16
Beverly
Weder Connor noch ich hatten besonders viel geredet, während wir durch den Schacht zurückgekrochen waren. Ich war überrascht gewesen, wie wenig mir die Enge plötzlich ausgemacht hatte. Entweder hatte das an Connor gelegen, oder daran, dass ich viele andere Dinge im Kopf hatte, an die ich denken musste. Connor war schon lange hier und mochte vielleicht aufgegeben haben. Aber ich hatte drei Jahre in Gefangenschaft mit einem Psychopathen überlebt. Und davor zehn Jahre in der Hölle mit meiner Familie. Ich hatte das doch nicht alles überlebt, um jetzt in Modoc zu sterben.
Als wir wieder in dem Abstellraum waren, half ich Connor die Kisten mit dem vorherigen Inhalt zu befüllen und in die Regale zurück zu stellen. Danach verließen wir den Raum. Bis zur Eingangshalle hielt ich es aus nichts zu sagen, aber als ich stehen blieb und Connor weiterging, konnte ich nicht mehr vor mich hin schweigen.
„Connor, warte." Er blieb nicht stehen, obwohl er mich ohne Zweifel gehört hatte. Ich wusste nicht, wo genau er hinging, weil er schon nach wenigen Sekunden aus meinem Blickfeld verschwunden war. Ich seufzte. Hatte er das wirklich ernst gemeint? Wollte er mich jetzt wirklich ignorieren, nur damit keiner irgendeinen Komplott vermutete? Oder hatte ich etwas gesagt oder getan, das ihn verärgert hatte? Es machte nur leider keinen Sinn darüber nachzudenken. Solange er nicht mehr mit mir sprach, würde ich es nicht herausfinden.
Ich wollte mich umdrehen, um auf meine Zimmer zu gehen, als ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ich sah in die Richtung aus der die Bewegung gekommen war. Ich musste nicht zweimal hinsehen, um zu wissen wer es war. Sofort fragte ich mich, was Rosemarys Enkel hier zu suchen hatte. Und warum er mich so ungläubig anstarrte. Und warum zum Teufel er auf mich zukam. Als er vor mir stand und auf mich heruntersah, fiel mir erst auf, dass ich seine Augen zu hell gezeichnet hatte. Sie waren viel dunkler. Und so viel besorgter als das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte. Seine dunklen Locken waren ein kleines bisschen nass und auch auf seiner Jacke befanden sich einige Wassertropfen. Ich warf einen ganz kurzen Blick zum Fenster. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass es zu regnen begonnen hatte. Noch dazu so stark. Dicke Tropfen klatschen gegen die Fensterscheiben. Ich fragte mich ob er jetzt vor mir stehen bleiben und mich ansehen, oder ob er auch etwas sagen würde. Aber offenbar wollte er nicht sprechen.
„Hallo?", fragte ich daher und sah zwischen seinen Augen hin und her. Er räusperte sich kurz.
„Hey, ich bin-"
„Aidan", unterbrach ich ihn. „Ich weiß." Um ehrlich zu sein hatte ich beinahe darauf gewartet ihm zu sagen, dass ich wusste, wie er hieß. Größtenteils deshalb, weil ich noch nie jemanden gekannt hatte, bevor diese Person gewusst hatte wer ich war. Aber ich ging davon aus, dass er ganz genau wusste vor wem er stand, deshalb zählte das wohl nicht so ganz.
„Du weißt wer ich bin?", fragte er überrascht. Seine Stimme war tief und ein bisschen rau. Und obwohl mich das aus vielen Gründen eigentlich hätte abschrecken müssen, mochte ich seine Stimme.
„Deine Großmutter hat viel über dich geredet nachdem du sie besucht hast. Und über deine Schwester... Addie?" Er nickte. Addie, das unfassbar hübsche Mädchen mit den braunen Locken und den atemberaubenden Augen. Ich konnte nicht so ganz glauben, dass die beiden Geschwister sein sollten. Sie sahen sich kein bisschen ähnlich, bis auf die braunen Locken, aber Aidans Haare waren dunkler. Ich fragte mich, warum ich das so genau wusste.
