Kapitel 6
„Nein das kann nicht sein. Ich habe heute früh mit der Königin gesprochen und sie meinte, sie überlegt es sich noch. Es klang nicht so also, ob das Urteil schon fest stand." „Doch es ist wahr. Sie hat mir das Urteil sogar gezeigt. Unterzeichnet von der Königin. Er soll in drei Tagen nach Polaris überstellt werden."
„Aber.." „Gewöhn dich daran Lucy so ist sie nun mal. Sie lächelt dir freundlich ins Gesicht. Gibt dir das Gefühl, das sie dir zuhört und sich deinem Problem annimmt aber hinterrücks stößt sie dir einen Dolch in den Rücken. Willkommen in der Realität." mischt sich Stella zum ersten Mal in das Gespräch ein und ich spüre sofort wieder eine Spannung zwischen uns. Das scheint auch Musa nicht zu entgehen den sie lächelt mich aufmuntern an.
„Sie schicken ihn in den kalten Norden. Das ist sein Todesurteil." meint Aisha und sofort habe ich wieder Silvas Anblick vor Augen. „Vor allem in seinem Zustand." die Mädels schauen mich erstaunt an. „Du hast ihn gesehen? Sie hat dich zu ihm gelassen." fragt Stella überrascht.
„Nicht so direkt." ich schaue mich schnell um ob jemand zuhört aber keiner ist in der Nähe. „Möglicherweise habe ich mir den Unsichtbarkeitszauber beigebracht und mich so in die Verliese geschlichen." „Wow das ist taff." meint Aisha anerkennend. „Kein Wunder das du und Bloom Freunde seid."
„Ich musste es tun. Es war die einzige Gelegenheit. Ihr hättet ihn sehen sollen. Er ist so abgemagert. Voller Schrammen und Blutergüsse. Ich wette, unter seinen Sachen finden sich auch dutzende Verletzungen. Ich konnte bei seinem Anblick meine Tränen nicht zurückhalten. Es tat so weh ihn zu sehen. Was sie mit ihm gemacht haben." ich spüre, wie ich zittere und Terra nimmt mich beherzt in den Arm.
„Das war mutig von dir und leichtsinnig aber vor allem mutig." „Ich habe sie auch wegen Dowling gefragt aber da hat sie sofort abgeblockt. Wir wären mit Rosalind besser dran. Können wir nicht etwas tun, um Silva zu helfen?" „Wir könnten eine Briefkampagne starten oder Unterschriften sammeln."
„Terra das hat keinen Sinn. Sie hat das Urteil gefällt. Es ist zu spät." erklärt uns Stella kurz und ich frage mich echt, ob das Urteil schon feststand als ich mir ihr geredet habe. Muss ja, wenn Rosalind es schon in den Händen hält. Ich kann nicht glauben, dass sie mir so dreist ins Gesicht gelogen hat.
„Dann müssen wir etwas Aktiveres machen." „Nein Bloom denk nicht mal daran." bremst Musa sie ein. „Das wäre eine völlig andere Nummer als Rosalind zu befreien. Silva zu befreien wäre Hochverrat. Nicht nur das. Auch ist die solarische Armee nicht zu unterschätzen. Sie sind stark, fokussiert und darauf trainiert jede ihrer Missionen erfolgreich zu beenden."
„Aber wir sind Feen Aisha. Etwas müssen wir tun. Wir haben schon Dowling verloren wir dürfen nicht auch noch ihn verlieren. Die Schule braucht ihn. Wir brauchen ihn um in den Kampf gegen Rosalind eine Chance zu haben. Keiner kennt sie so gut wie er." verteidigt Bloom ihre Idee und ich muss zugeben sie hat nicht Unrecht. „Lucy was denkst du?" fragt mich Terra unsicher. Ich spüre ganz deutlich die Blicke der anderen auf mir.
„Wir können nicht zulassen, dass sie ihn nach Polaris bringen. Er würde binnen weniger Tage sterben und das würde ich mir nie verzeihen.
Auch wenn er sagt, es ist nicht unsere Schuld müssen wir doch ehrlich sein, dass es das ist. Wir haben mit Rosalinds Befreiung den Stein ins Rollen gebracht. Wir können ihn jetzt nicht allein die Konsequenzen ausbaden lassen vor allem, weil er eigentlich nur helfen wollte. Hätte Rosalind von Anfang an mit offenen Karten gespielt gäbe es diese Situation nicht. Ich weiß, es ist gefährlich und dumm und leichtsinnig aber so ist unser Leben nun mal."
