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Die kommenden Tage verliefen relativ ruhig. Ich durfte jeden Abend alleine duschen und konnte in Ruhe in seinen Armen einschlafen. Jede Nacht hat sich einfach wunderbar angefühlt. Sicher und geborgen. Morgens bin ich nun ebenfalls in seinen Armen aufgewacht, nachdem er mich am ersten Abend dazu gezwungen hat, meinen Wunsch zu äußern. Nicht alleine aufzuwachen, vom ersten Moment am Tag zu wissen, dass man nicht alleine ist.... Das ist ein tolles Gefühl.
Wenn sich mein Zeitgefühl wieder einigermaßen beruhigt hat, bin ich nun etwa eine Woche hier und alles ist gut. Er hat mir immer wieder Geschichten von seinen Einsätzen erzählt, mir tolle Dinge gekocht und mich ansonsten relativ in Ruhe gelassen. Vor zwei Tagen ist nochmals ein Freund von ihm bei uns gewesen und hat seine Katze bei uns abgegeben. Er geht in Urlaub und dürfe sie nicht mitnehmen.
Ich finde das super. Wenn er jetzt am Esstisch sitzt und von seinem Computer aus arbeitet, kann ich mich in Ruhe mit der Katze, Finux, im Wohnzimmer beschäftigen. Es ist ein wunderschöner roter Kater. Seine grünen Augen erinnern mich so sehr an die meinen. Sie leuchten so hell und begeistert, wenn ich mit ihm spiele und er entlockt mir hin und wieder ein glückliches Lächeln.
Gerade ist es schon relativ spät und Finux ist verschwunden. Er ist mal wieder nach draußen und jagt ein paar Mäuse. Ich sitze vor dem Sofa im Schneidersitz. Das habe ich mir angewöhnt, auch wenn mir Master Ilja immer wieder sagt, dass ich mich auf dieses setzen soll. Aber es fühlt sich seltsam und fremd an.
Es ist warm und dunkel. Ich schaue mich um, doch kann nichts sehen. Es ist seltsam und ich Brumme leise auf. Als ich dann eine leichte Berührung an meiner Wange spüre, eine Berührung die langsam zu meinem Ohr wandert und kitzelt, bemerke ich, dass ich wohl eingeschlafen bin.
Denn als ich nun meine Augen öffne, erkenne ich nicht viel. Es ist dunkel geworden, im Hintergrund ist leise Musik zu hören und ich liege auf dem Kissen neben der Couch. Etwas verschlafen richte ich mich auf und spüre dann wieder dieses Gefühl an meiner Wange. Verschlafen reibe ich mir mit einer Hand die Augen und vernehme dann ein leises Kichern. Ich richte meine Augen langsam in die Richtung aus der ich das lachen gehört habe und schaue in die Augen von Master Ilja.
Sein Gesicht liegt zwar im Halbschatten, dennoch sehe ich, dass er mich anlächelt und seine Augen mich leuchtend beobachten. Dann spüre ich wieder etwas an meiner Wange und zucke dieses Mal etwas zurück. Als ich aber sehe, dass es nur das Katzenspielzeug mit den Federn ist, mit dem mich Master Ilja da berührt, muss ich etwas lachen. Wie kam er bitte auf die Idee?
Doch kaum schaue ich ihn wieder normal an, erkenne ich, dass ich vielleicht einen Fehler gemacht habe. Master Ilja starrt mich nun mit offenem Mund an und das Federspielzeug hält er mitten in der Luft. Ich bekomme große Augen und ziehe mich ein wenig zurück. Was habe ich gemacht? Habe ich etwas gemacht, was ich nicht da~ Natürlich. Ich habe Freude gezeigt. Ich habe gelacht. Ich bin aber ein Sklave und darf solche Gefühle nicht hab~
„Das... Das war das erste Mal, dass ich dich richtig lachen gehört habe...", meint er und sein Gesicht verzieht sich. Doch entgegen meiner Erwartung, strahlt er mich nun an und ich quiecke erschrocken auf, als er mich mit einem Mal in seine Arme zieht. „Lass mich das öfter hören...", bittet er leise und ich schlinge leicht meine Arme um ihn. Das ist auch etwas, was ich in den vergangenen Tagen gelernt habe. Wenn er mich zu sich holt, darf ich kuscheln, darf mich in seinen Armen sicher fühlen, ohne dass ich Ärger bekomme.
Eine Weile bleibe ich einfach auf seinem Schoß und kuschle mich an ihn, dann aber löst er sich und ich setze mich schnell wieder auf das Kissen. „Ich geh nur eben auf Toilette, alles ist gut", erklärt er und ich nicke leicht. Ihm mit ‚Ja Sir' oder ‚Verstanden Sir' zu antworten, habe ich ebenfalls aufgehört, da er es in den vergangenen Tagen nie gutgeheißen hat. Also beschränke ich mich auf das Kopfschütteln oder Kopfnicken. Meinen Blick wende ich auf meine Knie und gähne leise. Dieses Nichtsmachen macht einen verdammt müde. Ich gähne nochmals und setze mich ein wenig zurück. So kann ich mich an das Sofa lehnen und ein wenig vor mich hindösen.
Ich bekomme am Rande mit, wie Master Ilja wieder zu mir kommt und sich erneut hinter mir auf das Sofa setzt. Kurz darauf kann ich auch schon die Feder in meinem Nacken spüren und merke auch, wie mir eine Gänsehaut über den Körper läuft. Aber keineswegs eine, die mir nicht gefällt. Eher eine angenehme und ich beginne leise und wohlig zu seufzen. Ich weiß nicht genau wieso, aber es ist ein unglaublich tolles Gefühl, wenn er so zärtlich mit mir umgeht.
Ich genieße es solange es geht und schlafe dabei fast ein. Doch als er aufhört, gebe ich ein leises Brummen von mir und schaue über meine Schulter zum Grund, wieso es aufhört. Doch als ich dann nur sehe, dass Master Ilja eingeschlafen ist, lächele ich sanft und setze mich ein wenig auf. Vorsichtig nehme ich ihm die Feder aus der Hand und lege diese auf den Tisch. Anschließend ziehe ich ihm seine Socken, die er als Hausschuhe nutzt aus und lege vorsichtig seine Beine auf das Sofa. Seinen Oberkörper lege ich ebenfalls vorsichtig hin und ein Kissen landet unter seinem Kopf. Dann schaue ich mich um und sehe im Sessel eine leichte Decke. Die muss leider reichen.
Als ich diese ebenfalls über ihm ausgebreitet habe und er leise geschmatzt hat und die Decke etwas enger um sich geschlungen hat, schaue ich auf die Uhr und seufze. Wir haben halb eins und ich bin kein bisschen müde. Dennoch ziehe ich mir die Jeans aus und kaue mir etwas auf die Lippe. Ich will bei ihm sein aber die Couch ist so klein... Dennoch hebe ich ganz vorsichtig die Decke und seinen einen Arm und schlüpfe in die nun entstandene Lücke. Zufrieden schmatze ich leise und schaue noch einen Moment... Naja, eher einige Stunden zu, wie er schläft, ehe ich ebenfalls einschlafe.
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