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Doch ich habe gerade überhaupt keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Ich kann ihn noch nicht einmal fragen, was er damit meint, da hat er mir schon einen Knebel verpasst. Ich finde schon allein diese Wendung überhaupt nicht super und schaue ihn mit ängstlichen und weit aufgerissenen Augen an.
Was hat er vor? Wo bringt er mich hin? Was macht er mit mir? Tötet er mich und schmeißt er mich in ein Fluss? Oder schmeißt er mich einfach aus dem Fenster, so wie ich sein Freund?
Er zieht mich hinter sich her. Durch den gesamten Flur und geradewegs zum Fahrstuhl. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das letzte Mal in diesem Gebäude war. Angst macht sich in meinem gesamten Körper breit und ich bleibe einfach stehen. Ich kann mich zwar nicht wirklich gegen ihn wehren, aber ich kann wenigstens stehen bleiben und so etwas Zeit schinden.
„Beweg deinen fetten Arsch! Ich habe keine Zeit für diese Albereien!", motzt er mich an und im nächsten Moment spüre ich einen stechenden Schmerz von meinem Hals aus. Ich zucke zusammen und finde mich auf dem Boden wieder. Er hat es getan. Er hat nach einer gefühlten Ewigkeit das Halsband wieder benutzt. Beinahe hatte ich vergessen, was für Schmerzen diese Elektroschocker auslösen, doch er musste mich erneut daran erinnern.
Wimmernd und gegen den Knebel hustend, krümme ich mich auf den Boden zusammen und versuche die Muskeln in meinem Hals wieder zu lockern. Doch die haben sich komplett verspannt und Schmerzen wirklich sehr. „Stehe auf!", fährt mich Mister Noir an und ich versuche mein Bestes, um wieder auf meine Beine zu kommen. Kaum stehe ich, da zieht er mich schon weiter.
Im Fahrstuhl hat er mir noch ein wenig, einfach nur zu seiner Vergnügung, auf den Arsch gehauen. „Leider leider muss ich sagen, dass du das Geld wirklich nicht wert warst. Du sahst ganz nett aus und das Ficken ist auch echt geil aber... Du hast einfach nicht dieses gewisse Etwas. Schade eigentlich. Ich habe wirklich viel für dich bezahlen müssen und jetzt wo du so benutzt und widerlich bist... Ich werde nicht einmal die Hälfte von meinem Geld zurückbekommen."
Ich starre einfach den Boden an und gebe keinen Mucks von mir. Dass er mich beleidigt ist nichts Neues. Ich weiß, dass ich fett bin... Und ich weiß auch, dass mein Körper verdorben ist und niemand mich so schön finden könnte... Aber das er mir das die ganze Zeit unter die Nase reiben muss ist echt nicht toll.
Automatisch findet mein Blick die Narbe. Diese Narbe... Naja momentan ist es noch eher eine Wunde, aber es wird eine Narbe. Seine Initialen. V. N. Da wird mir auch klar, was er meinte, als er sagte, dass er für diesen Körper nicht mehr viel Geld bekommen wird.
Aber warte... Geld? Das heißt, er gibt mich zurück? Ist das sein ernst? Er bringt mich zurück zu Rotauge? Automatisch hellt sich meine Stimmung ein wenig auf. Klar, bei Rotauge war es auch nicht gerade blumig aber im Gegensatz zu Anzugmann... Bei Rotauge hatte man klare Regeln, wenn man sich daran gehalten hat, war alles okay. Man hat sich hocharbeiten können und wurde, abgesehen von dem Training, auch nicht sonderlich benutzt. Da ging es mir noch gut. Bei Rotauge hatte ich Freunde. Ich werde Julian wiedersehen.
Dieser Gedanke bleibt so lange in meinem Kopf, bis ich das Bling der Fahrstuhltüre höre. Mein Meister zieht mich hinter sich in das Parkhaus und je näher wir dem Auto kommen, desto mehr verebbt das Glücksgefühl in mir. Das Auto. Natürlich. Wie konnte ich das vergessen? Wie lange hat noch mal die Autofahrt hierher gedauert? Es waren mehrere Stunden oder? Und wo darf ich diese Stunden jetzt verbringen...
Er bleibt vor dem Kofferraum stehen und unweigerlich beginnt mein Körper zu zittern. Ich will nicht in diesen Kofferraum. Nicht schon wieder. Ich bin das letzte Mal nur knapp mit dem Leben davon gekommen, und außerdem ist es dort eng... Und dunkel... Das kann ich nicht!
Also die Kofferraum Türe aufmacht und ich den Käfig darin erblicke, sträubt sich mein Körper noch mehr dagegen. Ich schüttle meinen Kopf und versuche gegen den Knebel zu reden. Versuche ihn zu überzeugen, dass ich vorne sitzen darf, oder wenigstens auf der Rückbank... Aber er funkelt mich nur an und schüttelt den Kopf.
„Nein! Ich bin noch immer sauer auf dich du wertloses Stück Scheiße... Du wirst in diesem verdammten Kofferraum auf deinem rechtmäßigen Platz bleiben und keinen Mucks von dir geben! Haben wir uns da verstanden?", meint er scharf und ich weiche soweit es die Leine zulässt vor ihm zurück. Mit großen angsterfüllten Augen starre ich ihn an, doch ich hätte diese Schritte nicht zurückgehen dürfen. Ich hätte mich ihm nicht widersetzen dürfen. Erneut betätigt er den Knopf der das Halsband zum Leben erweckt und ich zucke zusammen und begrüße erneut den Boden. Schwarz vor Augen und etwas übel versuche ich mich wieder aufzusetzen, doch es klappt nicht. Alles dreht sich, ich sehe einige Dinge doppelt. Dann spüre ich einen Druck an meinem Arm und dann spüre ich kalte Stangen unter mir. Ehe ich realisiere, was gerade passiert ist, werde ich auch schon an meinem Kopf nach unten gedrückt und spüre ebenso etwas Kaltes an meinem Rücken. Er hat es geschafft.
