Verlorene Erinnerung

Der Geist wendete sich wieder zu den verwirrten Schwestern und schaute sie an.
"Ihr müsst wissen, dass erst ein wenig später bei eurer Mutter etwas festgestellt wurde. Als sie die Operation überstanden hatte und wieder ansprechbar war, stellten die Ärzte fest, dass eure Mutter ihre Erinnerungen verloren hat. Sie erkannte ihren Bruder nicht und konnte sich auch nicht erinnern je Kinder gehabt zu haben. Sie weiß nur noch ihren Namen und sonst nichts ." sagte der Geist mit trauriger Miene.
"Waaas! Unsere Mama weiß nichts mehr von uns!" sagte Sharleen völlig aufgebracht
"Wie lange weißt du das schon, dass sie ihre Erinnerungen verloren hat!" fragte Nyla ernst.
"Ungefähr einen Tag vorher als ihr Umbran besiegt habt. Ich wusste doch, dass euch diese Sache nur ablenken würde!" antwortete er.
"Ach stimmt, dass der Geist nur an den Wald denkt anstatt auf unsere Anliegen oder Gefühle zu achten ist Ihm ja völlig gleichgültig!" schrie Nyla.
"Ihr seid mir nicht gleichgültig, aber selbst wenn ich euch es früher gesagt hätte, hättet ihr Zwei eurer Mutter helfen können?  Natürlich nicht, aber dem Wald schon!" verteidigte sich der Geist.
"Können wir wenigstens jetzt gehen, ohne dass du einen blöden Auftrag für uns hast!" forderte Sharleen.
"Gerne, aber ich glaube ihr könnt euer Mutter nicht helfen!  Auf der einen Seite leidet sie jetzt nicht mehr, da sie euch vergessen hat! Eure Entscheidung was ihr macht."
sagte er und ging.

Sofort schwebten sie ins Krankenhaus. Ninja konnte Frauchen schnell aufspüren. Sie saß an einem Tisch in der Cafeteria. Sie schaute verwirrt und ahnungslos durch die Gegend. Sharleen und Nyla setzten sich neben sie. Sharleen versuchte erneut ihre wilden Gedanken zu lesen.

Hach ist das Wetter schön! Es ist in letzter Zeit so friedlich in der Stadt. Dennoch glaube ich, dass etwas nicht mit mir in Ordnung ist....Dieser Michael behauptet ja mein Bruder zu sein....obwohl ich es ihm glaube, weil er derjenige war, der an meinem Bett stand als ich aufwachte. Aber warum kann ich mich an nichts mehr erinnern!? Ich fühle mich wie ein Mensch ohne Vergangenheit, ohne Charakter......Als wäre ich mir selbst fremd. Habe ich einen Mann? Habe ich Kinder? Ich hoffe, dass wenn ich Zuhause bin mir mein Bruder Sachen zeigt, die mir viel bedeuten.
Oh der Arzt der auf mich zukommt sieht ja schick aus!

Sharleen erzählte Nyla die Sorgen ihren Mutter.

"Immerhin weiß sie selbst, dass etwas mit ihr nicht stimmt! Und sie will sich auch wieder erinnern!" sagte Sharleen hoffnungsvoll.
"Ja.....aber ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass sie sich wieder erinnert. Ich meine so ist sie ja auf eine komische Art und Weise glücklich und wenn sie wieder weiß, dass sie ihre Töchter verloren hat, dann wird sie wieder tief fallen...." erklärte Nyla.
"Aber sie ist nicht glücklich! Sie fühlt sich leer, wie ein Mensch ohne Charakter!" antwortete sie überzeugt.
"Aber was ist besser? Eine Mutter, die vielleicht nicht genau weiß wer sie ist, aber das Leben wieder mit anderen Augen sieht, oder eine Mutter die ständig traurig und depressiv ist, weil ihre Kinder UND ihr Ehemann gestorben sind!" fragte sie laut.
"Arrg! Keine Ahnung!" schrie Sharleen verzweifelt.
"Hmpf....wie wär's, wir lassen das Schicksal entscheiden und besuchen sie einfach nur. Dann wird es so kommen, ohne das wir uns später mit Schuldgefülen plagen müssen!" sagte Nyla.
"Okay...."