„Ich bin-"
„Beverly. Ich weiß." Ich nahm stark an, dass auch er nur auf diesen Moment gewartet hatte, so schnell wie er mich unterbrochen hatte. Vielleicht hatte ich diesen Moment ja auch nur genau deshalb zugelassen. Ich wusste kurz nicht wie ich reagieren sollte. Ich hätte lächeln können, aber wann hatte ich schon das letzte Mal gelächelt? Also sah ich kurz auf den Boden, was wahrscheinlich verlegen oder schüchtern rüber kam, weshalb ich meinen Kopf wieder hob.
„Warum bist du hier?", fragte ich und suchte in seinem Gesicht eine Antwort. Er griff unter seine Jacke und zog meine Zeichenmappe heraus. Ich atmete erschrocken auf und mein Herz begann zu rasen. Nein, nein, nein. Er hat nicht hineingesehen. Er weiß nicht, was für Bilder sich darin befinden, bitte nicht! Meine Gedanken überschlugen sich. Meine Vergangenheit, meine Geheimnisse, mein Leben. All das war in dieser Mappe und ich betete, dass alles was sich darin befand, immer noch mir alleine gehörte.
„Ich hab nicht hineingesehen." Jetzt hätte ich tatsächlich beinahe gelächelt. Aber nur vor Erleichterung. Die Frage war nur, ob er die Wahrheit sagte, oder log, damit ich mich besser fühlte. Aber er strahlte etwas aus, das mich ihm Glauben schenken ließ. Ich nahm meine Mappe entgegen und fühlte plötzlich eine Ruhe in mir. Ich hatte gar nicht bemerkt wie sehr es mir zu schaffen gemacht hatte, dass ich diese Mappe nicht bei mir gehabt hatte.
„Meine Großmutter hat mir das gegeben und wollte, dass ich es dir bringe", fuhr er fort. Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Und du bist mehrere Stunden gefahren, um mir meine Mappe zurückzugeben? Du kennst mich doch gar nicht." Aidan zuckte mit den Schultern. Ich wusste um ehrlich zu sein nicht so ganz wie ich reagieren sollte. In meinem ganzen Leben hatten nicht einmal die mir wichtigsten Personen so etwas für mich getan. Mehrere Stunden ihrer Zeit opfern um mir etwas eigentlich so Unbedeutendes zu bringen. Und Aidan kannte mich nicht und wusste auch nicht, wie unfassbar viel mir diese Mappe bedeutete. Je länger ich darüber nachdachte, desto absurder schien es. War es das was normale, freundliche Menschen taten? Wenn ja, dann hatte ich in meinem Leben wohl nur Arschlöcher getroffen. Hatte ich sowieso, aber warum hatte es nie Menschen gegeben, die mir wichtig gewesen wären oder denen ich wichtig gewesen war. Außer Rosemary. Sie sah mich wohl ein bisschen als ein weiteres Enkelkind an.
„Danke", sagte ich leise. Aidan nickte und in dem Moment nahm ich eine Bewegung aus dem Aufenthaltsraum wahr. Ich drehte meinen Kopf eine Spur zu schnell, sodass auch Aidan meinem Blick folgte. Ein Pfleger stand in der Türe und sah schnell weg. Aber ich war mir ganz sicher, dass er uns beobachtet hatte. Ich linste nach rechts. Dasselbe Spiel. Mir gefiel es ganz und gar nicht, dass sie mich so sehr im Auge behielten. Ein bisschen Privatsphäre wäre ganz nett gewesen.
„Du solltest bei dem Wetter besser nicht fahren", sagte ich. „Aber wir müssen auch nicht unbedingt wie Salzsäulen vor dem Eingang herumstehen. Komm mit." Ich deutete Richtung Treppen und ging voran. Ich entspannte mich ein wenig, sobald wir im ersten Stock waren, und ich keine Pfleger entdecken konnte.
„Modoc ist anders", sagte Aidan. Ich drehte mich zu ihm um. Sein Blick schweifte durch die Gänge.
