Chapter 14
Als ich wieder aufwachte, umgab mich Dunkelheit. Erst wusste ich nicht, wo ich mich befand. Dann viel mir wieder ein, dass ich mich kurz hingelegt hatte und dabei eingenickt sein musste. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es doch nicht so kurz gewesen sein konnte, denn es war kurz nach zwei Uhr in der Nacht. Ich spürte, wie mich die Müdigkeit trotz der sieben Stunden, die gerade geschlafen hatte, beinahe erdrückte.
Zudem quälten mich starke Kopfschmerzen, die gegen meine Schädelwand drückten. Stöhnend richtete ich mich auf. Mein verwirrender Traum machte mir zu schaffen, denn er hatte beängstigend real gewirkt. Ich spürte immer noch, wie die Flammen beinahe meine Haut versengt hätten, während mir der Rauch die Luft zuschnürte. Moment...
Ruckartig richtete ich mich in meinem Bett auf. Nein! Das konnte nicht wirklich passiert sein. Oder etwa doch? Unwillkürlich richtete sich mein Blick in Richtung Schreibtisch, doch wegen der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Bedächtig tastete ich nach dem Schalter meiner Nachttischlampe und knipste sie an. Vor Schreck erstarrte ich am ganzen Körper. Der Schlüssel lag nach wie vor inmitten der Asche auf meinem Schreibtisch. Ich schluckte einmal, zweimal, doch auch dieses Mal verschwand der große Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte, nicht.
Vielleicht wurde ich ja verrückt. Das war die einzige logische Erklärung, die mir noch blieb. Immerhin hatte ich das große Feuer nicht nur mit eigenen Augen gesehen, sondern auch mit jeder Faser meines Körpers die Hitze gespürt, die von diesem ausging.
Schon im nächsten Moment hatte ich meinen Laptop auf dem Schoß und war dabei nachzuschauen, woran man merkte, dass man verrückt wurde. Doch die Symptome, die bei den meisten anderen auftraten waren bei mir nicht vorhanden. Ich konnte weder schlecht schlafen, noch wurde mir schwarz vor Augen, während ich meilenweit irgendwo hinlief. Einzig und allein das Feuer hatte ich mir eingebildet, denn es war nicht real gewesen. Oder vielleicht ja doch!
„Schlaf wieder ein, schlaf wieder ein!", flüsterte ich mir selber zu. Vielleicht würde ich ja dann aus diesem Albtraum wieder aufwachen.
Nachdem ich über eine halbe Stunde lang wach in meinem Bett gelegen hatte, war ich noch immer nicht eingeschlafen. Im Gegenteil! Die halbe Stunde kam mir vor wie eine Ewigkeit, in der ich hellwach in meinem Bett lag und meinen Verstand anzweifelte, da ich einfach keine andere Begründung für das finden konnte, was sich am Nachmittag zugetragen hatte. Schließlich stand ich auf, um mir ein Glas Wasser zu holen. Mit meinem Getränk in der Hand setzte ich mich ins Esszimmer. Gedankenverloren kritzelte ich auf Mums Block, den sie dort liegen gelassen hatte. Nach einiger Zeit schaute ich mir mein Werk genauer an. Auf dem Zettel stand:
2720 Oral Lake Road
Apple Valley, MN 5512
Irgendwie kam mir das bekannt vor. Woher kannte ich diese Adresse nur? 2780 Oral L... Der Brief! Das war die Adresse, die auf dem Brief gestanden hatte!
Vielleicht würde mir sie Aufschluss darüber geben, warum ich mir plötzlich Dinge einbildete, die gar nicht passieren hätten können. Oben wieder in meinem Bett angekommen, beschloss ich morgen direkt nach der Schule, den vermeintlichen Bauplatz aufzusuchen, zu der die Adresse hinführte...
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