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Der Turm. Wir besteigen gerade den Turm. Ein leichtes Lächeln spiegelt sich auf meinem Gesicht wieder und ich schaue mich neugierig um. Man hat schon jetzt eine super Aussicht über die Anlage und wir sind noch nicht einmal ganz oben. Ich merke wie Demian vor mir langsamer wird und schaue zu ihm. Er steht nun vor einer Leiter und ich schaue hinauf.

Etwa fünf Meter über uns ist eine Plattform, die letzte die ich erkennen kann. Aufgeregt klettere ich sie zuerst hinauf und finde mich auf einer Arbeitsplattform wieder. Jetzt erkenne ich auch, dass wir nicht den Turm erklommen haben, sondern eine Art Haus genau daneben. Um dieses ist das Treppengerüst verlaufen und nun stehen wir hier oben.

Von dem Turm neben und führt ein großes Rohr in die Decke des Hauses und nun kann ich auch Demian wieder sehen. Er ist mir endlich hinterher und steuert direkt dieses Rohr an. Es hat bestimmt einen Durchmesser von zwei Metern und Demian klettert auf dieses. Als er oben ist, dreht er sich um und setzt sich hin. Dann klopft er auf die Stelle neben sich und ich lächele leicht.

Also kletter ich auch auf das Rohr und schaue es mir genauer an. Es scheint stabil zu sein, auch wenn ich das nicht von allen Treppenstufen behaupten kann. Nun lasse ich meinen Blick umher wandern und erkenne eine wundervolle Aussicht. Man kann über die Bäume, die das Lager umkreisen sehen. Dahinter ist wirklich eine Straße zu erkennen. Ich tippe auf eine eher viel benutzte Landstraße. In der Ferne kann man auch eine Ortschaft ausmachen, wobei man aber nicht gerade von einer Stadt sprechen kann.

Dennoch ist es hier einfach wunderschön. Durch die schon etwas spätere Tageszeit und die zudem eher späte Jahreszeit, ist es schon sehr dunkel und man kann die Stadt in der Ferne gut an ihren hellen Lichtpunkten erkennen. Ich schaue verträumt zu dieser, stelle mir vor, wie die Leute dort wohl wohnen. Ob sie etwas von diesem Lager hier wissen? Wahrscheinlich eher nicht...

Nach einer Weile lasse ich mich wieder von dem Rohr gleiten und stelle mich an das Geländer. Ich lehne mich an dieses und setzte mich dann kurzerhand darauf. Nun kann ich meine Füße baumeln lassen und schließe meine Augen. Tief durchatmend genieße ich den Wind um mich herum, das Gefühl der Schwerelosigkeit und.... Das Gefühl von zwei starken Händen zurückgezogen zu werden. „Was sollte das den Lukas! Was, wenn du gefallen wärst?! Das ist scheiße hoch hier!"

Doch ich schaue Demian nur verständnislos an und entziehe mich wieder seinem Griff. Ich beuge mich etwas über das Geländer und schaue in die Tiefe. Er hat Recht, es ist hoch. Locker vierzig Meter oder mehr. Dennoch empfinde ich keine Angst. Wenn ich falle, ist es halt so. „Es ist schön hier...", murmle ich leise und schenke Demian ein Lächeln. Dieser steht wieder nahe bei dem Rohr und ich runzle leicht die Stirn. „Warte... Du wolltest doch das Bett wechseln, wie du Höhenangst hast... Aber hier gehst du freiwillig hoch? Das stimmt doch nicht...", meine ich dann und verschränke meine Arme vor der Brust.

Ist das alles nur eine Falle, womöglich Videoüberwacht, damit ich rede? Und natürlich habe ich auch noch geredet... Was für ein Idiot ich doch bin. Doch Demian kommt schnell zu mir und schüttelt schon fast panisch den Kopf. „Nein! Lukas! Bitte denk nicht schon wieder so über mich. Ich bin dein Freund, ich werde dir helfen. Ich will dir nichts Böses und ich habe... Habe mich selber kuriert. Ich bin noch dabei eher gesagt. Wenn ich mich selber zu sowas hier zwinge und sehe, dass alles okay ist, haben die Ausbilder weniger Druckmittel gegen mich.... Solltest du auch ausprobieren... Ganz Praktisch...", meint er und ich lache leicht.

Vielleicht hat er es noch nicht bemerkt, aber die haben momentan nicht gegen mich in der Hand, was sie sinnvoll nützen können... Aber egal. Ich wende meinen Blick wieder in die Tiefe und stelle fest, dass dort mehrere Ameisen mit Taschenlampen unterwegs sind... Dass es keine Ameisen sein können, stelle ich dann fest. „Was machen die?", frage ich daher leise und an Demian gewandt, der leicht und mit Abstand hinunter späht.

„Was wohl? Uns... Oder eher dich... Suchen", meint er und lehnt sich, nachdem er sich hingesetzt hat, an das Rohr. Ich schaue ihn verständnislos an und er zuckt mit den Achseln. „Die haben hier keine Kameras und denken nicht im Traum daran, dass wir uns hier aufhalten. Wenn wir uns nicht finden lassen, werden die uns ewig suchen. Aber ich bitte dich... Verrate dieses Versteck nicht.. Wenn ich mal meine Ruhe brauche, komme ich hier hin. Man kann übrigens auch von unserem Balkon aus mit etwas Geschick und ohne Höhenangst hier her...", erklärt er und meine Augen beginnen zu leuchten.

Ich habe endlich einen Ort gefunden, der mich frei fühlen lässt und an dem ich sicher bin. Genießend lasse ich mich zurück sinken und lege mich so auf die Plattform. Zum Glück ist es eine Gitterform, somit liegt hier auch kein Schnee. Ich schließe meine Augen und denke an mein Leben. Was ist es schon für ein Leben? Ich bin ein wertloser und von Grund auf verdorbener Sklave. Man kann es mir mit dem ersten Blick ablesen und mein Körper trägt mehr als nur eine Narbe. Ich bin willenlos und habe heute das erste Mal seit langer Zeit mal wieder etwas wie Freude und Hoffnung verspürt.

Hallooo,

Bevor ich es vergesse.... PARTYY

- Das hier ist der offiziell 100ste Teil der Story

- Das Buch hat über 50k reads

- Ich habe 200 Follows XD

!!D-A-N-K-E!!

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