„Als was?", fragte ich. Er sah mir in die Augen und ich drehte mich schnell wieder um.
„Anders als die Klinik. Anders als meine Erwartungen." Erwartungen? Was für Erwartungen hatte er denn an Modoc gehabt? Was wusste er über Modoc? Wir gingen in mein Zimmer, und obwohl ich die Türe für ein bisschen mehr Privatsphäre gerne geschlossen hätte, wusste ich genau was Aidan sich dann gedacht hätte. Also ließ ich sie offen. Aidan ging direkt zum Fenster und stellte sich davor. Ich musste meine Mundwinkel dazu zwingen unten zu bleiben. Aidan war ja beinahe wie ich. Ich legte die Mappe auf mein Bett und öffnete sie kurz. Da Aidan mit dem Rücken zu mir stand, konnte er ohnehin nichts sehen. Rose hatte das Bild, welches ich vor ein paar Tagen in ihrem Zimmer begonnen hatte, in meine Mappe geschoben. Ich war mir sicher, dass sie die Mappe nicht ein einziges Mal geöffnet hatte. Sie wusste genau wie sehr mich das getroffen hätte. Ich klappte die Mappe wieder zu und schob sie unter meine Bettdecke.
„Warum willst du nicht, dass jemand weiß, was in dieser Mappe ist?", fragte Aidan und drehte sich um. Woher wusste er, dass ich nicht wollte, dass irgendjemand in diese Mappe sah? „Ich hab deinen Blick gesehen", erklärte er, als hätte er meine Gedanken gelesen. Das war doch normalerweise meine Aufgabe...
„Hast du denn keine Geheimnisse?", fragte ich schulterzuckend. Aidan schien nachzudenken. Ich sah ihn ungläubig an. „Wirklich gar keines?" Er schüttelte langsam den Kopf. Das konnte doch gar nicht sein. Jeder Mensch hatte Geheimnisse. Etwas das keiner wissen sollte. Ein Geheimnis, das einen selbst ausmachte. Ich hätte locker zehn Geheimnisse auf einmal aus meinem Ärmel schütteln können, ohne darüber nachzudenken. Und das war doch gut so, oder nicht?
„Es geht mir nicht darum, dass keiner weiß was drinnen ist", sagte ich dann mit gesenkter Stimme. „Es geht mir darum, dass keiner weiß, was es bedeutet." Aidan sah mich fragend an.
„Ist das nicht irgendwie dasselbe?" Ich schüttelte den Kopf, aber er schien nicht ganz zu verstehen, was ich meinte.
„Wenn du ein Buch siehst", begann ich. „Dann weißt du, was drinnen ist. Du weißt, dass sich Buchstaben in dem Buch befinden, die Wörter bilden. Wörter, die Sätze ergeben. Sätze, die eine Geschichte erzählen." Aidan sah mich aufmerksam an. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Aber du weißt trotzdem nicht welche Geschichte das Buch erzählt." Ich wusste nicht, warum ich mir die Mühe machte, zu erklären was ich meinte. Das hatte ich noch nie vorher für nötig gehalten. Aidan musterte mich.
„Bist du in dem Beispiel das Buch oder die Geschichte?"
„Ich bin das Buch. Und diese Mappe ist meine Geschichte." Hatte ich soeben eines meiner Geheimnisse verraten? Einem Menschen, den ich noch weniger kannte, als gar nicht? Keiner wusste, was in dieser Mappe war. Aber theoretisch wusste Aidan es ja auch nicht. Nur halb. Er weiß, was sich in der Mappe befindet, aber nicht, was es bedeutet, erinnerte ich mich selbst. Und er wusste auch nicht, dass es Bilder waren. Gott, war das alles verwirrend. Ich hätte einfach meine Klappe halten sollen. Ich konnte nicht glauben, dass wir bereits über Dinge sprachen, die für meine Verhältnisse so in die Tiefe gingen. Vielleicht waren wir beide einfach nicht dafür gemacht über Oberflächliches zu reden. Aidan drehte sich wieder zum Fenster um.
