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Unwissen.

Angst.

Fast schon Panik.

Wovor? Vor dem was kommt.

Das Auto ist eine lange Zeit gefahren. Meine Arme tut in der Position weh und meine Füße und Beine frieren. Es ist kalt im Auto und ich kann nichts an der Situation ändern. Normale Menschen würden mittlerweile schon frieren, doch seit ich im Loch erfroren bin, nehme ich die Kälte anders wahr.

Mir ist kalt, ja. Und ich weiß auch tief in mir, dass meine Lippen bestimmt schon blau sind... Aber mich macht die Kälte nichts aus. Sie ist bei mir. In mir. Und es stört mich nicht. Die Augenbinde ist inzwischen auch schon ganz nass, da mir immerzu die Tränen aus den Augen laufen.

Irgendwann kann ich es nicht mehr aushalten und lehne mich an die Autotüre, schließe meine Augen und versuche zu schlafen. Tatsächlich klappt es und ich drifte ab, in das Land der Träume. Und wer hätte es gedacht. Ich finde mich wieder, auf der Wiese.

Die Bäume die zum Bald hin immer dichter werden strahlen in einem satten Grün. Die Sonne scheint warm auf mich herab und wieder habe ich normale Klamotten. Ich bleibe eine Weile einfach liegen und setze mich dann auf. Wenn das hier nur ein Traum ist.... Ich weiß das ja. Kann man dann nicht seinen Traum lenken? Wenn einem beim Träumen bewusst ist, dass man träumt?

Ich will mich von Demian und Julian verabschieden... Ace und Sam danken... Doch egal wie sehr ich mich auf die vier konzentriere, es passiert nichts. Frustriert lasse ich mich wieder in das Gras fallen und starre in den wolkenlosen, blauen Himmel. Eine Weile starre ich nur geradeaus und denke über mein mieses Leben nach, dann aber höre ich ein Krähen.

Ich setze mich auf und runzle die Stirn. Das ist doch ein Rabe oder? Verwirrt schaue ich mich um und tatsächlich kommt aus dem Wald ein Rabe geflogen und kräht erneut. Der Rabe. Es ist der, den ich auch schon öfter bei dem Lager gesehen hatte... Ich stehe auf und gehe in die Richtung, in der er geflogen ist. Vorsichtig folge ich ihm über einen kleinen Hügel und bleibe stehen, als ich sehe, was nun vor mir liegt.

Ich kann ein Haus sehen. Es kommt mir irgendwie bekannt vor aber ich könnte nicht sagen woher. Und den Raben. Den Raben, wie er sich auf die Schulter eines Mannes mit dunklen Haaren setzt. Und wie als ob er meinen Blick bemerkt, dreht er sich um....

Und alles was ich sehe ist....

...

...

...

...

...

...

...

Schwarz. Panisch reiße ich die Augen weiter auf um mehr zu sehen, doch ich erkenne nichts als tiefste Dunkelheit. Zudem kann ich mich nicht mehr bewegen. Ich bin fixiert. Geknebelt. Kann nichts machen um hier weg zu kommen.

Leise wimmernd versuche ich mich aus der Situation zu befreien, bemerke dann aber nur eine Hand auf meinem Knie und stelle sofort jegliche Bewegung ein. Er ist da. Das Monster. Gleich wird er mir die Klamotten vom Leib reißen und mich schlagen.

Ich habe mich gewehrt.

Habe mich gegen ihn erhoben.

Habe nicht gemacht, für das ich da bin.

Schmerzen.

Das ist das, was mich gleich erwartet. Schmerzen die so schlimm sind, dass man sie nicht in Worte fassen kann. Schmerzen die so tief gehen, dass sie meine versteckte Seele erreichen und in Fetzen reißen wird. Schmerzen.... Schmerzen an die ich nicht denken will.

Mein Atem geht flach. Ich habe Angst. Angst vor dem, was gleich auf mich zukommt. Mit einem Mal werde ich nach vorne gerissen, werde aber von den Fesseln festgehalten. Dann kann ich eine tiefe Stimme fluchen hören. „Kann der Penner nicht aufpassen?!"

Die Hand verschwunden und ich vergesse einen Moment zu atmen. Das.... Kein Französisch. Keinerlei Akzent. Was.... Wieso....

Das....ist nicht Master Noir? Aber.... Wer ist es dann?

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