Kapitel 10
Am nächsten Tag
Der Unterricht wird echt immer schlimmer. Heute haben so viele Feen die Kontrolle über ihre Magie verloren, sodass einiges zu Bruch ging oder in Mitleidenschaft gezogen wurde. Darunter auch mein Schulbuch. Gut das Terra denselben Kurs belegt und mir das Buch für die Hausaufgaben ausleiht.
Rosalind hat mir versichert, dass es umgehend ersetzt würde. Ich hoffe, sie wird irgendwann umgehend ersetzt aber da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens. Ich gehe in die Winx WG und es ist total ruhig. Scheinen alle wohl noch ausgeflogen.
Schnell hole ich mir das Buch und muss aufpassen nicht über dutzende Pflanzen zu fallen aber Musa hatte mich ja vorgewarnt. Terra liebt halt ihre Pflanzen sehr. Man bekommt leicht das Gefühl man ist im Dschungel. Gut das Musa so tolerant ist und Terra ihr Ding machen lässt.
Ich verlasse ihr Zimmer und schnappe mir noch ein Keks vom Wohnzimmertisch. Wie könnte ich auch nicht, wenn sie mich so anlächeln. Wäre doch sonst eine Verschwendung. Ich gehe gerade Richtung Tür als ich aus Stellas Zimmer verdächtige Geräusche höre.
Es klingt verdächtig nach weinen. War sie etwa schon die ganze Zeit hier und ich habe nichts gemerkt. Ich muss rausfinden was los ist. Ohne länger zu Zögern öffne ich ihre Tür und sehe Stella zusammengekauert auf dem Bett sitzen.
An ihren Händen klebt Blut. Schockiert über die Szene vor mir fällt mir das Buch und der Keks aus den Händen. Stellas schaut erschrocken auf. Sie wirkt wie ein verletztes Reh. „Lucy." ihre Stimme wirkt so gebrochen.
So verletzt. „Stella was ist mit dir passiert?" ich setze mich zu ihr und will sie in den Arm nehmen aber sie zuckt zurück. „Was ist geschehen? Wo bist du verletzte? Wer hat die das angetan?" ich sehe wie sie mit sich ringt und beschließe ihr etwas Zeit zu geben. Ich hole aus dem Badezimmer ein nasses Tuch und fange an vorsichtig das Blut von ihren Händen zu entfernen.
Erleichtert stelle ich fest, dass es dort nicht blutet aber wo ist sie dann verletzt. „Es war so schrecklich. Wäre ich doch nur nicht zu ihr gegangen." „Zu wem?" frage ich sie sanft. Ich habe sonst Angst sie zu verschrecken. „Rosalind."
Flashback Büro Rosalind
„Du bist zu spät." „Ich habe die Nachricht eben erst von ihrem Laufburschen erhalten." „Komisch, dass er dann früher als du hier war. Trödeleien und Ungehorsam schätze ich nicht. Was mich zu dem Grund deines Besuches bringt. Hast du vielleicht selbst eine Idee wieso du hier bist?" „Nein habe ich nicht. Ich habe mich an die Regeln gehalten." zumindest an die wichtigen.
„Witzig, dass du das sagst den mir liegen Verstöße gegen dich vor." sie reicht mir einen Zettel und dort sehe ich verschieden Daten, Orte und Uhrzeiten notiert. Was will sie nur von mir. „Was ist das?" „Das Zeugnis deines Fehlverhaltens." „Was habe ich gemacht?"
„Tu nicht so unschuldig. Du weißt genau, dass dir deine Mutter letztes Jahr verboten hat die Unsichtbarkeitsmagie einzusetzen. Dafür bist du allein verantwortlich aber trotzdem besitzt du die Frechheit sie einzusetzen. Ich frage mich wieso."
Mist. Ich hätte nicht gedacht das sie es merken. „Verhält sich so eine Prinzessin. Wohl kaum. Ein Glück das Lucia das ganze Gegenteil von dir ist. Sie ist folgsam und führt das Ranking der besten an. Das ist eine Tochter, auf die man stolz sein kann." „Sie gehen zu weit."
„Oh ich habe gerade erst angefangen." „Also wann kommt Mum?" das wird sicher wieder klasse. Als ob ich nicht schon genug Probleme habe. „Das wird dich überraschen sie kommt nicht. Sie hat wichtigere Aufgaben zu tun und sich dafür entschieden dein Fehlverhalten nicht immer mit ihrer Aufmerksamkeit zu belohnen."
„Also was mache ich dann noch hier? Ihre Message ist angekommen. Ich werde dann jetzt gehen." „Du bleibst ich bin noch nicht fertig. Nur weil sie nicht hier ist heißt das nicht das du einer Bestrafung entgehst. Sie hat für den Fall vorgesorgt. Du weißt ja wie Gewissenhaft sie ist." ich beobachte wie Rosalind eine Schatulle aus ihrer Schreibtischschublade holt und erkenne darauf unser königliches Wappen." sofort wird mir flau in der Magengegend.
Was haben sie nur vor. Langsam bereue ich es den Zauber genutzt zu haben. „Was ist das?" „Ein Geschenk." lächelt sie mich kalt an und es jagt mir einen Schauer über den Rücken. Sie öffnet die Schatulle und ich sehe eine Art Brosche mit einem funkelnden Stein in der Mitte und Zacken an den Seitenrändern. Wie soll ein Schmuckstück meine Bestrafung sein. „Zieh deine Jacke aus." fordert mich Rosalind auf und kommt mit der Brosche zu mir.