„Wie ist das so?", fragte er. „Hier drinnen zu sein. Wie fühlt sich das an?" Ich war mir nicht sicher, ob mich das schon einmal irgendjemand gefragt hatte. Wahrscheinlich nicht, denn alle Menschen zu denen ich noch Kontakt hatte, wussten es aus eigener Erfahrung. Mein Blick glitt durch den Raum. Ich hielt nach ihm Ausschau. Er hatte es sich in einer Ecke des Zimmers gemütlich gemacht. Er saß eingerollt da und starrte zu mir zurück. Wie fühlte es sich an hier gefangen zu sein? Beängstigend. Lähmend. Es war langweilig. Der Sinn am Leben ging verloren. Und in meinem Fall wuchs der Drang zu überleben. Ich versuchte mich daran zu erinnern wie es sich anfühlt wirklich eingesperrt zu sein. Sich nicht bewegen zu können. Von der Dunkelheit verschluckt zu werden. Das war definitiv schlimmer gewesen. Aber für das hier fand ich keine Worte. Ich wusste, dass ich jeden Moment hätte nach unten gebracht werden können. Ich wusste, dass es kaum eine Chance auf Flucht gab. Und meine Vorstellungskraft reichte vermutlich nicht aus um mir auszumalen, was sie mit Dämonen anstellten, und den an sie gebundenen Menschen.
„Was denkst du denn, wie es sich anfühlt?", fragte ich. Offenbar fand Aidan auch keine Worte, denn er sagte nichts mehr.
„Wie lange bist du schon..." Schon wieder ein Wort, das ihm fehlte.
„Eingesperrt?", bot ich ihm an. Er drehte sich wieder zu mir.
„Das klingt ein bisschen hart, findest du nicht?" Nun ja, aber genau so war es. Ich mochte es nicht, wenn Leute Dinge schön redeten. Manchmal waren Dinge einfach schrecklich.
Ich dachte nach, wobei mir auffiel, dass ich, um genau zu sein, in meinem Leben noch kein einziges Mal frei gewesen war. Mich hatten immer Wände eingesperrt und Ketten festgehalten. Ich war immer schon eingesperrt gewesen. Aber andererseits... wer war schon frei von allem?
„Seit ich sechzehn bin", antwortete ich und rechnete noch einmal nach, aber es kam in etwa hin. Kurz vor meinem sechzehnten Geburtstag waren meine Eltern gestorben. Recht bald danach war ich in die Klinik gekommen. Ich sah Aidan an, dass er gerne nach dem warum gefragt hätte und ich überlegte, ob ich ihm geantwortet hätte. Aber er fragte nicht und ich war mir nicht sicher ob ich darüber erleichtert sein sollte. Wahrscheinlich schon, aber ich schaffte es einfach nicht. Obwohl ich Aidan nicht kannte, hätte ich ihm gerne die Gründe erzählt. Er erinnerte mich ein klein wenig an Anthony Nelson. Der Freund meiner Schwester und der erste Mensch, den ich nach meiner Rückkehr wieder an mich herangelassen hatte. Er war ruhig und rücksichtsvoll gewesen. Er hatte mir sehr viel Zeit gegeben und mich nie bedrängt. Er war geduldig gewesen. Und irgendetwas sagte mir, dass Aidan diese Eigenschaften auch besaß. Meiner Erfahrung nach war das selten. Aber ich wusste genau was Leute dachten, wenn sie meine Geschichte hörten. Wenn sie erfuhren, was mir alles widerfahren war, ohne überhaupt die ganze Geschichte zu kennen. Anthony war der einzige gewesen, der mich nicht als Das Mädchen das entführt wurde gesehen hatte. Er hatte mich als Beverly gesehen.
Ein Surren riss mich aus meinen Gedanken. Aidan griff in seine Jackentasche und zog sein Handy heraus. Sein Blick verfinsterte sich, falls das überhaupt in irgendeiner Weise möglich gewesen war. Er steckte sein Handy wieder weg und warf einen kurzen Blick nach draußen. Es schüttete immer noch wie aus Eimern.
