Ich fühle mich manchmal verloren. Alleine, obwohl ich ja nicht alleine bin. Verloren, weil ich gerade online nur auf eine bestimmte Art wahrgenommen werde: Die Art, die meinem Image entspricht. Ich habe es mir selbst aufgebaut, und es ist wohl das, was ich anderen, die mich nicht so gut kennen, in erster Linie zeigen wollte. Vor allem auf Tumblr, aber sicher auf eine bestimmte Weise auch hier: Daddy's girl.
Die verwöhnte, reiche Zicke, die niemals wirklich etwas dafür tun musste, dass es ihr gut geht, und die zwar ganz nett sein kann, aber oft auch herablassend gegenüber anderen ist, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden sind. Beaus Groupie für einige, die mich inzwischen wirklich hassen; eine haltlose Schlampe, die stolz auf ihre Schamlosigkeit und ihr ausschweifendes Liebesleben ist, für viele andere, die es niemals so deutlich sagen würden, aber eben doch ihre Gründe haben, mich online zu schneiden, wo es nur geht. Ich beklage das nicht; ich stelle es fest: Ich bin online nicht gesellschaftsfähig.
Offline habe ich meinetwegen alles, aber online bin ich - abseits von Tumblr - nahezu nicht existent. Es ist, als ob ich nichts von Wert zu sagen hätte. Ich sehe das anders. Ich weiß, wer ich bin, und auch das wird mir wieder zum Verhängnis: Meine angeborene Arroganz ist immer wieder deutlich spürbar zwischen den Zeilen. Ich halte mich für etwas Besseres. Nein, ich hielt mich für privilegiert. Beau Cyphre hat es mir ausgetrieben; er hat mich am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die ich an anderer Stelle erzählt habe.
Ich habe viel gelesen in den letzten Tagen, seit ich meinen Schwerpunkt von Tumblr hierher verlegt habe. Vor allem bei limea_delune, Anshera, glass_of_universe, PaintTheDarkSkyBlue, himmelblauefarben, inky_universe, pentagramm_ und Susanks, und manche zucken zusammen, wenn sie nur meinen Namen lesen. Ich verstehe das so gut. Es gefällt mir nicht. Aber ich weiß, dass ich auch online endlich zu mir gefunden habe.

- irgendwann einmal -