Ich bin in der Falle. Er hat mich in diesem Käfig eingesperrt und ich kann mich fast nicht bewegen. Ich versuche gegen den Knebel zu schreien und den Schmerz in meinem Hals, der sich bis in die hintersten Ecken meines Körpers zieht, zu ignorieren und mich hier aus dieser Situation zu befreien. Doch ich merke schon, wie der Motor angeht und sich das Auto in Bewegung setzt.
Ich kneife meine Augen zusammen. Ich darf nicht daran denken wo ich bin. Darf nicht realisieren, dass ich in einem kleinen Käfig eingesperrt bin, mich nicht bewegen kann, alles stockfinster ist. Darf nicht realisieren, dass ich keinen Ausweg habe und hier höchstwahrscheinlich, wie das letzte Mal ersticken werde. Doch als ich genau darüber nachdenke, was ich gerade gedacht habe, könnte ich mir beinahe eine facepalm geben. Ich habe genau an das gedacht, an dass ich nicht denken wollte.
War da nicht mal was in Psychologie? Dass wenn man einem sagt, dass man nicht an den rosaroten Elefanten denken darf, dass man dann in jedem Fall an den rosaroten Elefanten denkt? Genauso ist es auch gerade bei mir. Ich werde mir immer bewusster, in welcher Lage ich mich befinde und die Panik steigt in mir. Ich beginne unkontrolliert gegen die Gitterstäbe zu schlagen, versuche mich zu befreien obwohl ich genau weiß, dass ich keine Chance habe.
Alles tut mir weh. Nicht nur von den Vergewaltigungen der letzten Tage und den Schmerzen von anderen Bestrafungen, dem Stromhalsband oder den Gittern unter und über mir... Nein es ist viel schlimmer. Mein Körper ist ruiniert. Ich bin schwach und abgemagert. Überall vergammeln Teile meines Körpers und Maden und Schimmel ziehen sich über meine Gliedmaßen. Ich kann nichts daran ändern und egal wie oft ich mich versuche zu waschen, die Verschmutzung bleibt. Ich habe einen unreinen Körper. Bin nichts mehr wert. Ich bin schwach. Ich kann mich nicht alleine aus dieser Situation befreien, muss auf die Hilfe von meinem Meister warten. Aber ich warte hoffnungslos.
Irgendwann muss mich die Panik wohl übermannt haben, denn als ich meine Augen aufmache, befinde ich mich auf der Rückbank des Autos. Wieso ich hier bin weiß ich nicht. Hat er wieder bemerkt, dass ich zu wenig Sauerstoff bekomme? Oder hat es einen anderen Grund? Als ich mich ein wenig aufrichte merke ich, dass es wohl einen anderen Grund hat. Wir befinden uns auf einem Rastplatz. Um uns herum ist weit und breit niemand zu sehen und es ist schon relativ dunkel.
Vor dem Auto kann ich Anzugmann telefonieren hören. Er geht auf und ab und seine Stimme klingt nicht gerade sehr erfreut. Zwar kann ich durch die Autotüre nicht sonderlich viel von dem Gespräch an sich mitbekommen, doch sein Gesichtsausdruck spricht Bände. Als er fertig ist, verstaut er sein Handy in seiner Hosentasche und schaut in meine Richtung. Direkt senke ich den Blick und höre im nächsten Moment, wie er die Türe aufmacht.
"Steig aus! Bauch auf die Motorhaube, Arme nach oben und Arsch zu mir!", Befiehlt er und ich mache es. Ich verziehe dabei keine Miene und merke, wie sich meine verkümmerte Seele hinter ihren Schutzmauern zusammen kauert. Mein Körper reagiert von alleine und ich schaue ihm nur dabei zu. Doch entgegen meiner Erwartung, dass ich als Fickobjekt herhalten muss, spüre ich nur, wie er mir einen Plug einsetzt und mir dann ein Haufen Kleidung neben den Kopf legt. "Anziehen! Wir sind fast da. Ich will, dass du keiner Menschenseele erzählst, dass du entjungfert wurdest! Ich bin dein Meister und wenn du es irgendwem erzählst, egal ob es Mister Baranow ist oder sein dummer Sklave... Niemand! Versanden? Sonst kann es sein, dass ich deine liebe Schwester Mal ein paar Tage zu mir hole....", droht er mir und ich schlucke und weite meine Augen. Er hat noch nie mit meiner Familie gedroht.
Auch wenn ich mich kaum an die Zeit bei dieser erinnern kann, so kann ich doch sagen, dass ich nicht will, dass meiner Schwester sowas passiert. Daher nicke ich leicht und ziehe die Klamotten an. Eine Jogginghose und ein viel zu weiter Hoodie, doch ich fühle mich seit Tagen wieder einiger Maßen wohl. Dann setzt er mich wieder auf die Rückbank und fährt weiter. Und tatsächlich kommen er schon bald zu der unebenen Straße an und ich kann in der Ferne den großen Turm über den Bäumen erkennen.
Endlich wieder daheim.
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