„Unwetter hin oder her", murmelte er. „Ich schätze ich muss gehen, sonst bringt mich meine Schwester um."
Was hatte denn seine Schwester damit zu tun? „Macht sie sich Sorgen?", fragte ich.
„Zu viele." Ich wünschte meine Schwester hätte sich jemals Sorgen um mich gemacht. Ich wünschte irgendjemand hätte sich je Sorgen um mich gemacht. Auf einmal fragte ich mich, ob seine Schwester wusste, dass er hier war. Warum sonst würde sie sich Sorgen machen?
„Bringst du mich nach unten?", fragte Aidan. „Das Haus ist mir zu groß." Ich nickte. Ich hätte ihn auch so nach unten begleitet. Die Pfleger standen nicht mehr da und ich atmete erleichtert auf.
„Also dann", sagte ich und sah wieder in seine dunklen Augen. Ich musste die Zeichnung wirklich ändern. „Danke, nochmal."
„Kein Problem."
Ich hatte mich seit Jahren von niemandem mehr verabschiedet, den ich vermutlich nie wieder sehen würde. Was sagte man denn da?
„Mach's gut, Aidan", sagte ich daher. Das klang halbwegs akzeptabel.
„Du auch, Beverly." Er sah aus, als wollte er noch etwas sagen, aber er drehte sich um und ging zum Ausgang. Ich drehte mich ebenfalls um, um wieder nach oben zu gehen. Diesmal wünschte ich, er hätte gesagt, was auch immer er hatte sagen wollen.
„Beverly." Ich drehte mich schnell wieder um. Vielleicht ein bisschen zu schnell und zu hoffnungsvoll und gespannt. Aidan stand an der offenen Türe und sah mich an. Er rang sichtlich mit sich und ich betete, dass er einfach sagen würde, was er sagen wollte.
„Du...", er brach ab und schien die Worte neu zu sortieren. „Ich..." Nächster Versuch. War ich so ein schreckliches Monster, dass er keinen Satz mehr herausbrachte? „Hättest du was dagegen, wenn ich wiederkomme?", fragte er und sah mir direkt in die Augen. Diesmal konnte ich nicht einmal wegsehen. Ich wollte nicht wegsehen. Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, was er gerade gesagt hatte. Er wollte wiederkommen. Er wollte mich offenbar noch einmal sehen. Und obwohl es mir nicht hätte gefallen sollen, tat es das. Diesmal gelang es mir nicht mich zusammenzureißen, und ein leises, klitzekleines Lächeln bahnte sich auf meine Lippen. Ich hatte es heute einfach schon zu oft unterdrücken müssen. Und ich ärgerte mich, dass ich genau jetzt nachgab.
„Wann immer du willst", sagte ich. Meine Stimme klang viel zu glücklich. Ich musste mich wieder unter Kontrolle bringen, sonst würde das hier noch peinlich werden. „Ich werde auf jeden Fall hier sein", fügte ich noch hinzu, diesmal wieder mit meiner normalen, klaren Stimme und komplett ohne Lächeln. Dafür lächelte Aidan jetzt ein klitzekleines bisschen, oder war das nur Einbildung? Ich musste hier weg. Ich drehte mich um und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Meine Gedanken flogen wild in meinem Kopf umher. Mal wieder. In meinem Zimmer angekommen, schloss ich die Türe, und legte mich auf mein Bett, wobei ich das unangenehme Drücken der Mappe ignorierte. Ich verschränkte meine Arme hinter dem Kopf und sah an die Decke.
„Er ist in Ordnung", sagte ich, als mein Dämon unruhig knurrte. „Er wird mich nicht verletzen." Nahm ich zumindest an. Er war immerhin Rosemarys Enkel. Wenn er in irgendeiner Weise eine Bedrohung für mich oder meinen Dämon dargestellt hätte, hätte sie ihn nie hier her geschickt.
Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Aidan würde wieder kommen. Er war nicht hier drinnen eingesperrt. Er war nirgends eingesperrt. Er konnte gehen wohin er wollte, und tun was er wollte.
Er war meine Verbindung zur Außenwelt!
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