardo und Stelle schnell fest, dass wir auf die Schlafräume zugehen. Ohne groß darüber nachzudenken betrete ich den Raum den ich nun seit einer langen Zeit mein Zimmer nennen muss und bleibe in dessen Mitte mit Riccardo zusammen stehen.
"Ihr werdet morgen wie gewohnt abgeholt. Für heute ist es genug.", lautet die Anweisung und schon ist der Raum verschlossen. Es dauert einen Moment, bis ich das ganze verarbeitet habe, dann aber helfe ich Riccardo sich auf seine Matratze zu setzen und setze mich selbst auf meine. Gedankenverloren lehne ich mich an die Wand hinter mich und ziehe meine Beine an. Ich verstehe nicht ganz, was ich von der ganzen Situation halten soll.
Als ich Riccardo das erste Mal gesehen habe ist mir die Spucke fast aus dem Mund gelaufen. Ein so gut aussehenden Jungen habe ich glaube ich noch nie zu Gesicht bekommen... Diese roten Haare, die Sommersprossen, die giftgrünen Augen... Und sein Körper muss ich glaube ich gar nicht erst erwähnen! Dann kam dazu, wie er sich gegenüber den Aufsehern und Master Baranow verhalten hat. So wiederspenztig. Er ist so mutig.... Will sein Ich nicht aufgeben und hält sich daran fest.... Ganz egal, wie sehr sie ihn bestrafen. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, aber wenn ich nur daran denke, kribbelt mein ganzer Körper.
Ihn nun so zu sehen verletzt mich. Er sieht schwach aus... Hat und hatte bestimmt extreme Schmerzen. Aber trotz allem hat er nicht aufgegeben. Er hat sich nicht brechen lassen, bei der Strafe. Ein leichtes Grinsen geht mir über die Lippen und ich schaue auf. Er lehnt sich seitlich an die Wand, hat seinen Kopf daran gelegt und die Augen geschlossen. Schlaf würde ihm nun sicherlich gut tun...
Auch ich lege mich nun hin und schließe meine Augen. Für heute habe ich wirklich genug.
"Julian~ Wach auf!!", werde ich aus meinem Schlaf gerissen und schaue mich mit müden Augen um. Vor mir sitzt in der Hocke niemand anderes als Riccardo. Er hat wieder sein schiefes Grinsen aufgesetzt und den Kopf leicht schräg gelegt. "Na? Gut geschlafen?", fragt er und deutet mit einem Blick nach unten. Verwirrt blinzelnd schaue ich hinab und sehe, dass ich eine Morgenlatte habe... Verlegen lege ich meine Hände auf meine Mitte und wende den Blick ab. Doch Riccardo lacht nur und legt seine Hände links und recht an mein Gesicht. Er dreht es so hin, das ich ihn anschauen muss und direkt erkenne ich das Funkeln in seinen Augen.
"Du musst dich dafür doch nicht schämen. Das ist normal! Schau~", meint er und dreht meinen Kopf nun so, dass ich auf seine Mitte sehen kann. Und tatsächlich. Zwischen seinen einen steht seine Mitte wie eine eins! "Lust auf n Quicki?", fragt er dann und lässt von meinem Gesicht ab und ich schaue ihn mit großen Augen an. Was..!? Wie kommt er denn da~ "MH~~!"
Ich kann nicht wirklich weiter darüber nachdenken, da hat er schon eine Hand um meine Mitte gelegt und ein elektrisierendes Gefühl durch meinen Körper geschickt. "oh da hat es scheinbar jemand sehr nötig~", kann ich ein leises wispern vernehmen und beiße mir auf meine Lippe. Konzentrier dich! Unter Anspannung schiebe ich mich ein wenig zurück, spüre aber direkt die Wand hinter mir und sehe, wie sich Riccardo nun breitbeinig vor mich kniet. Ohne es steuernd zu können, landet mein Blick wieder auf seiner Mitte und ich spüre, wie mir alleine bei dem Anblick das Blut noch mehr in meine untere Region schickt. "Entspann dich~", haucht er nun und mit einem mal hat er beide Hände um meine Mitte gelegt und bewegt diese auf und ab.