„Zieh sie aus oder ich helfe nach. Ich habe nicht den ganzen Tag für dich Zeit wie du dir sicher denken kannst." widerwillig folge ich ihrer Bitte aus Angst wie sie es macht. „Gut so wie ich sehe, kannst du doch hören und unser kleiner Freund hier wird das Zeugnis dafür sein. Er wird dir helfen gehorsam zu sein. Wenn ich du wäre, würde ich noch einmal tief Luft holen. Soll sehr weh tun."
„Was?" bevor ich weiß was mit mir geschieht, hält sie mich grob am Arm fest und setzt die Brosche auf meine Schulter. Sofort überkommt mich ein unfassbarer Schmerz, der mir die Sinne raubt und mich in die Knie zwingt.
Flashback Ende
„Das darf doch nicht wahr sein. Na warte, sie kriegt was von mir zu hören. Wer glaubt sie, wer sie ist, du bist die Prinzessin und sie nur eine Schulleiterin." „Nein bitte geh nicht. Ich brauche dich und außerdem hat es Mum angeordnet. Es hätte keinen Zweck. Sie liebt ihre Bestrafungen. Das kenne ich nur zugut." „Ich bleibe bei dir keine Sorge." auch wenn ich so wütend bin das ich platzen könnte.
Ich öffne leicht meine Arme und dieses Mal folgt Stella meiner Einladung und kuschelt sich in meine Arme. Ich spüre, wie sie zittert und den Schutz in meinen Armen sucht. Es bricht mir das Herz sie so zu sehen. „Was kann ich tun?" ich will ihr so sehr helfen. Was für eine Frau ist unsere richtige Mutter den bitte. Sie gibt sich so liebevoll und dann das.
Wie es scheint, ist alles, was sie tut nur Fassade. Da unterscheidet sie sich kaum von Rosalind. „Leider kann nur sie den Stein entfernen. Ich habe es versucht daher das Blut. Es tut so verdammt weh. Es ist nicht nur der körperliche Schmerz. Nein auch der seelische. Es ist als würde ein Teil von mir unterdrückt. Ich fühle mich nicht mehr vollständig. Kein schönes Gefühl sage ich dir." das glaube ich ihr sofort.
„Darf ich es sehen?" sie nickt und setzt sich auf. Ich ziehe ihre Jacke vorsichtig ein Stück zu Seite. Von weitem könnte man wirklich denken es ist ein Schmuckstück zur Zierde gedacht aber bei genauerem Hinsehen zieht man wie die Zacken sich in ihre haut Bohren. Es blutet immer noch leicht und ist stark gerötet. Das kann nicht so bleiben.
„Wir müssen das säubern. Nicht das es sich entzündet. Ich hole schnell etwas." „Nein." panisch greift sie mein Handgelenk. „Ich bin gleich zurück versprochen." so schnell mich meine Füße tragen hole ich den Verbandskasten und eine Tinktur aus Terras Zimmer. Sie hat sicher nichts dagegen. Ich kann nicht glauben, dass sie das getan haben.
Monster. Das einzige Wort was passt. Wieder bei Stella fange ich an ganz ganz vorsichtig die Wunde zu säubern. „Sie ist keine Mutter." „Nein nicht im klassischen Sinne." bestätigt Stella mir traurig. „Mit Dad hier wäre das nie passiert. Ich war immer sein kleiner Engel, seine Sonne, sein größter Schatz. Hat er zumindest immer so gesagt."
„Dann war es ganz sicher auch so. Wie war er so? Sie hat nichts über ihn erzählt als wir im Palast waren." ich habe mehrmals gefragt aber sie ist immer ausgewichen. „König Radius war gütig und gerecht. Das Volk hat ihn geliebt und für ihn kam ich immer an erster Stelle. Er war der beste Dad der Welt. Nach seinem plötzlichen Tod war ich allein. Er war mein Schutzschild. Nach seinem Tod hat sie alles von ihm entfernt und wegschließen lassen. Deswegen hängen auch keine Bilder mehr im Palast. Es wirkt fast als wollte sie ihn aus aller Erinnerung löschen." „Jetzt bist du nicht mehr allein. Du hast die Mädels und mich." „Er hätte dich geliebt da bin ich mir sicher. Ich frage mich, ob er wusste was Mum mit dir gemacht hat. Ich kenne ihn. Er hätte das nie freiwillig zugelassen."
„Darf ich Fragen was passiert ist? Natürlich nur, wenn du darüber reden kannst." ich will heute nicht noch mehr Wunden aufreißen. „Er war auch dein Dad und du solltest es wissen. Er liebte es zu jagen und wurde bei einem seiner Ausritte von einer Gruppe Banditen überfallen. Es kam zum Kampf und er und seine Männer wurden tödlich verletzt. Dieser Vorfall hat mich geprägt und dann noch ihre Behandlung dazu hat mich zu dieser kalten, missgünstigen und unsicheren Person gemacht."
„Diese Stella sehe ich nicht mehr vor mir." „Ich schon noch ganz oft, wenn ich in den Spiegel schaue." „Dann sollte ich dir wohl einen neuen schenken. Deiner scheint kaputt zu sein." das entlockt ihr endlich ein Lächeln.
„Ich bin froh, dass du meine Schwester bist, auch wenn ich am Anfang abweisend war." „Das bin ich auch und ich verspreche dir auf alles, was mir heilig ist, dass ich immer an deiner Seite stehen werde komme was wolle. Uns kriegen sie nicht klein."
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