„Na schön ein Vorschlag zur Güte. Ich schaue mir die Sache an. Versuche so viel wie möglich zur Überführung herauszufinden und schaue, ob es machbar ist. Danach entscheiden wir was wir tun." schlägt Aisha vor. „Das sind ja ganz neue Töne. Wo ist die verantwortungsbewusste Aisha die uns das eigentlich sofort ausreden würde?" fragt Bloom lachend.
„Die ist noch hier drin und möchte auch versuchen ihren Freunden zu helfen. Wir haben nur uns hier. Zusammenhalt ist das wichtigste und wenn wir Magie mit Köpfchen machen fällt uns schon was ein." „Magie mit Köpfchen also. Wie lange wolltest du das schon mal sagen?" zieht Terra sie auf und sie wird leicht rot.
„Eine ganze Weile, wenn ich ehrlich bin. Also ich mach mich dann mal an die Arbeit." verabschiedet sie sich von uns. „Ich geh dann mal zu Sam." folgt Musa ihr. „Und ich zu Dad er kann sicher alle Hilfe brauchen die kriegen kann. Bloom willst du nicht vielleicht mitkommen." sie schenkt ihr einen vielsagenden Blick, der mir nicht entgeht und zusammen machen sie sich auf den Weg. Ich will auch gerade gehen als Stella mich zurückhält.
„Kannst du bitte noch kurz bleiben. Ich würde gerne reden." „Sicher." ich setze mich näher zu ihr. Ich sehe wie nervös sie ist und wie viel Überwindung sie es kostet und beschließe anzufangen. „Es tut mir leid." „Was?" fragt sie verdutzt. „Ich bin es doch, die sich entschuldigen müsste und das tue ich hiermit. Ich war unfair zu dir und habe dir einen Umstand angerechnet, für den du nichts kannst."
„Ich verstehe, das es viel ist. Ist es für mich auch glaub mir. Ich habe mir das nicht ausgesucht und würde es auch nicht freiwillig tun. Das Wochenende war die Hölle und ich hätte es ohne Sky nicht durchgestanden. Keine Ahnung wie du das die letzten 17 Jahre geschafft hast aber Hut ab. Ich bin nicht für das Leben am Hof gemacht."
„Sag das nicht. Ich sehe viel Potenzial in dir. Ich habe dank eines Gesprächs mit Musa erkannt, das du nicht der Feind bist. Entschuldige das ich das dachte aber zu sehen wie sie zu dir ist. So liebevoll, so nett, so zuvorkommend hat mich fertig gemacht und macht es insgeheim noch. Zu mir war sie nie so und ich habe mich immer gefragt wieso. Mit dir hatte ich dann die Antwort. Es tat weh plötzlich an die Seite geschubst zu werden." ich weiß wie viel Kraft und Mut sie das kostet das laut auszusprechen. „Ich verstehe dich. Vermutlich hätte ich nicht anders reagiert aber weißt du was das Gute an der Situation ist?"
„Nein was?" „Ich habe endlich eine große Schwester. Dich." „Ich wollte auch immer eine kleine Schwester haben, der ich alles beibringen kann weißt du." „Wieso fangen wir dann nicht nochmal an. Das heute hat mir gezeigt, wie sie wirklich ist. Wie es scheint, ist alles bei ihr nur Fassade."
„Ich würde auch gerne nochmal von vorn anfangen. Dann mal los. Ich bin Stella deine große Schwester. Freut mich dich kennenzulernen." „Gleichfalls ich bin Lucia deine kleine Schwester. Umarmung?" frage ich hoffnungsvoll.
„Aber sicher." und schon liegen wir uns in den Armen. Ich bin so froh, dass wir das jetzt geklärt haben und das die Spannung weg ist. Wir müssen zusammenhalten. Zusammenhalt ist jetzt wichtiger denn je.
„Glaubst du wirklich, sie ändert ihre Meinung nicht noch mal?" „Nein. Hat sie nie und wird sie nie. Denn dann müsste sie zugeben, dass sie einen Fehler gemacht hat und das würde sie nie tun."
„Also bleibt nur Plan B." „Ja der verrückte und gefährliche Plan B." „Ich sollte es Sky sagen." „Ja er sollte es lieber von dir hören." ich hoffe, es ist noch nicht zu spät und Andreas hat es ihm schon gesagt. „Keine einfache Aufgabe." da hat Stella recht aber es muss sein.
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