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Jungkook

Zitternd versuche ich mich mit meinen tauben Armen auf zu wärmen. Hier unten ist es Abends eiskalt. Dunkel ist es, und wie! So, dass ich nicht einmal die Hand vor Augen sehen kann. Frost umschlingt meinen Körper wie ein hungriges Meer, aus wütenden Wellen. Es reisst seine Beute mit, reisst sie nach unten und lässt sie nie mehr auftauchen. Einfach verschwunden.
In die tiefen des Ozeans gezogen. Wo einem nie eine menschenseele begegnen wird. 

Genauso könnt ihr es euch vorstellen. Und von der Nacht, von der haben wir noch gar nicht geredet!
Meine Situation ist völlig hoffnungslos.
Ich weiss das. Ich weiss das und genau das ist schrecklich.


Seit viel zu langer Zeit bin ich hier eingesperrt. Wie ein Sklave. Habe keine Rechte. Kein einziges. Ich dachte, ich wüsste, was es heisst, Verzweiflung zu verspüren. 
Ich dachte wirklich, ich wüsste, was es hiess, Angst zu haben. 

Schliesslich war meine Mutter von meinem Vater zu Tode geprügelt worden. Ja, mein Vater, der war ein schrecklicher Mensch. Die Betonung liegt auf "war", nachdem das mit dem Alkohol und der Sache mit meiner Mutter vor einem Jahren ans Licht gekommen ist, hat man ihn ins Gefängnis gesperrt. Das geschah ihm Recht!

Er hatte meine Ganze Kindheit zerstört.
Währenddem meine Mutter wie verrückt jeglichen Nebenjobs hinterhergerannt war, musste ich neben der Schule noch den Kellner in einem kleinen Restaurant sein. Am Abend waren wir immer nach Hause gekommen, ich und meine Mutter, völlig erschöpft und waren angeschrien worden .
Wenn wir Glück gehabt hatten, war mein Vater zu betrunken gewesen, um uns mit einer seiner Bierflaschen zu treffen, welche immer durchs ganze Haus geflogen kamen.

Da war es kein Wunder, dass ich nicht traurig gewesen war, als er wenige Monate, nachdem er in den Knast gekommen war, tot in seiner Zelle gefunden worden war. Suzid hatte er begannnen, mich sollte es nicht stören.

Doch das war erst das Ende vom Anfang.

 Ich hatte nie gedacht, dass es  mit mir einmal so tief enden würde. Denn kurz nachdem die Sache mit meinem Vater vorbei war, kam ich in eine höhere Klasse und somit in eine anderes Schulhaus. Schliesslich wurde ich damals 16. 

Da fing es erst richtig an. 

Dieser Junge, der Junge, der nicht spricht. Er ist mir von Anfang an aufgefallen. Vielleicht auch, wiel er mich ständig angeglotzt hat. 
Und dann war es soweit gekommen, dass ich am Abend zu ihm ging, bei ihm übernachten wollte. Er tat mir Leid, das war alles. 
Der grösste Fehler meines Lebens. 



Hoffnung.

Hoffnung bringt den Menschen dazu, Dinge zu tun, die sie sonst niemals tun würden. Unüberlegte Dinge, ja, aber dennoch lohnenswerte.
Dinge, die ich niemals mehr tun würde! Nein, ich würde mich nicht trauen, auch nur einen einzigen winzigen Gedanken dafür zu verschwenden!

 Ob ich aufgegeben habe? 

Hoffnung ist der Schlüssel zur Tat. 

 Doch wenn diese Hoffnung verblasst ist, wenn selbst der letzte Schimmer in Vergessenheit gerät, wenn man nicht mehr weiss, was es heisst, daran zu Glauben, wenn man sich nicht mehr erinnern kann, wie Lächeln geht, dann hat das nichts mit aufgeben zu tun. 

Ich weiss nur, wann ich verloren habe.




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Danke an alle, die das Lesen! Lasst gerne ein Follow und vote da :D


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