Eine kleine Stimme tief in mir schreit mich an, dass ich das Ganze unterbinden muss. Das es verboten ist und ich einen riesen Ärger dafür bekommen werde.... Doch die Gefühle, die Riccardo gerade auslöst... Die sind einfach zu stark und so denke ich nicht einmal daran, ihn zu unterbrechen. Er bewegt seine Hände weiter, gezielt und ich merke schnell, wie gut er ist. Ich spüre, wie sich mein Höhepunkt mit rasanter Geschwindigkeit aufbaut - ich meine was soll ich sagen? Ich wurde in den letzten Wochen so oft hoch erregt stehen gelassen, so oft provoziert... Und jetzt von einem so heißen und-
"Aufstehen! Ihr habt 5 Minuten!"
Schwer atmend und schweißnass sitze ich kerzengerade in meinem Bett und starre auf die Tür, in der gerade einer der Aufseher verschwindet. Mit schnell pochendem Herzen wende ich meinen Blick ab und sehe, wie mich zwei grüne Augen direkt in ihrem Fokus haben. Ein Funkeln ist in ihnen zu sehen und alleine die kleine Geste, wie er sich einen Moment neckend die Unterlippe beißt verrät mir, das er ganz genau weiß, wovon ich geträumt habe.
Schnell springe ich auf und gehe ins Bad. Das kann doch nicht sein. Reis dich gefälligst zusammen! Im Bad wasche ich mir erst einmal das Gesicht und starre mich in dem alten Spiegel fassungslos an. Was ist denn mit mir los?! Kopfschüttelnd nehme ich mir den Waschlappen und wasche mir damit mein Gesicht richtig ab. Da wir Mitten im Sommer haben... Oder zumindest von der Temperatur her, dürfen wir zweimal am Tag duschen. Gleich am morgen und heute Abend. Das heißt, ich muss mich nicht direkt waschen, sondern kann das in der Dusche machen. Noch einmal tief durchatmend gehe ich wieder in das Zimmer zurück und setze mich dort in der Subhaltung neben die Tür. Immer mit dem Blick von Riccardo auf mir.
Als der Aufseher kommt und uns mitnimmt, reiht sich Riccardo hinter mir ein. Eine Gänsehaut geht mir über den Rücken und ich merke, wie ich mich automatisch ein wenig mehr anspanne. Als wir vor der nächsten Tür stehen bleiben müssen um zu warten, das der Aufseher aufgeschlossen hat, merke ich, wie sich Riccardo extra nahe an mich stellt. Ich kann seinen heißen Atem in meinem Nacken und seine erregte Mitte an meinem Po spüren. Eine weitere Gänsehaut macht sich auf mir breit und ich beiße mir auf meine Lippe. Es erinnert mich direkt wieder daran, was ich geträumt habe und ohne es verhindern zu können, schleichen sich die Bilder aus meinem Traum wieder vor mein inneres Auge.
Als der Aufseher weiter geht und auch ich weiter gehen will, spüre ich einen festen Druck an meiner Mitte und schnappe überrascht nach Luft. Riccardo hat doch tatsächlich seinen Arm um mich gelegt und meine Mitte- "Na auf... Lauf weiter oder willst du Ärger~", haucht er neckend und ich presse meine Lippen aufeinander. Er nimmt wieder ein wenig Abstand ein und so laufen wir dem Aufseher weiter hinterher.
An den Duschen angekommen muss Riccardo - zu meinem Glück - bei dem Aufseher warten. Er darf mit dem Verband nicht unter die Dusche. Als ich also unter der Dusche stehe ist kein Riccardo da, der mich weiter provozieren kann... Der mich auf dumme Gedanken bringen kann. Also kann ich in aller Ruhe mit eiskaltem Wasser duschen und so mein Problem beseitigen.
Nach der Dusche geht es zum Essen. Das verläuft ebenfalls ganz normal. Auch der morgendliche Unterricht ist ganz normal und ich bin ein wenig darüber verwundert, das Riccardo nicht wieder irgendwelche Faxen anstellt. Aber mir soll es recht sein...
Ich werde mich nicht dafür entschuldigen. Auch nicht dafür, das ich in den kommenden Tagen und wahrscheinlich Wochen nicht allzuviel schreiben werde. RL uns so...
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