Prolog


Scheinwerfer. Über mir befanden sich Scheinwerfer, die mich in gleisendes Licht tauchten. Sobald ich versuchte mich mit meinen Armen davor zu schützen, durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Meine Beine zu bewegen, brauchte ich überhaupt nicht versuchen, ich konnte sie seit einer Ewigkeit nicht mehr spüren. Blinzelnd versuchte ich, mehr als das Licht zu erkennen. Ich zwang mich trotz der Helligkeit, die so wehtat, meine Augen zu öffnen. Nach einigen Versuchen und vielen Tränen schaffte ich es schließlich, den Sessel wahrzunehmen, auf dem ich festgeschnallt war, was erklärte warum ich mich nicht bewegen konnte. Weiter hinten in dem Raum stand ein Beistelltisch, auf dem Geräte, die wie überdimensionale Pinzetten, Zangen und Spritzen aussahen. Wo zum Teufel war ich hier bloß gelandet? Zu allem Überfluss konnte ich mich an nichts davor erinnern, nur grundlegende Sachen fielen mir ein. Hatte ich eine Mutter, einen Vater und vielleicht Geschwister? Oder hatte ich mein ganzes Leben allein verbracht? Vermisste mich denn irgendjemand, machte er sich Sorgen um mich? Die Hilflosigkeit trieb mir Tränen in die Augen. „Hör dir doch mal selber zu, du klingst wie ein Baby", versuchte ich mich zu beruhigen. Das ist bestimmt nur ein Traum, dir kann nichts passieren. „Wie wacht man aus einem Traum wieder auf", fragte ich mich. „Zwick dich!", hörte ich eine Stimme in meinem Ohr. Genau! Zwicken. Auf einmal wurde ich ganz aufgeregt, bald würde ich diesem Traum, nein, diesem Albtraum entkommen. Ich sah an meinem Arm hinunter auf die breiten Metallschellen, die sich an der schmalsten Stelle meines Handgelenks um meine Hand schlangen. Ich rüttelte an ihnen, doch nichts passierte, außer dass ich wieder einmal den Schmerz meinen Arm hinauf züngeln spürte. Um nicht schon wieder in Tränen auszubrechen biss ich mir auf die Zunge, bis ich einen blutigen Geschmack im Mund hatte und zog weiter an meinen Handschellen. Als sie sich beim vierten Mal immer noch nicht rührten, ließ ich das Rütteln bleiben und entspannte meinen Körper, der bis zu dem Moment bis auf die letzte Faser angespannt gewesen war. Ich musste etwas anderes versuchen. Mit der linken Schulter könnte ich probieren, die rechte Hand zu erreichen, um mich zu zwicken. Voller Adrenalin zog ich die Schulter an und lehnte mich so weit wie möglich zu meinem Arm. Auf Höhe der Taille wurde ich gestoppt. Auch hier umschlang ein protziger Metallring meinen Körper und hinderte mich am Bewegen. Die Wut machte mich rasend. Da ich mit meinen Händen nichts zerschlagen konnte, schleuderte ich ärgerlich meinen Kopf zurück. Meine gedankenverlorene Bewegung wurde mir mit einem dröhnenden, pochenden Kopf gedankt. Es musste doch eine Möglichkeit geben, aus diesem Traum wieder aufzuwachen. Zugegeben wirkte er sehr realistisch, nahezu beängstigend realistisch. Doch es musste sich um einen Traum handeln, denn mir fiel kein erdenklicher Weg ein, wie ich hergekommen war und wer ich war.

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