Sie gingen aus dem Krankenhaus raus und  schwebten langsam in den Wald zurück. Sharleen umarmte ihre Schwester plötzlich.

"Ehh.....warum jetzt?" fragte Nyla verwirrt und musste lachen.
"Weiß nicht. Ich glaube ich bin gerade anhänglich." antwortete sie fröhlich.
Der Geist erschien ein paar Meter hinter ihnen. Er schaute sie mit einem leichten Grinsen an. Nyla merkte, dass sie beobachtet werden.
"Hey der Geist ist hier!" flüsterte Nyla. "Echt? Cool, ich wollte ihn eh etwas Fragen!" sagte sie.
Sie drehte sich um und ging mit einem Lächeln auf den Geist zu.
"Hi! Ich wollte dich was fragen, etwas Persönliches. Wäre das ok?" fragte sie. "Eh....wenn du unbedingt willst."
"Hast du eigentlich Eltern gehabt?" fragte sie.
"Hmpf.....das ist schwer zu erklären." sagte er und drehte sich um.
"Komm schon! Wir haben Zeit und so schwer ist die Frage nicht!" erwiderte sie lieb.
"Wurdest du von Eltern großgezogen, oder wurdest du erschaffen?" fragte Nyla.
"Weder noch! Ich wurde geboren, aber nicht von einem anderen Geist. Ich war vor vielen tausenden von Jahren ein wunderschöner, großer Baum. Auf mir lebten viele Tiere, das Klima war immer hervorragend und ich stand in der Mitte des Waldes. Viele Jahre lang herrschte hier Harmonie und Ordnung. Die Natur hatte ihren eigenen Kreislauf der perfekt funktionierte.....bis der Mensch kam!
Eines Tages meinte ein Vollidiot seine Sachen zu trocken, weil er bei seiner Jagt in einen Teich gefallen ist und machte nur wenige Meter vor mir ein Lagerfeuer. Man sah schon, dass er es nicht konnte und natürlich die Funken, die er dann mit den Steinen erzeugte, landeten auf mir! Es waren fürchterliche Schmerzen. Ich spürte wie mein ganzer schöner Körper verbrannte, aber anstatt zu versuchen das Feuer zu löschen, rannte er einfach weg! Als meine Blätter und mein Stamm fast völlig verbrannt waren, spürte ich, wie ich mich von meinem Körper löste und plötzlich als Geist aufwachte. Seit dem habe ich mir geschworen den Wald zu beschützen koste was es wolle!" erzählte er.
"Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht für dich war, aber warum müssen Menschen sterben um dem Wald zu dienen?" fragte Sharleen.
"Weil ich es alleine nicht schaffe! Ich bin mächtig, aber ich kann nicht überall sein und es gibt zu viele Menschen, die nur Blödsinn im Kopf haben!" antwortete er.
"Schön, aber eine Frage habe ich noch! Warum haben Sie uns auserwählt und nicht diejenigen, die dem Wald etwas angetan haben?" fragte Nyla frech.
"Das habe ich bisher auch getan, aber ihr seid sowie eine Ausnahme! Bedankt euch bei Justin für eurer Schicksal!" antwortete er kalt.
"Hey Leute, jetzt lasst uns nicht über die Vergangenheit streiten, sondern versuchen das Beste aus der Situation zu machen! Wir Drei müssen jetzt miteinander leben und ich finde wir müssen uns es ja nicht schwieriger machen, als es ist!"

Sharleen zog beide zu sich und wollte ein Gruppenkuscheln machen. Beide schauten sich verwirrt an, weil Sharleen normalerweise nicht so extrem freundlich ist. Danach verabschiedeten sie sich und gingen zurück zu ihrem Lieblingsplatz.
Am Abend legten die beiden sich hin Sharleen kuschelte sich eng an sie an. Aber Nyla merkte, dass etwas mit ihrer Schwester nicht stimmte.
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