~|92|~
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber als ich durch den Sack Licht sehe und auch langsam bemerke, dass das Auto wohl steht, schwebe ich am Rande der Bewusstlosigkeit. Ich spüre, wie ich an meiner Schulter aus dem Auto gezerrt werde und lande direkt dahinter auf dem Boden, weil meine Beine einfach noch nicht stark genug waren, mein Gewicht zu halten. Ich gebe ein leises Uff von mir und versuche mich aufzurichten, aber egal was ich versuche, es bewegt sich kein Millimeter in meinem Körper.
Nach einem Moment werde ich wieder an meinem Arm hinauf gezogen und dann hinter der Person her, die mich entführt hat. Er, ich gehe von einem Mann aus, da er einfach zu kräftig für eine Frau wirkt, schleift mich eher hinter sich her, als das er mich trägt und immer wieder stoße ich mit meinem Knie, meinem Arm oder meinem Fuß irgendwo an. Aber leider kann ich nichts daran ändern. Er geht eine Weile und kommt dann an seinem ziel an. Ich kann hören, wie er in seiner Jacke nach etwas sucht und leise flucht, welche Sprache es ist, kann ich aber dank der Lautstärke und dem Sack nicht verstehen. Aber anscheinend hat er nicht das gefunden, was er wollte und ich leide dafür.
Er lässt mich auf den Boden fallen und tritt mir einmal in meinen Bauch. Wieder gebe ich ein "Uff" von mir und würde mich am liebsten zusammenkrümmen, doch noch immer ist mein Körper wie betäubt. Langsam merke ich aber, wie einige Stellen beginnen zu kribbeln und daher nehme ich an, dass die Wirkung langsam nachlässt. Was der Typ gesucht hat, kann ich mir nur denken. Den Schlüssel, den ich ihm aus der Tasche gezogen hatte. Aber ich werde das gewiss nicht sagen... Das macht nur Probleme...
Jedoch hat der Gute wohl einen Ersatzschlüssel, denn ich kann hören wie die Türe aufgeht und spüre kurz darauf wieder seinen griff. Er zieht mich hinter sich her und es dauert nicht lange, da werde ich schon eine Treppe hinunter geschliffen. Jede Stufe klatscht auf meine Beine und ich bin mir sicher, das diese nach der ganzen Prozedur total blau sind. Aber ich hoffe einfach mal, das nicht noch mehr geschieht. Als wir unten sind, zieht er mich nach links und lässt mich da wieder fallen. Ich muss mir merken, wo ich her kam...
Erst denke ich, dass er mich nun hier lässt, aber anscheinend geht er noch weiter denn auf einmal zieht er mich wieder mit und noch eine Treppe hinunter. Direkt bemerke ich, wie kalt es hier wird und vermute, dass wir nun im Keller des Gebäudes sind. Das gefällt mir nicht. Die einzigen Erfahrungen, die ich mit Kellern gemacht habe, sind negativ. Spinnen, Zwang, Gewalt, Schmerz. Das taucht vor meinem Inneren Auge auf, wenn ich an Keller denke.
Mit einem Mal werde ich auf den Boden geschmissen und haue mir dabei den Kopf an. ich rechne schon damit, erneut einen Tritt zu spüren, doch dieser bleibt dieses Mal aus und ich kann nur hören, wie der Typ die Treppe wieder hoch geht.
Nun liege ich hier und spüre immer mehr, wie mein Körper in die Realität zurück kommt. Wie ich meine Körperteile wieder steuern kann und auch die Schmerzen werden nun viel intensiver. Ich kaure mich so gut es mit gefesselten Armen geht zusammen und ziehe mich in einer Ecke zurück, kaum dass ich mich ein wenig bewegen kann. Als ich lange genug gewartet habe, sich nichts an meiner Umgebung geändert hat und ich die Kraft aufbringen kann, setze ich alles daran mir den Sack über den Kopf zu ziehen.
Es braucht ein wenig und als ich es schaffe, sehe ich beinahe genauso wenig wie zuvor. An der anderen Seite des Raumes erkenne ich eine Treppe an deren Kopf eine Art Falltüre ist, durch die ein wenig Licht hereinkommt. Dadurch sehe ich, dass ich wohl in einem alten Weinkeller gelandet bin. Es ist ein altes Kellergewölbe, viele Spinnen und ein paar Steine sind zu sehen. Ich sitze in der hintersten Ecke und kann mich nicht wirklich von hier weg bewegen.
Mein Blick gleitet wieder zur Türe und es sammeln sich Tränen in meinen Augen. Es war alles so perfekt... Ich hatte einen Master, einen Mann an meiner Seite, der mich so geliebt hat, wie ich nun mal bin und der mir die Zeit und den raum lässt, den ich brauche. zudem liebe auch ich diesen mann über alles und nun von ihm getrennt zu sein ist einfach die Hölle. Mein Herz tut so unfassbar weh, so schlimme Schmerzen habe ich noch nie gespürt...
Bitte Master.... bitte Ilja... Bitte komm und rette mich...
PoV.: ___
Es ist dunkel und ich öffne die Türe. Ich hatte einen anstrengenden tag und das einzige was ich will, ist ihn. Doch kaum bin ich zwei Schritte im Flur, stolpere ich auch schon über eine Decke und schaue diese verwirrt an. Meine vom Wetter nassen Sachen ziehe ich aus und lasse sie an der Garderobe, ehe ich mitsamt der Decke in das Schlafzimmer laufe. Doch den den ich suche, finde ich nicht. verwirrt und besorgt schaue ich mich im ganzen haus um und rufe immer wieder seinen namen. Doch er ist nirgends. Er ist weg.
Ich gehe bestürzt wieder zur Garderobe. mein mantel fehlt. Aber ich gehe dennoch hinaus auf den Hof und stehe im Platzregen. Ein Blick gen Himmel sagt mir, dass es schon länger regnet und auch der Wetterbericht hat Gewitter angesagt. Er ist niemals hier draußen... Zumal er beim letzten Gewitter noch vor Panik in meinen Armen hing und ich ausgeweint hatte. Niemals würde er alleine wegen diesem Wetter gehen. Und vor Allem... Er hätte nur etwas sagen müssen und ich hätte ihn hingebracht, wo immer er wollte.
Verwirrt scanne ich die Gegend ab, doch durch den regen sind alle Spuren beseitigt und niedergeschlagen lasse ich den Kopf hängen. Dann kommt aber auf einmal ein Rabe angeflogen und setzt sich auf den Boden etwa einen meter entfernt. Ein Schmunzeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich gehe zu ihm. Caleb hatte schon immer ein besseres Auge für Details und tatsächlich. Hier liegt ein kleines Schlüsselbund... Eines, das ich noch nie gesehen habe.
Ich werde dich finden...
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