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Es ist dunkel, als ich das nächste Mal meine Umgebung wahrnehme. Mein Blick wende ich direkt zu dem Fenster, doch auch hinter dem Vorhang ist kein Licht mehr zu sehen und so nehme ich an, es ist Nacht. Ich reibe mir meine Augen und gähne leicht. So ganz verstehe ich nicht wieso ich so müde bin, da ich doch eh nichts anderes als Schlafen tue. 

Dann richte ich mich ein wenig auf und schaue mich um. Was hat mich wach gemacht? Ich kann niemanden außer mir in dem Zimmer wahrnehmen. Noch immer trage ich abgesehen von dem Halsband nichts an mir und auch im Zimmer kann ich keine Klamotten ausmachen. Wieso also, wurde ich wach?

Mit einem Mal kann ich doch ein Geräusch ausmachen. Ein Stuhl wird nach hinten gerückt... Dann kann ich schlurfende Schritte hören. Sie kommen direkt auf mich zu. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich weiche in meinem Bett bis an die Wand zurück. Ein klicken verrät mir, dass meine Zimmertüre gerade entriegelt wurde und mit weit aufgerissenen Augen starre ich auf die Türe.

Sie geht auf und eine Gestalt ist zu erkennen. Es ist so dunkel, dass ich das Gesicht nicht erkenne, doch die Statur verrät mir wer vor mir steht. Wird er mir erneut weh tun? Wie automatisch hebe ich meine Arme schützend vor mein Gesicht. Ich will nicht auch noch ein zweites blaues Auge haben... Doch er kommt einfach herein. Ohne Kommentar.

Die Türe lässt er hinter sich aufstehen. Vor dem Bett bleibt er stehen und ich kann einen Geruch ausmachen, den ich aus der Baar in der ich arbeitete kenne. Alkohol. Hat Mister Baranow getrunken? Angst macht sich in mir breit. Oft hatten wir Kunden da, die aufgrund zu vie Alkohol nicht mehr wussten, was sie machen. Nicht selten musste mein Chef die Polizei rufen um einen Kunden abholen zu lassen.

Was macht Mister Baranow wohl, wenn er zu viel getrunken hat? Noch immer steht er einfach vor meinem Bett und ich kann seinen Blick auf mit spüren. Dann mit einem Mal, lässt er sich einfach auf dem Bett nieder und brummt. Ich ziehe meine Beine noch näher an mich und versuche keinen Laut von mir zu geben.

"Verlat....", er räuspert sich, "Verrat mir, wie du es geschafft hast. Wer ist dein Komplize...?" Ich schaue ihn ungläubig an. Ich hatte angenommen, dass er Delta immer zu mit geschickt hat um Informationen zu bekommen... Aber scheinbar wusste er nichts davon. Aber ich kann mich noch gut genug daran erinnern, wie er die letzten Male reagiert hat. Es ist egal ob ich etwas sage oder eher was ich sage. Er wird mir nicht glauben und mich erneut bestrafen.

"Sag.... Hast du Angst? Wieso antwortest du nicht?!", brabbelt er weiter vor sich hin und ich bin mir ziemlich sicher, dass er mehr getrunken hat, als gut für ihn ist. So gerne ich ihm auch eine Antwort geben würde... Ich weiß absolut nicht was. Also bleibe ich einfach leise und hoffe, dass er mich schnell wieder in Ruhe lässt. "Isch habe nicht vor, dir etwas anzutun....", meint er dann und muss am Ende einmal hicksen. "s-so wie die letzten Male...?", gebe ich leise und verletzt von mir und meine Brust zieht sich bei dem Gedanken zusammen. 

Mir ist egal, ob er mir erneut weh tut... Er aber bleibt eine ganze Weile stumm. Dann bewegt er sich erneut und ich kann etwas metallenes hören. Ängstlich mache ich mich noch kleiner und meine Arme zittern so sehr, dass es mir schwer fällt, sie schützend vor mein Gesicht zu halten. "Schau... Isch will nischt...." lallt er vor sich hin und ich erkenne, dass er eine Art Handschelle um sein Handgelenk legt. Anschließend verschließt er die andere Seite am Kopfende meines Bettes an dessen Gestell. Dann schießt mit einem Mal seine andere Hand in meine Richtung. ich zucke stark zusammen und kneife meine Augen zu, doch es passiert nichts.

Vorsichtig schaue ich auf und erkenne etwa einen halben Meter vor mir seine Hand und ein Band. Er hält mir dieses band hin und ich hebe zitternd meine Hand zu ihm. Er kommt nicht weiter zu mir... Hier hinten bin ich sicher... Zumindest gerade. Als ich das Band nun in meinen Händen halte, erkenne ich, dass es sich dabei um ein Schlüsselband handelt und ein kleiner Schlüssel daran hängt.

"Nur du kanscht mich frei mahen...", erklärt er und wackelt dabei an der angebundenen Hand. Er hat sich angekettet und ich habe den Schlüssel... Aber... Wieso?

"Jetz sag... Wie hasch du es geschafft? Wie"?

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